Mittelton

  • Aha, jetzt kommen wir der Sache näher :)


    Meine konkrete Frage wäre, wann entscheide ich mich für einen Mitteltöner?

    Ist es der Raum, die Hörgewohnheit, die Lautstärke? (wäre auch wieder Raum)


    Ich habe mich über die Jahre auf 2 Wege LS "spezialisiert". Ganz klar, einfacher zu bauen bzw abzustimmen als Mehrwege.


    Habe auch 3 und 4 Wege gebaut. Fand es aber schwerer die Bauteile passend auszuwählen und aufeinander, am liebsten passend zu Raum noch, abzustimmen.

    Und fand diese in kleinen Räumen nicht selten anstrengender.


    Habe auch noch nie LS für Räume gebaut die größer sind (sprich durchschnittlich 30 qm)

    Vielleicht fehlt mir hier das Gefühl dafür.

  • Ja das ist eben immer die Krux. Mehr Wege, mehr Probleme. 2-Wege muss man fast immer mitten im Stimmbereich trennen, oder es fehlt das Funkeln oben heraus oder es gibt IMD, wenn man Pegel braucht. MT/HT Einheit hat zumindest je nach Konzpt auch den Vorteil, dass ein liegender Center etwas weniger Nachteile bereit hält, wenn man die MT/HT-Einheit ebenfalls stehend verbaut. Weiter lassen sich so je nach MT/HT auch besser passende Deckenlautsprecher bauen, wenn man dort die gleichen Chassis verwenden möchte.

    Ein Zwei-Wege-Lautsprecher der ohne Kammfilter sauber funktionieren soll, benötigt immer einen HT mit Tiefgang, um die entsprechende Trennfrequenz zu erreichen. Dennoch gibt es sehr gute 2-Wege-Lautpsrecher keine Frage.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Das hier war eine Weiterentwicklung der Petit Orgue von Visaton. Die hatte ich um den Mitteltöner, als Dipol (Breitbänder B200 von Visaton) entwickelt. Ich wollte Leichtigkeit der Spielweise des BB‘s bestmöglich nach oben und untenhin erweitern. Herausgekommen sind als TT‘s Ripole und als Hochtöner Bändchen. Trennfrequenzen 200 Hz und 3000Hz, teilaktiv ausgelegt. Das war so ziemlich die beste Box die ich bisher gehört habe.

    Leider musste das Musikzimmer samt „B200Orgue“ auf Grund des Nachwuchses weichen. Die Schallwände stehen aber noch im Keller!

  • Ich würde das nicht zwingend am 3 Wege festmachen. Ein 3 Wege kann gut sein, muss aber nicht.

    Wir haben z.B. mal eine Neumann KH120 gegen eine KH310 verglichen. Bei normaler Lautstärker musste man wirklich schon sehr sehr sehr gut hinhören um Unterschiede aus zu machen. Da war das Eis dünner als wir dachten.

    Wie Airmotion schreibt, kann auch ein Breitbänder gerade für Musik unglaublich viel Spass machen. Der TangBand W8-1722 oder W8-1808 ggf. mit Hochtöner der bei 5-8khz dazukommt wäre in jedem Fall was, was bei Musik richtig richtig gut kommt.

    Ich habe auch mal ein Kino vermessen und mit dem Visaton B200 und einem SBA. Da würde sich so manch einer Wundern was da raus kommt.

  • Wir haben z.B. mal eine Neumann KH120 gegen eine KH310 verglichen. Bei normaler Lautstärker musste man wirklich schon sehr sehr sehr gut hinhören um Unterschiede aus zu machen. Da war das Eis dünner als wir dachten.

    Ich hatte die Gelegenheit, die Neumänner KH120, KH310 und KH420 im direkten Vergleich im Hörraum von Neumann zu hören.

    Die Unterschiede waren insgesamt erstaunlich gering und ... für mich war der Unterschied zwischen KH420 und KH310 sogar etwas größer als zwischen KH310 und KH120.

