Beiträge von audiohobbit

    Direkt von der Leinwand gemessene Werte können aber nicht in Lumen sein. Man misst die Leuchtdichte in cd/m² (reflektiv mit Colorimeter etc.) oder die Beleuchtungsstärke in Lux (Luxmeter).

    Um auf den Lichtstrom in Lumen zu kommen muss man hier wiederum die beleuchtete Fläche (und Gain) mit einrechnen was hier dann wohl gemacht wurde. (bzw. können das die Messprogramme automatisch wenn man beleuchtete Fläche und Gain angibt)

    Da eine Angabe des Lichtstroms natürlich universell ist und sich so jeder wieder die erreichbare Leuchtdichte auf seiner Leinwand errechnen kann.


    Würde jemand (ein Tester) nur die Leuchtdichte die er erreicht angeben ohne Angabe seine Leinwandfläche wäre das ja für andere relativ nutzlos.

    Warum gibt es nicht FI's die simpel und einfach jedes Bild zweimal auf die Leinwand beamen? Bzw. dem Nutzer die Möglichkeit geben einen Film in 48 ev. sogar 96hz abspielen zu können?

    Also falls das nicht klar wurde: Bei einem Sample&Hold Display bringt das nichts, außer es gibt künstliche Dunkelpausen und die sorgen wieder für Flimmern und empfundene Helligkeitsverringerung.

    Es ist sogar in Realität so dass die Panels (LCD, LCOS, DLP) auch bei 24p Filmen meist mit höherer Frequenz laufen (96 Hz, 120 Hz). Wenn bei 120 Hz ein 24p Filmbild 5mal nacheinander gezeigt wird macht das überhaupt keinen Unterschied als wenn das Panel mit 24 Hz liefe (was es m.W. nach so nicht gibt) und jedes Bild einmal gezeigt würde.


    3:2 Pulldowns

    Der 3:2 Pulldown ist nun aber eine ganz andere Sache!

    Das rührt noch aus der DVD-Zeit her und dem amerikanischen NTSC Fernsehstandard mit 60 Hz (60 Halbbildern), da DVDs nur in PAL (50 Halbbilder, europäisches Fernsehen) oder NTSC (60 Halbbilder) aufzeichnen konnten.

    Bei PAL DVDs hat man sich hier beholfen und den FIlm statt mit 24 B/s auf 25 B/s beschleunigt ("PAL Speedup") und jedes Vollbild in 2 Halbbilder (ergo 50 Hz) zerlegt). Deshalb sind PAL DVDs auch in der Spielzeit um 4% kürzer als der eigentliche Kinofilm oder der Film auf Bluray (in original 24 Hz).


    Bei NTSC mit 60 Hz geht das nicht so einfach. Hier wurde mit einer 3:2 Kadenz gearbeitet, ein Filmbild wird einmal in 3 Halbbilder, das nächste in 2 Halbbilder zerlegt usw.

    Diese Halbbilder mussten dann vom Player oder Display in die korrekten Vollbilder zusammengesetzt werden (für Sample&Hold Displays wie Digitalprojektoren oder LCD TVs etc.) und das Verfahren nennt sich 3:2 Pulldown.

    Die ungleichmäßige 3:2 Kadenz hat aber zur Folge dass Kinofilme auf NTSC DVDs ein eigenes 3:2 Ruckeln zeigen, das so im Film nicht vorhanden ist.


    Das Problem hat man mit Einführung der 24p fähigen Bluray als gelöst geglaubt, mit den Streaminganbietern und v.a. vielen Streamingclients hat man es nun wieder.

    Die meisten Streamingclients arbeiten erstmal in 60 Hz. Einige können bei 24p Filmen auf die Originalbildrate umschalten, andere nicht. Der Fire Stick kann das bspw. nur bei Prime, nicht bei netflix oder Disney+.

    Hier hilft (mir zumindest) auch wieder die Zwischenbildberechnung (auf niedrig) um dieses 3:2 Ruckeln zu glätten.

    Wie schon gesagt wurde gab es die "Dunkelpause" (Schwarzbildeinfügung, Darkframe Insertion) im Kino NUR bei analoger Film(band)projektion (35 mm, 70 mm, sowie auch im Amateur und Semiamateurbereich 16 mm, 8 mm, Super8 etc.).

