Beiträge von Trick17

    Film: 8,5/10 - die Empörung, nein, das Entsetzen war groß Ende der 90er. Wie konnte Peter Weir für sein Drama bloß das Gummigesicht Jim Carrey als Hauptrolle besetzen? Nun, nachdem er Carrey in Ace Ventura gesehen hatte und ihn dessen Performance an Charles Chaplin erinnerte, konnte Weir. Genau so sollte Truman Burbank sein, der Star einer Fernsehshow - ohne es zu wissen. Kurz vor dem 30sten Geburtstag des sympathisch-naiven Verkäufers - die Show ist seit über 10.000 Tagen 24h täglich live auf Sendung - häufen sich seltsame Vorfälle, so dass Truman schließlich versucht aus seinem Heimatdorf zu flüchten.

    Für seinen Wechsel aus dem Comedyfach nahm Carrey eine erheblich kleinere Gage als für ihn üblich in Kauf und tatsächlich trägt er seine Figur mühelos durch die rund 100 Minuten. Nicht nur improvisierte er sich derart durch die heiteren Szenen dass Weir ihn - nach ein paar Anlaufschwierigkeiten mit Carrey - häufig einfach machen ließ. Vor allem sind es zwischen all den komischen Szenen hier und da auch leise und bisweilen traurige Töne, die ihn an des Zuschauers Herz wachsen lässt. Kein Wunder, dass die Zuschauer im Film vor den Fernsehschirmen genau wie die echten Zuschauern im (Heim ;) )-kino schließlich mit dem wild entschlossenen Carrey mitfiebern. Ganz anders Laury Linney, Trumans Frau Meryl. Die hatte sich von Sears Katalogen aus den 50ern inspirieren lassen um ins angestrebte Setting zu passen und wirkt in einem Großteil ihrer Szenen so künstlich, dass man beim Hinsehen Zahnschmerzen bekommt - einfach großartig. Neben ein paar anderen bekannten Gesichtern muss schließlich noch Ed Harris genannt werden, der mindestens zum Zeitpunkt der Truman Show ständig in Nebenrollen, nie aber in Hauptrollen auftauchte - beispielsweise als er zwei Jahre vorher "The Rock" besetzt hielt. Ist sein "Christof" anfangs wenig zu sehen, bekommt er im Schlussakt reichlich Screentime und spielt so wunderbar gemein, dass man sich als Zuschauer herrlich darüber aufregen kann. Eine Oscarnominierung (wie auch für Weir und das Drehbuch von Andrew Niccol) und u.a BAFTAs für die gleichen drei Personen waren der Lohn dafür.


    Bild: 9/10 - Paramount hat sich zum 25jährigen Jubiläum wie so häufig nicht lumpen lassen und einen neuen 4K Scan für die UHD anfertigen lassen. Und der sieht schlicht und einfach Bombe aus! Nur ein paar wenige Effekt-Shots sind etwas weicher. Der Großteil sieht, dank analoger Quelle und dazu sehr ordentlich von Peter Biziou gefilmt, sahnemäßig aus. Einzig HDR ist ja leider häufig nicht Paramounts Ding und so fehlen auch - trotz einiger prädestinierter Einstellungen - die ganz hellen Spitzlichter in Seahaven.

    Sieht man davon ab ist das 16:9 Bild eine wahre Wonne, übrigens nicht das ursprüngliche Format, da Weir in 4:3 filmen ließ um dem ganzen einen deutlicheren TV Show Anstrich zu verpassen. Gecroppt wurde erst nachträglich für Kino und (UHD) Bluray.

    Farben toll, Laufruhe top, ganz feines und meist sehr unauffälliges Korn, Nachtaufnahmen relativ gut im Griff - ein schönes Bild. Schaut man etwas "hinter" das Bild müssen einem die vielen Product Placements ins Auge fallen, plakativ in den grell ausgeleuchteten Innenräumen in Szene gesetzt. Da es keine Werbeblöcke in der Truman Show gab, konnte der geneigte Zuschauer alles aus der Show kaufen, von der Kleidung bis zu den Häusern, und so ließ Weir das ganze auch bisweilen sehr plakativ filmen. Ich hatte seinerzeit nur die DVD, an die ich mich nicht erinnern kann. Die BluRay (erstaunlicherweiuse auch die beigelegte übrigens) sieht im Vergleich ziemlich furchtbar aus - ein Quantensprung.

    Schließen möchte ich mit dem Geniestreich, Truman am Ende eine Treppe hinauflaufen zu lassen. Optisch wie metaphorisch ganz großes Kino!


    Ton: 7/10 (englisch TrueHD) - es spricht meist für den Film, dass einem erst zur Halbzeit auffällt wenn es rundrum relativ ruhig ist und der Mix eher frontlastig daherkommt. Andererseits wird es auch in der zweiten Hälfte etwas lebhafter und die Geräusche kommen häufiger mal nicht von vorne. Davon ab eine sehr saubere Tonspur mit einer - für diese Art Film - ziemlich guten Dynamik, die hin und wieder etwas fester zupackt. Der bekannte Score im klassischen Spät-90er Gewand kommt blitzsauber aus den Schallwandlern, die (rechtefreien, da für den TV-Sender im Film billiger) klassischen Stücke wie Mozarts bekanntes Rondo nerven direkt beim zweiten Mal fürchterlich dass es eine Freude ist.

    Da gibt es nix zu beanstanden, eine sehr solide Tonspur.


