Inbildkontrast messung sinnvoll?

  • Hm, mit der Aussage lässt sich leider irgendwie gar nix anfangen:


    Das menschliche Auge erreicht spontan ein Kontrastverhältnis von 100.000:1 oder 100 dB. Erst nach längerer Adaption deckt das Auge einen Bereich von mehr als 100 dB ab.

    Zum einen findet in unseren absolut gesehen stockdunklen Heimkinos eben genau diese Adaption statt, mindestens in dunklen Szenen, zum anderen fehlt die Angabe, welchen Bereich wir denn nach der Adaption wahrnehmen können.

  • Ich bezweifle sehr stark, dass das so allgemeingültig stimmt.


    Meine Erwartung ist vielmehr

    (So wie oben skizziert) H0 = 0 / tiefschwarz -> hoher Kontrastumfang wahrnehmbar (z.B. 1.000.000 :1)

    H0 = sehr hell / gerade noch erträglich -> geringer Kontrastumfang wahrnehmbar (z.B. 1.000 :1)


    Wenn es anders wäre dann wäre es viel wichtiger den (viel kleineren) ANSI zu erhöhen und der (viel größere) on-off wäre Irrelevant.

  • Ich glaube, das hier allgemein zwei Lager miteinander nicht auf einen Nenner kommen:

    Die einen betrachten den Kontrast des Gerätes, On/Off, ANSI, In-Bild, die anderen in erster Linie, was sie sehen. Das sind ja zwei getrennte Paar Schuhe, die im Falle Heimkino irgendwie zusammen geführt werden.


    Wir haben auf der Arbeit eine 21 m breite Mehrkanal-Projektion mit 6 großen 3 Chip DLPs mit Laser-Quelle. Das Ganze in einem grauen Raum mit leichter Beleuchtung. Entsprechend knallen wir da mit richtig viel Licht drauf (Hab's bisland nie gemessen, leider). Da dort clevererweise nur recht heller Content läuft, ist die Wiedergabe dennoch bestechend gut. Der wahrgenommene Kontrast und die Durchzeichnug kommen mir um Längen besser vor, als auf meinem vergleichsweise bescheidenen X7500 im dunklen Raum. Nun brauche ich aber den Versuch gar nicht erst zu starten, die Projektion mal mit einer dunklen Szene zu füttern, da wird sie gnadenlos versagen, völlig logisch.


    Ganz offensichtlich gibt es in unserem Seh-Apparat also einen gleitenden Übergang, bei dem die Relevanz von Kontrast sich zu Gunsten anderer Aspekte ändert. Ich nenne es mal nur "andere Aspekte", weil ich nicht genau sagen könnte, was ab diesem Punkt eigentlich entscheidend ist, für den guten Bildeindruck.


    Nun wäre es aus meiner Sicht mal wirklich spannend, mal abzuklopfen, worauf es beim Sehen bei unterschiedlichen ADL-Werten dann eigentlich ankommt. Ich gehe auch davon aus, dass sich die beiden Lager dann treffen würden.


    EDIT:
    Ah, schon in Arbeit, wie ich natürlich erst sehen konnte, als ich obiges abgeschickt habe.

  • Wenn es anders wäre dann wäre es viel wichtiger den (viel kleineren) ANSI zu erhöhen und der (viel größere) on-off wäre Irrelevant.

    ja, ist sehr schwer informationen zu bekommen, hier wäre eine anderer wert :zwinker2: wichtig ist eigendlich nur das uns die bilder nie mit dem orginal kotrast umfang presentiert werden da es die weitere techink es meist nicht zulässt.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Dynamikumfang bei optik :zwinker2:


    und hier noch https://de.wikipedia.org/wiki/Kontrastempfindlichkeit

  • Die einen betrachten den Kontrast des Gerätes, On/Off, ANSI, In-Bild, die anderen in erster Linie, was sie sehen.

    Hierzu habe ich ein TECHNIK SPEZIAL verfasst, in dem ich die Auswirkungen auf das Bild in Wohnzimmer und Heimkino beschreibe.

    Vielleicht ist das ja für den einen oder anderen interessant:
    TECHNIK SPEZIAL: HEIMKINO vs. WOHNZIMMER – Auswirkungen des Raumes auf Helligkeit und Kontrast

  • Messungen von Testbildern dienen in erster Linie dazu, Projektoren objektiv untereinander zu vergleichen.


    Dass ADL-Messreihen nicht 1:1 auf die Filmdarstellung übertragbar sind, ist seit Jahren bekannt und wurde von Anna (Anna & Flo) so bereits im April 2019 öffentlich kommuniziert.


