Körperschallwandler (Shaker) - Technologien, Konzepte, DSP

    Moin,


    also an sich finde ich, dass mein SBA mit 12 12“ und 4 18“ austrichend Verschiebevolumen hat. Dennoch dürfte auch bei mittleren Lautstärken etwas mehr „Körper“ angeregt werden….im Sinne von „mein Körper“. Das geht zwar mit Spaßkurven ganz gut, aber da es sich auch stark auf das gehörte dann auswirkt ginde ich das nicht immer stimmig.


    Es steht ein Usit 3-er Sofa im Kino und ich hätte wohl gerne eine dezente (also gut angepasste) aber merkliche taktil-Unterstützung. Bilder des Untergestell sowie der Aufnahme der Rückenlehne anbei. Ich finde gerade die hintere Unterkonstruktion schreit nach einem Verbindungsbrett; einem Podest oder anderen Lösungen gegenüber bin ich aber offen.


    Was würdet ihr vorschlagen an shaker(-konzept) und wie anbringen? Dsp (adau1467) und acourate stehen zur Verfügung zwecks Ansteuerung. Vst3 Plugins wären noch einfacher da der DSP bis dato nur routet und ich den somit normal unangetastet lassen kann.


    Grüße

    Zitat von Olombo

    Mal ne Sachdienliche (?) Frage entgegen der Kapitalismusdisskussion:

    - Den ibeam hatte ich mal aufgeschraubt: gummigelagerte Flachspule. Ich vermute (!!!) gut für 40-100Hz aber für infra evtl. Nicht das Optimum.

    - wie sind Buttkicker/earthquake &co aufgebaut?? Worin sind hier die Unterschiede 50€ zu 400€ begründet?


    Grüße

    Bauweisen

    Es gibt zwei Arten von Shakern. Die Kolbenbasierten ohne Mechanische Rückhaltefeder (lentz coil braking system) diese haben dadurch nahezu keine untere Grenzfrequenz und wird nur durch den Hub begrenzt mit extrem hoher taktiler kraft.

    Dann gibt es welche mit mechanischer Feder die an ihrer geringen Bauform zu erkennen sind.

    Durch diese Feder erzeugen sie auf ihrer Resonanzfrequenz (Wie bei einer Gitarrensaite) auf einer Frequenz besonders viel Energie die vor sich hin summt/vibriert und darunter kaum Energie abgibt, dafür fehlt schlichtweg die Masse um etwas zu bewegen.

    Funktionsweise des Quake/Buttkicker²

    Der Buttkicker² funktioniert, wie jeder andere Shaker auch mit einem Massemagneten jedoch unterscheidet sich die Bauweise gravierend von den anderen (lentz coil braking system). Er besitzt schon mal keine Zentrierspinne für den Massemagneten die für die Kraftübertragung und Resonanzfrequenz zuständig ist.


    Als Ersatz dient ein Massemagnet mit zwei verpolten Magnetsegmenten (siehe Bild rechts). (die Schwungmasse wiegt ca1,2 kg BK / 0,66 kg Quake (dafür Stärkeren Neodym) mit einer Maximalen Auslenkung von ca. 21,4 mm; über 21,4 mm schlägt der Buttkicker an/Quake 30mm an.) der in einem Aluzylinder von einem Zentrier Magneten mit entsprechend zum Schwingmagneten verpolt ist, schwebend gehalten wird. Der Kegelförmige Magnetkolben (Quake) sorgt dafür, dass, das Magnetfeld vor dem Verlassen des Magnetfeldes so stark wird, dass er es bei richtiger Einstellung nicht verlassen kann. (macht er es doch, würde er anschlagen) siehe Tuning


    Durch diese Bauweise verhält sich die Feder extrem Progressiv, was den Wirkungsgrad bei diesem Prinzip sehr gering hält, da es keine direkte Kraftübertragung über die Membran auf Gehäuse erfolgt; aber dafür sorgt, dass hochfrequente Signale mit geringer Auslenkung keine Vibrationen verursachen können; nur starke Schläge kommen durch, deren Auslenkung groß genug ist, dass das Magnetfeld eingreifen kann, somit wird die Energie auch auf das äußere Gehäuse übertragen jedoch mit Verlusten, da das Magnetfeld ja nicht unendlich groß ist. Eingebremst wird ein solches System zusätzlich mit dem Wirbelstromeffekt, der sich ergibt, wenn ein starker Magnet in einem Alu Rohr bewegt wird. Bereits der freie, unbeschleunigte Fall des Magneten durch ein 1 m langes Alu Rohr mit Originaldurchmesser dauert über 5 Sek.


    Diese Bauweise lässt keine Möglichkeit zu ungenauen Impulsen wie es bei anderen Shaker-Bauformen der Fall ist, da der Massemagnet sofort durch Gegeninduktion und vom gegenüberliegenden Magneten gebremst wird und ist nicht auf die schwach bremsende Wirkung, einer physischen Sicke angewiesen ist.


    So kommt es bei den Shakern mit Sicke zu Überschwingern da das Magnetfeld nicht groß genug Dimensioniert wurde zum Bremsen, was Impulstreue kostet. Ein Nachteil ist das bei geringen Signalströmen der Magnet im Rohr rotiert bis der Signalstrom stark genug wird und es zur Bewegung kommt, zwar kommt es nicht zu Schwingungen was ein Vibrieren verhindert jedoch ein rattern verursachen kann. Dies wird durch die Einstellung des Noisegates worauf später eingehen sowieso verhindert.


