Wie wichtig ist die Stromversorgung im Heimkino ?

  • Ich fasse mal kurz (!) zusammen:


    - VDE ist der "Verband der Elektrotechnik"

    - DIN-VDE ist eine Sammlung von Technischen Richtlinien

    - Fi-Schutzschalter ist für den reinen Personenschutz

    - Sicherung/Schmelzsicherung/Leitungsschutzschalter ist für den reinen Schutz der Leitung gegen Überlast und Kurzschluss

    - Sicherung/Schmelzsicherung/Leitungsschutzschalter haben Kennlinien, die eine Elektrofachkraft zu Interpretieren weiß. Diese beeinflussen auch das "Ansprechverhalten" der Auslösung bei sog. Anlaufströmen



    Es gibt folgende Methoden:

    - Leitung vorhanden: Anpassen des Sicherungselements an Querschnitt und Länge der vorhandenen Leitung

    - Sicherungselement vorhanden: Anpassen des Querschnitts (auch bezogen auf die Länge der Leitung)

    - Tabellen und Erfahrungswerte der Elektrofachkraft

    - Zusätzlich gibt es noch den rechnerischen Weg der aber den Rahmen sprengen würde.


    Randbemerkung bzw. Fachsimpelei:


    Wenn Ihr eine 5-adrige Leitung nehmt und damit 3 Stromkreis a´ 230V betreibt habt ihr dann nicht den gleichen Neutralleiter (N bzw. blau?) Damit summiert sich der Strom (nicht Spannung) der 3x230V über den einen Neutralleiter mit 2,5mm².

    Das könnte auch ein Grund für das Auslösen bei hohen Anlaufströmen sein. Vor allem wenn ich auf dem oben zusehenden Bild 4 verschiedenene Hersteller von FI und Leitungsschutzschalter sehe.


    Über das Thema "allstromsenitiver RCD / FI" überlege ich mir noch was zu schreiben.


    MfG Zap

  • Wenn die E-Installation dann so viel kostet wie die ganze übrige Anlage steht es aber nicht mehr im Verhältnis.


    Und es ist hier sicher noch mal was anderes wenn ein 100k€ Projektor den Blitztod stirbt oder das 500€ Teil.

    Kostet ja auch die Versicherung (das sind ja quasi Schutzeinrichtungen) von einem 1mio Haus, mehr als die vom 100k Haus.


    mfg

  • Ich habe bei mir das gesamte Kino an einer einzelnen Steckdose (10A).

    Alle Endstufen haben Softstart und hängen an einem Sequencer.

    Ich hatte bis jetzt noch nie ein Problem mit der Sicherung o.ä.

    Es geht also auch sehr einfach. :big_smile:


    Wichtig ist aber schon der Softstart und Sequencer, denn eine von den gebrauchten Subwooferendstufen hatte beim Kauf noch keinen Softstart und da hat es beim Einschalten die Sicherung rausgehauen.

  • Wenn Ihr eine 5-adrige Leitung nehmt und damit 3 Stromkreis a´ 230V betreibt habt ihr dann nicht den gleichen Neutralleiter (N bzw. blau?) Damit summiert sich der Strom (nicht Spannung) der 3x230V über den einen Neutralleiter mit 2,5mm².

    Ja, der Neutralleiter ist derselbe, aber die einzelnen Phasen sind phasenverschoben. D.h. "blau" wird trotzdem nicht überlastet.

  • hayatepilot

    Bei mir funktioniert es seit mehr als 20 Jahren auch so ähnlich!

    Alle Geräte die die Sicherung überfordern könnten (Yamaha XP- und Crown-CT Endstufen) verfügen über eine "Softstart-Schaltung" = null Sicherungsprobleme.

    Wohl wahr: "Einfach geht oft sogar besser!" :thumbup:

  • Da hier die ganze Zeit nur von Vorsicherung (Neozed), FI (RCD - Fehlerstromschutzschalter) und LS (Lastrennschalter), sollte man heute gerade bei Leitungen mit hohen Dauerleistungen (keine Einschaltspitzen) sich einmal mit seinem Elektriker des Vertrauens zu sogenannten "LS AFDD" und "FI/LS AFDD" unterhalten.

    Dabei handelt es sich um "Fehlerlichtbogenschalter" die gerade dann auslösen (einfach gesagt) wenn ich keinen Schluss zu PE habe sondern ein Lichtbogen zwischen L und N besteht (schmelzende Isolierung).

    Info:

    LS AFDD: LS mit AFDD Auslöseeinheit

    FI/LS AFDD: LS mit integriertem FI und AFDD Auslöseeinheit

    (FI/LS setzt man gerne ein, wenn eine FI Auslösung möglich ist, man aber nicht möchte das der FI für eine ganze Gruppe auslöst)


    Hier mal ein Link zu Hager:

    AFDD: Neue Geräte für noch mehr Schutz Hager


    In vielen Fällen entsteht ein Leitungsbrand nämlich nicht durch sekundäre Folgen durch einen Kurzschluss sondern durch Lichtbögen bei sich zersetzenden Isolierungen.


    Der FI hat übrigens überhaupt keine Überlastsicherungsfunktion, deshalb handelt es sich ja auch um einen Fehlerstrom-Schutzschalter und weshalb ich immer hinter eine FI einen LS benötige.

    Wenn ein FI mit der Angabe 25A, 35A, 40A oder 63A verbaut wird, dann kann ein 4-poliger FI auf jeder Phase die entsprechende Ampere maximal permanent durchlassen.

    Wenn man keinen LS dahinter hat und auf einer Phase mehr als die angegebenen Ampere zieht, dann brennt der FI einfach durch.

    In der Regel hat man aber heute im Hauptverteiler eine Vorsicherung für die jeweilige Unterverteilung, die (Beispiel) bei einem 40A FI eine Neozed-Vorsicherung (als Dreheinsatz oder in einem Lastrennschalter) mit 35A hat.

    Somit kann der FI gar nicht überlastet werden.

    Früher hat man oft noch eine Vorsicherung mit 63A gehabt, dahinter einen FI mit 40A an dem alle LS hingen und wenn der mehr als 40A durchlassen musste, sind im besten Fall die Kontakte nur verklebt und der löste dann bei einem Fehlerstrom nicht aus (deswegen auch das regelmäßige Testen am Testschalter).

  • Hallo zusammen,


    Frage zur Erdung:


    Habe an 1 Phase und einem FI das Kino angeschlossen. Alles ist in einem geerdeten (16mm²) Serverschrank verbaut. Die meisten Geräte haben den PE mit im Schuko und sollten das Gehäuse damit geerdet haben (muss ich mal noch durchpiepen). Die Anlage läuft noch nicht. Die Geräte stehen auf Gummifüssen auf den geerdeten Rack-Böden.


    Viele Geräte hängen zusätzlich an CAT7 und sind somit über diese Kabel mit dem IT-Rack (anderes Rack, 10m weiter weg, mit 16mm² auf demselben Hausanker geerdet) auch mit Erde verbunden.


    -> Sollte ich die Hifi-Geräte (Player, Stufen, HTPC) noch mal direkt auf die Erdungsschiene vom Hifi-Rack erden?


    Danke!

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