• Belle



    Film: 7


    Bild: 10


    Ton: 8



    Eine einzelgängerische Schülerin (Halbwaise – Überraschung!) flüchtet immer wieder in eine komplexe, virtuelle Gegenwelt und wird dort ein Gesangsstar, bis ein Ungeheuer eine große Show von ihr crasht. Das Monster wird von den Autoritäten der Computerwelt gejagt und das Mädchen unter Druck gesetzt, als klar wird, dass es Kontakt zu dem Ungeheuer aufgenommen hat und weiß, wo es zu finden ist.


    Eine Animé-Variante von die Schöne und das Biest präsentiert Mamoru Hosoda.


    Belle wird allgemein hoch gelobt, auf Festivals gezeigt und in Zeitungen enthusiastisch besprochen.


    Jedoch wohl eher nicht von Kennern der Animéproduktionen der letzten Jahrzehnte.


    Wer kein Genrefan ist und nicht viel gesehen hat, den kann der Film in seiner Farbenpracht, Emotionalität, Musik und teilweise auch in komischen Situationen sicher restlos begeistern.


    Wer die Welt der japanischen Animation jedoch kennt, der wird an praktisch jeder Ecke an etwas erinnert, was er schon mal gesehen hat.


    Da wird kaum was ausgelassen, von der depressiven Einzelgängerin über Familiendrama und Highschool-Love bis zum hackendem Intelligenzmoster am Rechner.


    Routiniert umgesetzt, mit ein paar optischen Kniffen, aber trotzdem praktisch nirgends mit etwas Neuem oder völlig Unerwartetem.


    Dabei hat der Regisseur, in dem mancher so furchtbar gerne einen neuen Miyazaki sehen möchte, auch keine Hemmungen, sich selbst zu beklauen.


    Die virtuelle Welt wirkt wie ein Abklatsch von OZ aus Summer Wars und wird auch noch auf die gleiche Weise vorgestellt. Man kennt viele der Character-Designs schon, so dass einiges einen recycelten Eindruck macht.


    Dazu kommt, dass ganze Sequenzen sich an Disneys Beauty & Beast mehr als orientieren.


    Bemerkenswert für Hosoda ist allerdings, dass er seine Charaktere dieses Mal deutlich weniger stilisiert hat zeichnen lassen, sondern mit mehr Details versehen hat, gerade im Vergleich zu Summer Wars und Das Mädchen, das durch die Zeit sprang.


    Trotz des für mich allgemein zwiespältigen Eindrucks ist es ein unterhaltsamer Film, der nicht langweilig wird.


    Aber m. E. wird er dem ganzen Brimborium, das darum gemacht wurde, nicht wirklich gerecht.


    Vielleicht wird er so hoch gelobt und begeistert aufgenommen, weil in Sachen originellem Animé die letzten Jahre leider eine echte Ebbe herrschte.


    Und wer sich jetzt fragt, warum ich Belle hier bespreche, obwohl er doch gerade erst in den Kinos ist: BR von amazon.com.



    Bild ist über jeden Zweifel erhaben



    Ton mehr als ordentlich und räumlich, Druck da, wo er hingehört. Aber wenn man nach ein paar Tagen darüber nachdenken muss, wie er eigentlich war, dann hat er wohl keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und für eine Spitzenwertung muss er sich für mich im Animationsbereich immer an Wolfwalkers messen lassen – und da fehlt ganz sicher eine Klasse.

  • Danke für deine bewertung.


    Da Du ja sehr Anime bewandert bist, möchtest Du für deine bewertungen nicht einen Anime Faden eröffnen, in denen man diese gesammelt wiederfinden kann? Ss sind ja nicht so viele die sich für dieses "Genre" interessieren...

    Das würde ich super finden.

  • Dann wären die einzelnen Besprechungen aber so schwer zu finden, wenn das Ganze ein Endlosthread wäre.

    Vielleicht sollte man allgemein darüber nachdenken, das Besprechungsforum in Genres zu differenzieren?

    Animé oder allgemeiner Animation, damit Disneyworks dann nicht ein eigenes Unterforum braucht, wäre dann so eine Abteilung...

  • Nun ja viele posten ihre Bewertung ja meist doppelt. Also im Film Faden und dann im " welcher Film lief gestern" Faden.

