Grobplanung Heimkino mit Detailfrage: SBA / DBA Umsetzung trotz Türe in der Rückwand?

  • Zur Planung meines Heimkinos erstelle ich derzeit ein CAD-Modell und bin auf eine erste Herausforderung gestoßen 😊: Raum hat mit den Maßen 4,2m x 6,7 m eine Grundfläche von ~30 m² und weist die Besonderheit auf, dass er an der kurzen Seite eine einfache Trockenbauwand mit Türe hat (siehe Skizze). Die Trockenbauwand besteht aus Metallständerwerk und ist von jeder Seite einfach mit Gipskartonplatten beplankt. Der hintere Raum soll so bleiben. Siehe Skizze.


    Ich gehe davon aus, die Leinwand an der (Tür-losen) kurzen Wand zu platzieren wird die beste Lösung sein. Ich hatte Überlegungen hinsichtlich SBA und DBA angestellt und das DBA bereits verworfen, da ich aufgrund der Türe an der Trockenbau-Rückwand weder 2x2 noch 2x4 (selbst bei einem 2 x 2 Gitter lägen die Zentren zweier Subs genau auf dem Türrahmen) umsetzen kann. Aber auch ein SBA ist aufgrund der Türe wohl schwierig (?). Mir kam die Idee, eine (Schiebe-)Türe umzusetzen. Damit hätte ich wieder beide Optionen: SBA und DBA. Siehe Skizze.


    Folgende Fragen hätte ich jetzt:

    • Was haltet ihr von der Lösung einer Schiebetüre? Gibt es vielleicht einfachere Lösungen, die sich zur Realisierung von SBAs oder DBAs in ähnlichen Räumen mit Türen in der Rückwand bewährt haben?
    • SBA oder DBA, was ist hier wohl das Mittel der Wahl?
    • Welches Gitter ist bei meinen Dimensionen hier am sinnvollsten zu wählen: 2 x 4?
    • 12“ Chassis oder 15“ Chassis? (sicher muss ich das alles noch berechnen, aber vielleicht gibt es Tendenzen aufgrund Eurer Erfahrung).


    Viele Grüße

  • Ich hab genau das gleiche Problem, sogar noch etwas ausgeprägter, da neben der Tür der Raum noch ein Eck macht (siehe erster Beitrag in meinem Bauthread in der Signatur) und so bei meinem SBA nur 2/3 der Rückwand gedämmt: Ist nicht optimal, funtkioniert in der Praxis aber besser als gedacht. Es ist sogar nur ein recht geringer Unterschied zwischen Tür offen und geschlossen.

    Hier dürfte es ein Vorteil sein, dass es eine Billig-Türe ist und der Bass hier wohl tw. durch die Türe hindurch geht.

    Ansonsten hätte ich die Türe auf Schalltransparent umgebaut.


    Bei 420cm Raumbreite sollte ein SBA/DBA zumindest aus einem 2x3 Gitter bestehen.


    Werden Andere mehr dazu sagen können, aber soviel ich bißerl mitbekommen hab, haben Einige ein DBA mit hinten weniger und/oder nicht optimal platzierten Subs.

    Ev. funktioniert auch ein DBA mit vorne 2x3 und hinten nur 2x2 Subs, wobei diese 2 Subs etwas weiter nach innen versetzt sind.

  • 12“ Chassis oder 15“ Chassis? (sicher muss ich das alles noch berechnen, aber vielleicht gibt es Tendenzen aufgrund Eurer Erfahrung).

    Hängt eher vom gewünschten Pegel und Tiefgang ab.

    Bei der Raumlänge fängt der Roomgain bei ca. 25hz an. D.h. bei geschlossenen Subs ist der Pegelabfall ungefähr gleich, wie der Raum dazu gibt, ab 25hz abwärts bleibt der max. Pegel ungefähr gleich.

    Ich würd mit z.B. WinISD die in Frage kommenden Subs simulieren und ob 6 Stück bei 25hz auf den Wunschpegel kommen.

