(Bau-)Vorstellung des Studio 61 Heimkinos

  • Ich möchte ebenfalls gerne die Gelegenheit nutzen, euch mein Heimkino vorstellen. Ich habe es überwiegend 2019 mit einigen Unterbrechungen in einem separaten Kellerzimmer gebaut und konnte hierbei oft auf euren hilfreichen Rat hören und mich von euren Ideen und Kinovorstelllungen inspirieren lassen. Die (Bau-)Vorstellung erfolgt also nachträglich.


    Der Tradition vieler anderer Heimkinoverrückter folgend, habe ich diesem auch einen Namen gegeben.



    Warum Studio 61? Wie im bekanntesten Nachtclub der Welt, dem Studio 54, soll der Raum ebenfalls zum Amüsieren und Abtauchen in andere Welten dienen. Ganz so eskapistisch und ausschweifend wie im Original wird es dann allerdings nicht :-)

  • Das aktuelle Set-Up könnt ihr über mein Profil (https://www.heimkinoverein.de/user/2057-psxavatar/#about) einsehen. Die wesentlichen Komponenten zum Zeitpunkt des Bauberichtes aber nachfolgend in Kurzfassung:


    Heimkino in Kellerraum, Raumgröße ca. 27 m², Raumhöhe 2,25m

    7.1.4 Layout (Dolby Atmos)

    3 Sitzplätze (1 Reihe)

    21:9 Stewart Studiotek 130 Leinwand, akustisch transparent, maskierbar, 270 cm max. Bildbreite

    L/C/R Lautsprecher: B&W CT8.2

    SL/SR/SBL/SBR Lautsprecher: B&W CT8.4

    Subwoofer: Eigenbau, Peerless XXLS 12, 75 Liter, geschlossen, in SBA Anordnung, 4 Stück in Front

    Vorstufe: ArcamAVR390 Receiver

    Endstufen: Classé CT5300, Crown XTi 4002 (Subs), IMG Stage Line STA-400d (Höhenkanäle)

  • So sieht es im aktuellen Zustand aus:


    1) Seitlicher Blick ins Heimkino (Leinwand im 16:9 Format / seitliche Maskierung)


    2) Blick auf die Leinwand (21:9 Format / ohne Maskierung)


    3) Blick vom rechten Frontlautsprecher in Richtung Sitzreihe / Tür

    Anmerkung: Für die Tür muss ich mir noch was einfallen lassen. Angedacht ist sie mit DCFix zu bekleben.


    4) Blick in Richtung Rückseite

    Anmerkung: Bitte die schicke Deckenlampe neben dem Beamer wegdenken. Diese ist noch ein Überbleibsel aus der Bauzeit.


    5) Blick in den Technikbereich hinter der Ytong-Wand


    Einzelne Photos habe ich im Weitwinkel aufgenommen, um einen größeren Ausschnitt abbilden zu können.

  • Um die Vorstellung etwas übersichtlicher zu machen, werde ich mich an nachfolgender Gliederung orientieren:


    1. Einleitung

    2. Planung

    3. Umsetzung bauliche Maßnahmen

    4. Abschließende Worte

    5. Einstellungen & Abstimmung


    Die abschließenden Worte habe ich vorgezogen, da es ggf. zum Thema Einstellungen & Abstimmung noch weiterführende Hinweise von eurer Seite gibt sodass die Vorstellung in eine Diskussion übergehen kann.

  • Einleitung


    Mit dem Kauf unseres Hauses bot sich die Gelegenheit, einen Kellerraum mit ca. 27m² in Beschlag zu nehmen. Hierdurch konnte ich erstmalig den Bau eines dezidierten Heimkinos in Betracht ziehen.


    Meine Erfahrungen mit dem Thema beschränkten sich zuvor auf ein Setup, bestehend aus einem 65“ Plasma TV, Teufel System 8 THX Ultra Set, Playstation 3 sowie Onkyo TX NR 809 Receiver, welches Einzug in ein Dachzimmer unserer damaligen Wohnung hielt. Da mich das Thema schon sehr lange Zeit faszinierte und der Wunsch nach Mehr aufkam, begab ich mich in die Weiten des Internets, um Umsetzungsmöglichkeiten auszuloten. Da ich handwerklich nicht sonderlich geschickt bzw. geübt war und mich die diversen „Hochglanz“-Kinos der Installer in verschiedenen Youtube-Kanälen fasziniert haben, wollte ich das Vorhaben zunächst über einen Installer laufen lassen. Je mehr ich mich über das Thema informierte und hierzu auch meine ersten Erfahrungen mit diesem Forum sammeln durfte, entschloss ich mich, das Abenteuer Selbstbau anzugehen.


    Maßgeblich zur Entscheidung beigetragen hat die Erkenntnis, dass die Kosten für einen Installer nicht zu unterschätzen sind und ich in der Wahl der Komponenten (insb. Marken, Einbindung gebrauchter Geräte) eingeschränkt bin. Außerdem ging ich davon aus, die Grundelemente des Heimkinobaus soweit verstanden zu haben, dass ich es alleine angehen könnte. Ich stellte mich zunächst im April 2018 in dieser Runde vor (Viele Grüße aus dem Rhein Main Gebiet | Kellerkino - Neue User stellen sich vor - Heimkinoverein).


    Ich war von Anfang an äußerst über die Hilfsbereitschaft in der Heimkino-Szene überrascht, egal ob beim Kauf von Heimkinokomponenten, beim Plausch mit erfahreneren Enthusiasten oder natürlich auch in diesem Forum. Ohne euch wäre die Hürde, die vage Idee in Realität umzusetzen, sehr hoch gewesen.


