Inglourious Basterds

  • Inglourious Basterds


    FSK 16, 153 min


    Rezi aus dem Jahre 2010


    Aloha,


    so, nachdem ich den Film bereits im Kino sah, war gestern die BD im HK dran.


    Meine Eindrücke divergieren tw., aber nicht bei allem. Wie schon beim Erstsehen fielen mir im Film zahlreiche Längen auf. Gerade im Mittelteil schläft der Film fast ein und nicht enden wollende Dialoge übertreiben Tarantinos Stilmittel. Wundert mich, dass man allerorten diesen Film NUR hochlobt. Der Film des Jahres ist dies sicher nicht, aber doch einer der guten. Grandios C. Waltz als Hans Landa. Mit seiner Leistung spielt er alle anderen Schauspieler ohne Zweifel an die Wand. Vor allem den Weltstern Brad Pitt, der in seiner Rolle eher blass bleibt. Das mag aber auch an seinen Texten liegen, die oftmals viel zu einfach und klischeeüberladen wirken. Viell. lachen Amerikaner usw. darüber, mich ödet so etwas aber einfach nur an. Ebenso ist die Rolle von Frauenversteher D. Brühl kaum erwähnenswert



    Diane Kruger als Bridget von Hammersmark bleibt ebenfalls unter ihren schauspielerischen Möglichkeiten. Gut wiederum gefällt mir die Rolle von Mélanie Laurent als Shosanna Dreyfus, die diese mit Sensibilität ausfüllt, sowie Sylvester Groth als Joseph Goebbels, der mit seiner weltgewandten, charmanten und doch menschenverachtenden Art dem Original sicher sehr nahe kommt.


    Fern der Besetzung bietet "Inglourious Basterds" einige wundervoll amüsante Szenen,



    Sowieso sind die guten Szenen fast ausschließlich mit C. Waltz in Verbindung zu bringen, immer wenn er auftritt, gefällt dieses Werk besonders.


    Was die FSK-Diskussion angeht - ich finde, dass dieser Film als FSK 16 durchaus durchgeht. Klar sind ein paar Szenen hart an der Grenze, aber für mich wird diese nicht überschritten.


    Das Bild ist leicht besser als durchschnittlich, kommt aber niemals an wirklich gute BDs heran. Der Ton ist im Gegensatz zu dem im Kino [und das war ein größeres, seltsamerweise] ganz gelungen, der Bass ist häufig angenehm untermalend und auch einige Effekte lassen aufhorchen. "Störend" hier natürlich die sehr dröhnige 60er-Jahre-Musik, die Tarantino aber immer in seinen Werken einbringt, die demnach auch hier nicht fehlen darf.


    Fazit: Ich finde es absolut übertrieben, dass dieser Film, wie ich teilweise las, als bester Film überhaupt von Q. Tarantino benannt wird - das ist nun wirklich Blasphemie gegenüber "Pulp Fiction" und einigen anderen, ist aber wohl auf die Aktualität des Films und Wunschdenken einiger Neo-Anhänger abzumünzen. "Ingl. Basterds" ist, gemessen an allen Werken von Q. Tarantino, gehobene Mittelklasse. Die Längen in diesem Film tragen sehr stark dazu bei. Verpassen sollte man dieses Werk aber auf keinen Fall, allein schon wegen dem gewitzten C. Waltz.


    Film: 2-3

    Ton: 3
    Bild: 3

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

    Einmal editiert, zuletzt von MickeyKnox ()

  • Leider ist diese UHD eine der Sorte, die sehr hell gemastert wurden. Selbst Teile von Gesichtern gehen ständig über 100 Nits. Dadurch kann man in madVR die Target Nits schon mal gleich verdoppeln, sonst ist dieser Film viel heller als andere Filme und sieht vor allem bei Hauttönen merkwürdig aus. Das offenbart ein Grundproblem von HDR. Es wird beim Mastering keiner gezwungen, sich an die 100 Nits als Grenze für normalen Bildinhalt zu halten. Dementsprechend gibt es keine Einstellung beim Tone Mapping, die immer passt.

    Leider der große Nachteil von HDR.

