Test Sony HW20, JVC HD950, Epson 9000, Sharp 17000

  • Beamervergleich: Sony VPL-HW20, JVC DLA-HD950, EPSON EH-TW9000 und Sharp XV-Z17000







    Testbedingungen:


    Die Testgeräte wurden alle auf 6500k kalibriert und der Farbraum soweit wie möglich angepasst. Als Referenz im Direktvergleich diente, mein an der Decke montierter Sony VPL-HW20. Das Bild wurde jeweils im Einzeltest und im Splitscreen mit dem des Sony verglichen.
    Die Projektoren wurden alle auf eine ähnliche Maximalhelligkeit von ca. 14 ftl eingestellt.
    Als Leinwand diente meine, auf 21:9 maskierte, Artvin HD500 in mattweiß mit einem Gain von 1.0. Die Maße betragen 2,34x1,32 m.
    Die Zuspielung erfolgte von meinen Denon DVD-3800BD über einen HDMI-Splitter. Der Raum war komplett abgedunkelt, die Wände und Decke sind mittel bis stark abgetönt und der Bereich (ca.1m) vor der Leinwand ist mattschwarz gestrichen.
    Ich habe ausschließlich in 1920x1080@24p zugespielt. Dabei ging es mir hauptsächlich um das 2D Bild, darum werde ich 3D nur am Rande erwähnen.



    Die Test-Blu-ray's:


    The International (sehr scharfe Closeups)
    Shakira ( hohe Schwarzanteile mit leuchtenden Farben)
    Casino Royal
    Avatar
    Tron ( hohe Schwarzanteile mit Lichteffekten)



    Messequipment:


    Alle Messungen und Kalibrierungen wurden mittels der Software Calman 4 und einem i1 Display Pro durchgeführt. Der Sensor misst sehr gut und konstant bis 10IRE.
    Die Helligkeit wird in Lumen / ftl angegeben und der gemessene Schwarzwert nur in ftl, da eine Umrechnung in Lumen bei meinem Programm zu viele Rundungsfehler ergibt. Die Daten sollen auch lediglich als Vergleich dienen.


    Diagramme:


    Die Diagramme zeigen die zum Testzeitpunkt eingestellten Werte, dabei ließen sich nicht alle Projektoren perfekt kalibrieren, sodaß man mit Kompromissen leben muss. Als Zieldaten diente die Farbtemperatur von 6500k und der REC709 Farbraum.
    Projektoreinstellungen:



    Sharp XV-Z17000 Kino 1 im Eco Mode, hohe Helligkeit, Gamma -2
    JVC DLA-HD950 Gamma 2.5 benutzerdefiniert, Farbraum benutzerdefiniert Eco ( normal) Mode
    EPSON EH-TW9000 Eco, Farbraum Standard, Rest benutzerdefiniert, Iris Auto
    Sony VPL-HW20 User 3 Eco ( normal) Mode, Gamma 3, Iris Auto1, Farbraum Normal




    Verarbeitung:



    Sharp XV-Z17000:


    Das weiße Gehäuse des 18000er wurde weiter verwendet, allerdings mit schwarz glänzendem Lack überzogen. Wirklich hochwertig wirkt es aber immer noch nicht. Die Optik ist nicht ganz so feinfühlig und gibt bei Berührung etwas nach. Die Objektivabdeckung ist vorteilhaft, muß aber von Hand bedient werden.
    Die 3D Brillen sitzen gut und machen einen wertigen Eindruck.
    Die Fernbedienung gewinnt definitiv keinen Preis, sie wirkt sehr billig und ist schwammig in der Bedienung.



    JVC DLA-HD950:


    Das Gerät ist hochwertig verarbeitet und besitzt eine schöne schwarz glänzende Lackierung. Die Optik ist komplett motorisch verstellbar und auch die Objektivabdeckung fährt selbständig auf und zu.
    Die Fernbedienung ist gut aufgebaut, wirkt aber nicht ganz so hochwertig wie der HD950 und der Druckpunkt könnte etwas fester sein.