    Ich stellte mir zu Anfang, wie in meiner Vorstellung (siehe Hyperlink Viele Grüße aus dem Rhein Main Gebiet) zu lesen, folgende Fragen:


    1) Einbau über Heimkino-Installer vs. Selbstbau. Die hohen Kosten eines HK-Installer schrecken mich etwas ab, aber mangels Erfahrungswerte (Baffle Wall, Einmessung, Kalibrierung) werde ich ggf. nicht drum rum kommen. Ist jemand über einen Installer gegangen?

    2) Der Raum wird restlichtoptimiert. Ich frage mich, ob ich dadurch auf eine Maskierung der Leinwand verzichten kann.

    3) Ich denke, dass die Raumgeometrie kein 7.X Set zulässt, es sei denn ich platziere neben der Sitzgelegenheit zusätzlich Dipole. Ich bin allerdings unsicher, ob Dipole und Direktstrahler harmonieren würden zumal es aus der B&W CT Serie keine Dipole gibt.

    4) Akustik: Bei Betrachtung diverserer Heimkinos scheinen die Akustikelemente einem gewissen Schema zu folgen, ist es ausreichend sich daran zu orientieren oder ist ein Akustiker eine sinnvolle und wichtige Investition?


    Ich werde im Abschnitt Abschließende Worte diese Fragen aus heutigem Standpunkt und nach Umsetzung des Vorhabens beantworten.


    Überlegungen, Diskussionspunkte und ein erster Fortschrittsbericht finden sich unter B&W CT8.2 in 27m2 Kellerkino - Lautsprecher - Heimkinoverein.

  • Planung


    Ausgangsbasis

    Ausgangspunkt der Planung ist der nachfolgende Raum, der die Besonderheit aufweist, dass er unsymmetrisch ist und sich nach hinten verengt, bedingt durch einen anliegenden Kamin- und Wäschewurfschacht.


    Grundriss:



    Bilder (vor Einzug und vor Renovierung):


    --> Vorderseite

    --> Rückseite


    Bilder (nach Einzug und bei Renovierung):


    --> Vorderseite / Raummitte



    --> Rückseite (inkl. errichteter Ytong-Wand zur Abtrennung des Technikbereiches)



    Keine meiner bisherigen Komponenten sollte in den Raum einziehen, sodass die Planung bei "0" begann. Diese Planung wurde, mehrfach über den Haufen geworfen, da ich diverse Zusammenhänge für ein möglichst gutes Seh- und Hörerlebnis nicht kannte oder eben nicht zusammenbrachte. Schließlich war da die Frage, wie und wo am besten anfangen. Die Grundvorstellungen waren in aller Kürze:


    • 5.1.4 oder – sofern möglich und sinnvoll - 7.1.4 als Boxenanordnung

    • Lautsprecher sollen geeignet sein, um Musik in einer möglichst guten Qualität hören zu können

    • Auro3d oder Dolby Atmos Anordnung für Höhenlautsprecher

    • Einbau der Lautsprecher in eine offene (nicht schallharte) Baffle Wall

    • 21:9 Leinwand

    • Elektrische Kinosessel (3-Sitzer) mit der Möglichkeit auf eine zweite Reihe zu gehen

    • Abgetrennter Technikbereich

    • Schallschutz

  • Planungsgrundlage


    Bedingt durch die angestrebte 7.1.4 Boxenanordnung ergab sich aus meiner Sicht ein optimaler Platz für den 3-Sitzer parallel zur Eingangstür. Hierbei folgte ich einer Orientierung an den optimalen Abstrahlwinkeln der Lautsprecher (Center: 0 Grad, Front: 30 Grad, SurrL/R: 90-110 Grad, SurrB: 150 Grad). Hierbei wird automatisch auch dem Ansatz des Stereodreiecks gefolgt, wonach die Abstände zwischen den beiden Frontlautsprechern dem Abstand zwischen Höhrplatz und Frontlautsprecher entsprechen (gleichschenkliges Dreieck). Eine weitere Vorgabe ergibt sich aus dem Sitzabstand zur Leinwand. Ich versuchte mich bei der geplanten 21:9 LW an einem von mehreren Seiten empfohlenen 1:1 Verhältnis zu halten. Ausgehend vom gegebenen Sitzabstand zwischen geplanten 3-Sitzer und Leinwand ergab sich eine Leinwandbreite von 270-300cm.


    Vor Einzug, während der Renovierung des Hauses nutzte ich die Gelegenheit, Mittels Ytong-Steinen eine Mauer von ca. 180cm setzen zu lassen. Hierdurch wird der Raum symmetrischer, da diese parallel zu der Wand verläuft, die den Raum aufgrund des darin geführten Wäschewurfschachts und Kamins einseitig verengt hat. Ich ließ zwei separate Leitungen vom Sicherungskasten verlegen, um ausreichend Strom bereitstellen zu können. Ferner habe ich zwei Netzwerkanschlüsse vorbereitet, damit ich Streaming-Sticks und Spielkonsole mittels LAN versorgen kann. Um die Lärmemission zu reduzieren, kam eine Schallschutztür zum Einsatz. Im Nachgang musste ich lernen, dass hinsichtlich des „Lärmschutzes“ Wäschewurf- als auch Kaminschacht ein Problem darstellen können, da sie als Resonanzkörper dienen. In der Praxis ist der Raum dennoch recht gut vom restlichen Haus akustisch entkoppelt und die beiden Schächte fallen nicht störend ins Gewicht.