    Sollte jemand diesen Film tatsächlich nicht kennen, sollte das nachgeholt werden. Ein erneutes Beispiel dafür, wie wunderbar kurzweilig Filme unter zwei Stunden sind; es gibt einfach keine Längen. Charaktere sind schnell eingeführt und vieles (wie die Erklärung für die verschiedenen Kameras oder die Livemusik aus dem Studio) wird elegant nebenbei erledigt. Damals wusste Hollywood noch um den Grundsatz "show, don't tell". Und schon gar nicht "tell ten times" ... Als ich Free Guy gesehen habe, war ich doch stark an Truman erinnert, da die Grundidee ähnlich ist (na gut, von Wreck it Ralph auch, aber das mal beiseite). Die Truman Show ist, obwohl ich den Anarchospaß con Shawn Levy auch mag, aber wirklich ein anderer Schnack - ein wirklich guter Film, der mich auch nach dem Abspann noch hat sitzen lassen. Passiert nicht mehr so oft ...

    Ohne besondere Reihenfolge (und sind, schwer zusammengekürzt, elfeinhalb geworden)


    Täglich grüßt das Murmeltier

    Die Firma

    Die Verurteilten

    Terminator 2

    Eine Frage der Ehre

    V wie Vendetta

    Matrix

    Starship Troopers

    Indy 3

    Zurück in die Zukunft Trilogie

    The Untouchables

    Die Frage ob es sich lohnt oder nicht kann / muss doch jeder für sich selbst beantworten. Ich kaufe (anteilig am Gesamtkonsum) relativ viele alte Filme noch einmal neu, wenn sich die UHD lohnt. Für mich gibt es dabei zwei wesentliche Kriterien, die Schärfe / Auflösung und die Farben / das Grading. Bei einer echten Neuauflage verwandelt sich zudem häufig störendes oder weg ge-dnr-tes Rauschen in schönes, feines Filmkorn. Wird ein gutes Master neu abgetastet gibt es sehr häufig viel bessere / natürlichere Farben und mehr Auflösung. Auflösung kann man sehen, z.B. hier:


    In the line of Fire

    Der Patriot

    Täglich grüßt das Murmeltier


    Farben - nun, das ist häufig Geschmacksfrage, ob einem alt oder neu besser gefällt. So empfand ich die neue Abstimmung vom Herrn der Ringe als deutlichen Gewinn, trotz der stellenweise katastrophalen Rauschfilterung.


    Die Gefährten

    Die zwei Türme


    Hinzu kommt häufig, dass aufgrund des deutlich größeren Farbraums Details wieder auftauchen, wo es vorher keine gab. Lichter oder Feuer sowie ausfressender Himmel/Fenster.


    Die Firma


    Am Ende hilft es, wenn man Bildvergleiche (s.o.) studiert oder seine Reviewer kennt. So lese ich gerne blu-ray.com quer, einfach um auf Filme aufmerksam zu werden. Die Bild-Bewertungen dort sind m.E. aber eine Katastrophe und nicht ernst zu nehmen. So gibt es aber unterm Strich Filme, die mich seit VHS begleiten - und welche, wo mir die BluRay reicht. Und mal ehrlich, glaubt jemand daran, dass es noch 8K Scheiben gibt? Wahrscheinlich eher nicht, also ist die UHD doch die letzte Investition. Also kurz die einschlägigen Quellen studiert und hin und wieder ein kalkulierter Juchuu!-Hüpfer für's Sammlerherz :)

    Im Auftrag des Teufels / The Devil's Advocate

    Film: 8/10 - Kevin Lomax (Keanu Reeves) ist Anwalt in Florida, und zwar ein verdammt guter. Dass er noch nie einen Fall verloren hat spricht sich schließlich bis nach New York herum wo er für die Anwaltskanzlei von John Milton (AL Pacino) eine Jury auswählen soll. Als diese Jury kurz darauf zu Gunsten des - schuldigen - Angeklagten entscheidet, wechselt Lomax auf die Überholspur und zieht mit seiner Frau Mary Ann (Charlize Theron) in eine riesige Wohnung im "Milton-Tower" ein. Umschwirrt von erfolgreichen Kollegen und gut aussehenden Frauen wie Christabella (Connie Nielsen) weiß Lomax bald nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Süchtig nach Siegen und Erfolgen stürzt er sich in die Arbeit für seinen neuen Boss und überlässt seine Frau der leeren großen Wohnung. Zum ersten Mal ohne Arbeit, von neuen reichen "Freundinnnen" umgeben und mit zu viel Geld in der Tasche hat sie das Gefühl, langsam den Verstand zu verlieren. Oder geht es hier vielleicht doch mit dem Teufel zu ..?

    Als ich vor Ewigkeiten den - für damalige Verhältnisse unglaublich langen - knapp zweieinhalbstündigen Film gesehen habe, war ich völlig begeistert. Ständig gab es Wendungen die man so nicht kommen sah, und die Story bzw. deren Bestandteile waren lange nicht so häufig erzählt wie heutzutage, Pacino und Reeves samt einer großen Zahl bekannter weiterer Darsteller. Dazu gibt es (bild)schöne Frauen wie die 21jährige Theron - nackt! - was wollte man mehr? On Top wohl dosierte CGI (die halbwegs okay gealtert ist), einer der besten Filme überhaupt.

    Mittlerweile habe ich deutlich mehr Filme auf dem Tacho als damals, das hat den Film (übrigens vom Publikum weitgehend sehr gemocht, von den Kritiken damals zerrissen) ein bisschen Punkte gekostet. Reeves hatte ein paar richtig gute Szenen, aber auch ein paar sehr hölzerne. Theron spielt (nach mehrmonatiger Vorbereitung) ihre zunemend schizophrene Figur richtig gut, von dem albernen Südstaaten-Akzent der nach der ersten halben Stunde plötzlich weg ist abgesehen. Pacino ist immer eine Bank, gut dass er die Rolle schließlich angenommen hat. Mit dem Material hat er sichtlich Spaß, einzig am Ende geht es ihm durch, was etwas schade ist - mit den Augen meines jüngeren Ich gesehen aber sicher sehr beeindruckend gewesen ist. In Summe noch immer ein sehr guter Film, auch nach all' der langen Zeit!