    EPSON EH-TW9000:


    Der EPSON ist symmetrisch aufgebaut und kommt in einem mattschwarzen Gehäuse. Der TW9000 wirkt gut verarbeitet, allerdings ist die manuelle Lensshiftfunktion verbesserungswürdig, da sie etwas ungenau arbeitet.
    Die Fernbedienung ist recht klobig und etwas schwammig, bietet aber eine gute Struktur.
    Die 3D Brillen machen , wie beim Sharp, einen guten Eindruck.



    Sony VPL-HW20:


    Das Design des schwarz glänzenden Sony's wirkt sehr gelungen und ist symmetrisch aufgebaut.
    Die verwendeten Materialien sind sehr gut, hier kann sich nur der JVC noch etwas absetzen. Die Fernbedienung ist die Beste im Testfeld und überzeugt bei Ausstattung und Bedienkomfort.
    Das Objektiv lässt sich gut einstellen und wackelt nicht.





    Ausstattung / Bedienung:






    Sharp XV-Z17000:


    Der Zoombereich fällt sehr klein aus und ein Lensshift ist nicht vorhanden, sodass der Z17000 immer zentriert vor der Leinwand hängen muss.
    Dafür kann der Sharp, auf kurze Distanz, schon große Bilder projezieren.
    Das Menü des Sharp ist recht träge in der Bedienung, aber übersichtlich aufgebaut.Es ist keine Gain-Offset-Regelung vorhanden, sondern nur eine Regelung für Rot und Blau. Allerdings lässt sich der Sharp darüber recht gut kalibrieren.
    Im Sharp kommen eine manuelle Iris und eine Autoiris zum Einsatz.
    Der Sharp bietet ein kleines Farbmanagement, mit dem man zwei Farben gezielt verändern kann. Das ist zwar nicht perfekt, aber grobe Ausreißer kann man damit abschwächen.



    JVC DLA-HD950:


    Der HD950 bietet einen sehr großen Zoombereich und Lensshift, dabei ist alles motorisch zu bedienen. Das Menü ist sauber aufgebaut und lässt sich gut steuern, an den Bedienkomfort des Sony kommt es aber nicht heran.
    Der JVC kommt ohne eine Autoiris aus, lediglich eine manuelle Iris, zur Regulierung der Maximalhelligkeit, ist vorhanden.
    Der HD950 verfügt über eine Frame Interpolation ( Clear Motion Drive), die leider für 24p Material unbrauchbar ist.
    Im JVC ist ein vollständiges und Super funktionierendes Farbmanagement integriert.



    EPSON EH-TW9000:


    Der EPSON bietet das volle Programm: Farbmanagement, Autoiris, eine sehr gut funktionierende FI und einen ext. Farbfilter um die maximale Helligkeit zu erhöhen.
    Das Menü ist sehr umfangreich und man benötigt eine Eingewöhnung um sich dort zurecht zu finden.
    Der Zoombereich sowie Lensshift fällt groß aus, muß aber wie beim Sony, manuell geregelt werden.




    Sony VPL-HW20:


    Der Sony bietet einen guten Zoombereich und einen kleinen Lensshift für den horizontalen und vertikalen Ausgleich, der sich sauber einstellen lässt.
    Die Auto Iris bietet diverse verschieden Modi, unter anderem auch eine manuelle Einstellmöglichkeit.
    Die Optionen im Menü sind sehr vielfältig, allerdings ist das Menü gewöhnungsbedürftig, aber übersichtlich.
    Im Sony ist zwar ein Farbmanagement integriert, dieses arbeitet jedoch fehlerhaft, sodass das Bild nach der Korrektur evt. nicht mehr stimmig wirkt.




