Abstrahlverhalten von Subwoofern vor harten (massiven) Wänden optimieren

  • Ich habe nicht "Scharlatanerie" geschrieben, sondern "gutes Marketing in eigener Sache". Bei Kritik, vor allem, an etwas, das obendrüber schwarz auf weiß steht, bitte ich darum, auch beim Wortlaut zu bleiben. Es driften laufend Threads in Unterstellungen, Beschimpfungen, Beleidigungen ab, obwohl das meist völlig unnötig ist. Es wäre schön, wenn man so etwas vermeiden und dennoch jeder seine Meinung schreiben kann.


    Ich finde seine Mission, kostenlos gutes Wissen weiter zu geben, gut. Es ist nur eben heutzutage nicht unüblich - speziell im Audio-Sektor - sein Wissen etwas "gewürzt" rüberzubringen, da das bei vielen Leuten einfach besser ankommt. ich finde, dass muss nicht sein und habe das mal etwas spitzer formuliert. Mysteriös finde ich daran auch nichts, die Welle legt einen Weg zurück und dass gibt Kammfiltereffekte.


    Ich bin auch gespannt, was er auf Deine Anfrage antwortet. Er wirkt jetzt erst mal wie jemand, der schon weiß, was er da tut.

  • Ich habe noch mal eine schöne Definition von "akustischem Zentrum" gefunden. Hier steht folgendes:


    Zitat

    The acoustic center of a reciprocal transducer can be defined as the point from
    which spherical waves seem to be diverging when the transducer is acting as
    a source. There are more definitions, however,...


    Auf Deutsch: bei einem realen Lautsprecher ist das akustische Zentrum dort, wo eine äquivalente Punktquelle sein müsste, die eine ähnliche Kugelwelle erzeugt. Mit dem physikalischen Entstehungsort der Schallwelle hat das also nichts zu tun.


    Also lag ich gar nicht so weit daneben. Es geht um die Laufzeitverzerrungen, die das Gehäuse bei der Beugung um selbiges verursacht. Und ja, das trifft grundsätzlich auch für Subwoofer im Heimkino zu. Nur bauen wir diese in der Regel schon so flach als DBA, dass das Thema bei den Wellenlängen keine Rolle spielt.

  • Wird beim DBA nicht auch der Schall in eine ebene Welle umgeformt, die sich sich nur auf der Membranseite ausbreitet? Also wie ein Bierdeckel gerade nach vorne weg durch den Raum? Ich hatte es immer so verstanden, dass hinter einem frei aufgestelltem DBA quasi Ruhe herrscht. Damit würde das, worum es in dem Video geht, schicht gar nicht passieren.

  • Wird beim DBA nicht auch der Schall in eine ebene Welle umgeformt, die sich sich nur auf der Membranseite ausbreitet?

    Jein. :)


    Im Freifeld würde ein DBA bei unseren Ausmaßen keine ebene Welle im Bass bis zum Sitzplatz erzeugen, weil die Anordnungen noch viel zu klein sind. Siehe auch hier. Bei 30 Hz und 4 m Breite z.B. würde sich relativ schnell eine Kugelwelle ausbilden.

    Die ebene Welle bildet sich bei uns im Raum nur durch die Spiegelquellen und die Tatsache, dass sich die Oberfläche der Welle durch die Begrenzungen nicht vergrößern kann, aus.


    Das heißt, es existiert eine Beugung, wenn hinter dem Gitter noch Luft ist. Bei mir ist das z.B. so (an den Seiten) und es bildet sich dort auch eine Mode aus. In der Simulation konnte ich das Problem durch bündige Montage eliminieren.

  • Ich meine natürlich ein DBA, dessen Maße entsprechend der Wellenlängen des zu übertragenen Bereiches sind (macht im Raum die Spiegelung) . Dass vier mal drei Subs auf 4 m Breite oder so auf der Wiese wenig Effekt haben ist ja klar.

  • Wird beim DBA nicht auch der Schall in eine ebene Welle umgeformt, die sich sich nur auf der Membranseite ausbreitet? Also wie ein Bierdeckel gerade nach vorne weg durch den Raum? Ich hatte es immer so verstanden, dass hinter einem frei aufgestelltem DBA quasi Ruhe herrscht. Damit würde das, worum es in dem Video geht, schicht gar nicht passieren.

    Ab einem bestimmten Abstand, summieren sich die einzelnen Schallquellen des DBA, so dass der abgegebene Schall irgendwann wie eine ebene Welle wirkt.

    Ist man aber nah genug an einem Sub des DBA dran, wirkt der nachwievor wie eine einzelne Schallquelle. Deswegen müsste es auf einer Linie zwischen zwei Subs eigentlich auch Moden geben, da sich die Schallwellen dort überlagern können. Man sollte also auch nicht zu nah an einem DBA sitzen, weil die Wellenfront erst ein Stück braucht, um sich zu bilden.


    Hinter einem DBA breitet sich der Schall auch "normal" aus. Da die DBAs aber i.d.R. direkt an der Wand installiert werden, merkt man davon kaum was, da der Schall direkt reflektiert wird und wieder zur Ausbreitung nach vorne beiträgt.

    Es gibt hier aber auch DBA-Installationen die nicht direkt an einer schallharten Wand installiert sind, die mit genau dem Problem der rückseitigen Reflektion zu kämpfen haben.

    "A computer lets you make more mistakes faster than any other invention in human history, with the possible exceptions of handguns and tequila." - Mitch Ratcliffe

  • Guten Abend,


    in den r Anfangsjahren der DBA haben viele ( auch ich) die Membranen Richtung Wand abstrahlen lassen, um möglichst nahe an das Ideal zu kommen.


