Der "Kick" von John Wick (oder: Definition von Kickbass)

  • Ist es okay, wenn ich mal kurz nachhake, was genau als "Kick" hier im Forum definitiert ist?
    - Meint ihr den spitzen Schlag auf die Brust?

    (Nicht zu verwechseln mit Bass in der Rückenlehne, der sich manchmal wie ein Schlag auf die Brust anfühlt, beim nach vorne lehnen aber dann verschwindet)
    - Den Schlag in die Magengrube?


    - Oder den ebenfalls körperlich spührbaren bass im "Hintern" durch vibration der Sitzgelegenheit?

    Also eine eigene Definition was "Kick"ist

    hat das Forum hier nicht soweit ich das weiß!

    Im vorliegenden Fall ist es aber ja recht einfach, da wir von konkreten Szenen sprechen aus einem konkreten Film.

    J.Wick 1, Schießerei in der Disco, ab Kapitel 9.

    Dort hat der Themenersteller ja explizit zunächst die ersten 3 Schüsse analysiert, im Badebereich.

    Diese Schüsse sind spürbar als Druck auf dem Körper, da es kurze knackige Töne sind. Ob es Brust oder Magen ist vermag ich nicht zu sagen :zwinker2:.

    Aber solche Szenen ( Schüsse, Schläge etc) sind für mich spürbare Kick Bässe.


    Hier wurde versucht zu ergründen welche Frequenzen diese Töne haben.


    Das " Grummeln " zb.von Raumschiffen was das Sofa zum wackeln bringt, ist wieder was anderes und in der Frequenz noch was tiefer würde ich sagen.


    Die Kanonen Salven aus M&C zb.sind auch spürbar und haben ca 35 Hz.

  • Okay danke, dann reden wir hier also doch eher vom "Chest Slam". Ich war nur irritiert, weil Follgott "Körperschallwandler" erwähnte. Das ist ja eben eher was für Sofa Bass, als ChestSlam oder Schlag in die Magengrube.

    Leinwand: Selbstbau Center Stage XD, curved 5%, 3Meter Breite

    7.4.4 Atmos System

    Lautsprecher-System: 3x JBL 3730 Frontsystem, JBL 8340A Deckenlautsprecher

    Subwoofer: 4x KW-120 Bass Array | 4x JBL 2226 Kicker

    Sonstiges: Parasound Halo A31, Rotel RMB 1075, Yamaha CX A5100

  • Das sind keine Kickbässe ...sondern kickende Bässe.

    Wunderbar :sbier::sbier::sbier:


    Man sollte sich die John Wickschen "Kickbässe" mal nur über den/ die Subwoofer anhören und somit alle Frequenzen oberhalb ausblenden.


    Das Geräusch was ich dann höre/ spüre hat nichts mit meiner Auffassung von Kickbass zu tun :zwinker2:


    LG


    Uwe

  • Die Schüsse haben eine Frequenz von 30 bis 40 Hz.

    Wenn man seine LS nicht auf Full Fange laufen lässt, dann kommen diese Frequenzen doch generell vom SUB.


    Versteh ich nicht was da bei dir anders ist.

    Bei mir kommt dieser Kick eindeutig aus den Subs.

  • Das " Grummeln " zb.von Raumschiffen was das Sofa zum wackeln bringt, ist wieder was anderes und in der Frequenz noch was tiefer würde ich sagen.

    Nein, beides liegt genau in demselben Frequenzbereich. Das ist ja das Erstaunliche. Wir sprechen hier bei den Schüssen nicht von den herkömmlichen Kickfrequenzen (80 - 160 Hz). Es sind kurze Tiefbassimpulse, die die Schüsse so spürbar machen.


    Okay danke, dann reden wir hier also doch eher vom "Chest Slam". Ich war nur irritiert, weil Follgott "Körperschallwandler" erwähnte. Das ist ja eben eher was für Sofa Bass, als ChestSlam oder Schlag in die Magengrube.