    Ich habe aus diesem Hörvergleich für mich mitgenommen, dass die Abstrahlcharakteristik entscheidender ist als die Anzahl der Wege.

  • Ich habe aus diesem Hörvergleich für mich mitgenommen, dass die Abstrahlcharakteristik entscheidender ist als die Anzahl der Wege.

    Würde ich so nicht unterstreichen, denn wenn ich eine Box zusammenstelle komme ich immer mind. auf 3 Wege. Bin aber auch eher der Detail Hörer und bin mit Breitbändern nicht glücklich. Mir fehlt da einiges.

    Zumal auch Du einen Top Hochtöner verbaut hast und 2 Kalotten im MT Bereich.


    Auch die hoch gelobten AIA CCRM12 Coaxe haben mich nicht überzeugen können. Da haben die Mitten gefehlt - wo wir wieder beim Thema sind.

    Wie gesagt. Ich plane die Box gerne um Mittel/Hochton herum.

    Abstrahlung ist schon wichtig, aber kommt bei mir nicht vor der Komponentenwahl.

  • So 100% kann ich die Meinung nicht teilen wobei man da differenzieren muss...

    Im klassischem Stereo würde ich auch sagen: 3 Wege hat klare Vorteile.

    Wir, zumindest viele von uns, betreiben aber fast immer mehr oder minder ein 3 Wege System, zumindest denn, wenn ein Subwoofer im Spiel ist und die Lautsprecher nicht FullRange laufen.

    Ein 2 Wege Lautsprecher getrennt bei 80-100HZ kann z.B. ganz anders aufspielen und klingen wie gleicher Lautsprecher wenn er Fullrange läuft. Gerade wenn ein 2 Wege FullRange was lauter spielen muss, leidet der Mittelton. Deswegen schrieb ich beim Vergleich KH120 zu 310 "normale Lautstärke". Im Grenzbereich konnte sich die 310 dann doch was abheben, konnte zusammen mit Sub oder zu unserer Verwunderung nicht viel lauter.


    Deswegen beißen sich für mich auch DBA und FullRange-Lautsprecher.


    Mit einem reinen Breitbänder würde ich auch nicht 100% warm werden. Das liegt aber auch eher daran, dass der Breitbänder halt für sich alleine nicht gleichmäßig abstrahlt.

  • Mahlzeit,


    kann ich auch nicht teilen, das dort so geringe Unterschiede vorhanden sind.

    Hatte mir im Vorfeld auch einige Aktiv LS angehört (Neumann, Adam, Geithan, Genelec).

    Immer waren die 3 Wege LS einfach in der Spitzigkeit und Stimmenwiedergabe besser in der Auflösung spielend.

    Und je lauter gehört wurde desto deutlicher der Unterschied.

    Daher war/ist für mich das Fazit gewesen nur mit 3 Wegen zu fahren zzgl. nochmalige TT Unterstützung, aber das ist jetzt an der Stelle nebensächlich.


    ANDY

  • Würde ich so nicht unterstreichen, denn wenn ich eine Box zusammenstelle komme ich immer mind. auf 3 Wege. Bin aber auch eher der Detail Hörer und bin mit Breitbändern nicht glücklich. Mir fehlt da einiges.

    In dem Punkt bin ich durchaus bei Dir!

    Meine Anmerkung bezog sich konkret auf den Hörvergleich der drei Neumann Modelle und war auch nicht so gemeint, dass die Anzahl der Wege keine Rolle spielt.

    Zumal das von mir hervorgehobene Abstrahlverhalten durch die Anzahl der Wege sowie deren Anordnung (und einiges mehr) maßgeblich beeinflusst wird.

    Bei Breitbändern bin ich persönlich auch aus verschiedenen Gründen skeptisch, v.a. was deren Einsatz in einem Heimkinosetup anbetrifft, bei dem auch eine hohe Pegelfestigkeit gefordert ist (nicht harmonische IM Verzerrungen).


