Der springende Punkt bei der Sache ist der Strahlungswiderstand und dessen Aufteilung in Wirkanteil und Blindanteil.
Der Wirkanteil erzeugt Schall, der Blindanteil Wind.
Der Strahlungswiderstand ist allein abhängig von Frequenz und Fläche der Membran(en), von sonst nichts.
Das Verschiebevolumen fließt in diese Formel nicht ein.
Über die Fläche fließt aber auch die Fläche der Schallwand mit ein. Das bedeutet, wenn die Welle auf die Schallwand passt vergrößert sich die aktive Fläche der Membran. (Kohärenz)
Das kann man wohl bei einzelnen Subwoofern vernachlässigen. Da man ja sehr große Flächen braucht.
Bei dem schon mal angesprochenen EV MTL/H System entschärfte man das Problem indem man neben die Subwoofer z.B. 4 breit und 4 hoch (also 16 Stück) Tops platzierte. Das vergrößerte die Schallwand und damit auch den Strahlungswiderstand für die Subwoofer deutlich.
Top als auch Sub waren ca. einen Meter breit. Bei 8 Kisten nebeneinander und 4 hoch passte das also in Richtung 40Hz.
Unter 40-50 Hz dominierte trotzdem der Blindanteil und die Subwoofer der PA betätigten sich als Luftpumpe.
Genauso verhält es sich auch zu Hause.
Das bedeutet:
1. (Beispiel) 4X12" können, was den Strahlungswiderstand betrifft, niemals 4x!5" ersetzen. Auch wenn die 12er noch so toll huben können.
2. Je größer der Blindanteil ist umso weniger Schall wird erzeugt.
Bei kleinen Langhubern kommt der Umstand hinzu das deren Membranen deutlich weitere Wege zurück legen müssen als die von großen Kurzhubern, um das gleiche Verschiebevolumen bei geringerer Fläche zu erreichen.
Das bedeutet die Membrangeschwindigkeit bei dem kleinen Chassis muss höher sein. Denn bei z.B. 40 Hz ist die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde beim großen und beim kleinen Chassis gleich. Da das kleine Chassis aber, sagen wir 3mal soweit hubt ist auch der Weg den die Membran des kleinen Chassis zurück legen muss 3 mal so lang.
Was wiederum bedeutet das sich die Membran des kleinen Chassis mit der 3fachen (!) Geschwindigkeit bewegen muss. Sonst würde das Chassis ja keinen 40 Hz Ton mehr von sich geben können. Es muss die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde einhalten.
Und das heißt das sehr hohe Anforderungen an den Antrieb des kleinen Chassis gestellt werden.
Der größere Weg für das kleine Chassis an sich ist nicht mal alles. Der Antrieb muss auch noch von 3facher Geschwindigkeit aus die Membran abbremsen und wieder beschleunigen.
Der Antrieb eines 15" oder 18" ist normalerweise stärker als der eines 12" oder kleiner. Da beißt sich das also nochmal.
Meine Schlussfolgerung:
Wenige große Chassis sind vielen kleinen Chassis auch bei gleichem Verschiebevolumen überlegen.
Denn die Fläche der kleinen Langhuber ist geringer (höhere Blindleistung) und die Anforderungen an Antrieb und Membran sind deutlich höher. (Präzision)
Bei gleicher Fläche und gleichem Verschiebevolumen verbleibt immer noch der Kostenvorteil bei den großen Chassis. (Anschaffung, Amping, Langlebigkeit)
Nun muss man eigentlich nur noch schauen ob aktuell noch 15" Chassis das beste Preis/Leistungsverhältnis (globale Stückzahlen) haben oder ob das schon die 18er sind.
Es braucht nicht mal HighTech Langhuber. Denn wie gesagt bringen die keine Vorteile bezüglich der Fläche. 15" bleibt von der Fläche her eben 15".
Was für mich bedeutet das Kurzhuber zu bevorzugen sind. Vor allem wenn man sich fürs gleiche Geld mehr 15" Kurzhuber als 15" Langhuber kaufen kann. Und man dadurch wieder mehr Fläche hat....
Konkret würde ich Kurzhuber mit gefalteter Pappsicke nehmen. Mit Ferrofluid im Luftspalt. (Korrosion) Die Dinger halten ewig.
Damit die Hütte zupflastern.