Körperschallwandler (Shaker) - Technologien, Konzepte, DSP

  • Hallo zusammen,

    ich brauche mal eure Hilfe.

    Hatte früher ein Sofa wo ein Earthquake q10b dran lief, dort wurden mir damals die eigenresonanzen des Sofas via DSP rausgenommen. Nun ist es so das ich ein Podest habe und diese Werte nicht mehr nutzen kann.

    Kann mir jemand helfen wie ich da vorzugehen habe?

    Der gute Mann von damals ist leider nicht mehr greifbar, der mir beim Sofa geholfen hat.

  • Kann mir jemand helfen wie ich da vorzugehen habe?

    Du kannst es nach Gefühl einstellen, indem du mit einem Frequenzgenerator (z.B. in REW) einen Sinus langsam erhöhst. Du merkst dann schon, wo es besonders stark vibriert. Das ist die Resonanzfrequenz und dort kannst du absenken. Wirklich genau wird es nur mit einer Laser- oder einem Beschleunigungssensor. Aber ich denke, die Gefühlsmethode ist deutlich besser als nichts.

  • kannst du das nicht mit dem Handy machen?

    Die App phyphox ermöglicht es dir den Beschleuigungssensor des Handys auszulesen. Du kannst sogar mit einem 2. Handy die Daten des 1. auslesen.

    Wenn du dann eines aufs Sofa legst kannst du die Frequenzen durchfahren und dabei parallel die Sensordaten ablesen.

    Die App würde sogar auch einen passenden Frequenzgenerator liefern.

  • Du kannst es nach Gefühl einstellen, indem du mit einem Frequenzgenerator (z.B. in REW) einen Sinus langsam erhöhst. Du merkst dann schon, wo es besonders stark vibriert. Das ist die Resonanzfrequenz und dort kannst du absenken. Wirklich genau wird es nur mit einer Laser- oder einem Beschleunigungssensor. Aber ich denke, die Gefühlsmethode ist deutlich besser als nichts.


    Dem ist nicht so,

    Der Grund, warum wir mit steigender Frequenz immer mehr spüren, ist der, dass wir Vibrationen nicht als Amplitude wahrnehmen, sondern die Beschleunigung. Und die steigt mit steigender Frequenz. Damit wir alle Frequenzen identisch wahrnehmen, muss der Amplitudengang fallen.


    Die Beschleunigung ist proportional zum Quadrat der Frequenz. Das bedeutet, dass der Amplitudengang mit steigender Frequenz um 1/f² fallen muss, um eine konstante Beschleunigung zu erzielen.


    Zwischen 1 - 10 Hz soll sie proportional zur Beschleunigung sein, darüber proportional zur Geschwindigkeit.


    Außerdem nehmen wir taktile Ereignisse nicht auf einer logarithmischen Skala, sondern auf einer linearen Skala wahr.


    Wenn man Shaker nach Gefühl macht, vergurckt man das komplette Erlebnis, da kleinste Sachen zu groß wirken.


    gruß Dirk

  • Dirk-S.

    Erstmal: die Zusammenhänge sind mir alle bewusst. Ich bin damals schon auf ein Paper gestoßen, das die Wahrnehmung bezüglich Taktilität beschreibt. Leider ist es nicht mehr online.


    Mir ist klar, dass man den kompletten Frequenzbereich ohne Erfahrung nicht nach Gefühl linear einstellen kann. Darum ging es mir auch gar nicht. Es ging darum, eine störende Resonanz abzusenken. Und das halte ich (zumindest in Teilen) sehr wohl für machbar, auch ohne Sensor. Das ist jedenfalls besser, als gar nichts zu entzerren.


    Im Übrigen sehe ich das mit der Entzerrung inzwischen auch nicht mehr so streng. Nach vielen Filmen und Serien, die ich nun mit meinem motorisierten Podest geschaut habe, ergab sich das Bild, dass es zwar häufig gut passt. Es gibt aber auch Ausnahmen, bei denen es überhaupt nicht passt. "Westworld" war z.B. so eine. Da hat wohl niemand den unteren Frequenzbereich überprüft, da kam teilweise komisches Rerumpel, was eher weniger gut zum Geschehen passte. Ein weiteres Negativbeispiel ist "Aquaman". Ich musste das Podest ausschalten, weil es unerträglich wurde bei dem Dauergerumpel. Genauso gibt es natürlich gegenteilige Beispiele, bei denen mit meinem aktuellen Tiefpass überhaupt nichts spürbar ist, weil die Tonspur so stark gefiltert ist.

    Wir sprechen hier eben über einen Frequenzbreich, der beim Mastering anscheinend häufig gar nicht überprüft wird und in der Regel auch nicht dafür gedacht ist, in irgendeiner Form dargestellt zu werden (mit Ausnahmen natürlich).


    Von daher kann man sich zwar an eine Kompromisseinstellung für alle Filme annähern, aber es passt nie für alle wirklich gut. Im Grunde bräuchte man wieder verschiedene Presets, die man zur Laufzeit ändern kann. Eigentlich will ich sowas aber gar nicht. Jede Einstellung während des Films verleitet nach meiner Erfahrung zum Rumspielen und trübt den Filmgenuss. :zwinker2:

  • kein Problem dafür gibt es BEQ und das bekommt man auch Automatisiert.

    Die Ansteuerung und Automatisierung ist nicht das Problem, das meinte ich nicht. Man weiß bei unbekannten Filmen dummerweise erst, wie die richtige Einstellung ist, wenn man ihn gesehen hat. Oder zumindest die erste Actionszene. Und dann muss man mitten im Film umschalten und die Gefahr besteht, dass man nicht zufrieden ist und die Hand an der Fernbedienung kleben bleibt. Das steigert (bei mir zumindest) nicht den Filmgenuss.


    Bereits gesehene Filme kann man dagegen problemlos im Nachhinein optimieren und das richtige Preset als Metadaten hinterlegen und automatisiert ansteuern lassen. Das gilt ja nicht nur für den Tiefbass, sondern auch für alles andere wie zu hohen Schwarzwert usw.

  • Ich habe die Anpassbarkeit über einen "Lautstärkeregler" zwischen DSP und Reckhorn erreicht, direkt an der Schaupositiion. Da kann ich den Effekt nach belieben stärker und schwächer drehen. Spielt natürlich nicht in der Liga von Presets, ist aber besser als nichts. Das Bass-Signal bleibt dabei natürlich unangetastet.

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