    Laut den Untersuchungen von Anna & Flo besitzen 50 Prozent aller Filmbilder eine ADL unter 5 Prozent.
    Weitere 40 Prozent aller Filmbilder wurden mit einer ADL bis zu 20 Prozent ermittelt.

    Demnach sind 80 Prozent der vollständigen ADL-Messreihen (0 - 100 Prozent) nicht relevant.

    Bis heute werden ADL-Messreihen von zwei Lagern so interpretiert, wie es ihnen gerade in den Kram passt.
    Die einen behaupten, dass ab 20 Prozent ADL jeder DLP einen JVC sichtbar schlägt. Was dann für 10 Prozent aller Filmbilder Gültigkeit hat.
    Die anderen sagen, dass unter 20 Prozent ADL jeder JVC den DLPs überlegen ist. Was dann für 90 Prozent aller Filmbilder Gültigkeit hat.


    Bemerkenswert finde ich, dass einige extreme Befürworter von ADL-Messreihen (wie Mankra) selbst einen JVC besitzen und keinen DLP-Beamer. So schlecht können die ADL-Werte über 20 Prozent diese Projektoren also nicht machen, ansonsten hätte diese Leute sich zweifelsfrei einen DLP zugelegt.



    Ich habe mich schon vor Jahren von den ADL-Messreihen verabschiedet, weil ich in den überaus aufwendigen ADL-Messreihen keinen näheren Praxisbezug zu den Projektoren sehe, als mit On/Off-, ANSI- und Im-Bild-Kontrastmessungen.

    In Summe halten ich diese drei Parameter (On/Off, ANSI und Im-Bild) für deutlich praxistauglicher und vor allem verständlicher für die breite Masse - weil die ermittelten Messwerte mit unseren Bildeindrücken in aller Regel korrespondieren.

  • Bis heute werden ADL-Messreihen von zwei Lagern so interpretiert, wie es ihnen gerade in den Kram passt.

    Ja, weil anscheinend nie systematisch untersucht wurde, wie sich die Wahrnehmung in Bezug auf den Inbildkontrast genau verhält. Und damit meine ich, wirklich nur bei Änderung des einen (!) Parameters. Das ist aber kein Grund, die Messung per se abzulehnen. Es ist zeigt nur, dass in dem Bereich noch Forschung und Entwicklung notwendig ist.


    ch habe mich schon vor Jahren von den ADL-Messreihen verabschiedet, weil ich in den überaus aufwendigen ADL-Messreihen keinen näheren Praxisbezug zu den Projektoren sehe, als mit On/Off-, ANSI- und Im-Bild-Kontrastmessungen.

    In Summe halten ich diese drei Parameter (On/Off, ANSI und Im-Bild) für deutlich praxistauglicher und vor allem verständlicher für die breite Masse - weil die ermittelten Messwerte mit unseren Bildeindrücken in aller Regel korrespondieren.

    Welchen Praxisbezug hat der ANSI-Kontrast (ADL = 50%)? Und welche Relevanz hat der An/Aus-Kontrast, wenn er genau nur bei Schwarzblenden vorkommt (ADL = 0%)?

    Das sind willkürliche (Extrem-)ADL-Werte, die da in der Vergangenheit herausgepickt wurden. Die große Masse an Filmbildern besitzt eben andere ADL, nämlich irgendwo dazwischen.


    Und was meinst du mit Imbildkontrastmessung? Genau das macht man doch bei der ADL-Kurve. Oder meinst du die Messung in einem Realbild?

  • Klärt doch idealerweise mal kurz die Begrifflichkeiten endgültig, damit dann im weiteren Verlauf alle immer vom gleichen reden.


    Inbild-Kontrast: Ich persönlich verstehe unter In-Bild-Kontrast immer etwas wahrgenommenes, weil es verschiedene ADL-Stufen beinhaltet. Sollte man also evtl. fallen lassen.

    On/Off: ist wohl klar

    ANSI: Habe ich auch immer als 50 % ADL verstanden, eben das Schachbrett.

    ADL: Weiß-Anteil auf Schwarzbild in %. Korrekt?

  • Und was meinst du mit Imbildkontrastmessung?

    Ein-Prozent-Weißfeld auf schwarzen Hintergrund.


    Ja, weil anscheinend nie systematisch untersucht wurde, wie sich die Wahrnehmung in Bezug auf den Inbildkontrast genau verhält. Und damit meine ich, wirklich nur bei Änderung des einen (!) Parameters.

