Unterschiede bei Nachhallzeiten zwischen 300-800ms bei 30hz in der Praxis?

  • Momentan bin ich an meinen ersten Gehversuchen und ausprobieren mit REW. Für mich als Einsteiger in dem Bereich würde mal interessieren was denn bei einem Nachhall der bei 30hz mit 300ms ausklingt anders ist als wenn dieser bei 800ms ausklingt. Messen kann man das, aber wie höre oder spüre ich das in der Praxis? Gibt es da sowas wie "Aha-Momente" bei denen man einen zu hohen Nachhall ausmachen kann?

  • Ohne es zu testen: ich denke wenn du mal in die Hände klatscht kannst du dann ein Echo hören, mehr oder weniger deutlich, je nachdem wie lange die Nachhallzeit ist.

    Mir ist es direkt aufgefallen wie ich mein Kino abgebaut habe dass der Nachhall angestiegen ist.


    Edit: Ok das Klatschen hat keine 30Hz, somit ist es auch kein Test dafür.

  • Das mit dem 'blitzsauberen Kick' ist häufig auch nur ein simpler Mangel an Tiefbassfähigkeit.

    Sobald der Sub auch Tiefbassanteile bekommt und wiederzugeben hat, wird das nachschwingen automatisch länger und der 'knack' weniger impulsiv.


    Daher sind manche von 'besseren' Subs mit echtem Tiefbass anfangs manchmal auch enttäuscht.

    Aber ein 30Hz-Signal braucht halt eben etwas länger als ein 100Hz-Ton, bis es 'fertig ausgeklungen' ist.

  • Ja das sehe ich nur bedingt so. Ich bin absolut bei dir, dass Subs meist knackiger klingen, wenn sie keinen Tiefbass machen oder nicht mehr kicken, wenn die Anhebung zu weit oben beginnt. Dennoch hatte ich selbst schon Basssysteme in Betrieb, die unter 30Hz fast 20dB angestiegen sind und immernoch hart auf die Brust geknallt haben. Der Hochton macht den Kick übertrieben gesagt. Timing und Tonalität, sowie die richtige Anbindung sind essenziell. Ton da und weg beschreibt eine kurze Nachhallzeit schon brauchbar. Manche Dinge lassen sich einfach nur schwer mit Worten erfassen, da sie auch jeder je nach Hörerfahrung anders einordnet.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ja ein 30Hz klatschen wird schwierig sein:rofl:.

    Obenrum ist das Gehör empfindlicher als im unteren Bereich .

    Sind man hier in dieser Grafik in wieweit die Hörschwelle einfluß nimmt auf das Empfinden.


    Sicherlich ist es wie radschi beschreibt schwammig/trocken direkter, da spielen aber noch andere Faktoren mit.

    Aber ab/bis wann dies noch relevant hörbar im Empfinden ist und störend nachteilig sich auswirkt , hab ich noch nicht herausgefunden.Hier ist ein A/B Vergleich wohl nicht möglich.

    Wenn man aber im grünen Bereich(300ms) im Pegel bleibt, sollte dies mehr als ausreichen sein. Und meiner Meinung nach auch wenn da höhere ms (50-60db) in der unteren Hörschwelle erreicht wird, wird es sich nicht so tragisch auswirken.

    Auch messe ich im REW bzw setzte meine Referenzlautstärke als Endpunkt den Pegel an, den mein Messgerät in der Nacht wenn alles aus ist, anzeigt. Der liegt bei mir bei 48db. Weiter runter stell ich im REW für den unteren Bereich dann nicht ein. Somit ist es in meinem Fall und ausreichend wenn ich mit ca 110db messe um die -60db zu erreichen um eine Richtung zu haben. Den je niedriger man hört desto geringer fällt auch die nachbleibende Energie auf dem Weg übrig und fällt wieder unter die Hörschwelle.

    Darum ist es auch von der Abhörlautstärke abhängig.


    Schön wär es wenn es auch ein Diagramm geben würde was sich auf den Nachhall übertragen liese.

  • Ja das sehe ich nur bedingt so. Ich bin absolut bei dir, dass Subs meist knackiger klingen, wenn sie keinen Tiefbass machen oder nicht mehr kicken, wenn die Anhebung zu weit oben beginnt. Dennoch hatte ich selbst schon Basssysteme in Betrieb, die unter 30Hz fast 20dB angestiegen sind und immernoch hart auf die Brust geknallt haben. Der Hochton macht den Kick übertrieben gesagt. Timing und Tonalität, sowie die richtige Anbindung sind essenziell. Ton da und weg beschreibt eine kurze Nachhallzeit schon brauchbar. Manche Dinge lassen sich einfach nur schwer mit Worten erfassen, da sie auch jeder je nach Hörerfahrung anders einordnet.

    Das Klangempfinden in Worte zu fassen ohne dabei in ein "High End"-Geschwurbel abzudriften ist sauschwer, deshalb lasse ich es meistens...

  • ah oki. Das heißt die wirklich gemessenen Nachhallzeit mit 60db Abfall, wirkt sich dann real nur auf den Referenzpegel aus. Wenn ich im Kino Lautstärken fahre die meist 10-15db drunter liegen, ist der praktische Nachhall auf die gemessene ms wieder geringer?

