30 Dezibel Bass-Pegel-Anhebung: Genialer Overkill oder akustischer Schwachsinn?

  • Klar.

    Dreh den Pegel linear hoch (schön eingemessen die Anlage im FG).

    Was passiert ?

    Du drehst den Pegel so hoch, das bereits der Mittel/Hochton über 105 DB ansteigt. Also in Richtung 110, 115 oder noch höher kommt, damit der Bass eine gewissen Druck oder Brutalität bekommt.

    Tja nicht gut für die Ohren (sehe ich auch bei max 105 DB in dem Bereich), es wird einfach zu laut.

    So eine Abmischung auf der Konserve ist einfach "Mist", es sei denn man macht es trotzdem.


    Exakt damit bist du im "Allround" Setting gefangen.

    Und dann kommt das Argument, das ist so wie von ....gewollt ?

    Toll ich muss mir also das Gehirn an Lautstärke durchblasen lassen, damit mal ein sattes Bassfundament zu Stande kommt ?

    Wohl kaum.

    Mit gezielten und eingemessenen FG Änderungen ist das Szenario aus dem roten Bereich (Mittel Hochton) zu bekommen.

    Das wäre eine Anwendung.


    Eine andere Anwendung findet z.B. bei Musikfilmen statt, die es ja jüngst (a Star is Born oder Bohemian Rhapsody) so vermittelt haben.

    Hier wird gezielt der Snare Drum oder generell mehr Fundament (insbesondere Anfang Star is Born etc.) in dem Bassbereich (mal nur allgemein gesehen) eingestellt.

    Danach ist insbesondere der Live Act so live, wie ich es auch schon "live" gehört habe.

    Und das ist dann wirklich soviel besser, das ich super gern weitere solche Filme im Angebot sehen und insbesondere hören möchte.:thumbup:


    ANDY

  • Was für Absorber hast du im Kino verbaut? Irgendwo müssen die +30 Dezibel ja hin. Vor allem Quer- und vertikale Moden

    Moden sind mit einem SBA/DBA kein Thema

    Im Grunde hören wir die Originalaufnahme nur noch in guten Kinos, da im Kino in aller Regel der Sound noch unverändert ist.

    Sicher. Ich hab eher das Gefühl, das trifft nur auf die Werbung zu, der Film wird meist leiser als Referenzpegel abgespielt, weil es sonst den "normalen" Zusehern zu laut wäre.

    Insofern finde ich einen suboptimalen Mix, der stärker komprimiert ist (wie Star Wars: Episode 1 auf 4K-Blu-ray) lauter eingestellt immer noch homogener, als wenn ich nur einzelne Frequenzbereiche (Hochton oder Bass) massiv (also über 15 Dezibel!) anhebe.

    Das ist Film abhängig. Wenn die ganze Scheibe zu leise abgespeichert ist, dann ja.
    Fehlender Tiefbass bekommst damit nicht zurück.
    Btw. welchen AVR verwendest Du?
    XT32 senkt unter 25hz ab, egal was man in der Audysee App einstellt. D.h. mit XT32 hört man den Ton auch nicht im Original ;)

    Sieh Dir dieses Video an: Planung und Bau von Alpis CINEMA

  • Hey, ich verstehe schon was du meinst... aber so recht vorstellen kann ich mir das in der Praxis nicht...

    Meine Anlage spielt recht neutral, etwas an die Empfindlichkeit des Ohres angepasst. Da gibt es dann Filme die sind eher langweilig, aber eben auch Filme die einfach genial rüber kommen.

    Wie machst du dass in der Praxis? Filme schauen, die besten Szenen mehrmals schauen um den Besten Basspegel zu finden, alles einstellen und dann den Film nochmal schauen? Das wäre z.B. so rein gar nichts für mich.

    Am Wochenende haben wir z.B. 1917 recht laut geschaut. Mal abgesehen davon, dass da endlich mal volle Dynamik auf den Tops war, war das eine Szene als eine Unterirdische Festung einstürzt. Das war so schon derart auf den Punkt, dass es bei vielen Setups viel zu viel Bass gewesen wäre.


