Planungs- und Bauthread "Mirage"

  • Ich freue mich über euren Zuspruch. Vielen Dank. :thumbup:

    Hat eigentlich jemand von euch Erfahrungen mit Reflektoren als akustisches Element?

    Ich habe eine Menge Gipskarton und etwas OSB übrig und überlege, ob ich daraus Reflektorflächen baue, statt das Zeug wieder hochzuschleppen und zu "entsorgen". Dazu könnte ich schräg angebrachte, vermutlich am besten nach oben geneigte Flächen z.B. von Raumhöhe 200-300 cm, also oberhalb der Absorbtionsflächen schaffen. Ist sicherlich besser, als die nackten Wände, weil ich so Flatterechos mangels Parallelität vermeiden kann.

    Was meint ihr?

    ...nein, ich fahre (leider) keinen Porsche. (auf die häufige Frage zu meinem Nicknamen).

  • Da hast du auf jeden Fall Recht. Es ist ja immer die Frage, was man als Schallquelle für so hochliegende Reflektionen ansieht. An der Decke habe ich schließlich auch sehr breite Absorber.

    ...nein, ich fahre (leider) keinen Porsche. (auf die häufige Frage zu meinem Nicknamen).

    Einmal editiert, zuletzt von nl-911 ()

  • Hi, hallo, moin und einen schönen Vatertag an euch alle.


    Vielen lieben Dank für die Nachfragen. Mia culpa.

    Tatsächlich habe ich schon lange nichts mehr hier veröffentlicht. Das liegt daran, dass ich viele Dinge getan habe, die nicht so viel sicht- und präsentierbaren Fortschritt zeigen. Aber tatsächlich bin ich euch mal wieder einen gesammelten Zwischenschritt schuldig.


    Also ich habe Diffusoren gebaut. Für die Decke sind es 2d QRD. Und zwar 24 Stück. Somit kommt ich auf über 6m2, die im hinteren Bereich montiert sind. Allerdings bleibt die Mitte bis zur Rückwand hindurch absorbierend. So habe ich es bei Aries gehört und für sehr gut befunden. So sei auch die Lehre nach Toole.

    Als Material habe ich mich für Styrodur entschieden, weil wir Holz einfach zu schwer für die Decke wäre und das Handling noch schwieriger machen würde.

    Also habe ich zunächst ein paar 40mm Styrodurplatten besorgt. In meinem Fall war es Obi.


    Das sieht eigentlich schon so viel aus, hat aber nicht ausgereicht. Somit habe ich noch mehrfach Platten nachgeholt, irgendwie stimmte meine Kalkulation nicht.

    Die Maßhaltigkeit ist mittelprächtig. Für den Sichtbereich würde ich dickere Platten nehmen und dann an allen Kanten zuschneiden. So habe ich es später für die 1D-Diffusoren auch gemacht.

    Die Verarbeitung vom XPS ist aber super. Als Kleber habe ich Styroporkleber genommen, der ist deutlich günstiger, als z.B. Holzleim und funktioniert auch gut. Bitte achtet darauf, dass Lösungsmittel im Kleber und in Farben Styropor und -dur vernichten.


    Erst wollte ich eine Reihe mit den jeweiligen Säulenhöhen entlang einer Schablone mit einem Styroporschneider ausschneiden und hätte dann jeweils nur noch diese "Scheiben" zusammenkleben müssen. Als Abfallprodukt wären sogar die inversen Diffusoren entstanden. Der Gedanke ist spitze, jedoch klappte bei mir der Schnitt mit dem heißen Draht entlang meiner Schablone nicht optimal --> Strategiewechsel.

    Dann habe ichdie Platten in Streifen und später in Stücke der entsprechenden Längen geschnitten. Das ging auf der Kreissäge mit scharfem Blatt super. Das Resultat waren eine ganze Menge Pommes. :dancewithme





    Macht bescheidene 4056 Klötzchen, die in ihren definierten Längen an bestimmte Stellen geklebt werden wollten. Die Berechnung dazu geht am besten mit einem kleinen Progrämmchen "QRDude".


    So sieht das dann aus:



    Dann habe ich die Dinger mit einem Bosch Airless Sprühsystem draußen etwas dunkel getüncht und anschließend an die Decke montiert. Dazu hatte ich vorher die Grundplatten (MDF) schon ohne Klötzchen an die Decke geschraubt und die Klötzchen an den Schraubenlöchern zunächst ausgelassen. Nach der Montage der Diffusoren mittels Schrauben (+Kleber gegen Vibrationen) habe ich die zunächst ausgelassenen Klötze über den Schrauben nachträglich eingeklebt. Als Anordnung habe ich mich wieder an die Barker-Sequenz gehalten und auch inverse Module eingebaut.




  • Weiter geht es aktuell mit den 8 Stück 1D N11 QRD für den hinteren Seitenbereich. Diese baue ich mit MDF-Finnen, nehme XPS-Blöcke als Füllung, die ich aber mit MDF-Streifen abdecke.


    So wird es dann:



    Für die Erstreflektionen habe ich die Absorber begonnen. Die sind an der Rückseite mit Unkrautvlies bespannt und werden mit Thermarock 50 außen und zur Innenseite mit schwarzem Caruso Isobond gefüllt. Dadurch habe ich zwei unterschiedliche Strömungswiderstände und kann mir dadurch ein optimales Absorbtionsverhalten mit wenig Reflektionseigenschaften konstruieren.


    Darüber hinaus habe ich mit meinem Meister macelman meine Lautsprecher eingemessen, um die Übergangsfrequenzen und das Zusammenspiel der Treiber mit den Gehäusen zu optimieren. Das haben wir per Teamviewer gemacht und macelman hat sich voller Geduld und vor allem mit maximaler Expertise eingesetzt. Vielen Dank dafür!
    Wir haben meine beiden verschiedenen Gehäuseformen in der Basisebene und die Atmoslautsprecher eingemessen. Erstmalig ertönten die mächtigen Türme.

    Zugegeben hatte ich mit der hohen Konstruktion auf dem Drehteller Angst vor jedem Windhauch. Nach Ausräumung der üblichen technischen Startschwierigkeiten hat es super geklappt und wir haben tolle Ergebnisse erzielt.


    Als kleines Schmankerl konnte ich bei einem Angebot einer ISCOIIIL eines sehr netten Mitmenschen nicht widerstehen. :mad:

    Leider passt meine Projektoroptik damit nicht mehr, aber ich habe schon Lösungsideen....

    ...nein, ich fahre (leider) keinen Porsche. (auf die häufige Frage zu meinem Nicknamen).

  • Ich bin total begeistert 🤩


    Abgesehen vom handwerklichen, der unglaublichen Geduld gelingt es Dir das noch sehr angenehm leserlich in Worte zu packen.


    schöne Grüße von der Schwäbischen Alb,

    Viktor

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