Blende: Lichtstrom vs. Kontrast

  • Ich habe mir mal den Spaß gemacht, den Lichtstrom und den Kontrast für alle manuellen Blendeneinstellungen meines X7900 zu messen. Normiert sind die Werte der Kurven jeweils auf den der Blendenstufe 0.



    Man kann dort ablesen, wie viel bei einer beliebigen Blendenstellung an Lichtstrom übrig bleibt und um wie viel der Kontrast steigt. Bei 50 % Lichtverlust ist ca. der doppelte Kontrast erreicht. Einen Softwarefehler hat die Messung auch gleich aufgedeckt: die Stufen -14 und -15 sind identisch. Naja... :zwinker2:


    Was interessant für Dunkelkucker ist: mit einem höheren Gain kann man somit bei identischer Leuchtdichte den Kontrast steigern. Das heißt, ein Gain von 2 verdoppelt die Leuchtdichte, die Blende auf -12 halbiert sie wieder. Der Kontrast verdoppelt sich allerdings auch.


    Alles nichts Neues und für große Leinwände ohnehin uninteressant. Aber es ist immer gut zu wissen, wie sich so ein Gerät verhält. :)

  • Man kann dort ablesen, wie viel bei einer beliebigen Blendenstellung an Lichtstrom übrig bleibt und um wie viel der Kontrast steigt. Bei 50 % Lichtverlust ist ca. der doppelte Kontrast erreicht.

    Das ist auch meine Beobachtung. Allerdings bezieht sich das allein auf den On/Off-Kontrast.

    Hast du diese Messreihe auch mit dem ANSI-Kontrast durchgeführt? Denn der ANSI-Kontrast wird beim DLA-X7900 reduziert mit zunehmend schließender Blende.


    Das solltest du nicht außeracht lassen.

  • die Stufen -14 und -15 sind identisch.

    Die JVC Blende ist bekannt dafür dass sie mal hängen bleibt. Evtl. hier passiert.


    Ist mir auch passiert als ich das an meinem 5900 vor einiger Zeit mal ausführlich vermessen habe, inkl. ANSI Kontrast:


    Der on/off wurde mit etlichen Wiederholungen pro Stufe im Lichtweg gemessen und gemittelt. Dabei habe ich auch die Grenzen des i1d3 sehen können, je nach Leuchtdichte am Sensor muss man dann den Abstand variieren.

    Dennoch blieb nach den Mittelungen im kalibrierten Zustand eine Differenz im On/Off zwischen hohem und niedrigen Lampenmodus, siehe rote und blaue Kurve im zugehörigen Diagramm. Warum das so war weiss ich nicht. Im unkalibrierten Zustand (die anderen beiden Kurven) war das nicht der Fall.

    Gain der LW ist geschätzt. Sollte aber einigermaßen passen, meine Kiste wurde auch von Ekki vermessen, das passt alles soweit zusammen.


    Das gegenläufige Verhalten von Ansi und On/Off vs. Schließgrad der Blende sieht man hier sehr schön. Man kauft sich also einen Trade Off ein, wenn man so den On/Off erhöhen will, wie von dir beschrieben Nils.


    Man sieht das ja auch an Ekkis Messungen. Bei anderen Marken fehlen mir da die detaillierten Messungen, ich glaube aber Ekki meinte das wäre da auch so, also ein physikalischer Effekt. Die Frage nach Erklärung dessen steht gerade im hififorum, konnte bisher aber noch keiner beantworten.

    Ekki meinte es könnte Beugung o.ä. an den Blendenlamellen sein glaube ich.

  • audiohobbit

    Sehr schöne Messung! :sbier:

    Die JVC Blende ist bekannt dafür dass sie mal hängen bleibt. Evtl. hier passiert.

    Das ist möglich. Allerdings habe ich mehrfach hin- und hergeschaltet und zwischen -14 und -15 tat sich nie etwas geändert.

    Der on/off wurde mit etlichen Wiederholungen pro Stufe im Lichtweg gemessen und gemittelt. Dabei habe ich auch die Grenzen des i1d3 sehen können, je nach Leuchtdichte am Sensor muss man dann den Abstand variieren.

    Ich habe auch im Lichtweg gemessen und dasselbe beobachtet. Man kann übrigens statt dem Abstand auch den Winkel des Sensors variieren. Wenn er nicht direkt in die Optik zielt, misst er deutlich weniger.

    Dennoch blieb nach den Mittelungen im kalibrierten Zustand eine Differenz im On/Off zwischen hohem und niedrigen Lampenmodus, siehe rote und blaue Kurve im zugehörigen Diagramm. Warum das so war weiss ich nicht. Im unkalibrierten Zustand (die anderen beiden Kurven) war das nicht der Fall.

    Das kann ich mir auch nicht erklären. Da der niedrige Lampenmodus für mich keine Relevanz hat, habe ich den auch nicht gemessen.


    Interessant ist, dass sich Lichtstrom und An-Aus-Kontrast beim X5900 zwar genauso linear mit schließender Blende ändern, die Kurven allerdings eine andere Steigungen haben als beim X7900. Hier eine Gegenüberstellung zwischen Blende 0 und -15:


    X5900:

    - An-Aus-Kontrast steigt um Faktor 1,4

    - Lichtstrom fällt um Faktor 2

    - ANSI-Kontrast fällt um Faktor 1,3


    X7900:

    - Kontrast steigt um Faktor 2,4

    - Lichtstrom fällt um Faktor 3,1

    - ANSI-Kontrast fällt um Faktor ???