  • Bevor überhaupt über SBA oder DBA nachgedacht wird, sollte die Trockenbauwand erstmal auf mindestens 20cm Stärke mit verschiedenen Materialien erweitert werden.

    Es treten sonst massive unerwünschte Interferenzen auf, die nicht konstruktiv in den Griff zu bekommen sind.

    Besser jetzt das Übel beseitigen als später.

  • Hallo,

    Türe versetzen mit Aufwand natürlich möglich, allerdings bin ich ab Raster 2x3 auch wieder mit dem Sub in der Türe. Das wäre wohl nur bei 2x2 eine Option.

    Warum? Bei einem 2x3 Raster hast Du doch zweimal einen Abstand von 1,40m bei Deiner Wandbreite von 4,20m. Davon musst Du noch die Breite eines Subwoofers (oder zwei Halbe :zwinker2: ) abziehen. Selbst wenn Deine Subwoofer nun 40cm breit sind (12" Treiber sollten bei 2x3 dicke reichen), blieben noch 1m Platz dazwischen übrig, was für Deine Tür ausreichen sollte. Du musst die Tür ja nicht in die Mitte der Wand setzen. Ich kenne jetzt aber auch nicht die Aufteilung Deines kleinen angrenzenden Raumes und ob das dort überhaupt funktioniert.


    Hinsichtlich des Aufwands denke ich, dass die Versetzung einer Türe in einer Trockenbauwand vermutlich weniger Aufwand bedeutet als die von Dir angedachte zusätzliche Schiebetür-Vorrichtung.


    Für ein SBA solltest Du über eine großzügige Dämmung der Türe nachdenken, was aber auch machbar sein sollte. Ich kenne ja die Höhe nicht, aber die Türe dürfte wohl etwas mehr als 15% der rückwärtigen Fläche ausmachen. Wenn Du die aber auch halbwegs dämmst und etwas mehr von Deiner Raumtiefe hinten für ausreichend dicke Dämmung opfern möchtest, sowie vorne hinter der Leinwand auch noch etwas Dämmung einplanst, sollte das eigentlich ganz gut ausgehen. Hier hast Du mal eine ausführliche Darstellung zu diesem Thema Entwicklung eines Single Bass Arrays (hannover-hardcore.de). Dort wurde in den angestellten Versuchen 90% der Rückwand mit 55cm Rockwool Sonorock gedämmt (wäre jetzt nicht meine Wahl). Ich plane gerade selbst ein SBA bei mir, habe aber glücklicherweise keine Türe, die ich bei der gedämmten Wand einplanen muss. Vorteil des SBAs ist m. E. die Einsparung von in deinem Fall sechs Subwoofer und die einfachere Einstellung. Zusätzlich würden auch die anderen Lautsprecher hiervon profitieren und nicht nur der LFE-Kanal. Nachteil ist der Platzverlust durch die dickere Dämmung. Hierbei weiß ich aber nicht auf Anhieb, in wieweit die bestehende Trockenbauwand bei der Berechnung des hinteren Absorbers einzubeziehen ist.

  • Aus eigener Erfahrung kann ich CrownK2 Einwand und Vorschlag nur unterstützen. Die Basswellen werden durch die Trockenbauwand durchgehen und dann auf die 2,90m entfernte Wand treffen. Das wird schwer in den Griff bekommen zu sein.


    Sind beide Räume bereits in Benutzung, oder sprechen wir hier quasi von einem Rohbau?

    Wenn es ein Rohbau ist würde ich sogar in Betracht ziehen eine Wand mauern zu lassen.

    Wenn das keine Option ist würde ich 3 Lagen Knauf Diamant von beiden Seiten beplanken und ein SBA mit dicker Dämpfung realisieren. Die Tür ist natürlich nicht so schön dort bei einem SBA.

    Diese wäre wieder bei einem DBA besser zu realisieren.


    Als Gitter würde ich auch auf ein 2x3 gehen.

    70-140-140-70.


    Dann liegt die Grenzfrequenz bei 122Hz. Bei einem 2x2 Gitter liegt diese nur bei 82Hz.