    Mal wieder ein schönes Beispiel dafür, dass wir nicht sehen, was auf einer HDR-Disc drauf ist, sondern was das Tone Mapping daraus macht.

  • Zitat

    Erstsehen Weltstern abzumünzen

    sind in meiner Ausgabe des Duden leider nicht zu finden :think:

    Aber immer noch besser als Anglizismen!

  • Jemand, der in fast jedem Beitrag zig einfache Fehler macht, möchte mich belehren, immer wieder putzig.

    Gruß Mickey

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  • Sag das mir bitte nicht, ich bat den Herren erst heute erneut, mich nicht zu behelligen, er kann die Provokationen aber bisher nicht lassen.

    Gruß Mickey

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  • Interessiert doch niemanden was ich jacke finde. Damit nerve ich nur die jenigen die in den Threads die Filme feiern.

    Was ich hier, ohne gleich wieder gesteinigt zu werden, noch anmerken möchte, Quentin Tarantino macht für mich (Achtung! Mein Empfinden, jeder andere darf damit Spaß haben) keine Filme, die ich super, als das Nonplusultra empfinde. Kill Bill Teil 1 war richtig klasse, Teil 2 auch wieder eher mau. Pulp Fiction wird bei jedem weiteren gucken langweiler, Django Unchained war etwas besser wie Inglourious Bastards, einmal gucken hätte mir gereicht, ich wurde irgendwann Mal in eine zweite Sichtung verwickelt. War nicht besser (was mir bei einigen Filme ja passiert, daß sie beim zweiten Mal besser werden). Death Proof, oh je. So was von laaaaangweilig.

    Ich finde es sehr gut, dass hier nicht nur die Tarantino Fan Boys zu Wort kommen.

    Was bringt es denn wenn Filme in den Kommentaren nur "abgefeiert" werden?

    Ich will die kritischen Kommentare lesen, das hilft mir bei meinen Entscheidungen viel mehr als die euphorischen Fan Kommentare.

    So handhabe ich es auch bei amazon, ich lese bevorzugt die 1* Kommentare.


    Besonders hilfreich ist für mich daher in diesem Thread der Kommentar von Stoermerchen - vielen Dank!

    :sbier:


    Auch mir gefällt Kill Bill sehr gut, allerdings auch Teil 2 und Pulp Fiction sprach mich auch nicht an.

    Django Unchained fand ich ok.

    Ich bin da also ziemlich auf einer Linie.


    Tja ... lohnt es sich für mich nun Ingl. Bast. anzusehen?


    Die Inglourious Basterds sind ein Haufen jüdischer Soldaten, die unter der Leitung eines Halbapachen (B. Pitt) vor der Invasion der Amerikaner im Deutschen Reich abgesetzt werden. Ihr Ziel ist es, so viele Nazis wie möglich zu brandmarken, zu töten, zu skalpieren.

    Kriegsfilme sind nicht mein Lieblingsgenre.

    Und solche Stories wie im Zitat von GL beschrieben kann ich schon überhaupt gar nicht ab.


    Grandios C. Waltz

    Christoph Waltz ist einer der wenigen Schauspieler, die ich nicht mag, insbesondere war für mich C.W. in Spectre der Tiefpunkt der James Bond Bösewichte.


    Insofern eine klare Entscheidung:


    Nicht in meinem Kino.


    :)


    PS

    Aber demnächst werde ich Kill Bill noch mal anschauen, den haben sich Freunde von mir für einen Kinoabend gewünscht.

    Kill Bill war vor 15 Jahren einer der Höhepunkte in meinem Wohnzimmerkino, damals noch von DVD.

  • Christoph Waltz ist einer der wenigen Schauspieler, die ich nicht mag, insbesondere war für mich C.W. in Spectre der Tiefpunkt der James-Bond-Bösewichte.

    Er bekleidet leider fast immer dieselbe Rolle, "spielt sich selbst". In dem Bond war er für mich aber auch zu zahm und nicht überzeugend.

    Gruß Mickey

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  • delorentzi , Stoermerchen & Aries : Ich bin auch kein uneingeschränkter Tarantino-Fan.