    Ich schwankte in der Entscheidung, ob ich für die Front LS eine Baffle Wall baue oder nicht. Ich habe mich für eine schalloffene Baffle Wall entschieden, da ich dadurch die LS und hierbei insb. die Subwoofer besser („1/4“-Gitter) aufstellen kann. Ferner dient die Konstruktion als Aufnahme für die Leinwand. Durch die Füllung der Konstruktion mit Dämmmaterial können zudem rückwärtige Reflexionen gut bedämpft werden.


    Da der Bau in einem Kellerraum erfolgte stellte sich zwangsläufig die Frage, inwiefern Abstände zu Außenwänden eingehalten werden müssen, um Schimmel vorzubeugen. In meinem Fall grenzen zwei Seiten an den Außenbereich und eine Seite an das Nachbarhaus an. Ich ließ hierzu einen Bausachverständigen kommen, der den Feuchtegehalt in den Wänden prüfte und keine Notwendigkeit sah, Abstand zwischen Wänden und Baffle Wall zu lassen. Er empfahl, an diesen Stellen die Tapete weg zu lassen, da diese Schimmel begünstigt. Unabhängig davon habe ich zu den seitlichen Wänden 5 cm Wandabstand gelassen.


    Lessons Learned: Anfangs folgte ich bei der Planung meinen Wünschen (möglichst große Leinwand, optische Ansätze betreffend der Raumgestaltung etc.). Als ich die Ideen in diesem Forum zur Diskussion stellte, merkte ich schnell, dass der Raum und die entsprechenden Abstände (Stereodreieck, Abstand zur Leinwand) die Planung vorgeben. Hinzu kommen diverse akustische Maßnahmen, z.B. Deckensegel und Absorber, die ebenfalls Auswirkungen auf die optische Gestaltung des Raumes haben. Im Nachhinein ärgere ich mich, die Fliesen aus dem Kellerraum entfernt zu haben. Es wäre einfacher gewesen, auf diesen einen Teppichboden oder Laminat/Parkett o.ä aufzubringen.

  • Planungsinstrumente


    Da ich mit den gängigen 3d Programmen leider wenig anfangen konnte und auch nicht die Motivation hatte, mich näher damit auseinander zu setzen, setzte ich überwiegend auf MS Power Point. Hierüber ließen sich Grundriss und alle Objekte im Maßstab zueinander recht gut aufzeigen.


    Meine Planungsskizze sah dabei am Ende wie folgt aus:

  • Do it yourfself vs Produkte von Heimkino-/Hifianbieter


    Oben genannte Fragestellung stellte sich betreffend der Subwoofer. Die zu meiner Lautsprecherserie korrespondierenden Subwoofer samt passender Endstufe mit DSP hätten ein nicht unwesentliches Loch ins Budget gerissen. Insb. auch hier im Forum habe ich vielfach gelesen, dass im Selbstbau günstigere und zumindest mit Blick auf die räumlichen Gegebenheiten ggf. bessere Subwoofer gebaut werden können. Hinsichtlich des Preises kann ich das bestätigen. Ich entschied mich für vier Peerless XXLS P830845 Chassis, die in Summe ca. 600 EUR gekostet haben. Hinzu kommt 19mm MDF, zugesägt durch den Baumarkt, Ponal Weißleim, Einschlagmuttern, Schrauben, Klemmschuhe sowie Anschlussterminals und Anschlusskabel. Alles in allem dürfte ich unter 1000 EUR für vier Subwoofer rausgekommen sein. Bei B&W hätte ich dafür einen Subwoofer bekommen.


    Die Frage des Selbstbaus stellte sich mir bei den übrigen Lautsprechern nicht, da ich dafür (zumindest aktuell) zu wenig in der Boxenbaumaterie drin bin. Ich finde dies allerdings spannend habe großen Respekt vor allen im Forum, die das optisch – und den Erfahrungsberichtend folgend auch akustisch - in beeindruckender Weise hinbekommen haben. Vielleicht beim nächsten Heimkino dann.


    Lessons Learned: Ich hätte direkt sechs oder acht Subwoofer (ver)bauen sollen. Ich dachte, dass vier Subwoofer ausreichend sind. Um die unteren Frequenzen etwas spürbarer zu machen, wäre allerdings ein größeres Set Up dahingehend sinnvoll gewesen.

  • Umsetzung bauliche Maßnahmen


    Boden und Tapete

    Zum Einsatz kamen zwei Tapeten. Eine dunkelgraue Tapete in Stoff-/Leinenoptik für alle Seitenwände und Eine ebenfalls dunkelgraue Tapete mit Muster für die eingezogene Wand zur Abgrenzung der Technikecke.


    Hinter dem Deckenfries und der Bafflewall wurde keine Tapete angebracht, um der Schimmelgefahr entgegenzuwirken.


    Als Bodenbelag habe ich mich für einen etwas höheren / weicheren Teppichboden entschieden, da ich im Keller keine Fußbodenheizung habe und ich Teppichboden gemütlicher als andere Bodenbeläge finde.






    Lessons Learned: Der Fußboden ist sehr angenehm und passt optisch nach meinem Empfinden gut ins Kino, allerdings bedämpft dieser durchaus den Hochtonbereich. Dem kann man bei der Einmessung entgegenwirken, allerdings werden dadurch die Hochtöner entsprechend stärker belastet. Ein flacherer Teppichboden ist dahingehend sicherlich die etwas bessere Wahl. Unter akustischen Gesichtspunkten ist es wahrscheinlich auch einfacher mit einem festen Bodenmaterial (Parkett, Fliesen, Laminat) zu arbeiten und nur an einzelnen Stellen einen Teppichboden zu legen. Je nach Bedämpfung des Raumes und Reflektionspunkten kann man dann noch variieren. Aus Zeitgründen habe ich mich gegen das Tapezieren entschieden und dies extern vergeben. Es wurden nicht alle Tapetenbahnen leider auf Stoß angebracht, sodass dazwischen die Wand an manchen Stellen - sofern man bei guten Lichtverhältnissen genau hinschaut - minimal zu erkennen ist. Das hätte man, wie im Nachhinein gelernt, vermeiden können, indem man die Wand mit grauer Farbe grundiert hätte.