    Du hast ja wirklich alle Optionen!

  • Der große Raum ist quasi "greenfield" und ich habe alle Möglichkeiten. Da ich kurz nach dem Bau bereits einen Bodenbelag in beiden Räumen gelegt habe und den geplanten Teppich nur noch drauf legen müsste, hätte ich auf Mauern gerne trotzdem verzichtet. Bei der Beplankung der Trockenbauwand auf der Seite des Kinoraums hätte ich noch alle Freiheitsgrade.

  • Warum? Bei einem 2x3 Raster hast Du doch zweimal einen Abstand von 1,40m bei Deiner Wandbreite von 4,20m. Davon musst Du noch die Breite eines Subwoofers (oder zwei Halbe :zwinker2: ) abziehen. Selbst wenn Deine Subwoofer nun 40cm breit sind (12" Treiber sollten bei 2x3 dicke reichen), blieben noch 1m Platz dazwischen übrig, was für Deine Tür ausreichen sollte. Du musst die Tür ja nicht in die Mitte der Wand setzen. Ich kenne jetzt aber auch nicht die Aufteilung Deines kleinen angrenzenden Raumes und ob das dort überhaupt funktioniert.


    Hinsichtlich des Aufwands denke ich, dass die Versetzung einer Türe in einer Trockenbauwand vermutlich weniger Aufwand bedeutet als die von Dir angedachte zusätzliche Schiebetür-Vorrichtung.


    Für ein SBA solltest Du über eine großzügige Dämmung der Türe nachdenken, was aber auch machbar sein sollte. Ich kenne ja die Höhe nicht, aber die Türe dürfte wohl etwas mehr als 15% der rückwärtigen Fläche ausmachen. Wenn Du die aber auch halbwegs dämmst und etwas mehr von Deiner Raumtiefe hinten für ausreichend dicke Dämmung opfern möchtest, sowie vorne hinter der Leinwand auch noch etwas Dämmung einplanst, sollte das eigentlich ganz gut ausgehen. Hier hast Du mal eine ausführliche Darstellung zu diesem Thema Entwicklung eines Single Bass Arrays (hannover-hardcore.de). Dort wurde in den angestellten Versuchen 90% der Rückwand mit 55cm Rockwool Sonorock gedämmt (wäre jetzt nicht meine Wahl). Ich plane gerade selbst ein SBA bei mir, habe aber glücklicherweise keine Türe, die ich bei der gedämmten Wand einplanen muss. Vorteil des SBAs ist m. E. die Einsparung von in deinem Fall sechs Subwoofer und die einfachere Einstellung. Zusätzlich würden auch die anderen Lautsprecher hiervon profitieren und nicht nur der LFE-Kanal. Nachteil ist der Platzverlust durch die dickere Dämmung. Hierbei weiß ich aber nicht auf Anhieb, in wieweit die bestehende Trockenbauwand bei der Berechnung des hinteren Absorbers einzubeziehen ist.

    Du hast natürlich recht, wenn ich die Türe versetzen würde, könnte ich das Raster einhalten! Die Aufteilung des angrenzenden Raumes wäre allerdings dahin. Da müsste man jetzt abwägen, was wichtiger ist. Ich würde wohlwollend gerne jeden Aufwand im großen Raum betreiben, solange ich den hinteren Raum unangetastet lassen könnte, außer es geht nicht anders.


    Den von Dir verlinkten Artikel habe ich gelesen, hochinteressant! 19 % Fläche wäre es bei meiner Türe. Was würdest Du anstatt Rockwool Sonorock wählen?

  • Unter diesen Voraussetzungen müsstest Du bei einem SBA an der Trennwand keine Subwoofer verbauen und hättest auch keine Probleme mit der Positionierung. Die Türe wird man aber vermutlich nicht im relevanten Tieftonbereich dämmen können. Allerdings wird der Tiefton sich wohl auch nicht von der Tür großartig beeindrucken lassen, so dass es die Frage ist, wie der rückwärtige Raum darauf reagiert. Das ist schwer zu kalkulieren, wie auch vorher schon gesagt wurde. Wenn aber der Rest der Wand gut gedämmt ist und Du auch vorne zwischen den Lautsprechern gut dämmst, sollte es eigentlich ganz gut ausgehen. Ich dämme bei mir hinter der Leinwand bspw. auch noch einmal ca. 50cm.

