Bass Dipole/Ripole im Heimkino - Erfahrungen?

  • Guten Abend liebes Forum,


    In meinem Heimkino betreibe ich ja auch eine parallele Stereo-Kette mit offenen Schallwänden als Lautsprecher:






    Deren Bassperformance ist in gewissen Aspekten deutlich besser als mein DBA ( Knackigkeit, Sauberkeit, Leichtigkeit ...wie immer schwer zu beschreiben, jedoch suchterzeugend)


    Diese Art Bass im Heimkino wäre prima, wenn es nicht auch Nachteile gäbe:


    Nachteile gegenüber DBA: Maximale Lautstärke eingeschränkt, untere Grenzfrequenz ist höher als im entzerrten Gehäuse inkl.Druckkammereffekt.


    Für beide Nachteile gibt es jedoch Lösungsansätze:


    Anzahl der Chassis deutlich erhöhen -> Pegel steigt

    Einbau in Ripol-Gehäuse -> untere Grenzfrequenz sinkt sogar unter die Freiluftresonanz des Chassis


    Jetzt zu den Fragen, wo ich eure Meinungen bräuchte:


    1.Kann man den Maximalpegel eines Ripol-Subwoofers annähernd rechnerisch ermitteln- wenn ja, wie?


    2. Nach meinen Erfahrungen mit den 4 Stk 12"-Chassis in meinen OB werden Raummoden gar nicht angeregt. Bedeutet das auch, das sich kein Druckkammereffekt einstellt?


    Hintergrund:

    Demnächst habe ich 6 Stk. zusätzliche 15 Zoll-Chassis zur Verfügung. Im DBA stecken bei mir 16 Stk 12 " Chassis.


    Damit könnte man, ein 2 Wege Ripol-Sub- System mit ordentlicher Membranfläche aufbauen....wenn es denn Sinn ergäbe.


    Eure Meinungen, ggf. sogar Erfahrungen wären mir sehr recht.


    LG


    Uwe

  • Hallo Uwe,


    zu 1. kann ich leider keine Antwort geben. Zu deiner zweiten Frage, würde ich das verneinen, was man auch gut an den DBA's sieht. Moden und Druckkammereffekt sind meines Kenntnisstandes nach zwei Paar Schuhe. Bezüglich Pegel würde ich es abhängig von Aufstellung und Entfernung machen. Ich hatte mal zwei kurzhubige 15" im Nahfeld in einem RiPol im Einsatz und das hat mir in jeder Lebenslage gereicht. Später dann vier 12" in der Ecke im Wohnzimmer. Das war okay, nach Entzerrung ging da aber nicht mehr sehr viel. Bei den sechs Daytons kann ich mir aber schon vorstellen, dass da ausreichend bei rumkommt. Evtl. noch einen Subsonic mit einkalkulieren.

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  • Durch die erhöhte Luftlast sollten sich ja aber auch die Parameter des Chassis verändern?! In meinem compression drive war die Verschiebung des fs deutlich messbar. Interessante Thematik. Wichtig ist auf jeden Fall tief genug zu trennen, um die kammerreso rauszufiltern. Die sinkt automatisch, je grösser das Chassis wird.

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  • Guten Morgen,


    Danke für die Antworten.


    @ Moe: Wie bereits oben geschrieben, will ich nicht nur deine Daytons, sondern auch die 16 Stk 12 Zöller in die Überlegung mit einbeziehen...


    Die 15er vielleicht bis 60 Hz, die 12er darüber.


    BTW; ich würde am Donnerstag 09.02.2023 bei Dir vorbeikommen. Da können wir ja auch bisschen fachsimpeln...


    LG


    Uwe

  • Wichtig ist auf jeden Fall tief genug zu trennen, um die kammerreso rauszufiltern.

    oder durch I-Pol-Design (einfach ne SW) die Kammerreso von Ripol und ähnlichen Konzeptengleich umgehen- wodurch man allerdings mehr entzerren muss, da die Einbaureso nicht sinkt..

    Zwar kann ich meine 18"-Dipole in der momentanen Wohnung nicht mehr sinnvoll stellen, aber funktioniert hat das dennoch auch auf kleinem Raum sehr gut- vom Tief-bis zum kickbass!

    4 Stück 18" in 80er Schallwand auf 25qm -mir hat das völlig gelangt!


    (Das anhängende Bild ist ein Schnellschuss aus der Bastelphase in einer anderen Wohnung gewesen.)

  • Dipole hat er ja bereits und der Ripol hat schon auch Vorteile, mehr Wirkungsgrad unten herum, impulskompensiert und kompakter bei doppelter Membranfläche. Die Kammerreso ist eben ein Nachteil.

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  • der Ripol hat schon auch Vorteile, mehr Wirkungsgrad unten herum

    schrieb ich ja bereits:

    wodurch man allerdings mehr entzerren muss, da die Einbaureso nicht sinkt..

    Wenn man eh um oder unter 100Hz trennen will, ist der Reso-Nachteil des Ripol wenig relevant, das stimmt.

    Bei mir liefen die bei den Fronts bis 600Hz, das wäre mit Ripol-Konzeptnicht machbar gewesen.

  • Nur mal schnell aus der Hüfte geschossen, könnte der Ripol im Grunde so aussehen. Rückseitig muss ich die Tiefe zum Magneten aber noch einmal messen und es ist auch abhängig davon, ob man die Treiber versenken möchte. Zudem könnte man hinten noch Schrägen einsetzen. Daher nur ein erster grober Entwurf.

  • Liebes Forum,


    auf meine eigene oben gestellte Frage nach dem Room-gain,


    habe ich hier http://www.dipolplus.de/thema5.html folgende Antwort gefunden:


    "Ein Ton von 34 Hz hat eine Wellenlänge von 10 m. Eine Halbwelle ist 5 m lang. Jede Halbwelle dauert 14,7 Millisekunden (ms). In Räumen üblicher Größe erreicht uns in diesen 14 ms nicht nur der direkte Schall eines Lautsprechers, sondern auch die meisten frühen Reflexionen (Boden, Decke, Seitenwände, Frontwand). Weil alles in der gleichen Halbwelle passiert, überlagern sich bei herkömmlichen Lautsprechern die einzelnen Anteile konstruktiv - zu einem Gesamtdruck, der höher ist als der Direktschall. Mit sinkender Frequenz wird die Anzahl dieser Reflexionen, die sich konstruktiv zum Direktschall addieren können, immer größer.

    Dies ist die Quelle des "Room gain".

    Im Gegensatz zu herkömmlichen Lautsprechern strahlen Dipole nicht abwechselnd eine positive und negative Halbwelle ab, sondern immer beide gleichzeitig - nur in entgegengesetzter Richtung. Bei tiefen Frequenzen sind die Reflexionen deshalb innerhalb einer Halbwelle auch nicht einheitlich positiv oder negativ. Deshalb entsteht bei Dipolen dieser "Room gain" nicht."


    LG


    Uwe

  • Sieh es als Ergänzung an, weil man es so lesen könnte, als gäbe es dann keinen roomgain.


    Das ist wie mit der Nhz. Das ist primär auch eine Raumeigenschaft. Trotzdem kann durch passende Lautsprecheraufstellung und Hörplatz eine potentiell niedrigere Nhz gemessen werden, bspw. bei einem DBA.

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