Tutorial: Setup Linux basiertes Mediacenter (Edition Heimkinoforum) mit Kodi, MPV und Displaycal

  • Nun auch mit automatisiertem Install-Script, welches eine Installation in nur 5 Schritten ermöglicht (s.u. Ergänzung vom 29.01.2022)


    Nach erfolgreichen Testinstallationen veröffentliche ich hiermit nun das angekündigte Tutorial.


    Kurze Zusammefassung der wichtigsten Features/Eckbausteine:

    - Möglichst schlanke Linux-Installation

    - Integration von Kodi, MPV und Displaycal

    - IR-Steuerung per Flirc

    - Kodi-Addons zum Setup von Flirc, MPV und Displaycal

    - Automatische Umsetzung von Kodi-NFS- und SMB-Pfaden in Moutpoints, da MPV sonst nichts damit anfangen kann

    - Konfigurierbare automatische Umschaltung von Framerate und/oder Auflösung

    - Custom Boot-/Shutdown-Logo

    - Integration eines per Displaycal erstellten ICC-Profils

    - Hardwarebeschleunigung per Nvidia-Grafikkarte

    - Integration der aktuellsten Release oder Master-Version von MPV


    Und nun etwas ausführlicher:

    Als OS kommt Ubuntu-Server in der aktuellsten 21.10. Ziel war es ein möglichst schmales und geschlossenes HTPC-System basierend auf den drei Komponenten Kodi als Medienzentrale, MPV als externer Player und Displaycal zur Kalibrierung aufzubauen und dies auch für User, die kein oder wenig Linux-KnowHow mitbringen.


    Um eine Steuerung per IR-Fernbedienung zu ermöglichen, habe ich mich entscheiden FLIRC zur Steuerung zu integrieren, da ein FLIRC Dongle kostengünstig ist, kein tiefes Hintergrundwissen unter Linux benötigt wird und zudem die Möglichkeit bietet den PC auch per Fernbedienung einzuschalten (wenn USB-Wakeup im Bios aktiviert wurde).


    Die gesamte Installation ist auf den Einsatz einer Nvidia-Grafikkarte ausgerichtet ist.


    Da MPV unter Ubuntu nicht in der aktuellsten Version verfügbar ist, enthält das HowTo einen Abschnitt MPV selbst zu kompilieren. Default ist hierbei die aktuellste Release-Version (derzeit V0.34.1). Es ist aber auch beschrieben, wie man die aktuellste Entwicklungsversion (master) kompilieren kann. Mit letzterer kann man dann auch die allerneuesten Tonemapping-Algorithmen nutzen.


    Um das System möglichst wie ein geschlossenes Standalone-System nutzen zu können, habe ich für den Aufruf der Nvidia-Settings, des Flirc-Setuptools, Displaycal und zum lokalen Editieren der MPV-Config entsprechende Kodi-Addons beigefügt, so dass man zur entsprechenden Konfiguration Kodi nicht verlassen muss.


    Zur Kalibrierung per Displaycal bzw. einer entsprechenden ICC-Datei: Um eine per Display-Cal erzeugte Kalibrierungsdatei (*.icc) nutzen zu können, muss diese als displaycal.icc unter /home/kodi abgelegt werden. Dann wird diese automatisch vom Betriebssystem und MPV geladen.


    Ebenfalls Bestandteil des Systems ist eine mögliche automatische Umschaltung der Framerate und/oder Auflösung beim Abspielen von Medien über MPV. Über die MPV-Config kann festgelegt werden, ob und was automatisch umgeschaltet werden soll.

    Nach dem Beenden von MPV wird zudem wieder zur ursprünglichen Auflösung/Framerate zurückgeschaltet.


    Nicht Bestandteil dieses Guide ist es eine möglichst optimale Konfiguration für Kodi bzw. MPV zu liefern, da 1. die individuellen Anforderungen komplett unterschiedlich sein können und 2. mir bisher auch die Zeit fehlte mich intensiv damit zu beschäftigen. In Bezug auf MPV gibt es sicherlich einige andere User hier im Forum, die hierin fitter sind und teilweise ihre Configs ja auch bereits gepostet haben.


    Anbei nun aber das Wichtigste: Link


    Ich hoffe, dass die Erklärungen im HowTo soweit klar und verständlich sind. Bei Fragen/Anregungen bitte diesen Thread nutzen.


