Beiträge von mordsfilm

    würde ja gerne, aber wie steht es mit der Menge an Gesangssequenzen?:think:

    Die Zahl der Gesangseinlagen ist erstens überschaubar, gehört zweitens (anders als bei den allermeisten Musicals) direkt zur Handlung dazu, denn immerhin ist es ein Film ÜBER Musik (neben verschiedenen anderen Themen wie Liebe, Tod, Leben, Vertrauen, Familie, Verrat, Fleiß, Bestimmung tbc...) und drittens sind es WIRKLICH Lieder und nicht fantasielos vertonte Dialoge von maximal mäßig begabten Stimmenlieferanten gesprechjodelt (Encanto, anybody?).

    Home - ein smektakulärer Trip


    Film: 4

    Bild: 10

    Ton: 8


    Der Film war und eine ausführliche Kritik wäre reine Lebenszeitverschwendung.

    Auch für einen ausgewiesenen Liebhaber des animierten Films war dieses Stück(elchen)werk von Dreamworks (!) nur schwer zu ertragen.

    Dämliche, uniforme Aliens besetzen die Erde.

    Ein (diverses...) Mädchen nebst Katze (die keine Rolle spielt) rettet gemeinsam mit und gegen ein nonuniformes Alien, das daherradebrecht wie ein Hillbilly-Dackel aus StarWars, die Welt und findet die (mannlose) Mutter wieder.

    Juhu.

    Quietschbunt, perfekt animiert, schrill und laut und pseudo-rasant-lustig-sein-wollend.

    Mit der zuckergussigsten, finalen Botschaft an sich: Familie ist alles.

    Auch wenn man eigentlich keine hat.

    Sing: God bless America.

    Oder so.

    Merke: Wenn man etwas schön Sämiges, Wohlschmeckendes mit Pfiff und Konsistenz haben will, reicht es nicht, alle Zutaten in eine Schüssel zu werfen und alles mit Öl zusammenzurühren.

    Ohne einen Emulgator wird das nix.

    Im Film heißt der: Handlung...


    Bild, wie angedeutet, dreamworksig.

    Ton okay. Aber auch nicht mehr.

    Penguin Highway


    Film: 9

    Bild: 8

    Ton: 7


    Aoyama zählt die Tage, bis er erwachsen ist. Das sind aber noch 3888. Der Viertklässler hat trotzdem eine ziemlich klare Vorstellung vom Leben. Denn das geht er in jeder Hinsicht systematisch und vor allem rational an. Kein Wunder, ist sein Vater doch Wissenschaftler.

    Aoyama weiß, dass er ziemlich clever ist, weiß, dass auch er später mal Forscher wird und befasst sich mit seinem Sidekick Uchida als Zweimann-Team schon mit diversen wissenschaftlichen Projekten und ist überzeugt, dass ihn später einmal viele Frauen heiraten wollen.

    Pech für die, dass er sich schon entschieden hat.

    Ausgerechnet für die Helferin seines Zahnarztes. Die ist zwar schon erwachsen, aber das wird Aoyama ja auch.

    In 3888 Tagen.

    Aber er hat den Vorteil, dass er nicht nur aus der Ferne für die hübsche Zahnarzthelferin schwärmen kann, sondern bereits einen Schritt weiter ist. Sie hat ihm nämlich Schach beigebracht und die beiden spielen regelmäßig miteinander.

    Dann passiert etwas, das den Forschereifer Aoyamas weckt.

    Aus dem Nichts tauchen Pinguine in der Stadt auf und verschwinden genauso geheimnisvoll wieder.

    Der Jüngstwissenschaftler beginnt das Projekt „Penguin Highway“, so genannt nach der Straße der Pinguine in der Antarktis, und versucht dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

    Obwohl er als nüchterner Forscher bemüht ist, sich durch nichts überraschend zu lassen, ist es dann doch mehr als unerwartet für ihn, dass er feststellen muss, dass es einen Zusammenhang zwischen seiner angebeteten Zahnarzthelferin und dem Auftauchen der Pinguine geben muss.