    Fazit Ausstattung / Bedienung:


    Austattungstechnisch liegt der 17000er weit hinten, so kann man den Farbraum nicht optimal einstellen und auch nicht auf eine funktionierende Iris oder eine FI zugreifen. Der JVC und der EPSON bietenden umfangreiches, gut funktionierendes , Farbmanagement. Das RCP-Farbmanagement des Sony ist zwar ebenfalls umfangreich, wirkt sich aber unkontrolliert auf Sättigungsstufen unter 100% aus.
    Die Iris des Sony arbeitet sehr gut und absolut störungsfrei, die des EPSON empfinde ich, durch die sichtbare Helligkeitsregelung, als etwas störend. Der JVC kommt komplett ohne Autoiris aus.
    Bei der Bedienung gefiel mir der Sony am besten, gefolgt vom JVC und dem EPSON. Auch hier ist der Sharp das Schlusslicht.




    Licht / Farben / Ausleuchtung / Lautstärke:



    Sharp XV-Z17000:









    Im Eco Mode kommt der Sharp auf 432 Lumen / 12,93 fL bei maximalem Weitwinkel, mit einem Schwarzwert von 0,0086 fL / 0,29 Lumen. Allerdings weist das Schwarz einen Blaustich auf, der im Bildeindruck bei dunklen Szenen, einen Schleier über die schwarzen Bildinhalte legt. Im Eco Mode ist er sehr leise, erst im hohen Lampenmodus wird er in wahrgenommen, allerdings ist er dann nicht lauter als andere DLP Projektoren.
    Die Farben des Sharp sind sehr rein und frei von Einfärbungen, manchmal etwas zu hell, man wünscht sich hier und da mehr Punsh. Die Farben Blau und Rot treffen zwar nicht die Sollkoordinaten, das macht sich im Filmbetrieb nicht stark störend bemerkbar,
    lediglich Grün driftet ins Gelbe ab, was z.B. Gras künstlich wirken lässt.
    Der Sharp zeigt bei der Ausleuchtung von Links nach Rechts einen Helligkeitsanstieg von ca. 15%.
    Da ist bei ganzflächig grauen Bildern zu erkennen. Ausserdem ändert sich damit auch die Farbtemperatur um ca 400 Kelvin.
    Glücklicherweise ist im Filmbetrieb selbst bei genauem Hinsehen davon kaum etwas zu merken.
    Im hohen Lampenmodus schafft der Sharp kalibriert 746 Lumen.




    JVC DLA-HD950:










    Der große JVC ist ab Werk stark abweichend was Graustufenverlauf und Farbsegel angeht, lässt sich aber mit etwas Zeitaufwand sehr genau einstellen. Im kalibrierten Eco ( Normal ) Mode kommt er, bei 95 % Weitwinkel, auf 485 Lumen / 14,52 fL, dabei erreicht er einen sagenhaften Schwarzwert von 0,0006 fL / 0,02 Lumen.
    Die Ausleuchtung fällt zum Randbereich sichtbar ab, sprich das Bild ist am Rand dunkler, außerdem zeigen vollflächige Graustufen minimalstes Shading. Die dunklen Ecken, kann man im Filmbetrieb noch leicht erkennen, allerdings ist von dem geringen Shading im Film nichts mehr zu sehen.
    Die kalibrierten Farben wirken sehr stimmig, der JVC stellt Farben kräftig da ohne zu überzeichnen. Allerdings gelingen feine Farbabstufungen beim Sony noch minimal besser.
    Auch die Durchzeichnung in dunklen Bildbereichen lässt ab Werk zu wünschen übrig, der HD950 sumpft teilweise regelrecht ab. Erst der Eingriff mittels Gammaequalizer brachte eine Verbesserung. Das macht die Konkurrenz etwas besser,meistens schon ab Werk.
    Generell war ich von der Werkseinstellung enttäuscht, denn ohne Kalibriersoftware macht der JVC kein tolles Bild.
    Im Gegensatz dazu kann man mit dem Sony auch schon im Werkspreset Kino mächtig Spaß haben, und liegt nahe am Soll.
    Das Betriebsgeräusch im Eco Mode ist angenehm leise, wenn auch nicht ganz das
    Niveau des Sony erreicht wird. Im hohen Lampenmodus wird der JVC dann hörbar und in etwa so laut wie der Sharp, allerdings ist das Geräusch etwas tieffrequenter.
    In der hohen Lampenstellung erreicht der JVC 761 Lumen, was auf meiner 2,35m breiten Leinwand 22,76 fL entspricht.