    Über positives Feedback freue ich mich natürlich besonders ;-)


    Ergänzung vom 29.01.2022:

    Wie angekündigt habe ich soeben das Projekt um die automatisierte Installation per Install-Script ergänzt.
    Es sind nun nur noch 5 Schritte erforderlich. Per Abfragen kann man bei Schritt 3 auch noch ein paar persönliche Konfigurationsanpassungen vornehmen (bspw. welche MPV-Version gewünscht ist, Netzwerkkonfiguration und Konfiguration eines CIFS-/NFS-Share).
    1. Installation Ubunu-Server

    2. Ubuntu-Server auf den aktuellsten Stand updaten

    3. Installationsdateien kopiern

    4. Installation ausführen

    5. Kodi-Addons installieren Der genaue Ablauf der Installation ist im neuen Guide "#HowTo Auto install on Ubuntu-Server 21.10.txt" beschrieben. Die Installation sollte damit von Jedem der eine SSH-Session öffnen und Dateien per SFTP kopieren kann problemlos erfolgen können.
    Sollte die Installation widererwarten abbrechen. Bitte hier im Thread posten.

    Der Guide "#HowTo Manual install on Ubuntu-Server 21.10.txt" zur manuellen Installation, wurde im Bereich fstab überarbeitet indem die Mounts auf automount umgestellt wurden, da es bei mir immer wieder mal dazu kam, dass ein Mount nach dem Booten nicht zur Verfügung stand.


    Zudem wurde eine fehlerhafte Background-Datei für das Bootlogo ausgetauscht.


    Zu finden ist alles unter: Link

  • Mule

    Hat den Titel des Themas von „HowTo: Setup Linux basiertes Mediacenter (Edition Heimkinoforum) mit Kodi, MPV und Displaycal“ zu „Tutorial: Setup Linux basiertes Mediacenter (Edition Heimkinoforum) mit Kodi, MPV und Displaycal“ geändert.
  • Mule Danke für die Anleitung!!


    Auf den ersten Blick sieht die Anleitung vielleicht für manche etwas komplex aus, da viele Befehle nacheinander ausgeführt werden müssen.

    Wenn man aber keine Angst vor einer Kommandozeile/Terminal hat - was man absolut nicht braucht, beschränkt sich die Installation eigentlich nur auf Copy&Paste. D.h Befehl aus der Anleitung kopieren und im Terminal ausführen lassen. Da wurde schon gute Vorarbeit geleistet.

    Es ist also auch für Linux-Anfänger geeignet.

    "A computer lets you make more mistakes faster than any other invention in human history, with the possible exceptions of handguns and tequila." - Mitch Ratcliffe

  • Mule Danke für das Installationsscript. Ich habe mir das eben angeschaut.

    Muss nach erzeugen der Servicedatei....

    ...der Dienst nicht auch noch aktiviert und gestartet werden? Mit...

    Code
    sudo systemctl enable --now kodi.service
  • Normalerweise ja.

    In dem Fall wird Kodi als DisplayManager ausgegeben, der schon automatisch gestartet wird.

    Das passiert hiermit:

    sudo ln -s /etc/systemd/system/kodi.service /etc/systemd/system/display-manager.service

    "A computer lets you make more mistakes faster than any other invention in human history, with the possible exceptions of handguns and tequila." - Mitch Ratcliffe

  • Noch zwei ein Hinweis zur Nutzung von Displaycal bei diesem Setup:

    Da Displaycal nicht mehr von aktuelleren Linux-Distributionen unterstützt wird (es setzt noch auf das schon lange abgekündigte Python2 statt auf Python3 auf), musste ich eine Sandbox-Version (also ein Package, welches in einer eigenen Umgebung, in diesem Fall "Flatpak", läuft), installieren, welche ein paar Eigenheiten hat:

    1. Das USB-Messgerät am besten erst jeweils nach Start von Displaycal einstecken, so dass bei Erkennen eines entsprechenden Devices noch die benötigten USB-Berechtigungen automatisch gesetzt werden. Falls es beim Versuch zu messen einen Fehler geben sollte, das Messgerät nochmals abziehen und erneut einstecken.

    Folgendes ist nicht mehr nötig, da es ins Tutorial bzw. in das Install-Script eingeflossen ist.
    2. Bei Erstellung der Version seitens der Flatpak-Leute wurde nicht berücksichtigt, dass sich Displaycal aus Argyll ein paar *.ICM-Dateien zieht. Resultat ist, dass im Reiter zur Erstellung einer 3D-Lut unter Displaycal in der Auswahlliste zu "Source-Colorspace" u.a. die Einstelliungen BT.2020 und auch REC.709 fehlen. Es ist aber recht simpel die entsprechenden Dateien nachträglich bereitzustellen. Hierzu einfach die Sourcen von Argyll hier herunterladen, entpacken und alle *.ICM-Dateien aus dem Unterverzeichnis ref herauskopieren. Anschließend diese Dateien per SFTP auf den HTPC ins /tmp Verzeichnis kopieren und wie folgt vorgehen:
    a) Zunächst das Zielverzeichnis ermitteln. Hierzu: folgendes eingeben

