4k - 2160p Warping Gerät von VNS kommt im Frühjahr 2021 !

  • Inzwischen ist die Geobox UD101 Lite eingetroffen und ich konnte sie ein paar Tage testen.



    Zunächst zu dem ernüchternden Teil: die aktuelle Firmware kann zwar sowohl YCbCr als auch RGB entgegennehmen, sie gibt aber immer nur RGB 4:4:4 mit 60 Hz aus. Man kann zwar andere Bildraten einstellen (aber einige fehlen), automatisch schaltet sie jedoch nicht um. Und es findet keine Konvertierung von Video- zu PC-Levels statt. Das HDR-Flag wird auch nicht durchgereicht. Die Geobox ist damit im jetzigen Zustand praktisch heimkinountauglich.


    Unser freundlicher Kontakt zu VNS erklärte uns, dass sie über eine Spezialfirmware zumindest die Synchronisation der Bildrate zwischen Aus- und Eingang implementieren könnten, so wie es die alte G-202 auch gemacht hat. Das Design kann aber nicht so geändert werden, dass ein anderes Format als RGB 4:4:4 ausgegeben wird.



    Allgemeines

    Es ist ein Lüfter verbaut, den man hört. Der ist nicht ultralaut, aber lauter und unangenehmer als ein moderner (nicht lautstärkeoptimierter) PC. Die Geobox sollte also im Technikraum untergebracht werden.


    Beim Menü hat sich seit der G-202 wenig verändert. Es sieht sehr ähnlich aus, bietet nur etwas andere Optionen. Man kann z.B. die Anzahl der Anfasspunkte für die Geometrieentzerrung auswählen. Das ist bei dem Software-Warper Immersive Display Pro z.B. auch so. Die Bedienung ist also intuitiv und die Entzerrung ist schnell eingestellt.


    Zum Processing: die Geobox erzeugt eine Verzögerung von 33 ms zwischen Ein- und Ausgang, die bei Bewegung der Maus über den PC spürbar ist. Das ist nicht viel, aber spielen wird darüber sicherlich beeinträchtigt sein. Für Heimkinoanwendung sollte die Verzögerung dagegen kein Thema sein. Die G-202 verhielt sich hier ähnlich.


    Die Ausgangsauflösung ist übrigens unabhängig von der Eingangsauflösung. Es ist nicht so, dass bei 1080p-Zuspielung automatisch auch 1080p rauskommt, sondern bei einem 4k-Anzeigegerät im Normalfall 2160p. Das heißt, die Geobox skaliert dann. Man kann die Ausgangsauflösung einstellen. Sie ist Teil des Profils, das man speichern kann. Insgesamt sind fünf Speicherplätze vorhanden.


    Die Geobox reagiert mit akzeptabler Geschwindigkeit auf eine Änderung der Eingangsauflösung. Ähnlich schnell wie mein Samsung TV. Der JVC X7900 ist dagegen richtig langsam.



    Bildqualität

    Zunächst habe ich die Geobox an meinem Arbeits-PC systematisch mit Testbildern befeuert. Dabei konnte ich direkt mit dem Warping der NVIDIA Quadro vergleichen. An dem PC hängt ein 42"-LCD mit 4K-Auflösung. Ich sitze ca. 80 cm davor und kann beliebig nah heran. Perfekte Voraussetzungen also, um jedes Detail zu sehen.


    Schon damals bei meinen Tests von Warping-Software, habe ich vor allem die Testbilder von Burosch genutzt. Die gibt es in verschiedenen Auflösungen (bis 8k) und es sind, neben synthetischen Testbildern, einige hochauflösende Fotos dabei, mit denen man Dinge wie Schärfe oder Aliasing gut beurteilen kann.

    Ich habe die Entzerrung so eingestellt, wie man es bei einer stark gekrümmten Leinwand benutzen würde, zu der der Projektor mittig der Höhe steht. Also unten und oben symmetrisch. Die Schärfe der Geobox ist sehr gut und auf demselben Niveau wie die Quadro. Selbst wenn stärker entzerrt wird, hatte ich nicht das Gefühl, Auflösung zu verlieren.


    Sowohl Geobox als auch die Quadro erzeugen leichtes Aliasing. Das fällt in Standbildern nicht auf. Sobald sich etwas bewegt, kann man es an Kanten und feinen Strukturen erkennen. Das Aliasing ist bei der Geobox etwas stärker als bei der Quadro ausgeprägt. Allerdings ist das insgesamt wirklich sehr wenig. Man muss schon genau hinschauen und wissen, worauf man achten muss. In Filmen, die in der Regel deutlich geringer aufgelöst sind als die Testfotos, konnte ich das bisher nicht sehen. Leider ist es mir nicht gelungen, davon ein Video zu machen, da der Sensor meiner Spiegelreflex mit dem Pixelraster des LCDs interferiert. Man sieht also im Video nicht das, was ich sehe.


    Ein kurzer Test am Projektor ergab keine weiteren Erkenntnisse.



    Fazit

    Die Einschränkung bezüglich YCBCr und HDR ist natürlich ein Problem für alle ohne Videoprozessor. Alle Besitzer eines Lumagens oder HTPCs können die Geobox problemlos nutzen, sofern die Synchronisation der Bildrate nachgelegt wird. Unter den Voraussetzungen konnte ich zumindest keine größeren Schwächen im Bild ausmachen.


    Schade. Für HTPC-Nutzer bleibt dann zum Glück noch der Griff zur Softwarelösung, die ja bildmäßig sogar minimal besser ist. Oder eben der Blick zu den Konkurrenzprodukten, die aber meist in noch höheren Preisbereichen liegen als die Geobox. Und ob da alles funktioniert, was wir brauchen, ist fraglich. Die Zielmärkte dieser Kisten beinhalten schließlich alle nicht den Heimkinobereich.

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