    Für mich zählt beim Film meinst das ganze und das Erlebnis gerade beim ersten mal. Alles andere wie du es beschreibst würde ich zwar dem Hobby Kino und Musik / Ton zuschreiben, aber das hat für mich irgendwie wenig mit "Film schauen" zu tun. Verstehst du was ich meine?

  • Hey, ich verstehe schon was du meinst... aber so recht vorstellen kann ich mir das in der Praxis nicht...

    Meine Anlage spielt recht neutral, etwas an die Empfindlichkeit des Ohres angepasst. Da gibt es dann Filme die sind eher langweilig, aber eben auch Filme die einfach genial rüber kommen.

    Wie machst du dass in der Praxis? Filme schauen, die besten Szenen mehrmals schauen um den Besten Basspegel zu finden, alles einstellen und dann den Film nochmal schauen? Das wäre z.B. so rein gar nichts für mich.

    Hallo Nils,


    das will ich gern beantworten.

    Nein das mache ich auch nicht, einem Film erst zu scannen und dann gleich anpassen.

    Das passiert (wenn überhaupt nur) im Nachgang.

    Daher ich habe ja während des Schauens das I-Pad als Steuerkonsole am Mann. Dort läuft der Film über Crestron/Kodi Ansteuerung von der Platte (grundsätzlich).

    Daher ich sehe ständig am I-pad den aktuellen Spielstand ablaufen (wenn ich möchte). Ist eine betr. Szene dabei, wo ich Potential sehe später ggf. ein anders Setting zu "verheiraten", dann mache ich einen Screenshot mit dem I-pad.:zwinker2:.

    Damit störe ich auch keine Besucher oder innerhalb der Familie, mit irgendwelchen "Live" Eingriffen in den laufenden Film.

    Danach oder auch Tage später kann ich diese Szenen ja anhand des Time Code (zzgl. Cover und Name) wieder (fast) direkt anspringen.

    Danach optimiere ich oder passe den benutzen Abhörpegel an bzw. lege ich fest.

    Und wenn das wirklich gute Passagen sind, lege ich reine Demoszenen dafür an und Speicher diese separat ab inkl. ggf. auch unterschiedliche. Settings (ggf. 3x abgespeichert).

    Und das sind auch teils völlig unterschiedliche. Szenen, die nicht permanent irgendwelche Gewalt Bass Szenen sind.

    Teils nur ganz subtile Geräusche oder besondere 3D Effekte etc. Dem Ganzen gebe ich dann einen Namen und kann später sogar über Suchbegriff gewisse Szenen finden. So baue ich nach und nach eine sehr sehr interessante Bibliothek zusammen.:big_smile:

    (Ton und Bild übrigens).


    Daher zu 80 % fahre ich eigentlich ein "Default Setup oder nehme mein Favorit (mittel,Target + Oberbass, damit passt es mit bisschen Spaßkurve sehr oft perfekt).

    Lautstärke ist dann auch voreingestellt und wird ggf. manchmal nachjustiert während der Filmwiedergabe.

    Also alles völlig stressfrei oder fern jeder "Fummelei".

    Am Wochenende haben wir z.B. 1917 recht laut geschaut. Mal abgesehen davon, dass da endlich mal volle Dynamik auf den Tops war, war das eine Szene als eine Unterirdische Festung einstürzt. Das war so schon derart auf den Punkt, dass es bei vielen Setups viel zu viel Bass gewesen wäre.

    ja das könnte passieren, wenn ich generell die Lautstärke zuvor höher als normal eingestellt habe.

    Nur aus der Erfahrung können locker 5-6 DB Unterschied auf den Scheiben ja vorhanden sein (Blade Runner 2049 z.B. ist da viel lauter daher kommend etc.).

    Daher dann wird ggf. leiser gedreht oder auf ein anderes Setting geschaltet, was allerdings mit dem Default schon immer passt und nie zuviel Bass im Allgemeinen entstehen kann.