    Aber irgendwann hat sich der Chassisporno doch gegen die möglicherweise vorhandenen akustischen Vorteile durchgesetzt. ( Bei mir leider auch :cray::rofl:)


    LG


    Uwe

  • Ich würde das immer wieder Richtung Wand bauen, da ich mit Downfire / Compression Drive (Slot) gute Erfahrungen habe. Das Problem sehe ich nur immer wenn man den Rest der Wand gerne bedämpfen möchte. Und seitlich gestellt ist ein 12" schon oft das höchte Maß der Gefühle in der Tiefe.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Hallo Leute,


    leider habe ich noch keine Antwort von Matthias Huber. Er war mal kurz On, hat aber nichts geschrieben. Das letzte was ich mit bekam war das er an einem eigenen Kalkulator zur Ermittlung des AZ werkelt.


    Da ich keine Lust hatte noch länger zu warten, hab ich es dann einfach gemacht. Wie es geht ist ja bekannt.


    Ergebnis: Wer schon immer der Meinung war bei "The Mandalorian" sei der Bass zu leise der drehe seine Subs um. :big_smile:


    Ich habe nur die Subs gedreht. Alle weiteren Einstellungen und Aufstellungen blieben gleich. Der Bass ist eindeutig lauter. Das fiel mir schon beim "Durchklingeln" der Kanäle in den Surroundeinstellungen von Win auf.

    Dadurch das er lauter ist erscheint er mir auch tiefer und fetter. So geil war der Angriff des Kait Wurmes aus Mandalorian noch nie hier. Raumfüllend umhüllt mich das Gekrache und Gedröhne des Angriffs. Viel lauter muss das kaum noch. Ein Blick aufs dB Meter zeigt ca. 72 dB. :waaaht:

    Ich kann mich nicht los reißen und schaue noch eine Folge.....


    Gerade läuft B.B. King:Live at Royal Albert Hall. Die Scheibe habe ich schon x Mal angehört. So schön fett und tief kam die BD noch nie. Und das bei schlappen 69,4 dB AVG. Übrigens C gewichtet.


    Hinter den Subwoofern, also in dem Spalt zwischen Box und Wand hört man den Bass nicht lauter als davor oder am Hörplatz, eher leiser. Das hat mich doch etwas überrascht. Ich hatte schon eine Basshölle im Spalt (426mm) befürchtet.


    Ob es nun weniger Auslöschungen vor der Box (was ist nun Vorne und Hinten? :zwinker2:), also Richtung Hörer kann ich nicht sagen.


    Die Subwoofer werden schon bei 75Hz mit 24dB/Oct getrennt. Tonalität oder Spritzigkeit gibt es da ja eher weniger. Bei B.B. King lassen sich, wie vorher auch, BD und Bassgitarre mühelos auseinander halten. Nur das Beides fetter ist. Vor allem die BD. Eigentlich schon zu fett/laut. Mal gucken ob ich das lasse oder den Subs wieder paar dB klaue.


    Aus meiner Sicht funktioniert das Konzept. Sogar besser als gehofft. :dancewithmeIch kann bis jetzt keine Nachteile erkennen. Ausgenommen das die Subs nun 20cm tiefer im Raum stehen.


    Das bleibt so. :big_smile:


    Wer wagt sich noch ran? Es kostet nichts außer ein wenig Zeit.


    Die Sache mit dem AZ bleibt wohl vorläufig eine Glaubensfrage. Egal, es funktioniert.


    Übrigens ist meine Front nahezu zu gebaut. Ich dachte mir schon ob der Bass da überhaupt seinen Weg findet....aber Null Problemo. :byebye:

  • Nun hat Mathias Huber geantwortet. So ganz befriedigen wird es einige nicht. :zwinker2: Work in Progress sozusagen


    Aber bevor ich mich hier zu Tode kopiere, lest selbst: https://paforum.de/forum/index…ostID=1361398#post1361398


    In Artikel #82 beantwortet er meine Fragen. Der Rest ist auch interessant. Denkt bitte nicht in verstünde wie das alles funktioniert und zusammen hängt. Ich bin nur Anwender und gespannt wie sich die Sache entwickelt. :sbier:

  • Bin mir nicht sicher aber die 72dB, sollen die jetzt laut sein oder soll das heißen dass trotzdem es leise ist es laut klingt?


    Ich glaube aber jetzt verstanden zu haben was dahinter steckt.

    Als flach DBA Nutzer aber bin ich aber schon am Limit.

    Für Einzelsub Nutzer mit m.o.w. freier Aufstellungsmöglichkeit sehe ich damit nicht zwingend den optimalen Platz im Raum bzw. zum Hörplatz zu finden.


    mfg

  • Moin Siebenton


    Hast du deinen Test mit Messungen begleitet? Würde mich mal interessieren ob es auch messbar ist.

    Du hast also einfach nur die Subs gedreht das die Chassis zur Wand zeigen und dadurch spielt alles „fetter“?

    Was ist mit der von der Membran bewegten Luft, die „bläst“ jetzt nur vor die Wand?

    Ist somit überhaupt noch der berühmte Punch auf der Brust möglich?


    Für mich klingt das so leider nicht plausibel.

  • Guten Morgen Blacksub,


    doch, das klingt für mich plausibel; die Ankopplung an die "Umgebungsluft" wird besser. Ist wie bei einem Downfiresub oder einem Substacking.


    LG


    Uwe

  • Jap genau, Strahlungswiderstand, bessere Luftankopplung. symmetrischere Last vor und hinter dem Chassis, Wandnähe. Spricht alles für diese Anordnung. Nachteile sind eben etwas mehr Tiefe notwendig und evtl. Bedämpfung der Wand behindern.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

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