Inbildkontrast messung sinnvoll?

  • Was habt Ihr gegen (weitere) Testwerte?

    Nichts, aber für mich sind sie in der Praxis nicht relevant.


    So sehe ich das auch:

    Zitat

    We used a projector that measured just over 1000:1 ANSI for direct comparisons against the JVC RS35. We spent several hours trying to find content that we felt made a visible case for high ANSI vs run of the mill ANSI and couldn't do it. Sequential contrast differences were extremely apparent, but mixed contrast differences were only apparent using the actual ANSI contrast patterns. This has been my experience with EVERY comparison I've done, and I've done a lot of them. I still think this has a lot to do with the way image sensitivity works with our eyes and the fact that as you move up in APL, the amount of area that is actually black reduces substantially and is surrounded by other colors/whites that you are optically comparing to and fill in the black. This is why it is so easy to make a DLP look like it has fantastic blacks, just pick the right demo material and I can make someone believe a 2000:1 sequential projector has fantastic inky blacks. Trade shows have done it for years.



    Obviously having high dynamic range at all APLs is something to strive for, but I think there is definitely a floor that is reached where the difference becomes unimportant or trivial because of how the eye works with perceived contrast. I think you'll see a difference when staring at a test pattern, but most test patterns for ADL contrast have almost zero bearing to actual video content because they only display full white and black images and that will almost never be the case as you move up from black in ADL. This is what extremely low ADL is so difficult, you have large areas of black with nothing on the screen to bias/compare the black to except more black. So if your black floor isn't good, it has nowhere to hide.

    https://www.avsforum.com/threa…021.3169568/post-61030041

  • Dazu dann noch diese Versuche den wirklichen Inbildkonrast zu messen....Lichtweg usw.

    Sorry das ist einfach nicht der richtige Weg, grundsätzlich das Alles vernünftig miteinander zu vergleichen.

    Dazu dann noch diese Versuche den wirklichen Inbildkonrast zu messen....Lichtweg usw.

    Sorry das ist einfach nicht der richtige Weg, grundsätzlich das Alles vernünftig miteinander zu vergleichen.

    Das geht wohl unter anderem in meine Richtung. :zwinker2:


    Ich gebe dir Recht, dass die Vergleichbarkeit unterhalb verschiedener Messungen von verschiedenen Leuten kaum gegeben ist. Darum geht es mir zumindest aber auch nicht. Die Methode, ohne Diffusor im Lichtweg zu messen, führt dazu, dass die Empfindlichkeit extrem ansteigt und der Raum ausgeblendet wird. Die absoluten Werte sind für die Tonne, das ist ganz klar. Aber sie besitzen das korrekte Verhältnis zueinander. Von daher geben sie das Kontrastverhalten des Projektors (!) besser wieder als die reflektive Messung in meinem Raum.


    Ich bin ja Softwareentwickler und daher von Natur aus stark darauf fokussiert, die Dinge zu separieren und einzeln zu betrachten (und das dann auch mit einer gewissen Ausdauer). Das hat mir z.B. auch bei der Untersuchung des Abstrahlverhaltens von Lautsprechern extrem geholfen.

    Natürlich ist am Ende nur das Bild, das wir auf der Leinwand sehen, relevant. Aber wenn ich explizit wissen möchte, wie sich verschiedene Projektoren verhalten, dann halte ich es für sinnvoller, den Raum komplett auszublenden. Das schließt die Sichtung ja gar nicht aus. Ich habe das Gefühl, dass das häufig hineininterpretiert wird, wenn nur Messungen gezeigt werden. Aber so ist es nicht.


    Zur maximalen Leuchtdichte: das spiegelt sich in der Tat nicht in der ADL-Messung wider, ganz klar. Für mich ist das ein weiterer Parameter, der die Wahrnehmung des Bildes stark beeinflusst. Von daher kann es bei den ADL-Messungen nur sinnvoll sein, Geräte/Bildgrößen mit derselben maximalen Leuchtdichte zu vergleichen. Das ist ein Parameter, der quasi parallel zum Kontrast angesiedelt ist. Er beeinflusst den Kontrast physikalisch nicht, wohl aber in der Wahrnehmung. Genau in die Richtung geht ja auch mein Bildparametersimulator, den ja bis heute keiner nutzt.


