MPV Player als Alternativer Player z.B. in Kodi

  • Wie der Zufall es will sind mir zwei kleine Dell-Mini PCs untergekommen, auf die für die Arbeit ein Debian drauf muss, um damit etwas zu testen. Na dann kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und ein wenig weiter an dem Installations-Howto feilen.

  • So, ich bin denke ich soweit gekommen, dass man mit dem Howto alles installiert bekommt und auch einen Autologin in eine wählbare Session hat, entweder "KODI Standalone" oder den "Desktop".


    SMB/Windows-Freigaben, also die meisten NAS-Shares müssen leider zwingend über den Dateimanager eingebunden werden, oder direkt beim Booten. mpv kommt nicht mit den Dateien klar, die KODI übergibt, wenn KODI das selber eingebunden hat. Das aufzuschreiben werde ich heute nicht mehr schaffen, daher der Tip, falls wer schon mal ein wenig probieren will.

  • Ich prüfe nebenbei immer noch das Tone Mapping von MPV. Es bleibt grundsätzlich dabei, dass madVR in den Highlights mehr Details zeigt. Und das ohne die "Highlight Recovery"-Funktionalität. Je nach Film ist das mehr oder weniger sichtbar. Meist weniger.


    Beim Durchlauf mit Testbildern ist mir noch etwas Interessantes aufgefallen. Die eingebaute Farbraumkonvertierung von BT.2020 auf BT.709 funktioniert in MPV anders als in madVR bzw. DisplayCAL, was stark gesättigte Töne angeht. Hier die Messungen von BT.2020-Testbildern dazu:


    madVR / DisplayCAL:


    MPV:


    Wie man sieht, knickt der Sättigungsverlauf bei madVR und DisplayCAL zum Rand des Farbraums zur Primärfarbe von BT.709 hin ab. Bei MPV dagegen nicht. Was richtig(er) ist, weiß ich nicht. Die Unterschiede im Bild dahingehend sind auch sehr klein. Ich musste Szenen, mit sehr stark gesättigte Farben suchen, um es überhaupt sehen zu können. Hier bei "Cars" ist das Rot minimal bläulicher bei MPV, was aber wahrscheinlich bezogen auf die Sollkoordinate sogar richtiger ist.


    madVR:


    MPV:


    Wie auch immer, die meisten von uns benutzen ja einen größeren Farbraum als BT.709. Von daher wird der Unterschied dann immer geringer. Und wenn man eine 3D-LUT von DisplayCAL benutzt (so wie ich), dann umgeht man diese unterschiedliche Konvertierung sowieso. Aber vielleicht interessiert es ja jemanden.



    Das nächste Thema. Hier mal ein Beispiel von einer Szene mit sehr hellen und farbigen Highlights. Die wurden ja im madVR-Thread im AVSForum rauf und runter verwurstet.


    madVR:


    MPV:


    Hier ist madVR etwas stärker entsättigt. Ansonsten scheinen die Farben recht gut übereinzustimmen. Der "dumme" Tone-Mapping-Modus von madVR sieht dagegen ganz anders aus:


    madVR ("compromise...gamut mapping..." on):



    Ach ja, die illegalen Farben bei "Batman vs. Superman" tauchen in der Remastered-Version übrigens nicht mehr auf.


    Erstausgabe:


    Remastered:


    Soviel zum Tone Mapping. Falls ich noch was Interessantes herausfinde, lasse ich es euch wissen. :)

  • Hast mal probiert wie weit du die Dell auslasten kannst? Welche Dell sind das und vielleicht sind die ja interessant wenn for dynamisches tonemapping und 4K upscale gut ausführen können. ;)

    Die haben keine Nvidia Grafik und es gibt einen Bug, der das Tonemapping auf den Onbiard CPUs praktisch verhindert, wie schon mehrfach erwähnt. Macht also keinen Sinn, da groß was zu testen.