    Diese Untersuchung habe ich schon 2019 durchgeführt. Als Ergebnis daraus habe ich mich von den ADL-Messreihen verabschiedet, weil mit allgemeinverständlicheren und weniger aufwändigen Messungen die Wahrnehmung in Bezug auf den Im-Bildkontrast einherging.

  • Klärt doch idealerweise mal kurz die Begrifflichkeiten endgültig, damit dann im weiteren Verlauf alle immer vom gleichen reden.

    Naja, eigentlich ist nur An/Aus und ANSI eindeutig definiert. Bei den Kontrastmessungen über verschiedene ADL sind die Testbilder nahezu beliebig gestaltbar. Es wird aber wahrscheinlich in der Regel der Satz von Anna & Flo verwendet. Im Grunde misst man bei den ADL-Testbildern immer nur das Schwarz und setzt das Weiß ins Verhältnis dazu. Da bei diesen Messungen die durchschnittliche Helligkeit > 0 ist, nennen wir es üblicherweise Inbildkontrast. Aber ein offizieller Begriff ist das wohl nicht.

  • Ein-Prozent-Weißfeld auf schwarzen Hintergrund.

    Also ADL = 1%. Dann pickst du dir also drei Werte aus der Reihe. 0 %, 1 % und 50 %. Das ist auch eine Kurve. Wenn auch eine grobe. :zwinker2:



    Diese Untersuchung habe ich schon 2019 durchgeführt.

    Wie?


    Mit Verlaub, ich glaube nicht daran, dass du nur den einen Parameter geändert hast.

  • Du schreibst, dass du mir nicht glaubst.

    Das ist keine Frage, sondern eine Aussage, die ich als leichte Provokation erachte.

    Was hast du denn für eine Antwort darauf erwartet?


    Edit:

    Sollte das keine Provokation deinerseits sein, dann drücke dich doch zukünftig präziser und sachlicher aus.

  • Ich schrieb "Wie?". Also wie genau hast du damals die Auswirkungen des Inbildkontrasts untersucht? Das war eine ernst gemeinte Frage.


    Hintergrund meines Zweifels: ich habe mich selbst viel damit beschäftigt und der einzige Weg, alle anderen Parameter konstant zu halten, ist, auf einem Anzeigegerät mit sehr hohem Inbildkontrast per Software eine Verringerung herbeizuführen und dann zu vergleichen (->Bildparametersimulator). Alles andere sind Äpfel-Birnen-Vergleiche und führen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu einer korrekten Schlussfolgerung.

  • Verstehe. Das "Wie" habe ich als Ausdruck des Erstaunens verstanden.


    Also wie genau hast du damals die Auswirkungen des Inbildkontrasts untersucht? Das war eine ernst gemeinte Frage.


    Hintergrund meines Zweifels: ich habe mich selbst viel damit beschäftigt und der einzige Weg, alle anderen Parameter konstant zu halten, ist, auf einem Anzeigegerät mit sehr hohem Inbildkontrast per Software eine Verringerung herbeizuführen und dann zu vergleichen (->Bildparametersimulator).

    Da bitte ich um Verständnis, dass ich hier im Detail Untersuchung, Analyse und Schlussfolgerungen nicht bzw. nur teilweise kostenlos offenlege, da ich u. a. damit einen Teil meines Lebensunterhaltes bestreite in Form von Lizenzgebühren, Vorträgen, Schulungen, Workshops und Seminaren für Industrie, Universitäten und Fachhochschulen.

  • Verstehe. Das "Wie" habe ich als Ausdruck des Erstaunens verstanden.

    Ok, dann war das tatsächlich ein Missverständnis. Für mich war das "Wie?" eine präzise Frage, die sich exakt auf das Zitat bezog. Ich nehme den bösen Smiley zurück. :)



    Da bitte ich um Verständnis, dass ich Untersuchung, Analyse und Schlussfolgerungen hier nicht bzw. nur teilweise kostenlos offenlege, da ich u. a. damit einen Teil meines Lebensunterhaltes bestreite in Form von Lizenzgebühren, Vorträgen, Schulungen, Workshops und Seminaren für Industrie, Universitäten und Fachhochschulen.

    Naja, aber hast du dazu irgendwas veröffentlicht?


    Ich bleibe dabei, dass das nur per Software untersucht werden kann. Alle Hardware-Änderungen (Blende, Paneltechnologie) ändern immer mehr als nur den Kontrast. Es sei denn, jemand widerlegt meine These. Was bisher nicht geschah.

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