    Wir sind ja längst nicht soweit, dass wir die ADL-Messung ordentlich interpretieren könnten (sagst du ja im Grunde auch). Es fehlt weiterhin die genaue Korrelation zum Seheindruck und da müsste dann eben auch die maximale Leuchtdichte mit rein. Wenn ich mich mit dem Thema beschäftige, geht es mir vor allem darum, das Gesehene mit den Messkurven zu verbinden, also eine Korrelation herzustellen. Was da draußen mit den Kurven gemacht wird, ist mir inzwischen herzlich egal. :)


    Wenn ich mir Threads wie diesen hier oder den drüben im Hifi-Forum anschaue, dann habe ich kaum noch Bock, etwas in die Richtung zu veröffentlichen. Ich weiß gar nicht, warum bei dem Thema immer wieder so viel Streit entsteht. Man kann das doch ganz rational betrachten und Wertungen rauslassen. Aber anscheinend verleiten die ADL-Kurven schnell zu Wertungen, obwohl keiner eine echte Korrelation zum Seheindruck hergestellt hat. Und zusätzlich: es werden von den Gegnern Wertungen in Aussagen reininterpretiert, wo gar keine sind. Das macht es extrem schwierig, systematisch vorzugehen. Es sei denn, man veröffentlicht einfach nichts mehr und forscht nur für sich.



    So sehe ich das auch:

    ...

    Wie sagt der geneigte Engländer so schön: "That misses the point.". :zwinker2:


    Um zu prüfen, ob ein hoher ADL-Kontrast sichtbar ist, wird häufig mit dem ANSI-Kontrast argumentiert. Da das kaum der Fall ist, wird der ANSI-Kontrast dazu herangezogen, die Sinnlosigkeit der ADL-Messung zu belegen.


    Da sind für mich zwei Annahmen enthalten, die falsch sind:


    1. Es gibt kaum Filmbilder, die 50% ADL besitzen. Selbst relativ helle Szenen liegen eher bei 20 - 30 %.

    2. Die ADL-Messung betrachtet nur helle Szenen. (!)


    Gerade der zweite Punkt ist extrem wichtig. Die ADL-Messung beinhaltet alle Werte, auch die im unteren Helligkeitsbereich. Und hier trennt sich ja, wie in dem Zitat auch beschrieben (und das weiß ja jeder von uns aus eigener Erfahrung), die Spreu vom Weizen. Das heißt, es ist genau andersherum. Ein hoher An/Aus-Kontrast hat in den unteren ADLs zur Folge, dass der Unterschied im Inbildkontrast dort sichtbar wird. Die ADL-Messung taugt also anscheinend nicht dazu, zu belegen, dass helle Bilder mit mehr Kontrast besser aussehen, sondern dass dunkle Bilder mit mehr Kontrast besser aussehen. Die Schlussfolgerung ist also genau andersherum.


    Nun wird immer gesagt, dass der An/Aus-Kontrast dafür verantwortlich ist. Das ist streng genommen aber nicht richtig. Denn den sehen wir nur bei exakt einem Bild: der Schwarzblende.

    In Wahrheit sind es die unteren ADL-Stufen, die einen höheren Kontrast aufweisen. Das ist zwar eine direkte Folge des höheren An/Aus-Kontrasts, aber korrekt ausgedrückt, ist es der Inbildkontrast bei niedrigen ADLs.

    Von daher beschreibt die ADL-Kurve im unteren Bereich ziemlich gut, was wir sehen. Im oberen anscheinend nicht. :)


    Wenn man diese Erkenntnis berücksichtigt, wird klar, dass die Skalierung der Achsen in der Regel nicht glücklich gewählt ist. Wenn man davon ausgeht, dass alles über ca. 30 % ADL kaum Relevanz besitzt und die meisten Bilder im unteren Bereich angesiedelt sind, sollte das auch so skaliert werden. Tut man das, dann sieht das z.B. wie folgt aus.