    Bau der Absorber (Bedämpfung der Erstreflektionen)

    Die Absorber zur Bedämpfung habe ich selbst mittels Holzbrettern, Basotect (10cm) und Stoff gebaut. Das Holz habe ich mittels Lasur abgedunkelt.







  • Bau der Bafflewall


    Mit dem Bau der Bafflewall (BW) wurde vor der Verlegung des Teppichbodens und den Tapezierarbeiten begonnen.


    Verwendet wurde Konstruktionsvollholz in den Dicken 2,5 cm bis 5 cm. Begonnen wurde mit der Front. Zunächst wurden die Holzbalken an der Decke befestigt. Danach kamen die seitlichen Balken und schließlich die Bodenelemente. Die Balken wurden mit Winkeln miteinander verbunden. Die oberen Balken wurden zusätzlich mit der Decke, ebenfalls über Winkel, verbunden. Um Vibrationen zu vermeiden, wurde die Bafflewall auf Anti-Vibrationsmatten ( Waschmaschinenmatten) gestellt. Die Zwischenebenen, zur Aufnahmen der Lautsprecher, wurden mit Spahnplatten aus dem Baumarkt, die mittels Stichsäge zurechtgeschnitten wurden, ausgekleidet.


    Eine erste Planung der BW sah wie folgt aus:



    An dieser habe ich im Laufe der Konstruktion Anpassungen vorgenommen. Die wesentlichste Änderung war, dass die äußeren Lautsprecher (L/R) aus der BW nach vorne gezogen wurden und in Richtung Höhrplatz eingedreht wurden. Diese brachte ein signifikant besseres Klangbild (getestet im Stereomodus, deutlich breitere Bühne, Stimme aus der Mitte) als in der Ausgangslage, als L / C / R Lautsprecher nebeneinander standen. Das Klangbild des L / R Lautsprechers konnte sich durch diese Maßnahme deutlich besser entfalten.


    Ich habe noch eine (von mehreren) Teillisten gefunden, die ich ebenfalls mal aufnehme:



    Im Vorfeld habe ich im Bereich der BW mehrere Steckdosen gesetzt, um Licht und Leinwandmaskierung ansteuern zu können. Außerdem habe ich dort auch einen Lan-Anschluss gesetzt, um zwei Lan-Kabel zusammen mit den anderen Kabeln in den Technikbereich verlegen zu können.


    Hier kommen Bilder der Bauphase:
















    Anmerkung: Leider kann ich das Bild des L-Lautsprechers nicht drehen. Es zeigt, dass die BW nach vorne verlängert wurde und einen Winkel aufweist, damit L und R Lautsprecher besser eingedreht werden können.

    Außerdem wurden zwischenzeitlich die äußeren Streben ca. 5 cm in das Innere der BW verlegt, damit links und rechts ein Abstand zur Wand verbleibt.


    Das fertige Produkt sah dann wie folgt aus.



    Ich war während des Baus unsicher, ob ich die richtige Höhe für die Lautsprecher-Podeste finde. Das hing auch damit zusammen, dass ich noch keine Entscheidung für die Kinobestuhlung gefasst hatte.

    Nachdem meine Entscheidung auf die Sofanelle Matera Sitzreihe fiel, konnte ich die zu erwartende Ohrhöhe ermitteln und dies als Referenzhöhe für die Hochtöner nehmen. Dies führte dazu, dass ich die Podeste für L / C / R Lautsprecher gegenüber der ersten Planung abgesenkt habe.


    Außerdem beschäftigte mich die Frage, ob ich den Center stehen oder liegend und in welcher Höhe positionieren soll. Schulbuchmäßig wäre sicherlich eine stehende Installation auf gleicher Höhe wie L und R Lautsprecher. Ich habe mich allerdings für die auf dem Bild zu sehende Positionierung entschieden. Zum einen wirkt das Klangbild nach meiner subjektiven Wahrnehmung "breiter" aus der Leinwand kommend, ohne Verdeckung der Tieftöner durch die Leinwandstrebe. Zum anderen ist der Mitteltöner ziemlich mittig in der Leinwand. Der Hochtöner des C ist auf gleicher Höhe wie L und R Lautsprecher. Kurz vor Schluss kam auch noch Jochens ("Macelman") guter Hinweis, den Center etwas anzuwinkeln, um Flatterechos mit dem Leinwandtuch (oder besser der perforierten Folie) zu vermeiden.


    Für mich passt die Anordnung subjektiv sehr gut. Außerdem könnte ich hierdurch zu einem späteren Zeitpunkt ggf. weitere Subwoofer einfacher integrieren.


    Lessons Learned:


    Ich habe nachträglich ein paar Modifikationen vorgenommen, die, wenn sie bei der Planung berücksichtigt gewesen wären, teilweise hätten zeitsparender umgesetzt werden können.