    EPSON EH-TW9000:










    Die Ausleuchtung gelingt dem TW9000 sauber bis in die Ecken, lediglich leichtes Shading ist bei Testbildern sichtbar. Mein Exemplar wies eine Konvergenzabweichung von 2 Farben auf , die man leider nur über das Servicemenü einstellen kann. Aber auch danach war die Konvergenz und die Schärfe der Projektion nicht perfekt.
    Im kalibrierten Eco Mode kommt der EPSON auf 535 Lumen, das entspricht bei mir 16,03 fL. Der Schwarzwert liegt dann bei 0,009 fL / 0,3 Lumen und ist damit der schlechteste im Testfeld, außerdem weißt absolutes Schwarz einen leichten Grün-Blau-Stich auf, der etwas störender ist als der des Sony.
    Die Iris arbeitet etwas zu träge und stört im Filmbetrieb, allerdings soll es da schon ein Update geben, das evt. bei meinem Exemplar noch gefehlt hat.
    Im Modus Natürlich trifft der EPSON den REC709 Farbraum exakt, auch die Helligkeitswerte stimmen.
    Der Graustufenverlauf lässt sich, dank feiner Dosierung, prima einstellen. Im Eco Betrieb ist der TW9000 angenehm leise, erst der hohe Lampenmodus macht den EPSON hörbar und liegt auf dem Niveau des Sharp und des HD950.
    Der hohe Lampenmodus bringt nur einen kleinen Zugewinn und kommt auf 603
    Lumen.
    Mit dem beigelegtem Filter kommt der TW9000 im Modus Lebendig kalibriert auf knappe 1000 Lumen.




    Sony VPL-HW20:











    Die Farben des Sony passen im Farbraum Normal sehr gut, sie sind nur minimal zu klein. Das Bild macht einen sehr stimmigen Eindruck mit einer Betonung für blaue Bildinhalte. Das liegt an dem etwas zu hellem Blau.
    Im Eco Mode kommt der Sony, bei 95% Weitwinkel, auf 484 Lumen / 14,5 fL und erreicht einen Schwarzwert von 0,005 fL / 0,17 Lumen.
    Der Graustufenverlauf besteht aus einem kleinen Kompromiss, da man die unteren Graustufen nur sauber hinbekommt, wenn man in der Mitte mit einem leichten Blauüberschuss leben kann.
    Mit Iris kommt der Sony bei einer Schwarzblende ganz nah an den JVC, der allerdings ohne Blende arbeitet. Trotzdem kann ich die Blende uneingeschränkt empfehlen, da sie nie störend auffällt.
    Die Lautstärke im Eco Mode ist als nicht hörbar einzustufen, es sei denn man sitzt neben dem Projektor und selbst im hohen Lampenmodus wird der HW20 kaum lauter. In diesem Bereich ist Sony absolut marktführend.
    Wer einmal so einen leisen Projektor installiert hatte, der kann sich, selbst an einen nicht als laut zu bezeichnenden HD950, etwas stören.
    Die Ausleuchtung des Sony ist bis in die Ecken tadellos, allerdings zeigt er einen Hauch Grün im absoluten Schwarz. Das liegt an der Restreflexion der Panels und lässt sich nicht
    weiter einstellen.
    Mit knappen 752 Lumen im hohen Lampenmodus leuchtet der Sony, ähnlicheie der JVC, meine Leinwand mit 22,5 fL aus.