    Bei mir ist es aktuell der ganze Boden (Podest), der den Körperschall überträgt. Siehe hier. Das Podest führt dabei den Bass als vertikale Bewegungen bis ca. 30 Hz aus.


    Es fehlt tatsächlich eine konkrete Definition für den "Kick". Ich kann sie bisher auch nicht so richtig treffen. Denn den typische Kickbass enthalten die Schüsse nicht. Es ist ganz klar Tiefbass (bis 40 Hz). Dort liegt das Maximum des Spektrums und wenn das fehlt, geht das Taktile deutlich verloren.


    Man müsste jetzt noch mal Material untersuchen, dass bei hohen Pegeln "kickt", aber keinen Tiefbass enthält. Bei mir macht sich "Milky Chance - Stolen Dance" immer sehr schön. Hier gibt es zumindest keine Frequenzen unter 45 Hz. Man achte auf die andere Skalierung der X-Achse.


    Auch richtig geil bei hohen Pegeln: der Anfang von "Sarah Conner - Halt mich (live)". Nicht, dass ich ihre Musik mag, aber das Schlagzeug kloppt schon gut. Auch hier ist kaum etwas unter 50 Hz.


    Das ist dann tatsächlich aber auch ein anderes "Kicken" als die Tiefbassschüsse von John Wick.

  • Vielleicht sollte man dazu übergehen, allgemein von "Dynamik" oder "Attacke" in unterschiedlichen Frequenzbereichen zu sprechen. Eine Snaredrum kann Dir auch das Augenlid zum zucken bringen oder ein schlagartig einsetzendes Saxophon kann auch "kicken". Ein anständiger Hammer auf Stahl, etc. etc. ...


    Ich persönlich habe in den letzten 20 Jahren diese Fixierung auf "Kickbass" noch nie verstanden, für mich völlig sinnfrei. Ich will "Fullrangekick"! :woohoo::big_smile:

  • Es fehlt tatsächlich eine konkrete Definition für den "Kick". Ich kann sie bisher auch nicht so richtig treffen. Denn den typische Kickbass enthalten die Schüsse nicht. Es ist ganz klar Tiefbass (bis 40 Hz). Dort liegt das Maximum des Spektrums und wenn das fehlt, geht das Taktile deutlich verloren.

    Verstehe also dann doch nicht so einfach. :) Also ich nutze hier mittlerweile oft den englischen Begriff "Chest Slam" , weil das einfach eindeutiger ist, das meine ich nämlich mit Kickbass.

    Ich habe mich damit einige Jahre beschäftigt, weil der in meinem Heimkino tatsächlich bis heute unglaublich schwer zu erreichen ist.

    Ich habe über die Jahre unglaublich viel dazu gelesen und rumprobiert und am Ende gelernt, dass es im Grunde in dem kompletten Bereich von 30-200Hz dieses Phänomen geben kann, dass der Bass körperlich im Brustbereich spührbar ist.

    Das hängt aber von enorm vielen Faktoren ab und lässt sich nach meiner Erfahrung mittlerweile eigentlich nur im Freifeld / Saal Bereich wirklich testen.


    Im Imax habe ich für mich persönlich den besten "Kick/ChestSlam". Dort ist aber weniger der 30Hz und wieder eher der 45-70Hz Bereich sehr stark ausgeprägt. Am Ende spielt das aber schon alles zusammen. Im Imax gibt es aber z.B fast garkeinen lauten Bass über 80Hz.

    Was eben genau der bereits angesprochene Unterschied zu ChestSlam im Musikbereich ist.

    Filme haben eben diesen Druckbereich eher unter 80Hz, daher ist es nach meiner Erfahrung eben doch enorm wichtig was der Subwoofer dazu beiträgt und nicht nur die Frontlautsprecher, wie früher oft vermutet wurde. (Wie gesagt wir reden hier von Film Kick, nicht von Musik Kick) Außer man hat Fullrange Fronlautsprecher.


    Bei mir im Heimkino kicken ein paar wenige Sachen massiv, aber sowas wie John Wick z.B überhaupt nicht. Dort spühre ich den Bass eher massiv im Sitzpolster. Vielleicht fehlt bei mir etwas im 40Hz Bereich um sowas auch körperlich zu spühren.

