Wall of Death

  • (Wie) liegen denn dann die Maskierungskanten an der Leinwand an wenn diese gekrümmt ist?

    Bei leicht schräg montierten geraden Gardinenschienen dann nur exakt für eine Maskierungsposition (1.85:1)?


    Genau, das klappt nur für eine Position. Das heißt, es wird nur bei einem Format richtig funktionieren. Das ist aber in Ordnung, denn im Gegensatz zu früher habe ich nicht mehr den Anspruch, jedes Format genau maskieren zu können. Dafür kommen die meisten Zwischenformate einfach zu selten vor und können ggf. leicht abgeschnitten werden (und 4:3 spielt keine Rolle mehr). 1,85:1 und 2,35:1 reichen mir.


    Man hätte die Gardinenschienen aber sicherlich auch gekrümmt bestellen können, davon mal ab...

  • Welche Gardienschiene hast du denn bestellt? und wie wird diese angesteuert?

    Ich hatte die hier direkt in China bestellt. Die haben einen Motor ohne Funk, er muss also über einen 230-V-Aktor angesteuert werden. Das mache ich mit Homematic IP über OpenHAB. Mit Versand hatte ich für 2 x 1 m insgesamt $183 bezahlt. Da kann man nicht meckern.


    Über die Homematic-Aktoren kann man auch definierte Punkte ansteuern. Das funktioniert bei unseren Rollläden sehr zuverlässig.

  • Auch von meiner Seite nochmal herzlichen Dank für das einstellen Deines Bauberichtes. Der ist ja direkt als eine Art Auszeichnung von unserem Forum zu sehen. Ich freue mich auch seit vielen Jahren um die ausführliche deutsche Dokumentation von Deinen Projekten in den verschiedensten Foren.

    Wann sind Deine Kinder eigentlich wieder aus dem Haus, so dass Du Dich wieder den wichtigen Dingen im Leben widmen kannst. :evil::rofl:

  • Wann sind Deine Kinder eigentlich wieder aus dem Haus, so dass Du Dich wieder den wichtigen Dingen im Leben widmen kannst. :evil::rofl:

    Das dauert leider noch viel zu lange... :big_smile:



    @alle

    Es geht ein bisschen weiter. Inzwischen steht ein Prismasonic C-100F (das ist die zylindrische Version) vor dem Projektor, damit ich die Leinwand in voller Breite bestrahlen kann.



    Die Schärfe ist für mich in Ordnung, die chromatische Aberration ist so gering, dass sie am Sitzplatz nicht sichtbar ist. Soweit so gut.

    Leider bin ich durch die Raumlänge gezwungen, den Anamorphoten sehr breit zu bestrahlen, so dass die horizontale Linearität nicht mehr wirklich gut ist. Die Mitte ist etwas zu schwach gestreckt und zu den Seiten hin nimmt die Streckung deutlich zu. Wenn ich das Bild über den Zoom des Projektors verkleinere, wird die Linearität vor allem an den Seiten besser. Wie jedes Objektiv hat auch der Prismasonic seine Schwächen in den Randbereichen. Ich weiß nicht, wie gut die Linearität von anderen Anamorphoten in dieser Aufstellung ist. Die Preise sind in den letzten Jahren bei der Konkurrenz nicht gerade gesunken, so dass man nicht mal eben vergleichen kann. Eine ISCO IIIL, Schneider Cine Digitar oder eine Cinema DLP sind auch gebraucht preislich ganz andere Kaliber, von Panamorph ganz zu schweigen (die Paladins stauchen auch nur und würden mir nichts nützen).



    Im Moment steht der neue Projektor ja noch provisorisch. Er kann noch ca. 30 cm nach hinten rücken, was das Problem etwas verbessern wird. Aber es wird mit diesem Anamorphoten immer bleiben. Ich sehe die Linearitätsverzerrung in bestimmten Szenen. In der Regel ist sie im Film aber zum Glück nicht sichtbar. Zur Not könnte man die Verzerrung digital mittels Warping ausgleichen.


    Eine Warping-Software habe ich noch nicht gekauft. Ich warte erstmal ab, bis die neue Leinwand hängt. Das Tuch (Opera High Gain mikroperforiert) ist bestellt sowie die stärker gekrümmten Kederschienen (Radius 5,2 m). Dann muss noch die Schlaufe für den Keder genäht werden. Dank Corona wird sich das sicherlich etwas hinziehen. :zwinker2:

  • Das Bessere ist der Feind des Guten. Inzwischen habe ich eine ISCO IIIL hier und mit dem Prismasonic C-100F verglichen. Hier mal ein paar Fotos. Beide sind ähnlich groß.








    Die Linearität ist bei der ISCO etwas besser als bei der Prismasonic. So nah wie der Projektor im Moment aufgestellt, muss ich allerdings die volle Breite nutzen, so dass auch die ISCO zu den Rändern hin stark nichtlinear wird. Hier das Testbild dazu, in dem man die ovalen Kreise vor allem zum Rand hin gut sieht.


    Prismasonic C-100F:


    ISCO IIIL:



    Und hier der gemessene Streckungsfaktor über die Breite. Ermittelt habe ich das durch ein Gittertestbild und insgesamt fünf Kästchen von Mitte zu Rand.



