Beiträge von mordsfilm

    Disney versucht, wie alle Wirtschafstunternehmen auch, Geld zu vermehren.

    Nicht die Menschheit zu beglücken.

    Schon gar nicht mit Auslaufmodellen auf dem Unterhaltungssektor: Kino.

    Wenn wo anders mehr zu holen ist, wird man ein Häuslein weiterziehen.

    Wenn die Leute beim Geldausgeben ihren Spaß haben, dann ist das nur ein positiver Kollateralschaden...

    Prometheus


    Film: 3

    Bild 10

    Ton: 8


    Das Folgende ist nicht off topic, sondern führt zu etwas nicht Unwesentlichem in Bezug auf den Film des Abends.

    Syd Field hat zum Wesen des Films weniger beigetragen, als gemeinhin angenommen wird. Insbesondere hat er als selbst völlig erfolgloser Autor ein Standardwerk über das Drehbuchschreiben verfasst und in der Analyse einige krude Thesen bezüglich Filmstruktur aufgestellt, denen heute noch Studenten so verzweifelt hinterher hecheln, wie Germanisten den Höhepunkt im dritten Akt suchen, den Gustav Freytag in seinem unsäglichen und dämlichen "tektonischen Dramenaufbau" behauptete. Mit dem auch Abiturienten geknechtet werden.

    All das meinen unmaßgeblichen Meinung(en), Erkenntnissen und Erfahrungen nach, in meinen Eigenschaften als Filmschaffender. Literaturwissenschaftler und Germanist gefasst und hier verbreitet.

    Andere dürfen gerne andere Ansichten haben, aber nicht erwarten, dass ich in meinem Alter meine nochmal ändere.

    Syd Field hat aber auch das Folgende geschrieben, das ich tatsächlich für wahr halte: "Filme handeln von interessanten Menschen, die interessante Sachen erleben".

    Insofern ist Prometheus eigentlich nach Syd Field kein Film, da es nicht eine einzige "interessante" Figur gibt und schon gar nichts Interessantes oder gar Neues oder am Ende vielleicht Unerwartetes geschieht.

    Prometheus will sozusagen die Vorgeschichten von Alien erzählen.

    Es interessiert nur kein Schwein, weil man vor lauter tolle Technik zeigen wollen und den Sub hochjagen keine Zeit und vielleicht auch kein Geld mehr für ein Drehbuch übrig hatte, das den Namen verdient.

    So war der Film für mich eine einzige, langgezogene Quälerei mit Figuren, die hohle Sätze stammeln, anderthalb Gesichtsausdrücke durch die Gegend tragen und sich ansonsten darauf beschränken, im Dunkel bei Taschenlampenschein herumzustolpern, auf Giger-Look-Kram zu stoßen, sich und andere zu infizieren oder infiziert zu werden, zu bluten, zu verschlammen und zu sterben.

    Irgendwie.

    Fast alle (Spoiler, aber keine Überraschung).

    Muss ja eine Fortsetzung geben.

    Oder so.

    Nur nicht mit mir.

    Und sowas Flaches, Blutleeres von einem meiner Lieblingsregisseure...

    Bild ist außerordentlich gut.

    Ton subt ohne Ende selbst bei Musik, ist aber weder atmosphärisch noch besonders direktional.

    Yamaha RX-V 685

    Zwischen 3 und 500 Euro in der Bucht, laut Verkaufsmeldungen.

    Mehr als solides Teil mit einer sehr gut funktionierenden Einmessautomatik, dem markentypischen, entspannten und präzisen Sound und genug Leistung.

    Obwohl Du als Sony-Geschädigter da sicher keine großen Ansprüche hast und ja wohl Lautsprecher ohne großen Watthunger fährst, sonst hättest Du da sicher was erwähnt.

    bei Good Omens sehe ich das nicht so- da fand ich das Buch doch ungleich besser, den Doktor hin oder her.

    Auch Sternwanderer fand ich schöner zu lesen, als anzuschauen.

    Bei Good Omens hatte Terry P. ja seinen (erheblichen) Anteil.

    Bei Sternenwanderer kann ich das Lesevergnügen nicht nachvollziehen, mäandern da doch zwei bis drei Handlungsstränge reichlich beziehungslos nebeneinander her, ohne große Berührungspunkte. Das hat der Film genial repariert.

    Aber das ist (für mich) das alte Gaiman Problem bei seiner langen Prosa. Er reißt jede Tür auf - und lässt es meistens dabei. Irgendwie verliert er für mich immer völlig den Überblick.

    Seine kurze Prosa dagegen ist um drei bis vier Klassen besser.

    Und jetzt wieder zurück zum Programm des Tages...

    Coraline


    Film: 10

    Bild: 9

    Ton: 8


    Wer die Story nicht kennt: Das Mädchen Coraline zieht mit ihren Eltern in eine Wohnung in einer obskuren (pinken) Villa, die von noch obskureren Nachbarn bewohnt wird.