    Bild: 5/10 - leider ist das Bild der BluRay (m.W. nach gibt es nur die eine Auflage) extrem bescheiden. Das sah man offenbar zur Veröffentlichung noch anders, im Vergleich zur DVD war das vermutlich richtig. Aber angesichts dessen was theoretisch möglich ist, ist das Bild wirklich nicht der Hit. Sehr häufig ist das 2,35:1 Bild in einem erschreckenden Maße unscharf, was echt schade ist. Dafür sind die Farben ordentlich und die Tiefen etwas hochgezogen, was dem Film einen etwas düsteren Look verleiht.

    Erwähnenswert ist sicher noch die Kamera von Andrzej Bartkowiak, der zu dieser Zeit sehr umtriebig war (u.a. Speed, Lethal Weapon 4, Falling Down, Thirteen Days). Der Film hat zwar einige CGI Tricks zu bieten, ist aber definitiv in einer Zeit entstanden, als man nicht völlig wahllos alles machen konnte. So sind hier viele großartige Kranaufnahmen zu bestaunen, die entweder aus der Vogelperspektive starten oder dort enden - durch das teuflische Grundthema sehr pfiffig und toll anzuschauen. Die Helikopteraufnahmen der Großstadt sind tadellos, die Timelapse-Szenen prima gemacht und der Schnitt genau so, dass sich vieles in den Köpfen der Zuschauer abspielt. Von der technischen Umsetzung abgesehen gibt es hier viel zu bestaunen, auch wenn hier und da etwas die letzte Sorgfalt gefehlt hat.


    Ton: 6,5/10 - der englische DTS HD Master Ton nutzt seine Surroundkanäle kaum einmal aus. Wenn es je ein Remaster geben sollte, wäre hier reichlich Potential vorhanden um den sehr frontlastigen Ton neu abzumischen. James Newton Howard hat die Geschichte mit einem für ihn typischen Score versehen, der die Szenen musikalisch wunderbar verpackt und so eine tolle Stimmung schafft. Von riesigen Dynamiksprüngen kann keine Rede sein, von räumlichem Ton leider auch nicht, doch davon ab ist der Ton sehr sauber abgemischt, da gab es Ende der 90er auch viel schlimmeres zu hören. Nur - es hätte auch soviel besser sein können.


    Ich erinnere mich sehr dunkel daran, dass die BluRay im Vergleich zur - ich glaube fast VHS - phantastisch gut gewesen ist, was heute zweifelsfrei nicht mehr so ist. Dennoch sei der Film denjenigen ans Herz gelegt die ihn nicht kennen (gibt's das?) und ist definitiv ein Tipp für's "mal wieder schauen". Er hätte eine Neuauflage mehr als verdient. Gerade die wesentliche Kritik von damals - die Lauflänge - wirkt heutzutage beinahe komisch. Ich vermute (ohne ihn gesehen zu haben) Vin Diesel hat im zehnten Aufguss seiner Familiensaga bei gleicher Laufzeit drastisch weniger zu erzählen :evil:

    Wir hatten gestern Besuch, der Besuch durfte wählen, es gab


    Taken / 96 Hours

    Film: 8,5/10 - Hallo, Hollywood, schaut euch doch bitte mal wieder den ersten "Liam Neeson gegen alle" an. Anderthalb Stunden wildeste Achterbahnfahrt, die sich dennoch für sowohl für die Einführung der Figuren als auch einen passenden Abschluss ein paar Minuten Zeit nimmt. Was für ein abwechslungsreich-kurzweiliger Spaß! Ist mir unverständlich, dass man heutzutage mindestens zweieinhalb Stunden braucht, um einen ähnlichen Plot auf die Leinwand zu bringen. Ein Lehrstück aus dem Kapitel "in der Kürze liegt die Würze".


    Bild+Ton: - da wir in der zweiten Reihe saßen kann ich das nicht gut beurteilen. Bild sah ziemlich okay aus, Wackelkamera ging noch einigermaßen. Weniger hektische Schnitte, da Neeson damals noch fitter war und man auch ein paar Sekunden am Stück verwenden konnte. Der Ton schien mir äußerst spaßig, die Pistolenschüsse in den kleine Räumen kamen mit richtig fettem Bassanteil daher, die Explosionen sowieso. Fazit des Besuchs nachdem die Lichter wieder angingen "was für'n geiler Sound" :)

    Spotlight

    Film: 8/10 - "BASED ON ACTUAL EVENTS" ist zu Beginn des Films zu lesen. 2001 stößt Marty Baron (Liev Schrieber) als Chefredakteur neu zum Team des Boston Globe hinzu. Er schlägt der kleinen Truppe investigativer Journalisten, dem Spotlight Team, vor, einen genaueren Blick auf den Geoghan Fall zu werfen. Unter der Führung von Walter Robinson (Michael Keaton) macht sich die kleine Gruppe Michael Rezendes (Mark Ruffalo), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams) und Matt Carroll (Brian d’Arcy James) ans Werk. Schicht für Schicht graben sich die Journalisten tiefer in einen Fall ein, der 2002 als Mißbrauchsskandal die katholischen Kirche weltweit erschüttern wird.