    Das könnte man ja gier genauso machen. Ich denke halt bei der Vielfalt an Filmen finden sich in dem Fall, die Titel gesammelt in einem Faden besser. Die zahl der Anime Fans wird sich hier sicher in Grenzen halten.


    Aber gut war nur eine Idee, vielleicht geht es ja auch nur mir so... also mit dem wiederfinden der Titel.


  • ‚Belle‘ wurde letzthin in einer wunderschönen ‚Ultimate Edition‘ inkl. Soundtrack auf CD veröffentlicht. Eine der schönsten Editionen im laufenden Jahr.


    Was für ein wunderschöner und emotionaler Film. Die sehr sehr detaillierten Animationen suchen ihresgleichen. Muss man gesehen haben. Die Geschichte ist viel viel mehr als ein bloßer Abklatsch von ‚Die Schöne und das Biest‘. Diesen Kritikpunkt kann ich beileibe nicht teilen. Mamoru Hosoda gelang nichts anderes als ein Meisterwerk. Habe ihn nun schon 3x in relativ kurzer Abfolge gesehen und bin jedes Mal geflashed ob der überbordenden Fantasie, der intelligente Erzählweise, dem emotionalen Punch und dem einzigartigen Look. Auch musikalisch reißt mich der Film total mit, sei es im O-Ton oder als Synchro. Obwohl ansonsten gar nicht mein Musikgeschmack, trifft der Gesang und die poppige Musik doch voll ins Herzen bei mir.


    Sowohl der 4K als auch SDR Transfer ist schlicht großartig und führt die Tradition der jüngsten Animes in Sachen hochwertiger Bildqualität gekonnt fort. Großartige Unterschiede mache ich nicht fest. Tolles Mastering!


    Die Dolby Atmos Spur im O-Ton resp. die DTS HD-MA 7.1 in Deutsch tragen ein gutes Stück zur Atmosphäre bei. Eine gekonnt räumliche Darstellung und viele direktionale Effekte sind auf der Habenseite, etwas fehlende Dynamik auf der Sollseite.


    Der Film rangiert in meiner Top 3 des laufenden Jahres und dürfte sich da problemlos halten. Bin restlos begeistert und freue mich schon auf die nächste Sichtung diesen FRI mit einem ausgewiesenen Animeliebhaber zusammen.

    Nichts sieht hinterher so einfach aus wie eine verwirklichte Utopie…

  • Haben ihn gerade angeschaut, in 4K HDR. (Deutsch)


    Film: 9/10

    Toll erzählte, emotionale Geschichte


    Bild: 10/10

    Irre Schärfe und eine Masse an Details, die schon fast überfordern, wenn es in die U-Welt geht.

    Wie gemacht für 4K


    Ton: 8/10

    Sehr ordentlich aber keine Referenz.

    (Japanisch in Atmos mit Untertiteln kommt demnächst nochmal, bin ich drauf gespannt.)

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • Belle wird allgemein hoch gelobt, auf Festivals gezeigt und in Zeitungen enthusiastisch besprochen.

    Daher habe ich ihn mir besorgt. Und wie so oft weicht meine Meinung und die der Kritiker voneinander ab. Okay, hier geht es zumindest in die gleiche Richtung. Belle ist eine nette kleine Geschichte. Der Versuch, die Schöne und das Biest und eine virtuelle Welt zu verbinden, ist ambitioniert, aber nur teilweise gelungen. Insgesamt ist die Story nett, bringt aber angesichts des Themas die Emtionen nicht so in Wallung. Ein paar Unklarheiten oder schlampige Erzählung, und so wird ein angekündigtes Meisterwerk doch relativiert. Ich weiß noch nicht, ob ich Gesangseinlagen gut oder cringy finde, aber da ich inzwischen eher allergisch reagiere, dürfte das ein gutes Zeichen sein. Ob es eine Zweitsichtung geben wird, weiß ich noch nicht.

    7/10


    Bild: Als 4K-Scheibe habe ich nur das Steelbook bei Amazon gefunden, für knackige 40 Euro. Aber das Bild ist schon klasse, scharf und farbenfroh, da kann man nirgends meckern. Die Unschärfen im Schloss sind sicher gewollt, stören aber dennoch ein wenig.

    9,5/10

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