    • Nachträgliches Absenken der Ebenen, auf denen L / C / R Lautsprecher untergebracht wurden. Hintergrund war, dass der Hochtöner ursprünglich auf ca. 115 cm Höhe angeordnet war. Ausgehend von meiner Sitzposition, die beim Filmeschauen auch zusätzlich noch etwas tiefer ausfallen wird, habe ich mich für eine Höhe von 105 cm entschieden.
    • Einziehen der äußeren Balken (jeweils direkt an den Seitenwänden) ca. 6 cm ins Innere der Bafflewall, um etwas Wandabstand zu realisieren. Hierdurch soll ein mögliches Problem mit Schimmel vermieden werden.
    • Nachträgliches leichtes Anwinkeln des Centers, um Flatterechos zwischen C und Leinwand zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
  • Bau der seitlichen und hinteren Holzkonstruktion


    Die seitlichen und hinteren Holzkonstruktionen dienen der Aufnahme der Surround und Surround Back Lautsprecher. Sie sind ebenfalls mit Konstruktionsvollholz in den Dicken 2,5 cm bis 5 cm errichtet worden. Ich habe diese auf Rollen gestellt, um diese bei Bedarf verschieben zu können (u.a. wg. Zugang zu Kaminschacht).


    Planungsskizzen:


    Holzkonstruktion zur Aufnahme des SL und SR Lautsprechers


    Holzkonstruktion zur Aufnahme des SBL und SBR Lautsprechers


    Ich habe diese 40 cm tief geplant und umgesetzt, um sie mit Blick auf die SBA-Anordnung der Subwoofer, mit Dämmaterial füllen zu können.

    Die hintere Holzkonstruktion steht zudem noch gute 30 cm von der Rückwand des Zimmers entfernt.












  • Verlegung der Kabel

    Die Kabel laufen über die Deckenfriese und / oder Holzkonstruktionen. Ich habe dafür auf zuschneidbare Plastikrohre aus dem Baumarkt zurückgegriffen, um die Kabel geordnet über die tlw. weiteren Strecken zu verlegen.

    Ich habe Kabel aus reinem Kupfer in folgenden Stärken genommen:


    • 6mm – L / C / R Lautsprecher

    • 4mm – Surr / Surr Back Lautsprecher

    • 4mm – Subwoofer

    • 2,5mm – Atmos Lautsprecher


    Die Verlegung der Kabel ist weiter unten im Abschnitt "Deckenfries" zu sehen.


    Lessons Learned: Es kommen recht schnell einige Meter Kabel zusammen, die durch mehrere Kabelführungen gebracht werden müssen. Lieber einen größeren Durchschnitt / Durchmesser bei den Plastikrohren / Kabelschächten wählen, damit die Kabel gut geführt werden können.

  • Deckensegel


    Mittel Spiegelmethode habe ich die Erstreflektionspunkte der L / C / R Lautsprecher an der Decke in Erfahrung gebracht.


    Mittels Holzlatten habe ich einen Rahmen gebaut auf den Aixfoam Dämmplatten (100x50 cm), klebend, platziert wurden. Auf der Oberseite der Holzkonstruktion wurden Philips Hue Lightstrips für eine indirekte Beleuchtung angebracht.


    Der Holzrahmen wurde seitlich mit dunklem Tape umwickelt, damit Holz und Schrauben nicht zu sehen sind. Die Befestigung an der Decke erfolgte mittels vier Haken / Öhsen aus dem Baumarkt in ca. 7 cm Abstand von der Decke.






    Lessons Learned: Damit die Lightstrips nicht blenden, habe ich einen L-förmigen Plastikstreifen auf die Ränder der Holzkonstruktion gesetzt. Dadurch schimmert nur indirektes Licht durch. In optischer Hinsicht habe ich das gewünschte Ziel erreicht, allerdings wäre es auch nicht schlecht gewesen, die Lightstrips nach unten zwischen den Aixfoamplatten anzubringen. Dadurch hätte man einen größeren Beleuchtungseffekt.

  • Deckenfries


    Für den vorderen Bereich habe ich links und rechts ein Deckenfries gebaut. Zum einen dient es der versteckten Führung der Kabel, zum anderen zur Beleuchtung und ggf. um in akustischer Hinsicht durch Befüllung mit Basotect Flocken etwas Spielraum zu haben.


    Zum Einsatz kamen Holzlatten, um den inneren Rahmen zu bauen. Die Verkleidung der Konstruktion erfolgt mittels Rahmen, die ich auch Spahnplatten (10mm) zurecht gesägt habe. Diese Rahmen habe ich mit Stoff bespannt.


    Die Beleuchtung erfolgt mittels Philips Hue Lightstrips, die in passenden Schienen (U-Profil) verlegt wurden.








    Die ausgesägten Spahnplatten habe ich mittels Klettbändern an der Holzkonstruktion befestigt, sodass sie auch gut entfernt werden können. Umspannt wurden diese mit schwarzem Akustikstoff (Adamantium).


    Lessons Learned:

    Die innere Konstruktion wurde umständlich über individuell gekürzte Holzlatten erstellt. Hätte ich stattdessen direkt auf an der Decke und an der Wand angebrachten Holzlatten aufgesetzt, anstatt L-förmige Führungen zu bauen, hätte ich mir Arbeit beim Abmessen und Anpassen erspart

    Die Spahnplatten sind sehr empfindlich. Nach dem Sägen ist mir ein Rahmen gebrochen. Ggf. sind 12mm Dicke oder mehr besser. Meine Befürchtungen, dass das helle Holz durch den Stoff sichtbar wird haben sich nicht bestätigt. Ich hätte mir die Lasierung der Hölzer sparen können.



  • Einbringung von Dämmmaterial in die Holzkonstruktionen / Stoffverkleidung

    Das Einbringen des Dämmmaterials war mit Abstand die unangenehmste Arbeit, vor allem, wenn man sich den Spaß an heißen Sommertagen gibt und Schutzkleidung samt Mundschutz trägt. Um die Steinwolle schneiden zu können, empfiehlt es sich ein hierfür vorgesehenes Messer im Baumarkt zu kaufen. Es sieht mit dem Wellenschliff aus wie ein Brotmesser und vereinfacht das Schneiden ungemein. Die Kombination aus weißen Anzug, Mundschutz und 30cm Klinge in der Hand gab für die Nachbarn sicherlich ein spektakuläres Bild ab...