    Für mich zählt beim Film meinst das ganze und das Erlebnis gerade beim ersten mal. Alles andere wie du es beschreibst würde ich zwar dem Hobby Kino und Musik / Ton zuschreiben, aber das hat für mich irgendwie wenig mit "Film schauen" zu tun. Verstehst du was ich meine?

    Ja volles Verständnis und sehe ich auch nichts anders und praktiziere es auch ähnlich. Ich will den Film geniessen und nichts anders.

    Daher habe ich oben etwas mehr ausgeholt, da anscheinend der Eindruck entsteht , ich bin völlig versessen jede Aufnahme zu pimpen oder gleich bzw. grundsätzlich zu verändern. Dem ist nicht so.

    Mit der techn. Ausstattung bin ich so in der Lage das individuell anzupassen und kann dann in weiteren Sichtungen oder danach ggf. in Englisch schauen, noch mehr Feeling rausholen. Letzteres natürlich erst nach einiger Zeit, damit der Film in großen Zügen vielleicht schon wieder vergessen ist.


    ANDY

  • Du kannst auch einen Bookmark erstellen. So mache ich das. Einfach ein Druck auf eine beliebig belegte Taste und schon ist ein Lesezeichen erstellt, was sich im Nachgang problemlos anwählen lässt. Mich würde die Beleuchtung des iPad's während des Filmes stören.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Und das stört Dich nicht beim Filmgenuss, besonders auch noch bei einem neuen Film?

    Naja das Ding geht doch aus mit der Zeit (ist so eingestellt). Oder ich lege es verkehrt rum auf das Sofa.:zwinker2:

    Ist ja kein Zwang ich kann es sofort machen, daher stört es niemanden und auch mich nicht.

    Mache das Teils sogar umgedreht, sind ja nur zwei bekannte Knöpfchen, wenn es nicht gerade dunkel ist und ich nicht erkenne wie das I-pad liegt.


    ANDY

  • Du kannst auch einen Bookmark erstellen. So mache ich das. Einfach ein Druck auf eine beliebig belegte Taste und schon ist ein Lesezeichen erstellt, was sich im Nachgang problemlos anwählen lässt. Mich würde die Beleuchtung des iPad's während des Filmes stören.

    Ja Danke auch eine Möglichkeit, nur dann muss ich immer zum Bookmark und dann wieder zum Time Code.

    Da ist es über das Bild schneller zu verarbeiten.

    Ja Beleuchtung ist kein Thema, wenn es verkehrt rum liegt.

    Habe aber schon eine weitere Idee mit einem Windows Tablet und dort schließe ich einen Taster Auslöser an.

    Applikation Steuerung kann ich auch darauf ablaufen lassen.


    ANDY

  • Naja das Ding geht doch aus mit der Zeit (ist so eingestellt). Oder ich lege es verkehrt rum auf das Sofa.:zwinker2:

    Ist ja kein Zwang ich kann es sofort machen, daher stört es niemanden und auch mich nicht.

    Mache das Teils sogar umgedreht, sind ja nur zwei bekannte Knöpfchen, wenn es nicht gerade dunkel ist und ich nicht erkenne wie das I-pad liegt.


    ANDY

    Ich meinte nicht das Pad selber, sondern alleine die Tatsache, dass Du Dich ja während des Filmschauens mit was anderem beschäftigst und sei es nur immer kurz.

  • Ich meinte nicht das Pad selber, sondern alleine die Tatsache, dass Du Dich ja während des Filmschauens mit was anderem beschäftigst und sei es nur immer kurz.

    Wie immer im Leben hängt das von der Tagesform und auch Filmart ab (Action, Komödie, Thriller, SF etc.)

    So gesehen ist der Griff zum Trinkglas bereits eine Ablenkung, da wäre das bloße drücken eines Taster weniger Bewegung.

    Nur ist doch auch eine Kopfsache, gebe ich mit ganz dem Film hin oder bin ich technisch auch noch mit dem Kopf dabei.