    Fazit Licht / Farbe / Ausleuchtung / Lautstärke:


    Alle Projektoren stellen im Eco Mode genügend Licht für meine 2,35m breite Leinwand zur Verfügung und bieten , mit Ausnahme des Epson, im hohen Lampenmodus noch genügend Reserven, dabei sticht der Sony durch sein sehr geringes Betriebsgeräusch heraus. Die anderen Projektoren bewegen sich im hohen Lampenmodus auf fast identischer Lautstärke. Der EPSON biete dann noch mehr Lichtreserven mit dem LPE Filter, aber nur mit Einschränkungen bei Farbraum und RGB Verlauf.
    Die Ausleuchtung ist beim HW20 am besten, gefolgt vom Sharp und dem EPSON. Der JVC fällt durch seine ungleichmäßige Ausleuchtung zu den Ecken etwas ab.
    Bei den Farben liegen der HD950 und der TW9000 vorn, da sie exakt die Vorgaben treffen. Der Sony liegt knapp dahinter, nur der Sharp weist größere Abweichungen auf, die auch im Bild auffallen.



    Kontrast / Schwarzwert / Iris:


    Sharp XV-Z17000:


    Der native Kontrast des Sharp liegt bei 1503:1. Das ist sicherlich kein Spitzenwert und dem schlechten nativen Schwarzwert geschuldet, der durch seinen Blaustich subjektiv noch schlechter ausfällt.
    Da die Iris als unbrauchbar zu bezeichnen ist, weil sie erstens stark sichtbar arbeitet, zweitens einen Grünschleier ins Bild bringt und drittens Spitzlichter zu stark abdunkelt, habe ich sie für den Bildtest deaktiviert.
    Bilder mit vielen hellen Bildteilen werden vom Sharp leuchtstark und scharf wiedergegeben. Bei dunkle Szenen mit geringen Kontrasten legt sich ein Schleier aufs Bild.
    Mit Iris erhält man einen klasse Schwarzwert und der Schleier verschwindet, allerdings erkauft man sich das mit den oben genannten Nachteilen.






    JVC DLA-HD950:


    Der native Kontrastumfang des HD950 liegt bei 24200:1 und das ohne Blendentricks. Dunkle Szenen mit wenig Kontrast werden absolut frei von Schleier wiedergegeben, obwohl auch der JVC absolutes Schwarz mit Rotstich darstellt, allerdings fällt dieser bei so tiefem Schwarz wohl nicht mehr ins Gewicht.
    Bei Bildern mit hohem Schwarzanteil und hellen Spitzlichtern spielt der JVC seine riesigen Kontrastumfang voll aus. Umso heller die Bilder werden, desto weniger spielt diese Zahl eine Rolle. So wird er in manchen hellen Szenen sogar vom HW20 übertrumpft, der helle Bilder in bestimmten Konstellationen mit minimal mehr Kontrast darstellen kann.
    Aber unterm Strich liegt der HD950 kontrasttechnisch, in dunklen wie auch in hellen Szenen, vor der Konkurrenz.




    EPSON EH-TW9000:


    Der EPSON erreicht einen Kontrast von 1885:1 und weist Einfärbungen im absolutem Schwarz auf. Hier habe ich bessere Werte erwartet, gerade nach den Berichten aus der Presse. Die Iris schließt zwar soweit, das sich ein tiefes Schwarz ergibt, allerdings ist die Regelung sichtbar und störend.
    Nativ sehen dunkle Szenen etwas milchig aus und auch hellere Szenen werden nicht ganz so klar wie von den anderen Projektoren dargestellt.




    Sony VPL-HW20


    Mit 2900:1 ist der Kontrastumfang deutlich höher als beim Sharp oder EPSON. In dunklen Szenen ist ein Schleier auf dem Bild nur noch minimal wahrzunehmen, lediglich die leichte Grüneinfärbung stört noch etwas. Die Iris arbeitet perfekt und dämpft Spitzlichter kaum ab. Da auch der native Schwarzwert des HW20 schon als gut zu bezeichnen ist, fällt die Regelung nicht negativ auf und bietet bei Schwarz-Weiß Blenden nochmals mehr Bilddynamik.
    In Szenen ohne großflächige schwarze Bildinhalte kann der Sony sehr gut mit dem JVC mithalten und hat mir hin und wieder sogar besser gefallen. In Anbetracht des Preises eine herausragende Leistung.