    Messung von ANDY_Cres mit logarithmierten Achsen:

  • Wie sagt der geneigte Engländer so schön: "That misses the point.". :zwinker2:

    Die Aussage des Beitrags und Dein Punkt "es geht um niedrige ADL Werte" sind konsistent.

    "Misses the point" finde ich insofern unpassend formuliert, da dies ein wesentlicher Teil für die richtige Einordnung der ADL Kurven ist.

    Von daher beschreibt die ADL-Kurve im unteren Bereich ziemlich gut, was wir sehen. Im oberen anscheinend nicht. :)

    Auch das würde ich anders formulieren.

    Unsere Wahrnehmung "Kontrast zu gering" ist stark vom ADL Wert abhängig.

    Wenn es einen Projektor mit ANSI 50:1 gäbe dann wäre das wiederum sehr relevant weil auch das als "Kontrast zu gering" wahrnehmbar wäre.

    Was wir brauchen ist eine Kurve "Kontrast ist ausreichend" über ADL, so ähnlich wie die Hörschwelle über die Frequenz.


    :sbier:

  • "Misses the point" finde ich insofern unpassend formuliert, da dies ein wesentlicher Teil für die richtige Einordnung der ADL Kurven ist.

    Das stimmt. Aber die Erkenntnis ist eben nicht dafür geeignet, die ADL-Messung für irrelevant zu erklären. Darum ging es mir. :)


    Wenn es einen Projektor mit ANSI 50:1 gäbe dann wäre das wiederum sehr relevant weil auch das als "Kontrast zu gering" wahrnehmbar wäre.

    Die gibt bzw. gab es es: Röhrenprojektoren. Die hatten einen so niedrigen ANSI-Kontrast, dafür aber (bei korrekter Einstellung) einen extrem hohen An/Aus-Kontrast. Wie sich das zwischen diesen Punkten verhielt, haben wir damals leider noch nicht gemessen. Jedenfalls haben zu der Zeit die Röhren bezüglich Kontrast und Bildtiefe aufgrund ihres besseren Kontrasts im unteren Bereich immer besser abgeschnitten als die digitalen Projektoren. Das änderte sich dann im Laufe der Jahre, als die digitalen Projektoren in dieser Hinsicht besser wurden. Natürlich hatten die auch noch andere Defizite, die heute in der Form nicht mehr existieren (niedrige Auflösung, Fliegengitter, False Contour Effekt, Banding usw.).

  • Natürlich ist am Ende nur das Bild, das wir auf der Leinwand sehen, relevant. Aber wenn ich explizit wissen möchte, wie sich verschiedene Projektoren verhalten, dann halte ich es für sinnvoller, den Raum komplett auszublenden. Das schließt die Sichtung ja gar nicht aus. Ich habe das Gefühl, dass das häufig hineininterpretiert wird, wenn nur Messungen gezeigt werden. Aber so ist es nicht.

    Ja, ich glaub auch, dass es daran liegt. Merkt man ja auch, dass immer wieder das Argument "Es zählt das Gesamtbild".

    Manche unterscheiden scheinbar nicht zwischen differenzierter Betrachtung einzelner Faktoren vs. Betrachtung des Gesamtsystems.


    2. Die ADL-Messung betrachtet nur helle Szenen. (!)


    Gerade der zweite Punkt ist extrem wichtig. Die ADL-Messung beinhaltet alle Werte, auch die im unteren Helligkeitsbereich.

    Auch hier ja, das ist mir auch schon länger aufgefallen, Karl Klammers Posting, bzw. Zitat geht ja auch in diese Richtung.
    Zuerst dachte ich, das Ausweichen zum ANSI dient nur einem Ablenkungsversuch.
    Dabei priorisiert die ADL Messung besonders die dunklen Bilder: 5 der 7 Messwerte messen den Bereich bis 10%, in letzter Zeit mehrfach geschrieben. Wird aber von den besonders lauten Kritikern jedoch negiert.