    Egal wie kurz die Zusammenfassung auch ist, vor Starten des Films ist klar, dass der "Beste Film 2016" mit der letzten Schwarzblende für den Kopf noch lange nicht vorbei ist. Ob der Oscar verdient ist oder nicht (und wie sehr Hollywood derlei Stoffe mag, ist bekannt) - der Film hallt eine ganze Weile nach, was nicht zuletzt der großartigen Besetzung zu verdanken ist, die alles aus dem sehr guten Drehbuch herausholt.

    Um nur auf die vier Spotlight-Redakteure einzugehen: Michael Keaton strahlt in seinen Rollen häufig eine knisternde Energie aus, die er diesmal weitgehend im Zaum hält - aber dass der Vulkan brodelt wird einem sofort klar (der echte Walter Robinson meinte übrigens, dass es wäre, als würde er in einen Spiegel schauen über den er keine Kontrolle hat). Als hibbeliger Gegenpol Mark Ruffalo (den es 2019 mit Vergiftete Wahrheit erneut in einer Enthüllungsgeschichte zu sehen gibt). Die mitfühlende Rachel McAdams und der in sich zurückgezogene Brian d’Arcy James machen das Quartett denn komplett und so ist das Pacing über die rund zwei Stunden Laufzeit durchgehend großartig gelungen.


    Bild: 8/10 - das ausschließlich digital gedrehte Werk kommt mit leicht rauschigem "Analog-Rauschen" Look daher, kann aber den digitale Herkunft nicht verbergen. Die Aufnahmen sind häufig einen Tick entsättigt und kriegen damit einen leicht tristen Touch. Im Film passiert eine ganze Menge und viele, viele Namen werden permanent durch den Raum geworfen. Vielleicht um es leichter zu machen dem Ganzen zu folgen und sicher auch, um dem Film eine dokumentarische Note zu verleihen, bleibt die Kamera fast ausnahmslos unbewegt und bedient sich für einen Großteil der Dialoge Nahaufnahmen im typischen Doku-Look. Dadurch wirkt das Bild an sich sehr statisch, nur seh selten durchbrochen von Kamerafahrten, die das Bild hier und da auflockern oder einzelne Sequenzen effektvoll hervorheben. Trotz der hohen Wertung Achtung, das Bild ist im Vergleich zur Nightmare Alley nachgerade langweilig und nüchtern, dadurch aber umso effektvoller.

    Die "echten Redakteure" waren übrigens dermaßen erstaunt als sie das nachgebaute Redaktionsset zum ersten Mal sahen, dass sie gedankenverloren zu "ihren" Schreibtischen gewandert sind um die Gegenstände dort so zu positionieren, wie sie sie in Erinnerung hatten. Ein größeres Kompliment kann man dem Set wohl kaum machen.


    Ton: - der englische TrueHD Ton macht es einem in der Bewertung extrem schwer. Der extrem zurückhaltende Score von Howard Shore kommt nahezu nur mit Piano und dezentem Streicher-Fundament daher und tupft bestenfalls ein paar musikalische Akzente in die Tonspur. Abgesehen von etwas Hall oder Gesprächen in den großen Räumen spielt der Film in kleinen Räumen wie etwa dem Büro von Spotlight. Und dort herrscht auf sämtlichen Kanälen - Stille. Selten habe ich so wenig Geräusche abseits der Dialog gehört und selten ist es so egal wie im Boston Globe.

    Die Geschichte von Stanton Carlisle (Bradley Cooper) beginnt damit, dass man ihn in einem brennenden Haus sieht, danach steigt er in einem Bus um auf einem Jahrmarkt auszusteigen. Wo er schließlich bei Clem Hoatley (Willem Dafoe) unterkommt. Begierig saugt er die Tricks der Schausteller auf, besonders das alternde Mentalisten-Paar Pete (David Strathairn) und Zeena (Toni Collette) haben es ihm angetan. Schließlich hält es Stanton, der sich zu Höherem berufen fühlt, nicht mehr bei der schrulligen Truppe. Gemeinsam mit Molly (Rooney Mara) macht er sich auf, um in der Stadt eine eigene Show auf die Beine zu stellen. Eines Abends ist Dr. Lilith Ritter (Cate Blanchett) zu Gast in seiner Show und er sieht seine Chance gekommen ...

    Rund zweieinhalb Stunden nimmt Guillermo del Toro sich Zeit, um das gleichnamige Buch von William Lindsay Gresham auf die Leinwand zu bringen. Del Toro gibt des Kidnapping seines Vaters als einen der Gründe an, das Buch zu verfilmen und sich mit Trickbetrügern und falschen Hellsehern filmisch auseinanderzusetzen. Praktisch in der Sekunde, als seine Familie vor derlei Menschen gewarnt wurden, standen die ersten Vertreter schon bei seiner Mutter Schlange, da sie eine Verbindung mit dem Vater spürten. Manche Szene im Film nutzt denn auch einen ähnlichen Wortlaut wie ihn Del Toro selber vor vielen Jahren zu hören bekommen hat.

    Sei's drum - der Film startet richtig stark, beflügelt von dichter Jahrmarkts-Atmosphäre und einem durch die Bank großartig aufspielenden Cast. Im zweiten Akt verliert er sich leider ein wenig und während Schauspieler, Cinematographie und Sets manche Länge im ersten Akt wettmachen, hätte ein strafferer Schnitt dem Werk gut zu Gesicht gestanden. Über das Ende will ich nichts schreiben, außer dass del Toro für das Finale noch einmal aufdreht und die Längen aus dem Mittelteil vergessen macht. Ob man das so mag oder nicht, muss jeder für sich entscheiden.