    So ganz kann ich beides nicht isolieren.


    ANDY

  • Hallo Nils,....


    ANDY

    Danke für die Erklärung... Für mich völlig OK... Wie der Rheinländer zu sagen pflegt: Jeder Dull is anders... (nicht negativ gemeint)...


    Ich kann mir dein Vorgehen gut bei Filmen vorstellen, die ich richtig gut finde, um da vielleicht was raus zu holen. Ich würde aber wirklich beim Film am Ton fummeln, aber da kann ja jeder machen was er will - das ist ja das geniale am Heimkino!

  • Ja, offensichtlich, ist vielleicht auch eine Angewohnheit bei Dir. Da bin ich jedenfalls froh, dass ich das Abschalten und Eintauchen in den Film noch kann, zumindest wenn er gut ist. Genau deshalb mache ich es auch.

    Ich denke mal das geht den meisten so und deshalb streben die meisten eben auch ein "one fits all"-Setting an.

    Ich verbringe relativ viel Zeit mit Probehören, Sichten von Szenen, etc. - da wird dann auch viel an den Presets rumgeschraubt, hier mal eine neue Target-Curve gebaut, etc. Das ist dann aber "Arbeit".

    Wenn ich wirklich einen Film schaue dann ist die FB tabu, irgendwelche Tablets, Handys sowieso. Wenn da John Wick durch den Club marschiert dann möchte ich denken "krasse Metzelei" und nicht "das geht bestimmt noch geiler mit nem anderen Setting - schnell mal Screenshot machen".

    Aber so hat halt jeder seine Marotten. :zwinker2::sbier:

  • Eigentlich bräuchte man keine fixen Anhebungen (im Bass), sondern Expander um Dynamikompressionen für Heimmedien wieder aufzuheben.

    Nur weiss man natürlich nie ob und wie komprimiert wurde.

    Ist ein bisschen ähnlich wie die Farbraumkompression von DCI P3 auf Rec709 bei normalen BDs, wüsste man dies, könnte man da auch evtl. den Original Farbraum wieder herstellen.


    Bei guten wenig komprimierten (Live-)Musik-Aufnahmen (und ich rede da sogar nur von CD, denn 96 dB Dynamik sind mehr als ausreichend!) kann man meiner Erfahrung nach auf einer guten Anlage mit linearer Abstimmung im guten Raum auch den Gesamtpegel passend aufdrehen, dass der Bass livehaftig klingt, aber auch der Mittelhochton noch nicht nervt.

    Wird Bass natürlich in Relation zum Mittelhochton komprimiert sieht das anders aus.


    Und dann ist es natürlich noch eine Frage des Mix-Pegels in Relation zum Abhörpegel, Stichwort Loudness Curve. Hört man den Mittelhochton leiser so muss insbesondere der Bass natürlich angehoben werden. Eigentlich würde ich von einer Trinnov erwarten dass sie das anhand einer (absoluten?) Pegeleinmessung dynamisch könnte?


    Von Andy nehme ich aber nicht an dass er im Mittelhochton so leise hört dass der Bassbereich allein wegen der Gehörrichtigkeit angehoben werden müsste.


    Beim Vergleich zum Live-Konzert darf man aber nicht vergessen, dass man da ja in der Regel 1-2 Stunden oder länger bei dem Pegel verbringt und das Ohr sich an den Mittelhochtonpegel gewöhnt ("zumacht" schlimmstenfalls) während der spürbare Bass wohl eher gleich bleibt.

    Dieser Mittelochtonpegel ist aber oft auch schon sehr sehr hoch, nur merkt man das nicht so durch die Gewöhnung, was vielleicht beim Abhören von Konserve wenn man das nur kurzzeitig macht (oder bei Film nur kurze Effekte hat) zuviel des Guten ist.


    Beim Musik hören ertappe ich mich oft, nach und nach lauter zu machen. Pausiere ich dann mal oder mute, und mach dann instantan auf dem Pegel weiter, erschreck ich erstmal...

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