    Ich weiß gar nicht, warum bei dem Thema immer wieder so viel Streit entsteht

    +1: Wobei es immer wieder auf die gleichen 3 Personen raus läuft.
    Sobald ich irgendwo schreibe, dass zusätzliche (ich will ja Niemanden etwas weg nehmen) Messwerte hilfreich wären, wird auf mich geschossen.

    Keine Ahnung, warum die Emotionen immer hoch gehen, "ADL" scheint bei manchen ein Reizwort zu sein

    Nun wird immer gesagt, dass der An/Aus-Kontrast dafür verantwortlich ist. Das ist streng genommen aber nicht richtig. Denn den sehen wir nur bei exakt einem Bild: der Schwarzblende.

    In Wahrheit sind es die unteren ADL-Stufen, die einen höheren Kontrast aufweisen. Das ist zwar eine direkte Folge des höheren An/Aus-Kontrasts, aber korrekt ausgedrückt, ist es der Inbildkontrast bei niedrigen ADLs.

    Auch hier, +1.

    Diese Ungenauigkeit wäre noch egal, wenn das Delta gering wäre.

    Tw. sind es jedoch 80% ON/OFF vs. 1%:

    https://www.avsforum.com/threa…ad.3049760/#post-57585374


    Klar, unser X7900 macht in Summe ein tolles Bild.

    Trotzdem muss man einsehen, dass bei realen Bildern der Kontrast sich an andere Geräten, vorrangig Sony/Epson, schnell angleicht.

  • Aber die Erkenntnis ist eben nicht dafür geeignet, die ADL-Messung für irrelevant zu erklären. Darum ging es mir. :)

    Du beziehst Dich auf


    Nichts, aber für mich sind sie in der Praxis nicht relevant.

    ... und da gebe ich Dir recht, das sehe ich auch nicht so.

    Im unteren ADL Bereich spielen die Unterschiede zwischen Projektoren wie z.B. JVC, Sony und DLP eine Rolle und der on-off Kontrast ist dafür zwar ein Anhaltspunkt, aber nicht ausreichend für eine vollumfängliche Bewertung.


    PS

    Ich habe in letzter Zeit einige Konzert Aufnahmen bei mir im Kinoraum geschaut.

    Da gibt es eine Menge Einstellungen mit hohen Kontrasten, teilweise auch mit niedrigem ADL und hellen Spots.

    Aufgrund der aktuellen Diskussionen habe ich bewusst auf Kontraste und Schwarzwert geachtet.

    Nach meinem Empfinden macht der X7000 das schon sehr gut.

    Ein konkreter Wunsch "das sollte noch besser sein" kam bei mir nicht auf.

    :)

  • Von daher kann es bei den ADL-Messungen nur sinnvoll sein, Geräte/Bildgrößen mit derselben maximalen Leuchtdichte zu vergleichen. Das ist ein Parameter, der quasi parallel zum Kontrast angesiedelt ist. Er beeinflusst den Kontrast physikalisch nicht, wohl aber in der Wahrnehmung. Genau in die Richtung geht ja auch mein Bildparametersimulator, den ja bis heute keiner nutzt.

    Guter Punkt: aus wissenschaftlicher Sicht fällt auf, dass bei diesen ADL-Kontrastmessungen ein x-beliebiger Projektor mi Y Spitzenhelligkeit genommen wird, womit dem dann die ADL Kontrastmessungen gemacht werden. Es wäre für Vergleiche besser (richtiger), alle Projektoren für einen Vergleich mit bspw. 100 Nits Spitzenhelligkeit zu vermessen. Oder 50 Nits oder 150 Nits ... auch hier höre ich schon die protestierenden Stimmen, denen die Resultate offenbar nicht in ihr Weltbild passen ...


