Uni - q Chassis (KEF) vs. Koaxialchassis

  • KEF hebt immer wieder als besondere Leistung ihr Uni - q Chassis in den Vordergrund. Ich habe mir nun schon einige Videos dazu angesehen, doch alles, was beschrieben wird, trifft auch auf jedes Koaxiallautsprecherchassis zu. Könnte mir bitte jemand den Unterschied erklären oder ist das nur "Geschwurbel"?

  • Dafür aber ein herausragend Gutes….Messungen als Abonent für 3-4 Typen givts bei hifi-selbstbau.de

    https://www.hifi-selbstbau.de/…lautsprecher/411-kef-q300


    Vor allem für den Paar-Preis eines fertigen Lautsprechers ist das sehr gut.

    Preis unabhängig jedoch gibt es ja auch andere Koaxe die ziemlich gut sind. Der Genelec Koax im Waveguide ist auch sehr gut.

    Aus der lauten Abteilung der BMS 4590 auch toll (mit passendem Horn/Waveguide).

    Aber auch preislich darunter liegende Omnes Audio CX 3.1 ist ganz ordentlich.

    Vienna Acoustics hat den Koax mit MT-Flachmembran der auch einen guten Eindruck macht.


    Aber klar es gibt auch sehr.... zickige... Koaxe.


    Für mich als DIYler ist aber so ein Chassis wie das von KEF sogar insofern interessant, als dass man für den Preis auch mal die Box "schlachten" darf um ans begehrte Chassis zu kommen.


    mfg

  • Als jemand, der vor langer Zeit diverse Coaxial-Treiber entwickelt und vermessen hat, kann ich nur sagen, es ist sauschwer, einem Coax die Schweinereien durch die Montage des Hochtöners in einer nicht ebenen Schallwand abzutrainieren! Am allerschlimmsten sind diesbezüglich die klassichen Car-Hifi Coaxe, wo der HT einfach auf einem "Stiel" vor dem Polkern montiert sind. Der HT hat dadurch keine Schallwand, der Schall beugt sich nach hinten in den Konus des TMT rein, und da passieren dann wüste Dinge durch Reflexionen, Interferenzen, Intermodulation mit dem Hub des TMT, etc... Deswegen messen sich derartige Konstrukte eher hässlich...

    Wesentlich besser ist hier eben der Ansatz, den HT komplett innerhalb der Schwingspule zu versenken, wodurch die TMT Membran sozusagen zum Waveguide für den HT wird. Hierbei kommt es dann halt sehr stark auf die Form der TMT Membran an, der (mechanische) Übergang zwischen HT und TMT ist extrem sensibel und zwangsläufig hat der Hub des TMT eine (nicht unerhebliche) Auswirkung auf den HT.

    KEF hat diese Herausforderungen halt so ziemlich am besten von allen gelöst, weshalb das UniQ Chassis schon ein sehr brauchbares Ergebnis abliefert. Man sollte diese Entwicklung keineswegs als Marketing-Geplänkel abtun, da steckt schon richtig was dahinter! Ich hatte seinerzeit mal kurz ein ähnliches Konzept verfolgt mit ziemlich gutem Ergebnis. Bruchstücke davon sind noch in folgendem Thread zu finden, ab #70:


    https://forum.visaton.de/forum…mm-ht?p=440915#post440915


    In dem Thread wird weiter hinten auch der KEF besprochen und es werden Messungen gezeigt.


    Alles in Allem bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass selbst beim besten Coax-Treiber die Nachteile überwiegen. Solange ich nicht gerade weniger als 1m davorsitze, setze ich den Hochtöner lieber daneben, in eine ebene Umgebung, natürlich mit kontrollierter Abstrahlung durch ein passendes Waveguide. Zur Not in eine Pseudo-D´Appolito Anordnung, um das Abstrahlverhalten noch zu symmetrieren und vertikal einzuengen, aber es muss nicht unbedingt alles exakt aus demselben Punkt kommen. Die Schweinereien sind es meiner Meinung nach nicht wert.