    Der Anfang:


    Die ersten Blöcke liegen geschnitten in der Baffle Wall:


    Die Baffle Wall ist komplett gefüllt:


    Anschließend wurde diese mit Unkrautvlies geschlossen:


    Weiter ging es mit der hinteren Holzkonstruktion:


    Welche ebenfalls an allen Seiten mit Unkrautvlies umschlossen wurde:


    In den Seitenkonstruktionen wurde die Dämmwolle in Blöcken eingebracht:



    Durch das blockweise Einbringen der Dämmwolle in den Seitenkonstruktionen kann ich die Dämmung bei Bedarf auch wieder reduzieren.


    Die Holzkonstruktionen wurden anschließend mit Adamantium Stoff verkleidet. Hierfür galt es einige Rahmen zu bauen.


    Ich entschied mich auch die Absorber zur Bedämpfung der Erstreflektionen der L / C / R Lautsprecher zu verkleiden, da mir diese optisch nicht so gut gefielen und es zudem weniger Reflektionen auf der Leinwand gibt.


    Holzrahmen um die drei Absorber:


    Umspannter Holzrahmen:

  • Beleuchtung


    Das Kino wird über insgesamt sechs Philips Hue Lightstrips beleuchtet.


    • Deckenfries L / R
    • Deckensegel vorne / hinten
    • Holzkonstruktion L / R

    Die Bedienung erfolgt über die Logitech Hue Fernbedienung.


    Podest


    Ursprünglich sollte hinter den Dreisitzer noch ein Podest für einen weiteren Zweisitzer gebaut werden. Dieser würde parallel zur eingezogenen Ytong-Wand verlaufen. Eine vierfach Steckdose ist hierfür schon in dieser Wand vorbereitet.

    Bis jetzt haben wir das Kino nur im kleinen Kreis genutzt und das Bedürfnis nach mehr (permanenter) Bestuhlung ist nicht aufgekommen. Sollte sich hieran mal was ändern, werde ich es an dieser Stelle nachdokumentieren.

  • Serverschrank / Technik

    Die Technik wurde im oben beschriebenen Technikbereich außerhalb des Sichtfeldes in einem Serverschrank untergebracht. Dort laufen auch alle Lautsprecher- und Lan-Kabel zusammen.


    Neben dem Serverschrank befindet sich ein Fenster, dass zumindest in kühleren Jahreszeiten zusätzlich zur Kühlung beitragen kann.


    Ich kann die Verwendung eines Serverschrankes sehr empfehlen. Es kam leider mehrfach vor, dass ich Heimkinokomponenten austauschen / reparieren lassen musste und der Schrank hat den gesamten Prozess (Kabel abnehmen, umstecken etc.) deutlich vereinfacht.

  • Beamer / Beamerhalterung


    Mit dem Kauf eines Beamer tat ich mich mangels Erfahrungswerten schwer. Ich hatte bis zu meinem Heimkinoprojekt noch keinen Beamer gekauft. Ich liebäugelte zunächst mit einem Sony VPL VW 570 ES. Ein Händler bot diesen als Aussteller zu einem fairen Kurs an. Ich wollte diesen kaufen, wozu es allerdings nicht kam, da dieser kurz vorher anderweitig zugesagt wurde. Im Nachhinein betrachtet war das für meine Kaufentscheidung nur förderlich, da ich dadurch beim gleichen Händler mehrere Beamer im Vergleich sehen konnte (Sony VPL VW 570 ES / JVC DLA N 5 und NX9). Die JVCs haben mir sehr gut gefallen. Von den Sony Beamern wurde mir mit Blick auf Gamma- und Kontrast- Problematik insb. auch aus diesem Forum abgeraten. Parallel dazu wurde mir noch ein älterer Runco Beamer angeboten, den ich hier ebenfalls zur Diskussion stellte (Gebrauchter Runco VX 22i Cinewide vs Sony JVC - Beamer & Leinwände - Heimkinoverein).


    Die Entscheidung fiel schließlich auf einen JVC DLA N 5 Beamer. Über den Link JVC Beamer Käufer im Januar / Februar 2020 - Biete / Suche - Heimkinoverein und auch außerhalb des Forums schaute ich nach weiteren Beamer-Interessenten. So kamen insgesamt acht Beamer zusammen, die wir bei einem Händler bestellten.


    Der Beamer erreichte mich im März 2020, passend zum anstehenden Lockdown (COVID-19).



    Ich bin mit dem Kauf sehr zufrieden. Der Beamer macht ein tolles Bild, ist gut zu bedienen und gibt auch bei 4k / UHD / HDR dank Frame Adapt und Kino Optimierer eine gute Figur ohne große Nachjustierung ab.


    Als Beamerhalterung kommt die Alu Design Halterung zum EInsatz:


    Design Deckenhalter für Projektoren | GROBI.TV


    Gerade mit Blick auf das Ein- und Aushängen und die Feinjustierung des Beamers ist die Halterung sehr zu empfehlen. Im Falle von JVC Beamern braucht man noch eine Erweiterung / Verlängerung für die Aufhängung.

  • Kinobestuhulung


    Die Planung umfasst bis zu zwei Reihen. Die Reihe mit dem Referenzplatz befindet sich zwischen den Surround-Lautsprechern (ca. 100-110 Grad Winkel). Es handelt sich um einen Drei-Sitzer von Sofanella. Der Modellname lautet Matera. In meinem anderen Thread (B&W CT8.2 in 27m2 Kellerkino - Lautsprecher - Heimkinoverein) habe ich diesen bereits kurz vorgestellt. Der Übersichtlichkeit halber übernehme ich die Beschreibung in Teilen und ergänze diese mit meiner Sichtweise nach ca. 18 Monaten Nutzung.