  • Habe mir die Screenshots eben mal näher angeguckt. Bei Cars sind mit mpv mehr Konturen im Bild zu erkennen, deutlich zu sehen unterhalb der Lippe und den Enden der Motorhaube. ich tippe aber mal, dass man beide Player da beliebig hinbiegen könnte. Insgesamt finde ich die beiden Player so nah beieinander, dass sie sich nix nehmen, speziell, wenn man einrechnet, das keiner sagen kann, was denn eigentlich "richtig" ist.


    Gestern habe ich dann noch mal ein neues ICC-Profil mit Displaycal für meinen Low Lamp Rec709 Modus gemacht und lade es vor dem mpv Start entsprechend ins Betriebssystem. mpv lädt dann das gleiche Profil ebenfalls und auf einmal stimmen die Farben wieder. ich habe zwar noch keine Zeit gehabt, mir mal eine HCFR Messstrecke zu bauen, aber kann schon mal sagen, dass vor allem Gesichter wieder in allen Filmen richtig aussehen. Ohne Profil war von leichtem Sonnenbrand bis Gelbsucht alles vertreten, irgendwie fiel mir in einer Tour auf, dass die Farben nicht stimmen können. Das ist nun tatsächlich wieder weg. Das scheint mir also für reine Korrektur kein schlechter Weg zu sein, klammert aber natürlich so Geschichten wie " FoLLgoTT 's spezielle 3D-LUT Nutzung (TM) " aus. Es soll ja aber wohl irgendwann etwas in gpu-next kommen, dass 3D-LUTs verarbeiten kann, da bin ich mal gespannt.


    Hat denn hier einer mal Zeit und Lust, meine Anleitung nachzubauen? Liest sich sicherlich wilder, als es am Ende ist.

  • Das Howto ist jetzt soweit fertig, wie ich es mit der Dell-Kiste nur machen kann, da ich da leider keine NVidia-GPU drin habe. Da ich im Moment keine Lust habe, meinen Backup-Rechner schon wieder platt zu machen, und alles neu zu installieren, würde ich jetzt mal abwarten, ob mir jemand eine Rückmeldung geben kann, ob das denn mit NVidia alles läuft. Sollte es eigentlich aber. Mit der Intel-GPU tut es das nicht, aber das war aktuell ja auch nicht das Ziel. Da fehlt offensichtlich noch eine der Bibliotheken, die für die HW-Beschleunigung Intel verantwortlich sind. Fass ich aber nicht an, da das je eh nicht gehen kann, derzeit.

  • Gerade mal nachgeschaut. Ich glaub da lohnt sich das testen nicht :)



    Zotac ZBox ID18 im Detail

    Prozessor: Intel Celeron 1007U 2x 1,5GHz, 22nm Ivy Bridge, 2MB Cache, 17W TDP ULV Arbeitsspeicher (nicht im Lieferumfang): 2x SO-DDR3 PC3-12800S, max. 1600MHz Grafik: Intel HD mit 350MHz und Turbo bis 1000MHz Sound: 8 Channel 7.1 Festplatte: (nicht im Lieferumfang): 1x 2,5 Zoll Slot mit SATA3 6Gb Netzteil: extern, 19V und 3,52A Anschlüsse: HDMI, DVI, 1Gbit LAN, 1x eSATA 6Gb, 2x USB 3.0, 4x USB 2.0, 6-in-1 Card Reader, Toslink Zubehör: DVI-zu-VGA Adapter, Netzteil, Standfuß, Bedienungsanleitung und CD

  • Also Zwischenbericht: das erste Video unter MPV/Kodi/Linux läuft! Es waren ein paar Stolperstellen in der Anleitung und je nach System ists a bissl anders, aber die gröbsten Schnitzer haben dank Atom lösungen gefunden und er hatts auch gleich in der Anleitung korrigiert.

    Jetzt ist das ja erst der Anfang! Fernbedienung einbinden, Kodi einrichten und so richtig nen Plan bzgl. ICC profil und anderen Dingen hab ich auch noch nicht. Ich denke das wursteln wir die kommenden Tage gemütlich weiter.


    Ich hatte vor zig Jahren mal kurz kontakt mit Linux seither nix….es ist machbar!

  • Hier noch die Sättigungsverläufe mit ICC-Profil (analog zu den Messungen oben) an meinem LCD-TV an meine Arbeits-PC. Das ICC-Profil ist das, was DisplayCAL aus der Profilierung ausspuckt.