    Wenn es auf präzise Schläge ankommt (wie im Kinoeinsatz) führt kein Weg an einem Quake 10.0b vorbei, wer jedoch auch das gezupfte einer Gitarre wert legt (Hi-Fi) ist mit den anderen besser bedient. (Tiefste Ton der Gitarre, die Note E mit 84Hz) jedoch sollte nicht vergessen werden das es auch darauf ankommt wie schnell die Schwungmasse wieder eingebremst wird.

    Zitat von ((( atom )))

    Allgemeiner Konsens im internet ist wohl, dass der Ibeam sich gut Musik eignet, aber einfach keinen Tiefgang beherrscht, wohingegen z.B. die Earthquakes zwar sehr tief und "laut" können, aber nicht so zackig sind, wie der Ibeam.

    Hatte hier Messungen hochgeladen, der Quake geht weiter im Frequenzgang und ist auch Präziser in allen Bereichen.

    Zitat von Dirk-S.

    Godzilla vs Kong da geht die Post unter 20Hz ab.

    Wie meine Analyse zeigt, ja gerade nicht. Da ist ein steiler Hochpass bei 20 Hz auf dem LFE. Ohne Entzerrung ist da praktisch nichts unter 20 Hz.


    Zitat von Dirk-S.

    Beim einmessen muss beachten das es Linear und nicht logarithmisch ist da unser Tastsinn auch so arbeitet.

    Hast du dafür Belege?

    Ich habe bisher nur gelesen, dass auch der Tastsinn, wie auch unsere anderen Sinne, logarithmisch arbeitet.

    Hi,


    also so langsam komme ich auf den Trichter, ggf. doch das Podest bauen zu müssen. Wäre nicht weiter tragisch nur mehr Aufwand.


    Wie ist die Alternative mit mehreren kleineren (BS200i hatte ich mal angeschaut) statt 1-2 großer 10b? Sinnfrei? Mehrere kleine Schwungmassen sind ggf. besser kontrolliert als eine Große?


    Sollte am 10b nix vorbei gehen (außer Linearmotoren): 2 Stück für den 3er Usit ok?

    Evtl. könnte man eine frei hängende Konstruktion a la Hollywood-Schaukel mit viel Masse richtig gut optimieren. Nur die Seile könnten der Projektion im Weg sein.. ;)

    Zitat von Olombo

    Wie ist die Alternative mit mehreren kleineren (BS200i hatte ich mal angeschaut) statt 1-2 großer 10b? Sinnfrei? Mehrere kleine Schwungmassen sind ggf. besser kontrolliert als eine Große?

    Habe sechs Stück der Sinustec ST-BS 250 unter meinem Dreier-Relaxsofa. Rummst ordentlich, habe aber keinen direkten Vergleich zu höherpreisigeren.

    Zitat von Mankra

    Wenn es zuviel schüttelt, ist es eh schnell nervig. Es reicht eine leichte, taktile Unterstützung, IMHO.

    Nabend,


    genau das sollte es ja eben nicht....schütteln !!!

    Es sei denn man will diese "Game Nummer" umsetzen (s. div. Videos dazu).

    Der eigentliche (oder mein Ansatz) ist sehr viel Energie pro Sitz zu generieren OHNE das er dann zu sehr angeregt wird, in Form von Schütteln, Sitz macht Eigengeräusche etc.

    Daher viel Verstrebung, schwere Dämmung, gute Sitzbasis und durchdachter Einbau, inkl. beste Ansteuerung.

    Erst dann gibt es den Rums ohne Delay, Aufweichung etc.


    Ich glaube das haben viele User noch nicht verstanden, worauf es ggf. ankommen sollte, wenn man es richtig macht.

    (Und bitte nicht wieder in die Schublade, das alles darunter Mist ist, es ging um einen höheren Anspruch oder wie weit kann man es bringen mit den Körperschallwandlern).

    In Raum 2 werde ich da nochmal mehr umsetzen.:zwinker2:


    ANDY

    Das mit der Hollywoodschaukel ist eine schlechte Idee überhaupt alles mit Stahlfedern da sie über eine zu geringe Eigendämpfung verfügen das verlängert das Ausschwingverhalten der gesamten Konstruktion.


    Viele kleine sind auch nicht besser, wenn diese halt von Grund auf nicht dem Impuls folgen können.


    gruß Dirk

    Das wird den meisten wohl zu teuer sein, den dann muss man, um auf eine vernünftige Dämpfung zu kommen auf Öldämpfer mit Zug und Druckstufe zurückgreifen um zu einem gutem Ergebnis zu kommen.

    Stahlfeder mit Elastomere oder ähnliche reichen einfach nicht und man handelt sich eine weitere Resonanz ein.

    Silentblöcke sind da der bessere Weg.


    gruß Dirk

    Zitat von Keyplayer

    Vielleicht etwas unterdimensioniert für deine Ansprüche aber ich habe an der hintern Strebe einen Buttkicker Gamer hängen. Da braucht man keinen Anschnallgurt aber der Basseffekt wird wunderbar unterstützt.

    Sind das USIT -Sessel und hast du die entkoppelt? Kannst du noch etwas mehr zum Effekt sagen?

    Der kleine Buttkicker soll ja auch bis 5 Hz runter gehen.

    Eigentlich hatte ich zwei Earthquakes geplant inklusive entkoppeltem Podest für meine sieben USIT. Aber alternativ könnte ich mir auch vorstellen je Sessel einen Mini Buttkicker zu installieren und die USIT-Füße dann entkoppeln. Das wäre wohl wesentlich einfacher umzusetzen.

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