    Dann lieber gleich einen guten Breitbänder - das ist wieder eine ganz andere Geschichte <3

  • Zitat

    Am allerschlimmsten sind diesbezüglich die klassichen Car-Hifi Coaxe, wo der HT einfach auf einem "Stiel" vor dem Polkern montiert sind. Der HT hat dadurch keine Schallwand, der Schall beugt sich nach hinten in den Konus des TMT rein, und da passieren dann wüste Dinge.......................................der (mechanische) Übergang zwischen HT und TMT ist extrem sensibel und zwangsläufig hat der Hub des TMT eine (nicht unerhebliche) Auswirkung auf den HT.

    ich finde daher auch die Bauform, dass der HT ne eigene Schallführung erhält, durchaus sinnig..https://hebasound.de/de/product_info.php?info=p10142_beyma-6-cx-200-nd.html&gclid=EAIaIQobChMIwonustSw8wIVE7vVCh2UYgO7EAQYAyABEgI4x_D_BwE

  • Ich habe die 4" koax aus den KEF-eiern einige Jahre im spiegeldreieck im Auto genutzt und für die nahfeldsituation waren das extrem gute Chassis. Ab 120-140hzhz liefen die sauber mit vollpegel in einem halben Liter Volumen. Als mittelhochton-Einheit richtig tolle Chassis damals.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • ..die KEF-Eier sind imo auch prima am PC zu nutzen, natürlich nur mit Sub-Unterstützung.

    Unter der von Moe schon genannten FQ sollte natürlich ein Sub unterstützen.


    -ich hatte die auch schon als back sourround-speaker eingesetzt, die machen schon vieles richtig!

  • Dass Ihr die KEF Uni-Q so gut findet freut mich, ich nutze sie ja für meine Deckenlautsprecher.

    Da bin ich auch sehr zufrieden, auch bei höherem Pegel können sie gut mithalten.

    Wobei es dabei natürlich hilft, dass der Abstand zu den Ohren auf dem Referenzplatz nur ca. 220 cm beträgt, außerdem habe ich sie bei 100 Hz getrennt.


    Für Deckenlautsprecher finde ich das Koaxialprinzip am besten geeignet.

    Und zwar nicht nur im Hinblick auf die breite Abstrahlcharakteristik (keine Einschnürung beim Übergang der Wege) sondern auch aufgrund des Ideals der Punktschallquelle.

    Z.B. sind in meinem Kinoraum bei voller Besetzung mit 7 Personen die "nächsten" Ohren nur ca. 110 cm von den hinteren Deckenlautsprechern entfernt.

  • Die i.d.R. rotationssymetrische Abstrahlung für Decken LS ist schon ein Argument, da bei mehr Plätzen ja zumindest in 2 Richtungen +- das selbe ankommen soll.

    Jedoch Punktschallquelle sind sie ja nicht (wirklich), da sie selbst eine gewissen Ausdehnung haben, und so gesehen können auch konventionell aufgebaute LS eine ähnliche akustische Wirkung auf entsprechenden Abstand erreichen.


    Bei mir stehen die aber als Tops ebenfalls hoch im Kurs - eben auch weil der Preis wirklich gut ist.


    mfg

  • Ja, auch bei mir werkeln die als Height und Top. Irgendwer hier im Forum hatte sich in der letzten Zeit kritisch über das Abstrahlverhalten geäußert. Daraufhin hatte ich versucht, entsprechende Messungen zu finden, habe auch bei KEF angefragt, auch dort keine Messergebnisse, obwohl sie in Ihren Promotionvideos das Abstrahlverhalten so loben (Woher wissen die das - wenn sie keine Messungen haben :laugh:?).

  • Also nur weil sie keine hergeben heißt das ja nicht dass sie keine haben.

    Aber das was ich kenne ist jetzt was das Abstrahlverhalten angeht nicht so verwunderlich.


    Es gibt hier durchaus Alternativen, wenn man z.b. weniger oder auch konstantere Bündelung will.

    Ob es das für den Preis der kompakt Box also ca. 300€/STK. gibt...?


    Das Gesamtpaket ist da finde ich schon ziemlich gut.


    mfg

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