    Film: 7/10

    Bild: 9/10

    Ton: 7/10 (mehr zu Bild+Ton)

    Nightmare Alley

    Film: 7/10 - Die Geschichte von Stanton Carlisle (Bradley Cooper) beginnt damit, dass man ihn in einem brennenden Haus sieht, danach steigt er in einem Bus um auf einem Jahrmarkt auszusteigen. Wo er schließlich bei Clem Hoatley (Willem Dafoe) unterkommt. Begierig saugt er die Tricks der Schausteller auf, besonders das alternde Mentalisten-Paar Pete (David Strathairn) und Zeena (Toni Collette) haben es ihm angetan. Schließlich hält es Stanton, der sich zu Höherem berufen fühlt, nicht mehr bei der schrulligen Truppe. Gemeinsam mit Molly (Rooney Mara) macht er sich auf, um in der Stadt eine eigene Show auf die Beine zu stellen. Eines Abends ist Dr. Lilith Ritter (Cate Blanchett) zu Gast in seiner Show und er sieht seine Chance gekommen ...

    Rund zweieinhalb Stunden nimmt Guillermo del Toro sich Zeit, um das gleichnamige Buch von William Lindsay Gresham auf die Leinwand zu bringen. Del Toro gibt des Kidnapping seines Vaters als einen der Gründe an, das Buch zu verfilmen und sich mit Trickbetrügern und falschen Hellsehern filmisch auseinanderzusetzen. Praktisch in der Sekunde, als seine Familie vor derlei Menschen gewarnt wurden, standen die ersten Vertreter schon bei seiner Mutter Schlange, da sie eine Verbindung mit dem Vater spürten. Manche Szene im Film nutzt denn auch einen ähnlichen Wortlaut wie ihn Del Toro selber vor vielen Jahren zu hören bekommen hat.

    Sei's drum - der Film startet richtig stark, beflügelt von dichter Jahrmarkts-Atmosphäre und einem durch die Bank großartig aufspielenden Cast. Im zweiten Akt verliert er sich leider ein wenig und während Schauspieler, Cinematographie und Sets manche Länge im ersten Akt wettmachen, hätte ein strafferer Schnitt dem Werk gut zu Gesicht gestanden. Über das Ende will ich nichts schreiben, außer dass del Toro für das Finale noch einmal aufdreht und die Längen aus dem Mittelteil vergessen macht. Die Bewertung sei jedem selbst überlassen.


    Bild: 9/10 - Dan Laustsen, der auch del Toros Shape of Water oder die letzten John Wicks fotografiert hat, lässt den geneigten Zuschauer selig lächelnd in traumhaften Art Deco Sets schwelgen. Nicht nur dass das alles richtig gut aussieht, mehr als manche Einstellung ist seufzerschön komponiert und eingefangen und wie bei Laustsen üblich gibt es einfach keine unscharfen Einstellungen. Da sitzt jeder Fokus auf den Punkt und man wird mal wieder gewahr, wie phantastisch Full HD aussehen kann. Last but not least ein wirklich richtig tolles Licht, welches beispielsweise bewusst manches Detail ins Licht holt und manch anderes im Schatten verschwinden lässt - dieses 1.85:1 Bild verdient die große Leinwand!


    Ton: 7/10 (englisch DTS HD Master) - während das Bild einen so richtig umhaut, ist der Ton grundsolide, steht aber dem Bild ein Stück nach. Die Musik ist schön unaufdringlich und umtanzt den Zuschauer auch durch die heimischen Wände. Während es zu Anfang viele Möglichkeiten gibt, sich auf dem Jahrmarkt akustisch auszutoben und Regen wie Wind von allen Seiten über den Zuschauer herfallen, wird die Tonkulisse im zweiten Teil deutlich heruntergefahren. Hier hätte man sicher mehr aus dem Ton herausholen können, allerdings muss man fairerweise sagen, dass das ganze nicht schlecht ist. Nur, entgegen dem Bild, einfach nicht überdurchschnittlich.

    Dies ist übrigens ein Film mit mindestens herausfordernder Sprachverständlichkeit, so gehen viele Darsteller förmlich in ihrem Rollen und Akzenten auf und nicht jedes Wort ist ganz einfach zu verstehen. Der Stimmung ist das allerdings sehr zuträglich.

    Neulich bei Prime Video:


    Droste no hate de bokura / Beyond the infinite two Minutes

    Film: 9/10 - Kato geht nach einem Arbeitstag in seinem Café nach Hause in sein Appartement, was ein paar Stockwerke über dem Café liegt. Dort wird er von seinem Ich auf dem Fernseher begrüßt, das ihm erklärt, dass er tatsächlich gerade mit sich selber spricht. Denn, der Fernseher im Café zeigt zwei Minuten der Zukunft. Um es nicht zu kompliziert zu machen, schlägt der Zukunfts-Kato dem Jetzt-Kato vor, sich die Sache doch selber zu erklären - so genau wisse er auch nicht Bescheid. Also geht der Jetzt-Kato wieder hinunter und der Zuschauer sieht den gleichen Dialog erneut, aus der Perspektive des Cafés. In knapp 70 Minuten Laufzeit entwickelt sich eine irre Geschichte in der Kato eher skeptisch ist und die Sache auf sich beruhen lassen möchte. Seine Freunde hingegen loten euphorisch die Möglichkeiten dieses Blicks in die Zukunft aus. Man stelle sich doch nur die Möglichkeiten vor ...