    Das war eine technische Notwendigkeit um den Weitertransport des Films vor den Augen des Zuschauers zu verbergen. Der Film wird ja nicht kontinuierlich vor zwischen Lampe und Objektiv durchgezogen, sonst würde man überhaupt nichts erkennen, sondern jedes Bild muss stillstehend eine kurze Zeit durchleuchtet werden und dann weitertransportiert (das wird über ein Malteserkreuzgetriebe erreicht).

    Den Filmtransport würde man aber auch als Wischbewegung sehen, daher schließt hier kurzzeitig eine Flügelumlaufblende (Shutter) den Lichtweg.

    Bei 24 B/s würde das erheblich flackern, daher hat man üblicherweise eine Doppelumlaufblende mit 4 Flügeln, die zweimal während eines Filmbildes umläuft bzw. einmal während des Weitertransportes und einmal als Unterbrechung des stehenden Bildes.

    Das flimmert dann eben mit 48 Hz, das ist das typische (früher bekannte) "Kinoflimmern".

    Es gibt/gab aber auch sehr gute Projektoren mit Dreifachumlaufblende, die dann mit 72 Hz kaum noch flimmerten.


    Das führt zu einer eher stroboskopartigen Bewegungsdarstellung, die aber trotzdem dem Gehirn eine bessere Bewegungsverfolgung ermöglicht als bei heutigen Digitalprojektoren.

    Diese haben nämlich, egal ob im Kino oder zuhause, keine solche Umlaufblende oder vergleichbare digitale Einrichtungen.

    Wie schon geschrieben gibt es in einigen Heimkinodigitalprojektoren eine Dark Frame Insertion, im Kino gibt es das meines Wissens nach nicht (v.a. wohl wegen der empfundenen Helligkeitsreduzierung dadurch und Zwischenbildberechnungen gibt es im Kino sowieso nicht, sowas dürfte von der DCI auch verboten sein denke ich.


    Digitale Projektoren sind sogenannte Sample&Hold-Displays, ein Bild wird einfach so lange gezeigt bis es vom nächsten überschrieben wird.

    Das führt in der Regel eher zu einer verwischten, verschmierten Bewegungsdarstellung. Im Detail ist das aber noch von der Paneltechnik abhängig, ob DLP oder LCD, LCOS und auch bei LCOS bspw. gibt es noch nativ Unterschiede zw. Sony und JVC.

    Im Kino kommt hauptsächlich (3 Chip) DLP zum Einsatz, aber auch LCOS von Sony (SXRD). Auch da kann man Unterschiede in der Bewegungsdarstellung erkennen.



    Auf der Aufnahmeseite (Kamera) gab und gibt es auch einen Shutter (analoge Filmkameras mit Umlaufblende, aber nur 2-flügelig, Digitalkameras zunächst auch mit mechanischer Umlaufblende, heute mit elektronischem Shutter).


    Hier war die Notwendigkeit natürlich auch bei analogen Kameras, den Filmweitertransport zu verbergen bzw. in der Zeit nicht zu belichten sonst verschmiert alles in Transportrichtung (bei 35 und 70 mm normal üblich vertikal), aber auch für die Bewegungsdarstellung ist das (nach wie vor) nötig.

    Beim normalen Kinofilm arbeitet man üblicherweise mit einem 180 Grad-Shutter, d.h. die Hälfte der max. möglichen Belichtungszeit eines Filmbildes (bei 24 B/s 1/24 s) bleibt dunkel, die Belichtungszeit von 1/48 s ergibt sich.

    (Der Shutterwinkel bezeichnet dabei den Öffnungswinkel der Umlaufblende, auch in Digitalkamerazeiten wird die Bezeichnung shutter angle weiter in der Filmindustrie verwendet).


    Während der Belichtung des Filmbildes erzeugt ein sich bewegendes Objekt ein verwischen auf dem Filmbild entsprechend der Länge der Belichtungszeit (motion blur).

    Durch den motion blur hat man bei der Wiedergabe auf einem Projektor (auch einem digitalen Sample&Hold Display) dann kein totales "Springen" des Objekts, wie hier oben beschrieben, sondern schon eher ein schmieren.

    Ein "Springen" (Stroboskopeffekt) bekommt man mit zunehmend kürzerer Belichtungszeit der Kamera (und damit längerer Dunkelpause), das wird durch kleinere Shutterwinkel erreicht, aber nur ab und an als Stilmittel eingesetzt (z.b. bei Saving Private Ryan am Anfang die Erstürmung des Strandes oder bei Gladiator in Arenaszenen). Sonst wird in sicher mehr als 90% der Fälle der übliche 180 Grad Shutter verwendet.