    Auch hier sieht man das Abknicken wie bei madVR. Nur die Gammakorrektur muss dann eben per Profile-Loader in die 1D-LUTs der Grafikkarte geladen werden. Das tut MPV ja komischerweise nicht bei dem Profil. Ich verstehe bis heute nicht, warum...


  • Ah, den Post hatte ich noch nicht gesehen, dann vergiss meine PN. ;)


    Ich glaube, das mit dem zweigeteilten Profil, ein mal OS für Weißpunkt und Gamma, ein mal Anwendung für die Farben, hat den Hintergrund, dass man z.B. ein Windows an einem Monitor mit einem riesigen Farbraum betreiben kann und sich Photoshop zur ANzeige eines sRBG Bildes seinen Teil rausschneiden kann, Adobe Premiere von mir aus wieder einen anderen Bereich. Würde man den ganzen Desktop korrigieren, wöre das nicht mehr so einfach und würde die Anwendung alles korrigieren, hätte man evtl. ein unterirdisch zu buntes oder farbloses Windows. Der ICC Standard ist dazu ja auch steinalt.


    Wenn's denn aber in der Kombination funktioniert, ist es ja völlig in Ordnung. ich sehe schon, da kommt das nächste HowTo auf mich zu samt Einbindung in das mpv Paper.. ;)

  • Ich bin Euch noch ne Antwort schuldig.

    Vergesst die Onboard Karten, zumindest die 8 Jahre alten :blush:. MPV läuft ohne irgendeinen Eintrag in der conf flüssig. Sobald nur eine Zeile eingetragen wird, selbst wenn es der fullscreen Tag ist, fängt er an zu ruckeln. Ich muss zugeben, der HTPC ist aus der vorvorletzen AMD Generation x2 20 oder so. Windows 7 als Betriebssystem.

    War nen Versuch wert.

  • Na so wild ist das mit einigermaßen aktuellen Intel Onboard Karten dann nicht. Bis auf das Echtzeit-messproblem läuft auf meinem i7-7500U selbst 4 K herunterskaliert tiptop. Gut, leichtes ruckeln wegen den festen 60 Hz des Displays, aber das ist systembedingt und hat nix der Hardware zu tun.


    Für alle, die wie ich die 15-20 Sekunden Totzeit beim Formatewechsel stört. Hiermit kann man 25 fps Material auf 23,796 Displays ausgeben, indem man einfach den Film 4% langsamer laufen lösst. Machen die Sendeanstalten meist auch nicht anders. An sich sollte sich die Tonhöhe ändern, aber im kurzen A STOP B Vergleich konnte ich es nicht feststellen. Wenn man das Profil auf eine Taste legt, wird man es bestimmt merken. Die Idee habe ich MadVR geklaut, da gibt es das als Option, die ich recht liebgewonnen habe, speziell, wenn man querbeet zappen will, da doch einige Blurays noch mit 25 fps daher kommen. Profile werden übrigens alle angewandt, wenn die Bedingungen erfüllt sind, sprich, es können mehrere sein. Ziemlich cooles Feature.


    [25fps]

    profile-desc=25fps

    profile-cond=container_fps < 26

    profile-cond=container_fps > 24

    speed=0.95904

  • Dazu habe ich eben noch folgendes gefunden:
    If --audio-pitch-correction (on by default) is used, playing with a speed higher than normal automatically inserts the scaletempo2 audio filter.

    Das erklärt auch, warum ich keinen Unterschied in der Tonhöhe hören konnte: mpv hat das bereits korrigiert! Damit ist das also eine völlig korrekte Option für Umschaltmuffel, lediglich die Spielzeit verlängert sich um ~4%.

  • Ist die Frage, auf was dann eine automatische Umschaltung der Refreshrate reagieren würde.
    Vermutlich würde die doch dann trotzdem auf 25Hz gehen, statt auf 24Hz.

    "A computer lets you make more mistakes faster than any other invention in human history, with the possible exceptions of handguns and tequila." - Mitch Ratcliffe

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