    Für einen "richtigen" Film ist das Werk ein wenig kurz. Aber aufgrund der für westliche Sehgewohnheiten mitunter überdreht-schrägen japanischen Art geht die Länge so schon in Ordnung. Vielleicht sollte man eher mit der Erwartung an einen über-überlangen Zeitreise-Sketch an die Sache herangehen. So oder so - innerhalb des Zeitreise-Genres ein sehr innovativer Genrevertreter mit pfiffig umgesetzter Story, den ich mindestens Genrefans unbedingt ans Herz legen möchte!


    Bild: 6/10 - ziemlich orangelastig, mitunter grieselig und nicht eben wunderschön anzusehen ist das Bild. Das ganze relativiert sich durch zwei Dinge - durch minimalstes Budget bedingt wurden mindestens große Strecken des Films mit Smartphones (!) gedreht. Zudem wirkt der Film über weite Strecken wie eine sehr cleverer One-Shot Produktion. Die Schnitte sind zwar meist offensichtlich (versteckt), aber trotzdem ist das einfach umwerfend charmant gemacht und gerade wenn es sich ein wenig abnutzt, ist die Nummer auch schon vorbei. Unbedingt den Abspann schauen, denn hier gibt es ein bisschen behind-the-scenes Footage was für sich genommen schon sehr sehenswert ist.


    Ton: - nicht der Rede wert. Der Stream war wohl 5.1 DD+, aber es gibt minimal wenig Musik und durch das ganze Setting bedingt haben alle Kanäle außer vorne Sendepause. Alles andere wäre ziemlich seltsam. Mal sehen, wie es demnächst im Hollywood-Remake ist :-D

    Ich kenne das Original nicht und habe (nur) das Remake mit Tom Hanks (Otto) geschaut. Der ist reichlich verbittert nachdem seine Frau gestorben ist und als er dann unfreiwillig in Rente geschickt wird, hat er von seinem Leben die Nase voll. Dummerweise ziehen dann gegenüber Nachbarn ein, die unerwartet viel Turbulenz in seinen Alltag bringen.

    Am Ende ziemlich auf die Tränendrüse gedrückt, hier und da etwas aufgesetzt, insgesamt aber ein netter Film. Trotzdem es eher wenig Lacher gibt und Hanks sehr miesepetrig spielt, wäre ich geneigt das eher in die Feel-Good Ecke zu schieben, wie der gute Otto langsam wieder auftaut.


    Bild+Ton: Das Bild war absolut knackscharf, dank sehr sorgfältige Kameraarbeit kaum mal was nicht im Fokus. Etwas ins Graue gegradet, was zur Stimmung von Otto passt und recht dezent ist. Lange nicht so ein Bild gesehen.

    Der Ton (deutsch) war solide, ist ein Dialogfilm. Der Score von Newman plätschert gefällig dahin, ist aber auch .. nunja, etwas generisch (auf der Newman Skala).


    Film: 7/10

    Bild: 9/10

    Ton: 7/10

    Der Film über die Hochzeitsnacht von Grace (Samara Weaving), die in die extrem reiche und extrem seltsame Familie von Alex (Mark O'Brien) einheiratet. Alles ist ganz wunderbar, doch die Familie (u.a. Henry Czerny und Andie MacDowell) spielt traditionell ein Spiel mit dem neuen Familienmitglied, gewissermaßen ein Aufnahme-Rithus. Leider zieht Grace "die Karte", woraufhin Verstecken gespielt wird. Mit einer kleinen Regeländerung - nur die Braut versteckt sich, und wie dieselbe bald herausfindet, versucht der Finder sie umzubringen.

    Total dämlicher C-Movie Horror Plot, doch Weaving spielt mit solch furioser Energie, dass es eine wahre Wonne ist. Noch dazu marschiert der Film dank knackiger Laufzeit von 95 Minuten relativ gradlinig seinem Ende entgegen. Ich fühlte mich prächtigst unterhalten und das zunehmend rot durchtränkte Settings dürfte mit einem Kasten Bier und 'n paar Kumpels noch ein, zwei Punkte mehr erhalten. Was'n Spaß! 7/10


    Bild+Ton beide ziemlich solide, Bild etwas weich und unterbelichtet, aber sehr stimmungsvoll.

    Ein Mann namens Otto

    Film: 7/10 - Ich kenne das Original nicht und habe das Remake mit Tom Hanks (Otto) geschaut. Der ist reichlich verbittert nachdem seine Frau gestorben ist und als er dann unfreiwillig in Rente geschickt wird, hat er von seinem Leben die Nase voll. Dummerweise ziehen dann gegenüber Nachbarn ein, die unerwartet viel Turbulenz in seinen Alltag bringen.

    Am Ende ziemlich auf die Tränendrüse gedrückt, hier und da etwas aufgesetzt, insgesamt aber ein netter Film. Trotzdem es eher wenig Lacher gibt und Hanks sehr miesepetrig spielt, wäre ich geneigt das eher in die Feel-Good Ecke zu schieben, wie der gute Otto langsam wieder auftaut.


    Bild+Ton: Das Bild war absolut knackscharf, dank sehr sorgfältige Kameraarbeit kaum mal was nicht im Fokus. Etwas ins Graue gegradet, was zur Stimmung von Otto passt und recht dezent ist. Locker 9/10. Lange nicht so ein Bild gesehen.