    Und schon nimmt das Forschungsprojekt Fahrt auf, um so mehr als eine nicht minder clevere Klassenkameradin von Aoyama ihr ganz eigenes Forschungsprojekt laufen hat und dabei ebenfalls unglaubliche Entdeckungen gemacht hat.

    Man beschließt, sich zusammen zu tun…


    Penguin Highway ist ein wunderbar hemmungslos fabulierender Film, der mit viel Witz aber auch Einfühlungsvermögen Absurditäten einfach ent- und generell stehen lässt, während die Protagonisten sich bemühen, denen völlig rational (und damit erwachsen) zu begegnen.

    Es gibt groteske, herrliche Situationen und Wendungen und die ganze Geschichte scheint auf einmal in eine ganz andere Richtung zu laufen.

    Man muss diese eher asiatische und sprunghaft erscheinende Art des filmischen Erzählens mögen, dann wird man auch an diesem Animé seinen Spaß haben.

    Am Ende bekommen die Macher sogar einen ziemlich runden Schluss hin.


    Einer von Mofis „Immer-wieder-seh-Filmen“.


    Das Bild ist scharf genug und eher im klassischen Animé-Look mit reichlich Details, aber nicht der digitalen, bunten und dynamischen Pracht wie die Filme von z. B. Makoto Shinkai. Selbst wenn es 4 k gäbe, bräuchte man es für diesen Film nicht.


    Der Ton ist eher unauffällig, bisweilen direktional oder atmosphärisch.

    Technotise


    Film: 8

    Bild: 8

    Ton: 9


    In einer mittelfernen Zukunft bekommt eine Studentin der Psychologie den Job, einen Autisten zu betreuen, während sie sich bemüht, gegen einen fiesen Professor und eine fordernde Mutter ihre Examen zu bestehen und gleichzeitig ihre Beziehungen zu einem Macho und ihrem sehr heterogenen und bewusstseinserweiterender Selbsmedikamention nicht abgeneigten Freundeskreis zu pflegen.

    Als sie versucht, mit Hilfe eines temporär implantierten Militärchips an der Uni zu schummeln, geraten sie und die Ereignisse außer Kontrolle...


    Der serbische (!), animierte Film hatte bei seinem Erscheinen bei mir keinen Eindruck hinterlassen.

    Jedenfalls konnte ich mich an so gut wie nichts erinnern, als ich ihn gestern mal wieder einlegte.

    Was soll ich sagen?

    Manchmal muss man Streifen eine zweite Chance geben.

    Er hat mir richtig gut gefallen.

    Er ist optisch sicher gewöhnungsbedürftig, teils opulent (und da oft genug erwachsen nackt in Wort und Bild), teils sehr reduziert - aber immer in der Ästhetik konsistent.

    Die Story bleibt dabei bei den Protagonisten, Charaktere haben ihre Farbe und der Plot erliegt nicht der Versuchung, gaaaaanz, gaaaaanz groß und weltverschwörerisch und japanisch riesenmaschinig zu werden, Atomexplosion inklusive.

    Europa kann auch animiert.

    Man muss es nur lassen.

    Nervig nur eins: Eine serbische Sparkasse hatte wohl mitfinanziert und klatscht immer wieder recht penetrant ihr Logo ins Bild...

    Kurzum, ein Film für Leute, die mal was anderes Animiertes sehen wollen als Disney plus Einverleibte oder Animé.

    Oh ja - immer wieder beeindruckend welchen Cast der gute Uwe für seine “Werke” bekommen konnte…

    Das ist überhaupt kein Problem.

    Die wenigsten Schauspieler erstrecht in den USA sind in der Millionenliga und darauf angewiesen, Drehtage zu bekommen.

    Selbst wenn für sie dann 10.000,-- USD pro Tag aufgerufen werden, haben sie nach Agentenprovision und Steuern auch nicht mehr in der Kasse als z. B. ein halbwegs erfolgreicher Anwalt - wenn sie denn tatsächliche zwei Filme pro Jahr machen.

    Da nehmen sie gerne auch mal einen Auslandsdreh an, wo sie dann den Star am Set spielen dürfen und hinten und vorne rumgehoben werden.