    Fazit Kontrast / Schwarzwert / Iris:


    Der native Kontrastumfang des JVC überflügelt die gesamte Konkurrenz und das ohne Zuhilfenahme einer Iris. Natürlich schrumpft dieser Vorteil bei hellen Szenen, sodass der HW20 helle Szenen in sehr ähnlicher Qualität zeigt. Auch der Sharp,mit seinem geringen nativen Kontrastumfang, kann helle Szenen kontraststark projizieren.
    Der HD950 kann hauptsächlich in dunklen Szenen seinen Vorteil ausspielen, dann dafür umso deutlicher.
    Im direkten Splitvergleich kann dann nur der HW20 über weite Strecken mithalten, muß sich aber am Ende in tiefsten Graustufen doch geschlagen geben.
    So kann der Sony vom Schwarzwert schon überzeugen, wogegen der Sharp und der EPSON schlechtere Ergebnisse liefern.
    Auch die Iris des Sony funktioniert prima und wertet das Bild nochmals auf. Die des EPSON stört ein wenig im Bild und die des 17000er sollte man eher deaktivieren.
    Schade das manche Hersteller, auch nach Jahren, keine funktionierende Iris bauen können.
    So liegt der JVC in dieser Disziplin vorn, gefolgt von Sony. Die anderen beiden liegen etwas abgeschlagen auf ähnlichem Niveau.





    Bildeindruck / Schärfe / Bewegungsschärfe / Bildruhe:



    Sharp XV-Z17000:


    Da die Gammaeinstellung ein Kompromiss aus zu hellen unteren Graustufen und zu flachen Anstieg der oberen Graustufen ist, muss man sich entscheiden was einem besser gefällt.
    Die Schärfe der Projektion ist perfekt, das Bild weist stets eine höhere Schärfe als das der Konkurrenten auf, ohne zu stark zu rauschen. Der Sharp stellt selbst feinste Muster scharf getrennt und kontraststark dar. Auch die Bewegungsschärfe ist gut, allerdings ist die 24p Wiedergabe nicht so ruhig wie bei den Anderen.
    Die Konvergenz ist, wie bei einem 1-Chip-DLP zu erwarten, hervorragend.
    Trotz seiner Schwarzwertschwäche kann der Sharp über große Strecken Spaß machen. Die Farben werden leuchtstark wiedergegeben, lediglich die Grünschwäche fällt hin und wieder auf.
    In dunklen Szenen, ohne Autoiris, kann der 17000er nicht überzeugen. Aktiviert man die Iris, dann stimmt der Schwarzwert und das Bild gewinnt an Tiefe, allerdings werden Spitzlichter stark gedämmt und ein Grünstich schleicht sich ins Bild.
    Für diese Preisklasse habe ich mehr erwartet.


    Die 3D Performance hingegen kann überzeugen. Das Bild ist frei von Ghosting und hat kräftige Farben und auch die Helligkeit, auf meiner 2,35m breiten Leinwand, geht in Ordnung. trotzdem bleibt das Verlangen nach mehr Helligkeit.



    JVC DLA-HD950:


    Der JVC zeigt helle wie dunkle Bilder kontraststark und bietet eine unglaubliche Plastizität in dunklen Szenen, wie z.B. bei dem letzten Teil der Harry Potter Reihe. Das Warner Brothers Logo wirkt unglaublich dreidimensional. Der JVC neigt allerdings zum absaufen in den untersten Graustufen, das muß über den Gammaequalizer reguliert werden.
    Die Schärfe ist gut, wenn auch nicht überragend, der Sharp zeigt, daß noch mehr geht.
    Die Bewegungsschärfe ist ebenfalls gut und die 24p Stabilität ist sehr gut, genau wie beim Sony.
    Immer wieder fällt die kräftige Farbwiedergabe auf, die im Zusammenhang mit dem sehr guten Schwarzwert, für knackige Bilder sorgt.
    Allerdings konnte mich In der Werkseinstellung kein Preset überzeugen, erst nach einer Kalibrierorgie weist der JVC perfekte Farben und einen sehr guten Graustufenverlauf auf, dann belohnt er mit dem besten Bild.