    Abstrahlung ist schon wichtig, aber kommt bei mir nicht vor der Komponentenwahl.

    Da sehe ich beides als wichtig an.

    Nur ist es einfacher gute Komponenten zusammenzustellen und damit einen guten Frequenzgang hinzubekommen als ein vorgegebenes Abstrahlverhalten zu erreichen (gilt zumindest für mein Ziel horizontal gleichmäßig breit und vertikal gleichmäßig eng).

    Deshalb hatte das Thema Abstrahlverhalten bei meinem Lautsprecher deutlich mehr Entwicklungsaufwand erfordert als die Wahl der Komponenten.

  • So mal wieder zurück zum Mitteltöner :zwinker2:


    Meine Top Mitteltöner (von denen, die ich kenne und mal gehört habe)


    ATC sm75-150s

    Volt 753 AOS

    PHL M20-2530

    Scan Speak 12 MU/4731

    Genelec Midrange aus dem 1238, 1234, ... Monitor

    Adam Audio 4" (Monitor S-Serie)


    Würde gerne mal den C90 von Accuton hören. Vielleicht gesellt er sich zu der Liste.

  • Was ich mal interessant fände wäre hier Eure Top 5 der Mitteltöner.

    Vielleicht ist ja mal was dabei was ich so nicht auf dem Radar habe.

    Ich weiß nicht, ob das so pauschal Sinn macht, das hängt ja stark vom Anwendungsfall und der Gewichtung ab.


    Für ein symetrisches Layout (D'Appo & Co) braucht man kleinere Chassis, die idealerweise auch kompakt sind. Für eine klassische Box kann man sicherlich auch einen 17er MT nehmen. Dann ist die Frage, wie die Pegelanforderungen sind. Wie hoch muss das Chassis laufen? 3- oder 4-Wege? Dann sollte das ganze homogen sein, so zumindest meine Meinung. D.h. durchgängig Hartmembranchassis (Alu, Keramik....) verwenden oder aber welche mit gutmütigem Frequenzgang und Rolloff (Papier, Polyprop...). Die ersteren erfordern auch wieder andere Flankensteilheiten der Filter bzw. mehr Beschaltungsaufwand generell. Dann ist die Preissensitivität ja auch wieder bei jedem anders.


    Ich würde da insgesamt vermutlich auf mehr als 5 Chassis kommen, oder aber nur aus einem sehr subjektiven, eingeengten Blickwinkel schauen.

  • Fostex FE126En und Scan Speak 12MU sind auf jeden Fall bei mir auch ganz vorn dabei, aber ich sehe es prizipiell ähnlich, wie Bolle. Mit Kalotten bin ich irgendwie nie so warm geworden, weil sie für mich nie teif genug sinnvoll einsetzbar waren in meinen bisherigen Konzepten.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Was prinzipiell jedes gutes Chassis ausmacht:


    - Wenig Klirr im Nutzbereich

    - Wenig Verluste im Antrieb und der Mechanik (Sicke etc.)

    - Makelloses Ausschwingverhalten

    - Resonanzfreiheit oder -armut im Nutzbereich

    - Möglichst kolbenförmiges Arbeiten der Membran


    Meiner Meinung nach erreicht man das im Mittelton mit Chassis, die wenig Hub können (weil das für den Einsatzzweck kontraproduktiv wäre), also dedizierten Mitteltönern. Diese sollten wirkungsgradstark sein und ausreichend linear (für Passivweichen noch stärker) im Nutzbereich.

  • ..vor allem sollte man halt auch im Auge behalten, welchen LS-Bereich man bevorzugt und welche Chassisgrösse im Bass vorgesehen ist. Der 15er PA-Knüppel hätte dann schon gerne auch nen MT, der hinsichtlich Schalldruck (und bei passiv auch dB/W) mithalten kann.

    Insofern machen pauschale Tips, wie dass der xy 50 ein toller MT sein, wenig Sinn.


    Die grundsätzlichen Krieterien hatte ja Bolle soweit genannt!

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