    Erstaunlicherweise wird eine solche einheitliche Normierung aber nicht gemacht und dennoch sind die Resultate reproduzierbar. Es muss also Gründe dafür geben, warum bei diesen Messungen reproduzierbar sich ein DILA von einem DLP unterscheidet. Der nächste Punkt ist dann die Frage nach der Relevanz der Methode bzw. ob dieses Modell geeignet ist, den erlebten Kontrasteindruck bei realen Filmszenen auszudrücken. Bei dunklen Filmszenen scheint man sich einig zu sein, während bei hellen Szenen gewisse Kreise die Relevanz bestreiten ...


    Spätestens hier stelle ich dann bei den "Kritikern" eine erstaunliche Phantasie fest, sich die Realität zurechtzubiegen. Da werden wilde Thesen aufgestellt und um diese zu begründen, Definitionen eigentümlich nach Lust und Laune umdefiniert. Gerade dieser Thread zeugt ja davon.


    Wir sind ja längst nicht soweit, dass wir die ADL-Messung ordentlich interpretieren könnten (sagst du ja im Grunde auch). Es fehlt weiterhin die genaue Korrelation zum Seheindruck und da müsste dann eben auch die maximale Leuchtdichte mit rein.

    Jein, denn eine genaue Korrelation zwischen quantitativen Messungen und subjektiver Wertung wird kaum möglich sein. Das liegt in der Natur der Sache. Ausserdem wird wie oben schon erwähnt die Leuchtdichte praktisch unterschlagen. Unten ein Bild aus einer Sim2 Präsentation: das Diagramm zeigt die Abhängigkeit unseres Kontrastempfindens von der Helligkeit. Je heller offensichtlich die Umgebung oder das Bild, desto besser können wir Kontraste registrieren. Genau deshalb wird übrigens ein helleres Bild als schärfer empfunden : weil man die Kontraste stärker regstrieren kann. Wäre es umgekehrt, wäre das ein plausibles Argument dafür, dass man trotz deutlich unterschiedlichen Messwerten den Unterschied nicht erkennen kann, wenn bsp. bei 30% ADL ein Kontrast von 1:800 mit 1:400 verglichen wird. Ist aber nicht so ... also auch kein Wasser auf die Mühlen der "Kritiker"; die Wissenschaft sagt da klar etwas anderes.


    Es muss doch relative klare und belegbare Gründe haben, warum ein Griffyn mit ANSI 1:1000 und nativem Kontrast von nur 1:10000 in der Mehrzahl der Bilder gemäss Aussage der meisten Tester als wesentlich kontraststärker empfunden wird als ein Sony 380 mit 1:250 (?) - obwohl letzterer ein Laser Dimming und den besseren nativen Kontrast hat. Gemäss "Kritiker"müsste es genau umgekehrt sein: der Sony müsste auf Grund des besseren nativen Kontrastes besser sein und der bessere ANSI müsste angeblich eigentlich nichts aussagen, weil man in den hellen Bilder angeblich eh keine relevanten Unterschiede sehen würde ...


    Schon erstaunlich: Die ADL-Messungen liefern a) recht reproduzierbare Messresultate und b) durchaus zuverlässige Aussagen, wie sich ein Projektor bei bestimmten Filmbildern verhält, die dann mit realen Bildeindrücken einhergehen und das sowohl bei hellen als auch hellen Bildern. Trotzdem wird das negiert und fast schon ein Religionskrieg daraus gemacht. Kaum jemand käme auf die Idee zu behaupten, dass durch Raumoptimierung ein verdoppelter ANSI Kontrast im Filmbild nicht sichtbar sei. Und jetzt plötzlich soll das nicht mehr gelten ...



  • Es muss doch relative klare und belegbare Gründe haben, warum ein Griffyn mit ANSI 1:1000 und nativem Kontrast von nur 1:10000 in der Mehrzahl der Bilder gemäss Aussage der meisten Tester als wesentlich kontraststärker empfunden wird als ein Sony 380 mit 1:250 (?) - obwohl letzterer ein Laser Dimming und den besseren nativen Kontrast hat.

