..dass wusstest du ja letztlich aber auch schon zuvor, Torsten
Der Film erzählt ja leider nichts 'neues'..
Letztlich geht es darum, was jeder aus diesem Wissen macht.
Entweder es stört das persönliche Wohlempfinden und man versucht, seinen Beitrag zum 'nicht-fiunktionieren' des Systems zu leisten, oder man zitiert Rhett Butler und freut sich, mal nicht selber der 'Schütze Arsch' zu sein.
NOMADLAND
Blu-ray
Film: 9/10 Punkte
Nach dem Zusammenbruch der Bergbaustadt Empire, inklusive Löschung der Postleitzahl, wird die Stadt von allen Bürgern verlassen. Eine der Mitarbeiterinnen, die 60-jährige Fern, hat im Zusammenhang der Umsiedlung alles verloren. Sie lebt in einem Camper-Van, verzichtet auf jedweden materiellen Komfort und hält sich mit saisonalen Jobs finanziell über Wasser. Sie lebt ein modernes Nomaden-Leben, meistens abseits der Zivilisation, und fährt durch das Land. Bei erheblichen Minusgraden und hochsommerlichen Temperaturen, Fern lebt in ihrem heruntergekommenen Van, bis dieser einen Motorschaden erleidet. Da sie die Reparatur nicht bezahlen kann, nimmt sie Kontakt zu ihrer Schwester auf, um sich das Geld für die Reparatur zu leihen. Doch ihre Schwester lehnt ab.
Chloé Zhao schuf ein intensives Portrait einer älteren Frau, die durch das Land reist und dabei auf jeglichen Komfort verzichtet. Ihre Natürlichkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft beeindrucken. Es werden Freundschaften näher beleuchtet und der Umgang mit Schicksalsschlägen. Frances McDormand verkörpert die 60-jährige Fern überaus glaubwürdig.
Dieser Film ist nichts für Zwischendurch, sondern man muss sich wirklich auf die Geschichte einlassen.
Gleich drei Oscars hat der Film 2021 gewonnen:
Bester Film
Beste Regie
Beste Hauptdarstellerin
Bild: 8/10 Punkte
Entsättigte kühle Farben prägen überwiegend den CinemaScope-Transfer. Ein paar farbenprächtige Sonnenuntergänge bilden den Kontrast. Dunkle Szenen sind hervorragend durchgezeichnet. Die Schärfe ist ausgezeichnet und zeigt im Canyon jeden noch so kleinen Stein.
Ton: 7/10 Punkte
Der Film wird von Dialogen getragen, die sehr natürlich klingen. Frauen- und Männerstimmen sind klar und deutlich zu verstehen. Musik spielt recht weiträumig. Zahlreiche Umgebungsgeräusche verteilen sich auf die Rear-Kanäle des Dolby-Digital-5.1-Mix.
Der Film läuft aktuell in den deutschen Kinos, ist aber als Blu-ray mit deutschem 5.1-Ton und deutschen Menü bereits in GB erhältlich.
Nomadland
FSK 0, 107 min
Aloha,
zum besten Oscarfilm 2021 gewählt, schaute ich mir heute u. a. diesen Streifen an. Ich mag Frances McDormand sehr aus „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, aber hier erwärmt sie mich nicht ansatzweise wie in diesem. Sie spielt nicht schlecht, allerdings niemals so überragend, um den Oscar für die beste Hauptdarstellerin zu bekommen. Aber obwohl ich ein Campingromantiker bin, tangiert mich dieser Film ebenso nicht besonders. Er ist viel zu wenig Drama denn sozial wohlwollender Menschenfreundekram, der viel zu berechenbar daherkommt. Wer nicht gerade einen Helferkomplex hat oder ein übersozialer Typ ist, den wird das wohl nicht besonders begeistern.
Leider erfüllten fast alle oscarnominierten Filme, die ich bisher kenne, eher eine Haltung als eine besondere Leistung, was aufgrund der Ankündigungen der Academy zu befürchten war. In diesem Sinne wird das also konsequent angewandt. Mir missfällt diese Auswahl, die nicht mehr danach geht, wer die beste Leistung abliefert, sondern welcher ethnischen Gruppe man angehört bzw. ob es um ein sozial relevantes Thema geht.
Fazit: Für mich ist dieser Streifen lange nicht der beste Film 2020/21 – eher eine der größten Enttäuschungen im letzten Jahrzehnt in dieser Kategorie – und F. McD auch nicht die beste Hauptdarstellerin dieser Saison, aber sie avanciert in den letzten Jahren zum Gegenentwurf von Glenn Close, die auch in diesem Jahr erneut nominiert war, aber den Oscar für „Hillbilly Elegy“ mal wieder nicht absahnte, obwohl sie ihn weit mehr verdient gehabt hätte.
Film: 3
Ton: 2-
Bild: 2-
Leider erfüllten fast alle oscarnominierten Filme, die ich bisher kenne, eher eine Haltung als eine besondere Leistung, was aufgrund der Ankündigungen der Academy zu befürchten war. In diesem Sinne wird das also konsequent angewandt. Mir missfällt diese Auswahl, die nicht mehr danach geht, wer die beste Leistung abliefert, sondern welcher ethnische Gruppe man angehört bzw. ob es um ein sozial relevantes Thema geht.
Fazit: Für mich ist dieser Streifen lange nicht der beste Film 2020/21...
Hier kann ich Mickey nur zustimmen, den selben Eindruck habe ich auch.
Nomadland ist schön fotografiert und auch schauspielerisch richtig gut, aber insgesamt weit weg vom besten Film 2020/21.
Film: 6,5/10
ZitatAber obwohl ich ein Campingromantiker bin, tangiert mich dieser Film ebenso nicht besonders.
Schade! Ausgerechnet die wollte der Regisseur mit diesem Film explizit ansprechen!
Ziel verfehlt.
- dass der Film bei den Awards allerdings so abräumte, ist imo nicht nur durchs cineastische zu erklären- Hollywood ist und bleibt eben sein eigenes Neverland.
Nomadland (Disney+, Samsung TV App)
Eine sehr interessante Studie über die modernen Nomaden der USA. Sie haben keinen festen Wohnsitz und leben im Van oder Wohnmobil. Dabei wird ein Stil gewählt, der irgendwo zwischen Dokumentation und Fiktion angesiedelt ist. Es spielen zahlreiche Laien mit, die sich im realen Leben zu den Nomads zählen. Im Film schildern sie dann ihre Sicht der Dinge. Zusammengehalten wird das Ganze durch die gewohnt überragende Frances McDormant. Sie erlebt einen Roadtrip, der den Umgang mit Trauer, Heimat und Bindung und Wiederloslassen behandelt. Ebenso spielt das Verhältnis zwischen Mensch und Natur eine bedeutende Rolle. Großes Kino für ruhige Momente, das In Sachen Präsentation von den großartigen Naturaufnahmen profitiert.
8,5/10
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