    Leinwand: Selbstbau Center Stage XD, curved 5%, 3Meter Breite

    7.4.4 Atmos System

    Lautsprecher-System: 3x JBL 3730 Frontsystem, JBL 8340A Deckenlautsprecher

    Subwoofer: 4x KW-120 Bass Array | 4x JBL 2226 Kicker

    Sonstiges: Parasound Halo A31, Rotel RMB 1075, Yamaha CX A5100

  • Und deshalb kommt es immer wieder zu Missverständnisse:
    Das sind keine Kickbässe im ursprünglichen Sinne (aus der Musik kommend, bei höheren Frequenzen), sondern kickende Bässe.


    Das ist wohl die beste Beschreibung des Problems und warum man oft aneinander vorbei spricht.

    Nicht umsonst wird auch eine Bassdrum am Schlagzeug oft doppelt mikrofoniert: Bass + Kick. Nur die Mischung aus beidem bringt Hör- und spürbare Attacke!


    Vielleicht sollte man dazu übergehen, allgemein von "Dynamik" oder "Attacke" in unterschiedlichen Frequenzbereichen zu sprechen. Eine Snaredrum kann Dir auch das Augenlid zum zucken bringen oder ein schlagartig einsetzendes Saxophon kann auch "kicken". Ein anständiger Hammer auf Stahl, etc. etc. ...

    Bei dem Kick von dem wir hier sprechen kann mit Sicherheit kein Saxophon gemeint sein. Es geht ja grundsätzlich um perkussive Laute mit kurzer Attack- und Releasezeit. Allein durch die langen Ein- und Aussschwingzeiten von Streich und Blasinstrumenten kann das klanglich nicht kicken - höchstens musikalisch :zwinker2:

  • Mal ne verrückte Idee.


    Kann man mit einem Drumcomputer bestimmte Schlaginstrumente simulieren bzw. sogar selbst erzeugen was Frequenz betrifft?

    Hab damit keine Erfahrung, müsste doch aber möglich sein.


    Diese wie Testtöne als WAV-Datei dann den Nutzern zur Verfügung stellen.

    So könnte jeder für sich testen, ob in bestimmten Frequenzen genug Potenzial vorhanden ist um diesen Kick oder Hosenflattern

    zu erzeugen.

  • Ich kann da "Ricardo Villalobos - Alcachofa" nur wärmstens empfehlen. Da gibt's Kick auch deutlich unterhalb der bei Musik üblichen ~80 Hz. Eine hervorragende Platte ist es außerdem.

  • Bei dem Kick von dem wir hier sprechen kann mit Sicherheit kein Saxophon gemeint sein. Es geht ja grundsätzlich um perkussive Laute mit kurzer Attack- und Releasezeit. Allein durch die langen Ein- und Aussschwingzeiten von Streich und Blasinstrumenten kann das klanglich nicht kicken - höchstens musikalisch :zwinker2:

    Wo ist denn der Unterschied zwischen klanglich und musikalisch? Was unterscheidet einen "musikalischen Kick" von einem "klanglichen Kick"? :zwinker2:


    Ich habe ja denke ich schon dargestellt, was ich meine. Auf einer guten Anlage mit einer guten Aufnahme kann einen auch ein Saxophon erschrecken. Nennen wir es "in die Fresse spielend" oder wie auch immer.


    Dass hier die meisten Bassfetischisten sind, ist schon klar.

  • Ich würde gerne ab Beitrag 50 in den Kickbass Thread schieben, da das nix mehr mit John Wick zu tun hat.

    Ich würde das gerne hier weiterdiskutieren, da die jetzige Diskussion aus der "John Wick"-Analyse hervorging. Der andere Thread ist sechs Jahre alt und es wurde dort mehr über Lautsprecher diskutiert als über die Ursache von verschiedenen "Kick"-Arten. Wenn wir die Beiträge jetzt rüberschieben, werden sie aus dem Kontext gerissen.

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