    Der Ton (deutsch) war solide, ist ein Dialogfilm. Der Score von Newman plätschert gefällig dahin, ist aber auch .. nunja, etwas generisch (auf der Newman Skala). 7/10


    + + +


    Ready or not

    Film: 7/10 - Genug Rührseligkeit, als Kontrast hatte ich dann neulich den Film über die Hochzeitsnacht von Grace (Samara Weaving), die in die extrem reiche und extrem seltsame Familie von Alex (Mark O'Brien) einheiratet. Alles ist ganz wunderbar, doch die Familie (u.a. Henry Czerny und Andie MacDowell) spielt traditionell ein Spiel mit dem neuen Familienmitglied, gewissermaßen ein Aufnahme-Rithus. Leider zieht Grace "die Karte", woraufhin Verstecken gespielt wird. Mit einer kleinen Regeländerung - nur die Braut versteckt sich, und wie dieselbe bald herausfindet, versucht der Finder sie umzubringen.

    Total dämlicher C-Movie Horror Plot, doch Weaving spielt mit solch furioser Energie, dass es eine wahre Wonne ist. Noch dazu marschiert der Film dank knackiger Laufzeit von 95 Minuten relativ gradlinig seinem Ende entgegen. Ich fühlte mich prächtigst unterhalten und das zunehmend rot durchtränkte Settings dürfte mit einem Kasten Bier und 'n paar Kumpels noch ein, zwei Punkte mehr erhalten. Was'n Spaß!


    Bild+Ton: Bild etwas weich und etwas unerbelichtet, dadurch kommt das gediegene Anwesen der Familie aber in wunderbar satten Farben daher. Jede Menge klassischer Horror-Einstellungen, so dass man genau was was/wer gleich von wo kommt - und ein paar irreführende Szenen, die den Spieß dann rumdrehen. 7/10 würde ich sagen.

    Der englische DTS HD Master Ton macht seine Arbeit ganz ordentlich, der Score füllt den Raum genauso wie es die kleineren und größeren Geräusche im Anwesen tun. Trägt prima zur Stimmung - 7,5/10.

    Ich hab' ja schon ewig nichts mehr geschrieben, schaue auch gerade wenig Neues und wiederhole viel Altbewährtes. Dennoch, ein wenig was Neues:


    Bandit

    Film: 6/10 - Robert (Josh Duhamel) ist ständig knapp bei Kasse. Früher war das halt so, doch jetzt ist er verliebt und will neu mit seiner Freundin Andrea (Elisha Cuthbert) ein ordentliches Leben starten. Als es wieder einmal ganz düster aussieht, beschließt er kurzerhand, eine Bank auszurauben. In wenigen Minuten geht er rein, kassiert seine Kohle, geht wieder raus - niemand wird verletzt und er ist ein paar Tausend Dollar reicher. Kann das wirklich so einfach sein? Er holt sich finanzielle Unterstützung vom Gangsterboss Tommy (Mel Gibson) und seine Masche wird zu einer unglaublichen Serie.

    Lose basierende auf wahren Begebenheiten ist der Film ein eigentlich recht munteres Stück, das Heist, Lovestory und leichte Krimi-Elemente verbindet. Eigentlich alles da, aber doch mit etwas über zwei Stunden Laufzeit hier und da ein wenig ermüdend. Trotzdem, charmant gespielt von allen Beteiligten, kann man sich gut mal anschauen.


    Bild+Ton: das Bild ist besonders am Anfang schrecklich grieselig, nachher wird es etwas besser. Aber während ich Korn ja eigentlich mag, empfand ich es hier eher als störend. So geht es also Korn-Hassern :D Ton (deutsch) war solide und dem Genre angemessen.


    + + +


    Project Almanac

    Film: 5,5/10 - Noch 'n Zeitreise Ding. Teenies bauen in ihrer Garage eine Zeitmaschine. Irgendwann gerät es dann, ein bisschen, außer Kontrolle.

    So ungefährt die "offizielle" Plotzusammenfassung. Das außer-Kontrolle-geraten passiert allerdings recht spät im Film und bis dahin mäandert die Found-Footage-Variante etwas ziellos durch das Teenie-Romanzen-Genre und ist wohl eher in diesem Genre unterwegs. Am Schluss wurde es dann ganz interessant, aber wie geschrieben - der kommt im Verhältnis zur Gesamt-Laufzeit recht kurz und wird dann sehr schnell zu Ende gebracht.


    Bild+Ton: Der Ton war ziemlich gut mit schöner Surroundkulisse. Das Bild ... war furchtbar fürchterlich total übertrieben found footage und zwischendurch konnte ich gar nicht hinsehen. Das dürfte der Archetyp von Wackelkamera sein und ich war mehrfach kurz vor der STOP-Taste, wollte aber dann doch wissen wie es ausgeht.

    Kann ich gut verstehen - sehr anstrengend der Film.

    Aber ich fand ihn echt grandios! Habe noch lange und viel drüber nachgedacht, manche Interpretation gelesen/-sehen und bis heute geht er mir im Kopf rum.

    Gesehen habe habe ich ihn tatsächlich nur zweimal - ist einfach kein Film, um dabei geschlaucht am Freitagabend auf dem Sofa aubzuhängen.

    Hat definitiv was von David Lynch. Eher was "Traumartiges".

    Mit den Interpretationen (die ich nachher gelesen habe) wurde er ein wenig interessanter, aber manchmal ist ein Film für mich nur ein Film und wenn es dann Interpretationen braucht um ihm etwas abzugewinnen... ich weiß nicht. Vielleicht war ich auch in der falschen Stimmung dafür, sowas kann ja immer sein. Die Lynch Analogie passt aber ziemlich gut :thumbup:

    Timecrimes - Mord ist nur eine Frage der Zeit

    Film: 5/10 - Per se sind Zeitschleifenfilme ja immer repetitiv, liegt die Grundidee doch im Wiederholen der immergleichen Dinge. Dennoch habe ich ein Faible für dieses Genre. Die spanische Variante von 2007 fand ich, entgegen der guten IMDB und Kritikerstimmen, sehr schwach.