    Auf digitalen Sample&Hold Displays empfinde zumindest ich die Bewegungsdarstellung als eher schmierend. Insbesondere bei bestimmten Kameraschwenks mit unpassender Geschwindigkeit ( es gibt wohl Kameraleute die das kennen und sowas vermeiden, andere aber wohl nicht. Insbesondere wenn es kein fixiertes mit der Kamera mitbewegendes Objekt gibt dem das Auge folgen könnte).

    Ich bevorzuge hier auch Zwischenbildberechnungen auf niedriger Stufe, da ich auf hoher Stufe (oder auch bei nativem HFR) den Soap Opera Effekt auch zu stark empfinde.


    Wie nun die Zwischenbildberechnungen der einzelnen Projektoren/Hersteller genau arbeiten, ist weitestgehend deren Betriebsgeheimnis.


    Die Unterschiede, auch in den verschiedenen Stufen (gering/hoch oder gering/mittel/hoch etc.) bestehen aber definitiv NICHT nur in der unterschiedlichen Anzahl an Zwischenbildern, denn ein permanent eingefügtes Zwischenbild würde für einen ausgeprägten Soapeffekt schon reichen (das hat mir der "Hobbit" in 48fps HFR im Kino gezeigt - und JA ich mache hier keinen Unterschied zwischen real mehr Bildern pro Sekunde und eingefügten Zwischenbildern, ich sehe da keinen Unterschied).

    Die Unterschiede sind auch darin begründet WANN Zwischenbilder eingefügt werden und wann nicht. Es werden Bewegungsgeschwindigkeiten (-vektoren) in den Bildern analysiert und nur bei bestimmten Geschwindigkeiten (z.b. schnelle Bewegungen) Zwischenbilder eingefügt, bei anderen nicht.

    Das ist leider nirgends für die Öffentlichkeit dokumentiert wie, wann und wieviele Zwischenbilder in den jeweiligen Stufen eingefügt werden. Hier ist man leider auf eigene Sichtungen angewiesen (was aber auch für alle anderen Bildparameter gilt).

    Nein.


    Der Lichtstrom in Lumen ist bei fixen Einstellungen (Helligkeit, Zoom, Blende etc.) immer gleich, die Leuchtdichte in cd/m^2 oder neudeutsch nits ist abhängig von der Leinwandfläche, da kann man keinen festen Zusammenhang angeben.


    Ich finde jetzt für eine Fläche in qm gerade keine einfache Formel im Netz.


    Da vor HDR fL bei Projektion üblich war (Kino) rechne ich erst Leuchtdichte in fL, das ist Lichtstrom in Lumen geteilt durch beleuchtete Fläche in Quadratfuß.

    Leuchtdichte in nits ist dann 3.426xLeuchtdichte in fL.


    Rechnet man das um müsste die Leuchtdichte in nits sein: Lichtstrom in Lumen geteilt durch beleuchtete Fläche in qm und das Ergebnis geteilt durch 3.158



    Den Gain habe ich jetzt unterschlagen, den muss man in die Leuchtdichte quasi noch reinmultiplizieren wenn von 1 abweichend.

    Mein (vorerst) letzter Netflix-Film gestern:


    "Criminal Squad", das, wie ich lernte der DEUTSCHE Titel ist...

    Eigentlich heißt er Den of Thieves...


    Ich mag ja so Heist-Movies, dieser ist quasi Oceans Eleven mit Testosteron und Steroiden auf Overdrive + Blut und fette Wummen.

    Ich hatte manchmal Schwierigkeiten die Gangster von den Cops zu unterscheiden, was natürlich Absicht ist.

    War gut, auch der Plottwist am Schluss (ein zweiter Teil soll ja folgen las ich), wenn auch paar plot holes (wie üblich) drin waren.


    Bild (Full HD) war recht gut, der Ton (OV) v.a. bei den Schiesserien schön heftig, so muss das. Sonst eher unauffällig, Sprachverständlichkeit in der OV relativ gut, dafür dass viel Slang gesprochen wurde.


    Die in D vertriebene (und auch netflix vorhandene) Version ist ggü der Kinoversion um 16 Minuten gekürzt, nachdem was ich las scheint er aber auf das wesentliche gekürzt worden zu sein, die Heist Story, div. familiäre Hintergründe wurden da ausgelassen, sonst wäre der Film halt 140 statt 124 min.

    Hätte mir auch nix gemacht.

    In der Tat...