  • Jein , aber besser gesagt in einem behandeltem Zimmer auf die störende ms die man eingestellt/gemildert hat ja

    Den sonst könnte man ja sagen in einem unbehandelten Zimmer habe ich bei geringer abhöre ja keine Probleme.Das so aber nicht stimmt, da die Störenden längeren ms im oberen empfindlicheren Bereich trotzdem da sind nur leiser. Da wir im oberen mittleren Bereich ja wieder empfindlicher werden. und im obersten Bereich sich so verhält im im untersten Bereich.

    Ist blöd beschrieben aber anders kann ich es nicht ausdrücken sorry

  • Deshalb wird auch meisten wenn eine Hauskurve im FQ abfallend aufgezeigt wird der obere abfallende FQ meist als zu trocken angesehen da diese schneller ausklingt.Aber wenn ich die gleiche Energie also linear reinpumpe wie im unteren Bereich sieht die Sache wieder anders aus :mad:

    Deshalb jage ich trotzdem nicht meine Hochtöner auf 110db um genaueres zu wissen/messen, den da würden meine Alufolie verglühen :cray:und sich verabschieden.

    Eher im mittleren empfindlicher Bereich auf den es ankommt und auch die LS relativ belastbarer sind.Aber mal ehrlich wer hört so lau:woohoo:

  • Hallo, ich tue mich schwer das zu entziffern, aber meine es zu verstehen. Was Magneto aussagen möchte, sind zwei getrennte Punkte. Das Ausklingverhalten über die Frequenz betrachtet und das Ausklingverhalten über den Pegel betrachtet.


    Lange Nachhallzeiten im Mittel-/ Hochton sind auch schon leise ein sehr großes Problem, da es anstrengend und stressig klingt. Die Spachverständlichkeit nimmt deutlich ab, es hallt und nervt sehr schnell. Im Grund- und Tiefton ist eine größere Nachhallzeit auch nicht ideal aber die Empfindungsschwelle dafür liegt deutlich tiefer bzw. werden zusätzlich viele Dinge durch ihr Gewicht und die Steifigkeit erst bei größerem Energieeintritt so richtig angeregt, daher fällt das auch erst bei höheren Lautstärken richtig auf.

  • Sehr komplexes Thema. Da durch alle Aspekte durchzusteigen hab ich aufgegeben.

    Nach der Hörschwelle kommt z.B. die Mithörschwelle. Hohe Frequenzen werden durch gleichzeitige tiefe Frequenzen viel stärker verdeckt, als umgekehrt.

    Mithörschwelle:

    Mithörschwellen für reine Töne bei Verdeckung durch unterschiedliche Signale;

    1: Hörschwelle; 2: Mithörschwelle von weißem Rauschen (LWR = 20 dB); 3, 4, 5, 6: Mithörschwellen eines 1000-Hz-Tones (Lp = 30, 50, 70 und 90 dB).

  • Hallo,


    ich finde den Thread hier ziemlich interessant und auch informativ. Genauso wie das hier bereits geschriebene.


    Für mich als Essenz ist das man es garnicht so dezidiert betrachten kann.


    Hat man ja auch in einigen Videos bei YT wie beispielsweise vom Heimkinoklub München gesehen. Oder auch bei anderen Videos zum Thema.


    Ohne da wirklich Ahnung davon zu haben wurde ich einfach mal sagen zuerst sollte man sich um die Erstreflektionen (RT 60)kümmern. Danach den Rest. Bei Raumoden soll das Spectrogramm auch deutlich besser sichtbar machen wie das Wasserfalldiagramm was das Problem ist. Zumindest wurde mir das mal so gesagt von einem der da mehr Ahnung von hat wie ich.

    Gleichmäßig bedämpfen, den Raum lebendig halten.


    Ich meine bei so einer ganz wissenschaftlichen Beitrag gelesen zu habe das im Bassbereich die immer wieder propagierten 300ms eh nicht so Kriegsentscheidend sind. Also bis 100-150Hz glaub ich. Weil wir eh im Bassbereich weniger gut auflösen/hören. Irgendwie so war das.


    Dazu kommt das man eh viel machen muss um diese tiefen Frequenzen unter 300ms oder in die Nähe davon zu bringen.


    Wie gesagt, ich gebe nur gesagtes und angelesenes wieder.

  • Eine Mode bei 30 Hz kann durchaus Spaß machen. In meiner CINEBAR liegt die tiefste Raummode bei 32 Hz. Mit dem DSP Filtere ich sie nicht komplett raus. Das ist aber sicher ein Frage des Geschmacks.

    Bei Musik spielt das kaum eine Rolle, denn außer bei elektronischer Musik oder Orgelpfeifen gibt es nicht so viel das die Mode noch anregt. Kraftwerk oder Metallica möchte ich da als positive Ausnahme nennen.

    Bei Filmen gibt es Einiges was in diesem Frequenzbereich spielt. Bei genügend Schalldruck flattert die Hose und man bekommt einen kitzligen Luftzug über die Haarspitzen. :byebye:


    Wenn man es aber mit dem Pegel und der Nachhallzeit bei 30 Hz übertreibt, dann kippt es ins Nervige. Es fängt an zu dröhnen und zu wummern, so dass die Wiedergabe unpräzise klingt keinen Spaß mehr macht. Der Sound lenkt dann vom Film ab. Die Mode überdeckt dann sogar Feinheiten im Mittelton. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht den Pegel unterhalb der Mode anzuheben, damit die NHZ nicht zu lange nachhallt. Ein bischen dreckig darf der Bass für mich schon sein. Das spielt aber für die Leute eine Rolle die kein DBA nutzen.

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