  • Eine weitere Wand einziehen für einen Technikraum, durch den man geht, ist keine Option?

    Das geht mir auch durch den Kopf aber so recht habe ich bzgl. des Verlaufs der Wand noch keine gute Idee. An was hast Du gedacht? Eine Wand, die parallel zur heutigen Trockenbauwand verläuft mit Türe, die ein 2x3 Gitter zulässt? Recht tief könnte dieser Raum halt nicht werden, da ich 2 Sitzreihen plane. Siehe meine Skizze oben.

  • Danke für die vielen Hinweise. Zwischenfazit:


    1. Empfohlen werden Messungen durchzuführen und die Trockenbauwand akkustisch zu behandeln.


    2. SBA scheint nicht die schlechteste Wahl zu sein:

    • Kein Versetzen der Türe notwendig.
    • Trockenbauwand könnte so bestehen bleiben, ggf. i. V. m. einer großzügigen einseitigen Beplankung, Mauern einer Wand entfällt.
    • Einsparung von sechs Subwoofern, da die Hälfte der Treiber ausreicht, um denselben Schalldruckpegel zu erzeugen à Effizienz / Kosteneinsparung.
    • Einfachere Einstellung.
    • Im Zuge der Dämmmaßnahmen des SBAs Verbesserung der Raumakustik durch die stark gedämmte Rückwand (und Zwischenräume der Vorderwand), von dem auch die anderen Kanäle profitieren.


    3. Nachteile SBA:


    • Platzverlust durch die dickere Dämmung – in meinem Raum wären trotz 2 Sitzreihen 60 cm gut vertretbar.
    • Notfalls Dämmmaßnahmen an der Türe (vielleicht doch mit einer Schieb- oder Klapp-Konstruktion) notwendig


    4. Neue Wand einziehen und Realisierung Technikraum, Platzbedarf kritisch (?)

  • Das geht mir auch durch den Kopf aber so recht habe ich bzgl. des Verlaufs der Wand noch keine gute Idee. An was hast Du gedacht? Eine Wand, die parallel zur heutigen Trockenbauwand verläuft mit Türe, die ein 2x3 Gitter zulässt? Recht tief könnte dieser Raum halt nicht werden, da ich 2 Sitzreihen plane. Siehe meine Skizze oben.

    Wenn du die Abstände nach vorne nicht verändern möchtest, würde die zweite Reihe dann zu nah kommen, beziehungsweise nur zu Notsitzen wohl werden und bringt dir dann wohl eher nichts.

    Da wäre das SBA die bessere Lösung.

  • Einsparung von sechs Subwoofern, da die Hälfte der Treiber ausreicht, um denselben Schalldruckpegel zu erzeugen à Effizienz / Kosteneinsparung.

    Ja nachdem, welche Subs genommen werden, ist die Einsparung bei solch einem großen Raum relativ gering. >4m³ Dämmwolle hat auch ihren Preis.

    Im Zuge der Dämmmaßnahmen des SBAs Verbesserung der Raumakustik durch die stark gedämmte Rückwand (und Zwischenräume der Vorderwand), von dem auch die anderen Kanäle profitieren.

    Ja. Wenn aber auch Stereo Musik ein Thema ist, sind Reflexionsflächen an der Rückwand wiederum von Vorteil.

    Vorteil eines DBAs ist, dass auch an der Rückwand Diffursoren verbaut werden können.


    Da für mich Stereo im HK kein Thema ist, bin ich eher ein Fan eines SBA, allein schon wegen:

    Einfachere Einstellung.

    Man liest doch immer wieder, wie sehr viel Zeit in die Abstimmung eines DBA investiert werden muss.

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