Es war soweit.
Am 09.04.2021 um 7:30 Uhr, stieg ich voller Vorfreude und Aufgeregtheit, in mein mit Equipment bepacktes Auto, um die Fahrt zum super sympathischen und bereits mehrfach telefonisch bekannten David anzutreten
Nach entspannten 130km und 1,5Std. Fahrt, war ich gegen Punkt 9 Uhr im Ruhrgebiet angekommen und parkte erstmal unmittelbar vor seinem Haus im Halteverbot
Als ich Richtung Haustüre ging und anschließend klingelte, passierte eine 3/4 Minute folgendes....nichts
Im gleichen Atemzug kam Davids Frau mit einer Tüte frisch duftenden Brötchen um die Ecke, begrüßte mich herzlich und fragte, ob mir denn niemand auf mache.
Kaum war ihr Satz ausgesprochen, öffnete David die Tür, als hätte er die Brötchen von draußen bis ins Kellerkino gerochen
Von David und seiner Frau, wurde ich herzlich und liebevoll empfangen und fühlte mich von der ersten bis zur letzten Sekunde ausnahmslos pudelwohl
Nach bzw. mitten in einem kurzen Smalltalk mit David und seiner Frau in der Küche, boten die beiden mir so ziemlich alles an was deren Haushalt her gab. Erstmal bitte einen Kaffee
Kurz darauf ging es runter in die heiligen Hallen.
Die Treppen hinunter, unbekannten Weges, war meine Neugier und Aufregung nicht mehr zu bändigen.
Noch vor der Kinotüre stehend, drückte David ein paar Knöpfe, um mir dann den Eingang zu gewähren.
Da war es, dass "CineMine", mitten im Bergbau und Lebensecht.
Diese Ziegelsteinwände in Kombination mit dem Jahrhundert alten Holz und den schwarzen Ledersitzreihen, dass hat Charme und Flair zum wohlfühlen. Hier lassen sich entspannt viele Stunden verbringen und das nicht nur zum Filme schauen
Nach einer kurzen Begutachtung ging es dann auch wieder hoch, um uns mit einem ausgewogenen Frühstück und 2L Kaffee für den anstehenden Tag zu kräftigen
Hier hat David als vorbildlicher Hausmann durch und durch, mühevoll cremiges Rührei mit Bacon frisch zubereitet serviert, lecker
Gestärkt, glücklich, zufrieden und voller Tatendrang ging es dann zum Auto, um das Equipment für die Vollendung des Tagesziels ins Kino zu transportieren.
Die Einstellungen des DBA's und dessen Zeit- und Pegelanbindung der restlichen Lautsprecher, stand für diesen Tag im Vordergrund.
Gestartet mit dem iterativen Prozess der Einstellungen des DBA's, machte sich nach einiger Zeit etwas Frustration in mir breit, welche aber gleichzeitig meine Hartnäckigkeit und Willenskraft bestärkte, hier noch deutlich mehr herauszuholen.
Die Massive und fast raumbreite Sitzreihe "direkt" vor den drei unteren Subs des hinteren 2x3 Arrays, teilten mein Verständnis und meine Erfahrung der bisher eingemessenen DBA's nicht
ansatzweise.
Ein paar Stunden später, mehrere hundert Gramm feinste und ultrazart zubereitete Spare Ribs und kühle Getränke im Balsch, ging es weiter zur DBA Odyssee.
Etwa eine gute Stunde vor Schluss, waren meine Gebete erhöhrt und es geschah unverhofftes.
Das DBA rastete positionsunabhängig ein und erreichte zwischen 30-80Hz ein Abklingen von 60db nach 350ms. Weiter aufwärts klingt der Raum noch schneller aus, ab 200Hz sind es linear 200ms.
Aufgrund der fehlenden Absorbtion an allen Wänden und der Decke inkl. schallharten Boden, kann ich mir das Phänomen noch nicht wirklich erklären
Die Front und Rückwand ist mit 40cm Isover/Sonorock und 10-15cm Abstand bedämpft, was aber auch nicht der Grund sein kann, da alles andere inkl. der zwei Echtleder Sitzreihen, zumindest für den Mittel/Hochton schallhart bleibt.
Ob hier die Wandbeschaffenheit in solch einem Ausmaß ausschlaggebend sein kann?
Gemessen wurde zur Beurteilung der Nachhallzeit über der Schröderfrequenz des Raumes, mit etwas über 100db auf beiden Sitzreihen.
Ein weiteres Phänomen zeigte, dass alle Erstreflexionen schon ohne gezielte Bedämpfung einen Pegelabfall von mind. 10db aufweisen.
Das ist für schallharte Oberflächen sehr unüblich, zumindest für die Begrenzungsflächen nahe am Lautsprecher. Da sind in der Regel max. bis 5db Abfall zu beobachten, teilweise weniger.
Hier spielt wahrscheinlich der bis zu 4cm Tiefe und unterschiedliche Versatz der Mauersteine ins Gewicht, welche zwar undefiniert, aber im Bereich ab 8kHz durchaus diffus wirken.
Anzustreben wäre zwar ein Abfall der Erstreflexionen um mindestens 15-20db in den ersten 20ms, aber für gratis ohne gezielten Einsatz, ist das schon bemerkenswert.
Hier muss ich gestehen, Günter Hennes Aussage anfangs angezweifelt zu haben, dass hier akustisch nicht mehr wirklich so viel gemacht werden muss.
Im Kern kann ich das jetzt durchaus nachvollziehen, dennoch würde ich persönlich für den reinen Kinoton, die Erstreflektionen noch breitbandiger und mehr im Pegel bedämpfen.
Da ist aber grundsätzlich in der weiteren Planung beinhaltet
Ich denke, langsam ist hier ein Cut angebracht, bevor ihr euch noch müde lest
Wer jetzt eine Messreihen Dokumentation erwartet hat, muss sich leider bis zum nächsten Besuch in spätestens ein paar Wochen gedulden, bis alles mit den neuen Lautsprechern noch einmal "on point" eingestellt wird und ich die Messungen auch abspeicher.
Vielen lieben an David und seine Familie für diesen unvergesslichen und angenehmen Tag