Hallo zusammen,
ich bin nach schon längerem passiven Mitlesen hier auch vor Kurzem beigetreten, um gerne auch mal aktiv am Forum teilzunehmen, wenn ich denn mal etwas dazu beitragen kann, zumal ich aktuell nur ein Wohnzimmerkino besitze. Außerdem gibt es hier extrem viele nützliche Tipps geballt mit viel fundiertem Wissen von erfahrenen Heimkinoverrückten!
Den ersten Beamer habe ich im Jahr 2015 gekauft, wobei ich schon sehr lange an dem Thema Kino interessiert bin. Vorher wurden zwar die Fernseher immer größer, aber irgendwann musste es dann unbedingt ein Beamer für das richtige Kinofeeling sein. Mein Problem war zuletzt immer wieder das mit etwa 17 qm viel zu kleine Wohnzimmer, das als einziger Raum in Frage kommt und in dem ich die Technik möglichst effektiv einbauen musste.
Der erste Beamer war noch ein BenQ DLP Beamer, den ich aber nicht lange ertragen habe, der mir am Anfang wegen des günstigen Zoombereichs und der geringen Größe zunächst sehr gefallen hat. Insbesondere hatte mich gefreut, das ich die von mir geliebten 3D-Filme endlich mal in einer ordentlichen Größe genießen konnte. Nach relativ kurzer Zeit habe ich allerdings bemerkt, das ich offenbar extrem empfindlich auf den RBE-Effekt reagiert habe, den ich vorher noch gar nicht kannte. Außerdem erschien mir das Bild viel zu unruhig, wenn ich mich auf kleine Details im Bild konzentriere.
Nach viel Lesen in einem benachbarten Forum habe ich den Beamer zusammen mit einer einfachen weißen Rolloleinwand verkauft und mit dann den Epson 9200 gekauft, mit dem ich sehr lange Zeit Spaß hatte und der als Backuplösung immer noch im Keller steht. Da mich beim Epson 9200 bei einem Sitzabstand von etwa 1:1,3 das Fliegengitter immer mehr gestört hat, musste danach unbedingt ein 4K Beamer her, der auch das damals noch neue HDR Format beherrscht. Es wurde dann der Sony VW270, der mir auch lange Freude beschert hat, bis dann die leidige und bekannte Driftproblematik zugeschlagen hat und vor allem der Kontrast leider extrem stark nachgelassen hat...
Daraufhin habe ich mich dann endlich mal mit Messtechnik und Kalibrieren beschäftigt, was mir als gelernter Physiker mit Spezialisierung in angewandter Optik eigentlich gar nicht schwer fiel und schon viel früher hätte machen sollen. Durch einen glücklichen Zufall bin ich auch in Kontakt mit Armin289 gekommen und hab durch einen Tipp von Armin auch Kontakt mit einem nahe wohnenden Forenkollegen aus dem Hifi-Forum aufgenommen. Zusammen mit den sehr netten und hilfreichen Tipps der beiden konnte ich nach dem Einlesen in viel Theorie meinen VW270 wieder in einem sehr anschaubaren Zustand versetzen. So konnte ich auch feststellen, dass der On-Off-Kontrast messtechnisch auf nur noch 3000:1 gesunken war und in den Messdiagrammen fiel auch sofort die stark deformierte blaue Kurve auf...
Nach anfänglichen direkten Korrigieren des Gammaverlaufs über den Sony Image Director und Kontrollmessungen in HCFR habe ich mich dann auf einen Hinweis von Armin mit dem Programm ProjCal von Dominic Chan aus dem AVS-Forum beschäftigt. Damit gelang es dann nach etwas Einarbeitungszeit auf erstaunliche Art und Weise eine Art 1D-LUT zur Korrektur des Gammas und der Farbbalance gleichzeitig durchzuführen. Das Ergebnis war wirklich erstaunlich und gefühlt hatte ich den VW270 vorher noch nie so gut gesehen, bis auf den massiven Konrastverlust natürlich!
Mittlerweile bin ich trotz anfänglich erheblichen Zweifeln im Abverkauf doch wieder bei Sony, und zwar dem XW7000, gelandet. Und nach einer längeren Überlegungsphase habe ich mir vor Kurzem noch den MadVR Envy Core (in der Premium Variante) als Ergänzung gekauft. Durch einen glücklichen Zufall konnte kurze Zeit später auch schon die Ersteinrichtung mit einer 3D LUT Erstellung abgeschlossen werden. Das Ergebnis ist schon wirklich großartig, auch wenn es bei mir aus unbekannten Gründen ein paar leichte Artefakte in Rot und Magenta gegeben hat.
Es juckt mir aber schon wieder sehr in den Fingern, auf einem anderen Preset im Sony und im bisher noch unbenutzten Benutzermodus 3 mit meinem Equipment (i1 Display Pro + i1Pro 2) eine erneute Kalibrierung durchzuführen und interessehalber auch mal eine eigene 3D LUT mit DisplayCal zu erstellen, dafür gibt es hier ja auch eine schöne Anleitung. Ich würde zumindestens gerne hin und wieder mal kontrollieren, ob die Kalibrierung noch passt und wann ggf. wieder nachgesteuert werden müsste...
Hier ein kleiner Überblick über mein aktuelles Equipment:
Projektor: Sony XW7000 + MadVR Envy Core
Leinwand: VNX Black Horizon Original EdgeFree, Gain ca. 0,6, Breite 2,44 m
AVR: Yamaha A6A
Lautsprecheranordnung: 5.1.4
Lautsprecher Front: 2 x Quadral Chromium Style 105
Lautsprecher Center: Quadral Style 25 Base
Lautspr. Back Surr.: 2 x Quadral Chromium Phase
Lautspr. Atmos / 3D: 4 x Dali Alteco C1
Subwoofer: Quadral Qube 10 (aus Platzgründen aktuell nur einer)
Zuspieler: Panasonic UB824, Apple TV 4k (Gen. 3), Amazon Fire TV Stick 4k Max, Zidoo 9x Pro, Magenta TV Box
Sonstiges: Logitech Harmony Elite, Philipps Hue
Genau das mit den Möbeln ist das Problem, weil es schon noch ein Wohnzimmer bleiben soll und in der einzig möglichen Projektionsrichtung habe ich nur 4 m Abstand. Da hinter der Leinwand noch ein TV hängt, ist die Bildbreite mit etwa 2,40 m schon komplett ausgereizt. Mehr ginge nur über Spiegel oder Wanddurchbruch, was bei einer Mietwohnung wohl eher ausgeschlossen ist... Die Möbel und das Sofa sind ziemlich dunkel, da ich dies lieber mag. Vor Kurzem hab ich noch links und rechts ein paar Vorhänge angebracht, die ich bei Nichtgebrauch in den Ecken halbwegs verstecken kann. Daher denke ich schon über eine weiße Multiformatleinwand nach, da die Kontrastleinwand schon sehr viel Licht schluckt...