    Es gibt gekürzte Fan-Cuts soweit ich weiß. Allerdings halt wohl a) nicht in der Qualität wie wir sie brauchen und b) wohl nicht ganz so wahnsinnig legal würd ich sagen...



    Beim Herrn der Ringe lohnen sich die Extendeds sicher sehr viel mehr (und sind auch tlw. massiv länger).

    Ich hab da die Kinoversionen gar nicht mehr im Kopf daher weiss ich gar nicht mehr so wo die Unterschiede liegen.

    Nicht unbedingt.


    Du kannst dir mal den Spass machen mit dem Helligkeitsregler den Schwarzwert anzuheben und vorher/nachher Gamma messen. Das wird man am Gamma nicht oder höchstens sehr geringfügig sehen und dann auch nur bei 5IRE oder drunter, wenn man so fein misst (meist gehen ja nur max. 5IRE Stufen), was dann schon in der Messgenauigkeit untergeht und bei reflektiver Messung auch die 5IRE schon schwierig sind verlässlich zu messen.


    Der Helligkeitsregler ist ein Addierer, er addiert vereinfacht gesagt auf jeden IRE Wert einen fixen aber sehr kleinen Helligkeitsbetrag hinzu. Aufgrund der nichtlinearen Charakteristik unserer Augen nehmen wir das nur in den ganz dunklen Bereichen dann wahr, und aufgrund der Potenzfunktion beim Gamma verhält sich das dort sehr ähnlich. Lässt sich auch rechnerisch leicht zeigen (kann ich bei Bedarf gern machen).


    Ich weiss allerdings gar nicht genau wie die Degradation bei den Sony 4k Panels sich verhält, ich weiss nur dass meist im wesentlichen von Kontrastverlust berichtet wurde, kaum von Farb und Gammaverschiebungen.

    Wenn sich da also nur ein oder alle Panels entsprechend leicht aufhellen, bzw. nicht mehr ganz dunkel geschaltet werden können sozusagen (was technisch eher der Fall ist) , dann wird man das am Gamma wohl eher nicht sehen.


    Bei den Full HD Geräten (wo ich ja selbst eins habe und etliche damals vermessen habe) hellt sich dagegen nur das blaue Panel auf (warum auch immer genau), das aber so massiv dass das Einfluss auf alle Messwerte hat.

    Der Weisspunkt und der Farbraum verschieben sich Richtung blau, und das blaue Gamma nimmt ab, was sich ebenso im Gesamtgamma bemerkbar macht, sowie im Schwarzwert, Schwarz wird dann eigentlich dunkelblau.


    Ich vermute es sind die gleichen physikalischen Mechanismen, aber aufgrund anderen Paneldesigns, Polarizern, Wire Grids, etc. wirken sie sich wohl unterschiedlich aus.

    Ich hab allerdings auch noch keinen degradierten Sony 4k Projektor selbst gesehen geschweige denn gemessen.

    Klar, für Farben etc. immer die Leinwand mit einbeziehen. Auch für Inbild/Ansikontrast, wenn man wissen will was man wirklich im Raum sieht.


    Nur der On/Off Kontrast ändert sich nicht ob reflektiv oder im Lichtweg.


    Am besten ist natürlich das Segel, die Minileinwand aus gleichem Material wie die große LW, oder wenn möglich kann man auch den Projektor temporär sehr nah an die Leinwand stellen.


    Idealerweise hätte man so ne Messung schon zu Beginn der Laufzeit gemacht um nen Vergleich zu haben.


    Das ist ja für viele von Interesse da bei den 4k Sonys wohl hauptsächlich der Kontrast schwindet, weniger Farbverschiebungen wie bei den Full HD Geräten.


    On/Off Kontrast bei so kontrastreichen Geräten mit den günstigen Sensoren (und da zählt der i1d3 sicher auch dazu) ist nicht ganz trivial.


    Nur weil HCFR da immer nen Wert ausspuckt heißt das nicht dass der verlässlich ist, manche (nicht du) denken das aber vielleicht.


    Die Spydersensoren dürften schon für die Lichtwegmessung geeignet sein, bei der JVC Autocal werden die ja auch so genutzt.


    Wenn für dich optisch der Schwarzwert noch in Ordnung ist, dann passt das doch.


    Nur schleichende Veränderungen bemerkt man häufig halt nicht, die Erfahrung haben ja schon einige Sonybesitzer inkl. mir machen müssen.

    Spätestens beim Vgl. mit nem Neugerät kann man da manchmal aus allen Wolken fallen.