    Ist bei mir auch oft so eine Stimmungssache - z.B. "Once Upon A Time In Hollywood" hat mich gerade im spätabendlichen "Chillermodus" genau richtig getroffen und einen schönen Abend beschert.

    Tatsächlich am Besten gefällt mir "Hateful Eight" mit seinem Whodunit-Faktor.

    Django ist einer der Lieblingsfilme meiner Tochter ... (und die Kill Bills auch ziemlich weit oben).


    Auf keinen Fall ist Tarantino bei mir ein "Kaufbefehl".

  • Seltsam... die schlechte HDR-Umsetzung wäre mir jetzt gar nicht aufgefallen, aber Danke für die Info, FoLLgoTT. :shock:

    Muss ich auf jeden Fall nochmal gegenchecken.


    Den Film selbst hab' ich jetzt schon einige Male gesehen und er gefällt mir nach wie vor richtig gut.
    Auch den Waltz als Hans Landa find ich genial.

    Ganz genau und die Klasse seiner mit den zwei Oscars ausgezeichneten Rolle(n) wie der des Oberst Landa ist zu einem nicht unerheblichen Umfang dem Drehbuch zu verdanken.

    Das ist doch sowieso klar, dass das Drehbuch elementar wichtig ist. Nichtsdestotrotz verkörpert er den Nazi-Psycho einfach perfekt. Ich wüsste nicht, wer besser gepasst hätte.



    Mir gefallen eigentlich alle Tarantino-Streifen, am Schwächsten fand' ich "The Hateful Eight", der würde nur 'ne 7/10 bekommen. :big_smile:

    Alle anderen schwanken zwischen 8 und 9 – bis auf Pulp Fiction, der ist für mich 'ne klare 10/10.

  • Bei Schauspielern, die sich tief in einer Schublade befinden, ist das sicherlich häufig so (durchaus sogar im gegenseitigen Einvernehmen), im Normalfall aber nicht, außer es sind die eigenen Projekte des Schauspielers.


    Im Fall Waltz mit seinen zwei Oscars wird es eher so sein, dass er nicht mehr vorsprechen muss, sondern sich Rollen aussuchen kann.


    Ob sein Entscheidungskriterium dann eher die Höhe der Gage oder die schauspielerische Herausforderung ist, wissen wir nicht.

    Festzustellen ist lediglich, dass seine Rollen durchaus stark unterschiedlich angelegt sind, er sie aber trotzdem immer gleich spielt, was vielen vielleicht gefällt und sie es sogar erwarten, für mich aber kein Zeichen für einen wirklich guten (=wandlungsfähigen) Schauspieler ist. Ob er es nicht besser (anders) kann oder nur nicht will, bleibt offen.

  • Ich bin ja bekanntlich auch kein „Fanboy“ (mehr).


    „Django Unchained“ und „The Hateful Eight“ fand ich total langweilig. Erst mit „Once Upon a Time in Hollywood ...“ ging es wieder ein wenig aufwärts. Schon „Todsicher“ hatte massiv schwache Phasen, „Inglourious Basterds“ ebenso. Es deutete sich also an, dass es bergab geht.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Festzustellen ist lediglich, dass seine Rollen durchaus stark unterschiedlich angelegt sind, er sie aber trotzdem immer gleich spielt, was vielen vielleicht gefällt

    Genau das ist bei mir der Fall, ich mag seine Rollen genau so wie er sie spielt, mittlerweile mag ich ihn sogar bei Alita, da hatte ich bei ersten Mal meine Schwierigkeiten.

    Er Symbolisiert für mich vor allem als Hans Landa und als Dr. King Schulz in Perfektion die Dialoge von Tarantino, in der Kombination könnte ich ihm stundenlang zuhören.

  • Spricht auch nichts dagegen. Ich mochte z.B. auch Hans Moser oder Luis de Funes, die waren super in ihren Rollen, auch wenn sie sich nur selbst gespielt haben. Ich würde aber nie behaupten, dass das (gute) Schauspieler gewesen sind.

    Dr. King Schulz in Perfektion die Dialoge von Tarantino

    Die Rolle wurde ihm auch bekanntermaßen auf den Leib geschrieben, von daher auch der genannte Einfluss des Drehbuchs.

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