Ich habe über die Tage viel mit Dirac und meinem kleinen DBA rumgespielt und hatte Lust auf laute Filme. Daher gab's kurz nacheinander (Beyond hatte ich vor ein paar Monaten erst)
Star Trek (2009) / Star Trek into Darkness
Filme: jeweils 8/10 - während der erste Teil mein Herz gleich erobert hatte, gefällt mir der zweite mit jedem Mal schauen besser und ist mittlerweile mit dem ersten Teil gleichgezogen. Ohne die Diskussion loszubrechen, ob JJ das gut oder scheiße gemacht hat (btw: gut, natürlich!), machen beide Filme extrem viel Spaß, da beim zweiten die Figuren nicht mehr eingeführt werden müssen ist etwas mehr Platz für lustige Dialoge, die an die alten Star Trek Kinofilme mit den eingespielten Crews erinnern.
Cumberbatch fand ich damals naja, aber offenbar war man zu der Zeit extrem gesättigt von ihm, da er immer ähnliche Charaktere spielt(e). Jetzt mit Pause und ohne Übersättigung passt das alles ziemlich gut. Hahnebüchen ist in beiden Filmen so einiges - im zweiten noch deutlich mehr als im ersten - allerdings kommt es einem vielleicht auch deshalb so vor, weil JJ über beide Filme eine deutliche Spaßkurve gelegt hat, die sie mehr ins Action Genre verschieben. TOS und TNG waren viel zurückgenommener. Extrem kurzweilig und sehr spaßig!
Bild: 8/10 und 9/10 - beide schauen ziemlich gut aus, Teil zwei sieht schon verdammt gut aus. Yo, Lensflares, und derer viele, aber JJ hat sie salonfähig gemacht und seitdem sieht man die ja häufiger mal, wenn auch nicht derart übertrieben. Dazu der orange/blau Signature Look von Abrams, der auch etwas zu oft zum Einsatz kommt - aber auch geil aussieht. Bei ein paar Zooms haut's den Fokus weg, genau wie in ein paar anderen Einstellungen, aber vor allem Teil zwei ist mit verdammt gutem, herrlich buntem Bild gesegnet.
Weil's so schön zu Titanic und Cameron passt: Abrams ist Fan von analogem Film und so wuselt hier mitunter schon sichtbar das Korn umher. Dafür werden aber auch keine Details wegge-DNR-t, weil kein Algorithmus zwischen Korn und Detail unterscheiden muss.
Ehrlich verblüfft war ich, wie hervorragend die Effekte aussehen! Abrams ist ein Fan von handgemachtem Film, und so könnte ich keine Szene benennen, die nach Greenscreen aussieht. Egal was und egal wo, alles sieht echt (ha!) und nicht nach Computer aus. Gleichzeitig kommt die Art der Inszenierung hinzu, wo es bei heftigen Szenen auch die Kamera wegreißt, so dass sich Makel in der CGI in Unschärfen verstecken lassen. Mehr Zeit für die Post und Wissen wo die Grenzen der Technik sind - das fällt mir immer häufiger bei Filmen so zwischen 2010 und 2015 auf - hatten einfach richtig gut gemachte Effekte zur Folge.
Ton: 7,5 und 9/10 (beide englisch TrueHD) - Teil eins ist mittlerweile schon etwas in die Jahre gekommen und stellenweise schon recht frontlastig. Wird's turbulent greifen alle Lautsprecher ein und auch der Subwoofer hat einiges zu tun. Im Vergleich deutlich besser allerdings ist Teil zwei, der einfach irrsinnig viel Spaß macht. Deutlich bessere Abmischung, homogener auf alle Lautsprecher aufgeteilt, mit mehr Dynamikreserven dafür wenn's mal wirklich, wirklich scheppern soll. Giacchino hat für beide Teile echt feine Musik geschrieben, und - genau wie Abrams die Filme - den ehrwürdigen Score von Alexander Courage in unsere Zeit katapultiert ohne ihn zu verballhornen.
Jaja, ich bin ein Abrams Fanboy und kann (was bei Picard einfach gar nicht ging) gut ein Auge zudrücken, sehe "Star Trek" hier eher als grobe Leitplanke und liebe seinen Reboot bedingungslos. Offenbar hat ihn die herbe Kritik an Star Wars IX allerdings derart aus den Latschen gehauen, dass der bis dahin von Erfolgen verwöhnte Filmemacher seitdem komplett untergetaucht ist. Ich konnte weder Neuigkeiten, noch Projekte, noch irgendetwas finden, was seit 2019(!) mit Abrams in Verbindung steht. Hoffentlich macht er einfach eine sehr, sehr lange Pause und hat von großen Projekten nicht die Schnauze voll ...