    Das heißt, die Blende des X7900 schließt mit jedem Klick stärker als die des X5900. Somit sind die Blendeneinstellungen nicht direkt zwischen den beiden Produktlinien vergleichbar. Das Verhältnis zwischen Lichtstromabfall und Kontrastanstieg ist zumindest im ähnlichen Bereich (1,3 bzw. 1,4). Das heißt man verliert prozentual mehr Licht als man an An-Aus-Kontrast gewinnt.


    Den ANSI-Kontrast kann ich im Moment leider nicht messen. Die gekrümmte Leinwand strahlt auf sich selbst zurück. Aber es ist zumindest interessant, dass er sich mit schließender Blende verschlechtert. Bei dir um den Faktor 1,3, was etwas weniger ist als die Steigerung des An-Aus-Kontrasts.


    In absoluten Werten liegt der An-Aus-Kontrast bei meinem Gerät übrigens zwischen 30.000:1 und 72.000:1 bei maximalem Zoom. Also im erwarteten Bereich.


    Man sieht das ja auch an Ekkis Messungen. Bei anderen Marken fehlen mir da die detaillierten Messungen, ich glaube aber Ekki meinte das wäre da auch so, also ein physikalischer Effekt.

    Das ist ganz sicher ein systematischer, physikalischer Effekt. Die Blende hat ja bei Kameraobjektiven ähnliche Eigenschaften. Schließt man sie, nimmt die Auflösung des Bildes zu und fällt dann wieder, weil Beugung an den Lamellen das Licht nicht mehr gerade auf den Sensor fallen lässt. Irgendetwas ähnliches wird hier auch passieren. Nur, dass ein Projektor eben "andersrum" funktioniert. Ich bin aber im Moment nicht bereit, mich damit im Detail zu beschäftigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass uns das Wissen eine Erkenntnis bringt, die wir nutzen können, halte ich für eher gering. :zwinker2:

    Die Frage nach Erklärung dessen steht gerade im hififorum, konnte bisher aber noch keiner beantworten.

    Das wundert mich dort nicht...:big_smile:

  • Vielleicht solltet Ihr bei den Vergleichen auch mit bedenken, dass der X7900 eine mit der "Objektivblende" arbeitende zusätzliche "Lampenblende" hat, welche dem X5900 fehlt und somit dieser sich zwangsläufig anderes bzgl. Lichtstrom verhält.

  • Genau, X7900 und 9900 haben zwei Blenden, daher nicht mit dem 5900 vergleichbar.

    Mein On/Off-Verlauf ist übrigens nichtlinear wie man ja sieht (rote und blaue Kurve), nur im unkalibrierten Zustand (grün und lila) erscheint er linear, da ich hier nur 2 Stützpunkte gemessen habe (Blende auf und zu).


    Fehlen würde hier noch die Abhängigkeit von der Zoomstellung des Objektivs. Das kann man ja dann auch bei cine4home nachlesen, ekki macht(e) das bei den JVCs ja meistens.



    Der Ansi-Kontrast wurde im Lichtweg gemessen (nur ein Feld) , das kommt dem nativen Ansi-Kontrast recht nahe. Sehr viel mehr schaffen die JVCs nicht.

    Wenn ich auf der LW soviel hätte wäre das ein Traum. Dort ist er nicht mal 3stellig, eher noch weit davon entfernt. Decke und Seiten 1,5 m vor der LW sind zwar in schwarzen Stoffen gehalten, diese reflektieren aber trotzdem stark und aus dem Rest des Raums kommt noch jede Menge Restlicht.

    Angedacht wäre mal schrittweise alles mit Adamantium zu verkleiden, aber im Moment steht alles, weiss grad nicht wo die Reise hingeht, da sind "unnötige" Ausgaben gestoppt.

  • Vielleicht solltet Ihr bei den Vergleichen auch mit bedenken, dass der X7900 eine mit der "Objektivblende" arbeitende zusätzliche "Lampenblende" hat, welche dem X5900 fehlt und somit dieser sich zwangsläufig anderes bzgl. Lichtstrom verhält.

    Dass der X7900 zwei Blenden hat, wusste ich nicht. Danke!


    Genau, X7900 und 9900 haben zwei Blenden, daher nicht mit dem 5900 vergleichbar.

    Gerade deswegen ist der Vergleich zulässig und interessant. Denn so kann jeder besser beurteilen, wie sich die Blende bei seinem Gerät auswirkt. Identische Geräte zu vergleichen würde ja nur die Serienstreuung aufzeigen, mehr nicht.

    Mein On/Off-Verlauf ist übrigens nichtlinear wie man ja sieht (rote und blaue Kurve), nur im unkalibrierten Zustand (grün und lila) erscheint er linear, da ich hier nur 2 Stützpunkte gemessen habe (Blende auf und zu).

    Vier Messpunkte sind relativ wenig, um die Form der Kurve zu beurteilen. Ich habe alle 16 gemessen. Komplett linear verhalten sich die Stufen bei mir auch nicht, aber zumindest annähernd.

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