    Die schwer beschäftigten, schriftstellernden Eltern haben keine Zeit für das fordernde Mädchen, das daraufhin das Haus erkundet und eine Tür in eine Gegenwelt findet, in der es Mutter und Vater gibt, die behaupten, sie seien in Wirklichkeit die ihren.

    Und die ihr alle Wünsche erfüllen.

    Natürlich ist alles ganz anders, als es scheint...


    Coraline ist ein im Stopmotionverfahren hergestellter Trickfilm, hat aber nichts mit dem Shaun das Schaf Knetlook zu tun.

    Für mich ist es einer der besten, atmosphärischsten und am liebevollsten detailliert gefertigten Filme dieser Machart.

    Übrigens fiel die Release seinerzeit gerade in eine der periodischen 3-D Hysterie-Phasen und liegt mehrdimensional vor.

    Wobei die Technik wie üblich bei Einsatz nur auf Effekt aus ist und ohne dramaturgische Notwendigkeit.

    Wir schauen Coraline immer in 2D.


    Als kleine, wie immer persönlichgeschmackliche Randbemerkung: Neil Gaiman gehört zu den wenigen Autoren, deren literarische Werke durch filmische Umsetzung extrem gewinnen, statt zu verlieren.

    Das war bei Stardust so wie auch bei Coraline und auf jeden Fall bei Good Omens.

    Nur American Gods war nicht mal als Serie zu retten...


    Ach so, die Technik noch.

    Bild ist 9, weil man sich ja noch Luft nach oben lassen muss - aber da ist nix wirklich zu meckern.

    Ton direktional aktiv und ab und zu rummst es auch mal. Mangels Notwendigkeit aber eher selten.

    Wie immer bei mir bezieht sich das auf den O-Ton.

    Keine Ahnung, wie es auf teutonisch klingt.

    Bild ist unauffällig bis altersentsprechend.

    Der Müllton wurde ja schon erwähnt.

    Zu sagen wäre vielleicht noch, dass TB meiner unmaßgeblichen Ansicht nach zu den Filmen gehört, die außerordentlich schlecht gealtert sind.

    Wir haben ihn früher oft gesehen und fanden ihn witzig.

    Heute wirkt er irgendwie krampfig gewolltlustig, konfus und in vielen Passagen (Stationen der Reise des Jungen) einfach nur öde.

    Und die Tricktechnik hat Unter-TV-Niveau.

    Irgendwie kommen nicht mal mehr nostalgische Gefühle auf.

    oooookay...


    Man ist ja stur.

    Sportboden blieb drin.

    Waschmaschinenklötze wieder raus.

    Glasscheibe raus.

    Unter die drei Auflagepunkte des Proki Hartfilzgetränkeuntersetzer zum Druckverteilen, weil der Sportboden ja im ersten Versuch funktioniert hatte, nur vom Prokigewicht zerdrückt worden war und die Glasscheibe wohl zu dünn/leicht/kontraproduktiv war.

    Und?

    Bei üblichem Kinopegel plus ein bisschen ist nun wieder Ruhigbild.

    Mal sehen, wie lange...

    Aber bei der Gelegenheit habe ich es offenbar geschafft, den Projektor endlich WIRKLICH gerade in allen Ebenen aufzustellen.

    Kino kann für heute kommen.

    Wenn du nochmal die Sportmatte zurechtschneidest als ein Stück für die gesamte Fläche und da noch eine dünne Platte aus mdf oder hdf oder sonstwas drauflegst? Dann ist die Matte nicht mehr von der punktuellen Belastung betroffen und drückt sich nicht zusammen.


    Mfg

    Frust.

    Sportmatte flächig drunter, Glasplatte drauf.

    Blasen an den Fingern vom Fußstellschrauben drehen und Proki-Rutschen.

    Test mit Sing 2 (erstes Casting mit Wolf, Monsterbässe).

    - 6 db

    Fröhliches Pixeltanzen.

    Waschmaschinenklötze zusätzlich drunter: Bild verstellt, Besserung marginal.

    Michael Ende hasste den Film, der für Hollywood-Schmus so ungefähr alles verraten hat, was die Intention des Autors mit dieser Geschichte war.

    Zurecht.

    Es gibt wohl nur eine noch schrecklichere (dämliche) "Verfilmung" eines Werks der Fantastik: Artemis Fowl.

    Meiner unmaßgeblichen Meinung nach.

    Ich würde mal tippen das die Waschmaschinen Klötze, wenn es denn die klassischen, aus gehackten Reifen sind, zu hart sein werden .

    Nö, kein gemischtes Pfund Hack.

    Die sind geschäumt, aber deutlich fester als der Turnboden.

    Warten wir mal ab.