    Hector stolpert versehentlich in eine Zeitmaschine, reist in die Vergangenheit, läuft sich selber über den Weg, und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Leider ist der gute Hector eher unsympathisch, alle seine Handlungen machen absolut nicht den geringsten Sinn und das zieht sich dann durch (immerhin kurze) 92 Minuten durch. Da gibt es viel, viel besseres.


    Bild+Ton: beides maximal 5/10, insbesondere das Bild war schon echt schlecht, der deutsche Ton unspektakulär aber naja.


    + + +


    Enemy

    Film: 4/10 - Adam (Jake Gyllenhaal) ist Dozent an einer Uni und führt ein langweiliges Leben mit langweiligem Sex und ... Langeweile. Bis er eines Tages zufällig einen Doppelgänger von sich entdeckt, der haargenau wie Adam aussieht und sogar die gleiche Stimme hat. Adam will sich unbedingt mit dieser Person treffen ...

    Gyllenhaal spielt manch schräge Rolle, da könnte man etwas vorsichtig sein. Aber ich dachte, den ersten englischsprachigen Spielfilm von Denis Villeneuve sollte man sehen, schließlich kommt doch manch großartige Werk von dem Kanadier. Allerdings würde ich dieses (imdb) Drama/Mysterie/Thriller Werk viel eher in die Art House Ecke schieben als in eines der drei vorgenannten Genre. Die Musik nervt, das Grading nervt, Gyllenhaal nervt. Minutenlang passiert kaum etwas, und das muss man bei insgesamt 90 Minuten Laufzeit auch erstmal bringen. Auch hier ein merkwürdiger Hauptdarsteller zu dem man keinen Bezug herstellen kann - und will. Man könnte dem Film zu Gute halten, dass es sich am Ende dann irgendwie, ein bisschen, auflöst, aber ich fand diesen Film sehr, sehr nervig. Sehr.


    Bild+Ton: meist unscharf, kontrastarm, ins grün-braune gegradet, sehr unansehnliches 5/10 Bild. Der englische Ton war ganz leicht räumlich, vor allem aber dominiert vom anstrengenden Solo-Streicher-Score und somit ... anstrengend, 6/10.


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    Manchmal entdeckt man ja echte Perlen, aber manchmal auch echte Gurken. Ich weiß schon, warum ich viele Filme schrecklick gerne x-mal schaue. Gleich mal Terminator II anschauen, um mich von den beiden Gurken zu erholen :boss:

    Wieso? Trailer nicht ansprechend? Schon mal 10 Minuten rein geguckt und eingeschlafen?

    ... und völlig fassungslos tippst Du diese Zeilen. Kann ich Dir nachemfpinden. Liebe die Filme, habe mich aber irgendwann daran über-sehen und eine längere Pause eingelegt. Die dann irgendwann mal in einem 4K Remaster im neuen Kino zu sehen wird mega. Tzulan444 , gerade der erste Teil ist auch ein wenig düster (mindestens damals FSK18) und eher kein Klamauk. Schau' mal in den rein und stelle fest, dass Gibson&Glover ein cooles Duo sind ;)

    Auf meiner Mission, sie alle zu kennen gab's gestern mal wieder 'nen Zeitschleifenfilm,


    Triangle

    Film: 6/10 - Jess (Melissa George) unternimmt mit Freunden einen Segelturn, hat aber von Anfang an kein gutes Gefühl dabei. Schließlich gerät die kleine Yacht völlig unvermittelt in einen Sturm und die Gruppe kann sich auf ein Kreuzfahrtschiff retten. Das allerdings scheint verlassen und Jess' Freunde (u.a. Liam Hemsworth als Victor und Michael Dorman als Greg) sind zunehmend irritiert von ihrem seltsamen Verhalten. Wenn die wüssten ...

    Siehe Einleitung, Metascore in Ordnung und IMDB nicht richtig schlecht, qualified für meine Zeitschleifenliste. Man sieht dem Film das relativ geringe Budget an und bei mancher Einstellung fragt man sich ob man das a) nicht hätte besser hinkriegen können oder b) lieber weggelassen hätte. Kann man sich davon frei machen, ist der Horror / Mystery angehauchte Timeloop Trip ganz launig und hält den Genrefan über seine 100 Minuten Laufzeit gut bei der Stange, während Stück für Stück die kleinen Rätsel entblättert werden.


    Bild+Ton: das 2.35:1 Bild ist hier und da etwas ins orange-rostige gegradet, über weite Stellen sehr weich und insgesamt eher nicht der große Hit. Die beliebten Horror-Einstellungen mit panischen Blicken über die Schulter und engen Kamerawinkeln finden sich alle wieder und vom etwas schwachen Gesamteindruck abgesehen tut das Bild seinen Dienst.

    Der englische DTS HD Master Ton bedient im Soundtrack ebenso wie das Bild alle Erwartungen die man ans Genre hat, macht seine Sache aber ordentlich. Die Surroundkanäle werden reichlich bedient wenn es im Schiff von allen Seiten knarzt und Echos durch die Gänge wabern. Nicht state of the art, aber sehr ordentlich und dem Budget angemessen.

    Hm, war nicht so mein Film. Setting war mal was anderes, Pugh schaue ich auch gerne. Irgendwie kam das Ding nicht richtig in Schwung und das Ende war nicht meines. Eher 5/10, eine Handvoll Sätze mehr packe ich jetzt in 'nen Spoiler.


    Im Vergleich hat mir Vivarium besser gefallen, wenngleich auch der auf dem Weg zu "richtig cool" zwischendruch hängen geblieben ist.