    Code
    sudo find /var/lib/flatpak/app/net.displaycal.DisplayCAL/x86_64/stable -name *.icm

    b) Als Ergebnis erscheint nun eine Liste bereits vorhandener Dateien wie bspw.:

    Code
    //var/lib/flatpak/app/net.displaycal.DisplayCAL/x86_64/stable/c80c3c41b4d461fd6775c70b50af4e98a44d9c0beac057c7f288e380d5a2823c/files/share/DisplayCAL/ref/ACES.icm

    c) Nun die zuvor unter /tmp kopierten ICM-Dateien ins Zielverzeichnis kopieren. Hierbei das Unterverzeichnis mit dem langen Namen bestehend aus einer Buchstaben-/Ziffernkombination) (bei mir im Beispiel: c80...23c) durch das unter b) ermittelte ersetzen.

    Code
    sudo cp /tmp/*.icm /var/lib/flatpak/app/net.displaycal.DisplayCAL/x86_64/stable/c80c3c41b4d461fd6775c70b50af4e98a44d9c0beac057c7f288e380d5a2823c/files/share/DisplayCAL/ref
  • Zur Info:
    Ich bin derzeit dabei ein passendes Install-Script aufzusetzen.

    Dann beschränkt sich die ganze Installation auf folgende Schritte:
    1. Installation Ubuntu-Server
    2. Aktualisierung der Ubuntu-Packages

    3. Übertragung des Install-Packages
    4. Install-Script aurufen
    5. Kodi Addons unter Kodi installieren


    Das Setup sollte damit dann wirklich gaaaanz easy und schnell sein.
    Ich hoffe es am Wochenende fertigstellen zu können und würde mich dann freuen, wenn sich jemand traut ein System danach aufzusetzen und uns alle anschließend dabei unterstützt eine tolle Config für MPV zu erarbeiten.

  • An anderer Stelle hatte u.a. ich geschrieben, dass MPV kein Samba-Protokoll unter Linux kann.
    Das stimmt so doch nicht ganz, wie ich inzwischen weiss. MPV selbst kann es , nur leider ist es Standardmässig nicht aktiviert. Wenn man MPV aber selbst erstellt, kann man das recht einfach aktivieren.


    In der oben verlinkten Anleitung ist ein Abschnitt, für die Erstellung von MPV.

    Darin wird bspw schon Vulkan aktiviert:
    echo --enable-vulkan >> mpv_options


    Um auch SMB zu aktivieren, müssen danach einfach folgende Befehle eingegeben werden:
    (im Verzeichnis mpv-build)

    Code
    sudo apt install libsmbclient-dev
    echo --enable-libsmbclient >> ffmpeg_options
    echo --enable-gpl >> ffmpeg_options
    echo --enable-version3 >> ffmpeg_options

    In dem damit erstellen MPV, lassen sich SMB-Freigaben einfach auf diese Art starten: mpv smb://<username>:<password>@<server>/<freigabe>


    Leider funktionieren damit unter Kodi keine Passwort-geschützten Freigaben, da kein Username/Passwort mitgegeben wird.

    "A computer lets you make more mistakes faster than any other invention in human history, with the possible exceptions of handguns and tequila." - Mitch Ratcliffe

  • Nun auch mit automatisiertem Install-Script, welches eine Installation in nur 5 Schritten ermöglicht

    Wie angekündigt habe ich soeben das Projekt um die automatisierte Installation per Install-Script ergänzt.

    Es sind nun nur noch 5 Schritte erforderlich. Per Abfragen kann man bei Schritt 3 auch noch ein paar persönliche Konfigurationsanpassungen vornehmen (bspw. welche MPV-Version gewünscht ist, Netzwerkkonfiguration und Konfiguration eines CIFS-/NFS-Share).

    1. Installation Ubunu-Server

    2. Ubuntu-Server auf den aktuellsten Stand updaten

    3. Installationsdateien kopiern

    4. Installation ausführen

    5. Kodi-Addons installieren

    Der genaue Ablauf der Installation ist im neuen Guide "#HowTo Auto install on Ubuntu-Server 21.10.txt" beschrieben. Die Installation sollte damit von Jedem der eine SSH-Session öffnen und Dateien per SFTP kopieren kann problemlos erfolgen können.

    Sollte die Installation widererwarten abbrechen. Bitte hier im Thread posten.


    Der Guide "#HowTo Manual install on Ubuntu-Server 21.10.txt" zur manuellen Installation, wurde im Bereich fstab überarbeitet indem die Mounts auf automount umgestellt wurden, da es bei mir immer wieder mal dazu kam, dass ein Mount nach dem Booten nicht zur Verfügung stand.

    Zudem wurde eine fehlerhafte Background-Datei für das Bootlogo ausgetauscht.


    Zu finden wie gehabt unter: Link

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