    Ich habe die Sitzreihe ohne vorherigem Probesitzen, lediglich nach einem Vergleich von mehrere Stoffmuster, bestellt.


    Nach ausgiebigem Probesitzen war ich direkt sehr zufrieden! Die Rückenlehne ist, wie auch schon diversen anderen Diskussion festgestellt wurde, nicht sonderlich hoch. Ich bin 1,81m groß. Wenn ich gerade sitze, ist das Kopfpolster im Nacken / am unteren Ende des Kopfes. Wenn ich die Rückenlehne flacher stelle, rutsche ich weiter in den Sitz rein, sodass mein Kopf ca. zur Hälfte auf dem Kopfpolster aufliegt. Ich empfinde es als großen Vorteil, dass die Ohren nicht abgeschirmt werden.


    Ich habe die Stoffvariante bestellt. Der Stoff macht auf mich einen ordentlichen, robusten Eindruck. Die Nähte sehen alle sauber aus. Der Motor läuft sauber und ruhig. Das Einzige was ich etwas unglücklich finde, ist, dass ich pro Sitz einen separaten Stecker habe. D.h. ich muss den Dreisitzer drei Mal an den Strom anschließen, anstatt diesen in Reihe geschaltet mit einem Stecker anzuschließen. Die Ausdünstungen halten sich sehr im Rahmen.


    Das Bedienfeld der Sessel ist ok. Insgesamt vier Knöpfe und ein USB Anschluss. Die Knöpfe könnten nach meinem Geschmack etwas fester im Bedienfeld eingefasst sein.


    Die Polster sind ehern etwas weicher als härter. Ich finde die Härte angenehm. Der Rücken wird gut gestützt.


    Nach 18 Monaten würde ich meine Einschätzung weiterhin unterschreiben. Der Referenzplatz wurde deutlich häufiger genutzt als die anderen beiden Plätze. Die Polsterhärte hat jedoch nicht merklich zu diesen nachgelassen. Der Stoff weist keine Abnutzungsspuren auf. Die Motoren laufen sauber, ruhig und zuverlässig. Die Knöpfe sitzen noch alle in ihren Fassungen. Die USB Ports benutze ich eigentlich nie, sie haben bisher in den wenigen Fällen aber immer ihren Dienst getan. Ich würde die Sitzreihe nicht für Personen empfehlen, die deutlich größer als 1,80m sind. Bei 1,90m und mehr dürfte die Kopfstütze zu weit unten sein.


    Hier kommen noch ein paar Bilder, um einen besseren Eindruck zu bekommen:







    Der Stoff ist nicht abnehmbar. Ich habe aktuell als Übergangslösung, bis ich mir Bezüge schneidern lasen kann, Kissenbezüge auf die Kopfstützen gezogen.


    Sollte ich irgendwann den Drang zur Erweiterung der Sitzgelegenheiten verspüren, werde ich hinter dem Dreisitzer ein kleines Podest bauen und einen Zweisitzer draufstellen.


    Bisherige Anpassungen / Modifikationen


    Wie aus den [noch aufzunehmenden] REW-Messungen zu entnehmen, haben Absorber, Teppichboden und Bestuhulung die Nachhallzeit deutlich reduziert. Um diese nicht weiter absacken zu lassen, habe ich mich gegen die Verwendung von weiterem Absorptionsmaterial entschieden. D.h. dass ich die hinteren Reflektionspunkte (Surround L/R) unbehandelt gelassen habe (weiße Markierung an der Wand auf oberen Bildern). Ferner habe ich das Deckenfries nicht mit Basotect gedämmt.


    Ein erster Versuch mit Diffusoren, insgesamt drei Stück (100x50cm), welche ich an der hinteren Holzkonstruktion (Surround Back Left / Right) mittig platziert hatte, hatte für mich keinen hörbaren Mehrwert geliefert.


    Um dem Hochton weniger stark zu bedämpfen, habe ich dünne Holzplatten in die seitlichen Holzkonstruktionen (Surround Left / Right) vor die Dämmung jeweils eingebracht. Auf Ohrhöhe habe ich davon abgesehen, um akustische Reflektionen zu vermeiden. Subjektiv hat das etwas mehr Hochton gebracht.


    Vor kurzem habe ich die Würfel aus Dämmmaterial, bis auf einen Streifen (ca. 30 x 45cm) auf Ohrhöhe, aus den seitlichen Holzkonstruktionen rausgenommen. Ich meine, dass dies ebenfalls dem Klangbild zuträglich war.


    Offene Punkte


    Hier komme noch ein paar offene Punkte, die ich in der Zukunft mal angehen möchte (Stand Januar 2021):