    EPSON EH-TW9000:


    Der EPSON hat in dunklen Szenen, wie auch der Sharp, oftmals einen Schleier auf dem Bild, was am nicht perfekten Schwarzwert liegt. Bei hellen Szenen fehlte ab und zu ebenfalls ein Tick Klarheit.
    Auch die Iris brachte keine Besserung, eher eine Verschlechterung, da die Funktionsweise leicht sichtbar ist.
    Bei der Bildchärfe musste sich der EPSON hinter den anderen anstellen, die einen Tick schärfer sind.
    Die 24p Wiedergabe und die Bewegungsschärfe können hingegen überzeugen und bieten auch noch eine Steigerung durch die sehr gut funktionierende FI.
    Die Farben wirken auf dem EPSON nicht so kräftig wie beim Sony oder JVC, obwohl er etwas lichtstärker projiziert.
    Letztendlich habe ich von dem TW9000 mehr erwartet, gerade nach den Topberichten der Fachpresse.


    Die 3D Performance kann durch geringes Ghosting, guter Helligkeit und schönen Farben überzeugen. Die Helligkeit schätze ich etwas höher als die des Sharp ein, der dafür ein noch schärferes und farbenprächtigeres 3D Bild projiziert.



    Sony VPL-HW20:


    Der Sony gibt helle und dunkle Bilder kontraststark wieder und nur in ganz dunklen Szenen bildet sich hin und wieder ein minimaler Schleier.
    Die Iris kann das in vielen Szenen kompensieren, sodass der HW20 wirklich Spaß macht.
    Die Farben sind kräftig und sehr stimmig, wenn auch nicht so kräftig wie beim JVC. Nur Blau ist immer etwas zu hell, was man schon sehen kann, aber bei bestimmten Filmen kann es sogar Spaß machen, auch wenn es nicht korrekt ist. ( z.B. bei Avatar)
    Die Schärfe liegt einen ganz kleinen, fast vernachlässigbaren Schritt, hinter der des HD950. Die Bewegungsschärfe und 24p Darstellung liegen auf sehr gutem Niveau, ebenfalls vergleichbar mit dem JVC.




    Fazit Bildeindruck / Schärfe / Bewegungsschärfe / Bildruhe:


    An der Schärfe des Sharp kommt keiner der anderen Projektoren heran, wobei der Sony und der JVC keine Schärfe vermissen lassen, lediglich der EPSON lässt auch im alleinigen Betrieb ein wenig Schärfe fehlen.
    Bei der Bildruhe ist die Performance aller Projektoren gut, nur der Sharp scheint ab und zu Miniruckler zu produzieren, dafür schliert er bei Bewegungen kaum. Der EPSON , mit aktiviert FI, bietet ein sehr scharfes Bild bei Bewegungen, dadurch steigt auch die Bildplastizität.
    Der Sony bietet zusammen mit dem JVC eine sehr hohe Bildruhe und stellt 24p Material sehr homogen dar, fast analog.
    Dunkle Szenen mit wenig Spitzlichtern liegen dem HD950 am besten, er kann dann eine sehr hohe Bildtiefe erzeugen, danach, mit etwas Abstand , kommt dann der HW20. Die anderen beiden können in solchen Szenen nicht diese Bildtiefe erzeugen und fallen etwas ab.
    Umso heller die Bilder werden, oder umso gleichmäßiger die Verteilung von hellen und dunklen Elementen ist, desto geringer ist der Abstand des Bildkontrastes zwischen den Projektoren. Hier zeigt sich dann der Unterschied zwischen D-ILA / SXRD-Technik und DLP- Technik.
    In solchen Szenen kann der Sharp seinen DLP-typischen hohen ANSI Kontrast und seine Schärfe ausspielen. So sieht z.B. der Markusplatz in Casino Royal etwas kontraststärker als bei der Konkurrenten aus.
    In der Summe überzeugt in dieser Kategorie der JVC am meisten, dicht gefolgt vom Sony. Auch der EPSON und der Sharp machen Spaß bieten aber nicht immer die Bildperformance der anderen Projektoren.