    Der Christie hat das schärfere Objektiv. :zwinker2:

    Welche "Tester" meinst Du? Ich habe zum Griffyn vom Nigel (auf den beziehst Du Dich ja offensichtlich wenn Du von 1:10000 sprichst) noch nichts gelesen was ich als "Test" bezeichnen würde.

  • :big_smile: ... bei Nigel ist eh höchste Vorsicht geboten - von daher war das Bsp. schon etwas gewagt. In UK fand übrigens auch ein Vergleich statt. Bei mehr Helligkeit. Aber gleiches Resultat.

  • Guter Punkt: aus wissenschaftlicher Sicht fällt auf, dass bei diesen ADL-Kontrastmessungen ein x-beliebiger Projektor mi Y Spitzenhelligkeit genommen wird, womit dem dann die ADL Kontrastmessungen gemacht werden.

    Ich glaub, für die Messung an sich, ist die Gesamthelligkeit, zumindest in diesem Kontext, egal.

    Follgott schreibt ja auch in dem von Dir zitierten Absatz:

    Er beeinflusst den Kontrast physikalisch nicht, wohl aber in der Wahrnehmung

    Der Messwert sollte also beim gleichen Geräte gleich bleiben, weiter weg bei weniger Leuchtdichte messen, oder umgekehrt.

    Erst im nächsten Schritt ist dieser Faktor mit anderen Faktoren im Kontext zu sehen.


    Was noch sein könnte, würde aber eher in die andere zielen: Auch wenn ein Tester alle Geräte im selben Raum, mit den selben Eckdaten vermisst, dann hellt das hellere Gerät den ganzen Raum stärker auf, mindert den Kontrast stärker.

    Kaum jemand käme auf die Idee zu behaupten, dass durch Raumoptimierung ein verdoppelter ANSI Kontrast im Filmbild nicht sichtbar sei. Und jetzt plötzlich soll das nicht mehr gelten ...

    +1

  • während bei hellen Szenen gewisse Kreise die Relevanz bestreiten ...


    Schon erstaunlich: Die ADL-Messungen liefern a) recht reproduzierbare Messresultate und b) durchaus zuverlässige Aussagen, wie sich ein Projektor bei bestimmten Filmbildern verhält, die dann mit realen Bildeindrücken einhergehen und das sowohl bei hellen als auch hellen Bildern. Trotzdem wird das negiert und fast schon ein Religionskrieg daraus gemacht. Kaum jemand käme auf die Idee zu behaupten, dass durch Raumoptimierung ein verdoppelter ANSI Kontrast im Filmbild nicht sichtbar sei. Und jetzt plötzlich soll das nicht mehr gelten ...


    Mori,


    der Vergleich mit der Raumoptimierung muss mMn präzisiert werden.

    Von einem Raum mit hellen Wänden zu einem Raum mit eher dunklen Wänden gibt es natürlich einen riesigen Unterschied (also z.B. ANSI 150:1 ipo 75:1).

    Wäre das aber gleichermaßen relevant wenn ein sehr guter Raum zu einem extrem lichtschluckenden Raum optimiert wird (also z.B. ANSI 1000:1 ipo 500:1)?


    Ich denke nicht.

    Es gibt ein Kontrastniveau, dass "gut genug" ist, mehr bringt dann keine weitere Verbesserung.

    Es kommt also auf das Niveau an, auf dem man sich bewegt.

    Und nach meinem Eindruck gilt das in ähnlicher Form auch für Projektoren.


    Aries

  • Aries

    Also gehen wir das mal durch:

    Die Frage ist nun, was passiert , wenn beim ANSI Kontrast durch eine Optimierung eine Verbesserung im Diagramm von a) nur 75:1 rauskommt bzw. b) 500:1 ; wird man das jetzt in der praxis sehen sehen oder nicht ?


    Ich tippe, man sieht es beim Fall a) mit jedem Projektor, weil bei praktisch jedem Projektor in diesem Fall der Raum der limitierende Faktor ist. In Fall b) braucht man schon einen Projektor mit top ANSI Kontrast, weil hier der Projektor der limitierende Faktor ist. Bei allen Projetoren ist soweit eine Raumoptimierung sinnvoll bis ihr Potential ausgeschöpft ist. Ansonsten kann man sich die Optimierung schenken.