    • Beamerkalibrierung: Ich betreibe den JVC DLA N5 weitestgehend auf Standardsettings und bin mit dem Bild sehr zufrieden. Wahrscheinlich gibt es aber einige Optimierungsmöglichkeiten (Einstellungen, Presets) die man vornehmen könnte. Hier fehlt mir noch der nötige Einblick.
    • Abstimmung des Arcam AVR 390 / DIRAC: Wenngleich das Filmeschauen auch in akustischer Hinsicht sehr viel Spaß macht, gibt es sicherlich noch einiges an der Einmessung zu optimieren. Eine der Baustellen ist die Anbindung des SBAs an die L/C/R Lautsprecher. Ich muss schon etwas an Pegel auf die Subwoofer geben, damit sich diese von den L / C / R Lautsprechern, welche Fullrange laufen, lösen. Damit meine ich, dass die tieferen Frequenzen wahrnehmbarer werden.
    • Akustik: Evtl. würden weitere akustische Maßnahmen (Skyline Diffusoren im hinterem Deckenbereich, Diffusoren an Erstreflektionspunkten Surround Back Left / Right) weitere akustische Vorteile bringen. Hierbei habe ich allerdings noch keinen Eindruck gewinnen können, was wieviel bringt bzw. was in welchem Maße sinnvoll ist.
    • Beim Gegenlesen meines Berichtes ist mir der weiße Heizkörper im Technikbereich direkt ins Auge gesprungen, den ich vor Ort nicht als störend wahrgenommen habe. Ich werde hierfür ein Holzgestellt bauen und dieses mit dunklem Stoff überziehen. Da ich die Heizung nicht benutze und ein kühles Klima beim Filmeschauen vorziehe, ist dieser dann gut versteckt und stört die Optik nicht mehr.


    Abschließende Worte


    Ich habe mir mit dem Bau des Heimkinos einen länger gehegten Wunsch erfüllt. Es sind unzählige Stunden in die Planung, Komponentensuche, den Bau, und in die Abstimmung geflossen. Insbesondere dank euch habe ich sehr viele Ideen und Tipps für die Umsetzung bekommen. Man wird aber auch etwas "versaut" :rofl: Versaut mit Blick auf den Anspruch, mit welchem man Filme schauen möchte. Es macht sehr viel Spaß, Filme in einer solchen Umgebung zu schauen. Es war eine gute Erfahrung, sich auf neue Themenfelder (Akustik, LS-bau, Kinobau) einzulassen und dem normalen Arbeitstrott (am Schreibtisch) ein Gegengewicht zu bieten. Ich habe aber definitiv den zeitlichen Aufwand unterschätzt. Teilweise hatte ich, bei den diversen job- und familiärbedingten Pausen, das Gefühl, dass ich nicht an einem Heimkino sondern am Berliner Flughafen baue. Es war nicht immer ganz leicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Würde ich es wieder machen? Na klar! :zwinker2:


    Mit diesem Prolog daher ab in die Fragen, die ich mir 2017 stellte, bevor alles los ging.


    1) Einbau über Heimkino-Installer vs. Selbstbau. Die hohen Kosten eines HK-Installer schrecken mich etwas ab, aber mangels Erfahrungswerte (Baffle Wall, Einmessung, Kalibrierung) werde ich ggf. nicht drum rum kommen. Ist jemand über einen Installer gegangen?


    --> Ich würde auch mein nächstes Heimkino, wenn es die Zeit zulässt, selbst bauen. Es fordert fachlich und handwerklich und macht Spaß, wenn man nicht gerade Dämmwolle verarbeiten darf :waaaht:. Außerdem war ich flexibel in der Auswahl meiner Komponenten. Insbesondere mit Blick auf gebrauchte Komponenten konnte sich einiges an Geld sparen lassen. Wenn der zeitliche Rahmen knapp ist und das Finanzielle es zulässt, würde ich aber auch durchaus über die Planung und den Bau des Heimkinos durch einen Experten nachdenken (ohne Komponenten).


    2) Der Raum wird restlichtoptimiert. Ich frage mich, ob ich dadurch auf eine Maskierung der Leinwand verzichten kann.


    --> Mir bringt die Maskierung auf jeden Fall einen Mehrwert, auch wenn der Raum sehr dunkel ist. Könnte ich aber auch darauf verzichten? Ja.


    3) Ich denke, dass die Raumgeometrie kein 7.X Set zulässt, es sei denn ich platziere neben der Sitzgelegenheit zusätzlich Dipole. Ich bin allerdings unsicher, ob Dipole und Direktstrahler harmonieren würden zumal es aus der B&W CT Serie keine Dipole gibt.


    --> Ich denke, dass meine Anordnung gut funktioniert. Ich vermisse auch nicht die Dipol-Charakteristik der Surround-Lautsprecher, die ich vorher hatte (Teufel System 8). Das Surround-Klangbild ist für mich direkter und weniger diffus. Insbesondere bei Konzert-DVDs / Blu Rays (z.B. Jean Michel Jarré in der verbotenen Stadt) oder auch gut abgemischten Filmen macht das Spaß.


    4) Akustik: Bei Betrachtung diverserer Heimkinos scheinen die Akustikelemente einem gewissen Schema zu folgen, ist es ausreichend sich daran zu orientieren oder ist ein Akustiker eine sinnvolle und wichtige Investition?


    --> Ich dachte damals, dass es ausreicht, vorne links und rechts drei Absorber aufzuhängen und das Ganze hinten im Raum zu wiederholen. Betreffend (Erst)Reflektionspunkten, Nachhallzeiten, Diffusion etc. hatte ich damals kein nennenswertes Verständnis. Es ist sinnvoll und für ein gutes Ergebnis notwendig in die Grundlagen der Akustik zu gehen und sich Gedanken über Aufstellwinkel der Lautsprecher und akustische Maßnahmen zu machen. Ich habe viel rumexperimentiert, insb. mit den L und R Frontlautsprechern (in Baffle Wall, nach vorne gezogen, eingedreht etc.) und natürlich auch gemessen (REW).


    Fühle ich mich jetzt so, dass ich alles verstanden habe? Nein. Es gibt immer noch viele Threads, die ich hier staunend mitlese und merke, wie viel es noch zu lernen gibt. :) Auf diesem Weg auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Diskussionen, die kritischen Anmerkungen und den tollen Umgang :sbier:



Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!