    Gesamtfazit:
    Alle Projektoren in diesem Test haben ihre Vor- und Nachteile. Der Sharp bietet eine enorme Bildschärfe und Durchzeichnung und kann bei hellen Szenen voll überzeugen.
    Der EPSON bietet enorm viele Einstellmöglichkeiten und Bildverbesserungstchniken. Die FI arbeitet fehlerfrei und wertet das Bild auf.
    Dafür haben diese beiden Projektoren Schwächen mit der Bildplastizität in dunklen Szenen.
    Der JVC macht in dunklen Szenen alles richtig und kann auch bei hellen Bildern überzeugen. Nach der Kalibrierung bietet der HD950 einen perfekten Farbraum und das spiegelt sich im Bildeindruck wieder. Die Farben sind sehr stimmig und bieten eine sehr hohe Strahlkraft, ohne das Bildelemente überzeichnen. Der Sony biete nicht ganz den Kontrastumfang und die perfekten Farben des JVC, ist aber oft sehr dicht dran. Dafür ist er selbst im hohem Lampenmodus unglaublich leise.
    Die Werksteinstellungen der Projektoren waren, bis auf die des JVC, brauchbar wenn auch nicht perfekt.



    Der JVC Bedarf einer intensiven Korrektur mittels Messensor und Kalibriersoftware, damit der Bildeindruck überzeugt.
    Letztendlich darf man die Preise auch nicht außer acht lassen. Bezieht man diese mit ein, dann geht der Sony als Sieger hervor.
    Geht man nach der reinen Bildperformance, dann gewinnt der JVC das Rennen, da er, in der Summe der Eigenschaften, am wenigsten falsch macht.
    Die anderen beiden bieten ebenfalls eine hohe Bildperformance, allerdings muß man etwas mehr Kompromisse eingehen.
    Dieser Bericht spiegelt lediglich meine Meinung wieder und soll nur als Anhaltspunkt dienen.


    Zum Schluss noch einige Bilder. Von dem Splitvergleich zwischen dem JVC auf der linken Abseite und dem Sony auf der rechten Seite.

  • Vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht.


    Gerade die Dokumentation mit den Messgraphen und Messwerten finde ich sehr aussagekräftig.
    Ich hatte meinen Beamer ja auch schon mal mit dem eye one - i1 und der Software HCFR kalibriert.


    Ich finde beim SONY sieht das mit dem Blau ncht so berauschen aus. Lässt sich das nicht besser hinbekommen ?


    Das der JVC einen so viel besseren Schwarzwert hat und dabei auch noch mit Abstand den besten Inbildkontrast, finde ich schon beachtenswert. ... und das ganz ohne Auo IRIS oder sonstige Tricks. :respect:


    Im Thread vom Ralph habe ich gelesen Du hast Dich nun für den JVC DLA-HD950 entscheiden hast..
    Es wird also schon wieder ein Neuer ? Dann möchte ich schon mal herzlich dazu ratulieren. :respect:


    Bis Bald


    Andi

  • Danke für Dein Lob Andy.


    Unter gewissen Umständen, geht es, mit dem Gerätetausch, recht schnelle bei mir :big_smile:


    Ich hatte eigentlich noch CIE Diagramme hochgeladen, doch die haben es dann nicht in den Bericht geschafft.
    Auch die Screenshots sind etwas zu groß umso hier rein zu stellen.
    Ich probiere gleich mal noch etwas hoch zu laden.


    Gruß Jan

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