    Wenn ich bei a) richtig liegen sollte, würde das bedeuten, dass man bereits einen relativ bescheidenen Unterschied beim ANSI von 75:1 sehr deutlich sehen kann. Einverstanden ?

  • Ja ,klar!


    Um mal ein paar konkrete Zahlen zu nennen wie ich das basierend auf verschiedenen eigenen Erfahrungen und anderen Berichten für den ANSI Kontrast bei entsprechend hellen Filmbildern einschätze (also für Filmbilder, nicht für ANSI Testbilder) - dem liegt also keine Messreihe zugrunde und natürlich erhebe ich damit keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.


    50:1 -> 100:1: sehr deutlich sichtbar

    75:1 -> 150:1: sehr deutlich sichtbar

    100:1 -> 200:1: deutlich sichtbar

    150:1 -> 300:1: sichtbar

    200:1 -> 400:1: sichtbar im A:B Vergleich, 200:1 akzeptabel und fällt ohne Vergleich nicht negativ auf

    300:1 -> 600:1: sichtbar im A:B Vergleich, 300:1 sieht ohne Vergleich sehr gut aus

    500:1 -> 1000:1: gerade noch sichtbar im A:B Vergleich, ohne direkten Vergleich nicht erkennbar


    Basierend auf dieser Einschätzung würde ich sagen, dass ich mit 300:1 sehr gut leben könnte und mehr nicht brauche (aber natürlich darf ein Projektor gerne besser sein).

  • Weiter oben haben wir ja festgestellt, dass bei helleren Bildern unser Kontrast-Empfinden stärker ist.

    Es widerspricht sich doch, dass wir bei helleren Bildern schneller das Limit des wahrnehmbaren Kontrastes erreichen, aber bei dunklen Bildern uns seit Jahren über 5 stellige Kontrastzahlen unterhalten.


    Schauen wir mal kurz zur TV Sparte:

    Da geht es um weit höhere Kontrastzahlen und trotzdem ist zu den schon hohen Kontrastwerten von FALD TVs noch eine Steigerung zu OLED sichtbar.


    Weiter vorne wurde ca. 100.000:1 als Dynamikumfang unserer Augen genannt. Ich schätze dass wir bei 500:1 noch weit, weit weg davon sind, dass eine Verbesserung sichtbar ist.

  • Weiter oben haben wir ja festgestellt, dass bei helleren Bildern unser Kontrast-Empfinden stärker ist.

    Es widerspricht sich doch, dass wir bei helleren Bildern schneller das Limit des wahrnehmbaren Kontrastes erreichen, aber bei dunklen Bildern uns seit Jahren über 5 stellige Kontrastzahlen unterhalten.

    Ich denke, wir müssen hier zwei Dinge unterscheiden:

    Festgestellt wurde, dass wir bei großer Helligkeit kleinere Helligkeitsunterschiede wahrnehmen können.

    Ich verstehe das so, dass wir z.B. den Unterschied einer Fläche 20 FL zu 22 FL besser wahrnehmen können als 0,2 FL zu 0,22 FL.

    Eine andere Frage ist, welchen Kontrastumfang wir jeweils wahrnehmen können und bei welchem Helligkeitswert wir "schwarz sehen".

  • Zu den Widersprüchen zwischen Messung und Wahrnehmung:


    Man braucht einfach nur mal den Durchlauf der ADL-Pattern 1 - 20% machen und sich das auf der Leinwand ansehen. Würde man nur annähernd auf die Idee kommen, dass der messbare Kontrast beim ADL01-Pattern 10-15x so hoch ist, wie beim ADL20-Pattern? In der subjektiven Wahrnehmung ist der Unterschied wesentlich geringer. Meine Erachtens spielt es in der Wahrnehmung eine Rolle, dass bei allen Pattern immer eine Fläche mit hoher Helligkeit im Bild ist.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!