    Konstante 1,33 kann man also bei keinem der beiden erwarten...:zwinker2:


    Die Schärfe ist bei der ISCO noch einen Tick besser, vor allem über das gesamte Bild. Das sind aber keine Welten. Die zylindrische Prismasonic ist für den Preis wirklich gut.

    Das Filmbild wirkt mit der ISCO etwas plastischer, aber auch das sind keine Welten. Für mich reicht es aber, die ISCO zu behalten.


    Was echt ärgerlich ist: die JVCs haben das Objektiv ja im Gehäuse versenkt, dadurch kommt man mit dem Anamorphot nicht sehr nah dran und muss mehr Fläche der Linsen benutzen. Das ist eine ziemliche Verschwendung, gerade weil Objektive (hier der Anamorphot) in der Mitte immer besser sind als am Rand. Ich möchte aber auch ungerne am Gehäuse des JVC rumbasteln...


    Wenn die Leinwand hängt würde ich dich gerne mal besuchen kommen. Bei 3m Sitzabstand ist mir das Risiko zu hoch die Opera Folie zu kaufen um dann festzustellen, das der Löcher doch zu sehr sichtbar sind.

    Wäre das möglich?

    Wenn das Tuch da ist und alles klappt, wird das sicherlich möglich sein. :)

  • Jetzt wäre noch der Einfluss auf ANSI-Kontrast und Farbwiedergabe interessant.


    Bei meiner Prismen-Prismasonic war der Einfluss auf den ANSI-Kontrast schon erheblich. Da sind ja auch 4 Prismen im Weg. Wieviel Gläser sinds denn bei den beiden von dir untersuchten?

  • Jetzt wäre noch der Einfluss auf ANSI-Kontrast und Farbwiedergabe interessant.

    Ja, ich hatte versucht, den ANSI-Kontrast zu messen, bin aber gescheitert. Die Werte waren schon ohne Anamorphot unplausibel niedrig. Ich muss das noch mal ordentlich angehen.


    Bei den Farben sehe ich keinen Unterschied, habe es aber nicht messtechnisch kontrolliert. Einzig die Leuchtdichte habe ich gemessen. Hier ist der Prismasonic minimal heller. Das war so im Bereich von 1 - 2 %, also vernachlässigbar.


    Bei meiner Prismen-Prismasonic war der Einfluss auf den ANSI-Kontrast schon erheblich. Da sind ja auch 4 Prismen im Weg.

    Das habe ich auch schon gehört. Bei der Zylindrischen Version soll das aber nicht so stark sein. Auch der Lichtverlust nicht. Ein messtechnischer Vergleich mit der Prismenversion wäre mal interessant.


    Wieviel Gläser sinds denn bei den beiden von dir untersuchten?

    Die ISCO und der C-100F haben jeweils vier Linsen, die zu zwei Linsengruppen zusammengefasst sind. Es sind jeweils ein festes Stück Glas am Eingang und eins am Ausgang, das mit der Astigmatismuskontrolle bewegt werden kann. Von der Funktionsweise her sind beide identisch, nur dass der C-100F rechteckig ist und man alles per Innensechskant einstellen muss. Die ISCO hat einen Fokusring (korrekter: Astimatismusring).

  • Ahja, Leuchtdichte habe ich ganz vergessen, eigentlich das wichtigste. Da blieben bei der Prismenversion von den theoretisch 30 % gerade mal ca. 10 % mehr übrig (so aus dem Kopf).


    Wie unplausibel niedrig sind denn deine ANSI-Kontrastwerte?

    Wenn dein Raum noch so aussieht wie auf den ersten Bildern im Thread dann sage ich mal deutlich unter 100:1. 50 bis 80?

  • Ahja, Leuchtdichte habe ich ganz vergessen, eigentlich das wichtigste. Da blieben bei der Prismenversion von den theoretisch 30 % gerade mal ca. 10 % mehr übrig (so aus dem Kopf).

    Ich habe eben noch mal schnell in der Mitte der Leinwand gemessen. Mit ISCO IIIL bleiben 77 % der Leuchtdichte übrig im Vergleich zum nackten Projektor. Der ideale Wert beträgt 76 %. Das heißt, es ist mit ISCO heller als der Streckungsfaktor von 1,33 erlaubt.

    Das ist aber auch plausibel, denn in der Mitte beträgt die Streckung nur 1,29. Das passt auch nahezu perfekt zu den Messwerten. Und das erklärt auch, warum die C-100F in der Mitte etwas heller ist. Die streckt dort ja noch weniger.


    Das heißt, man kann sagen, dass kein nennenswerter Lichtverlust durch die beiden Anamorphoten vorhanden ist. :)


    Wie unplausibel niedrig sind denn deine ANSI-Kontrastwerte?

    Wenn dein Raum noch so aussieht wie auf den ersten Bildern im Thread dann sage ich mal deutlich unter 100:1. 50 bis 80?

    Ja, in etwa. Ich hatte auch extra im Lichtweg gemessen und unterlag dem Irrglauben, dass dann der Raum ausgeblendet wird. Das wird er aber natürlich nicht, denn die helle Rückwand strahlt ja weiterhin auf den Sensor. Ich muss wohl endlich mal die Wandverkleidung angehen. Hilft ja nichts. :choler:

  • Zum Ansi-Kontrast: Bei mir sind 1,5 m Decke und Seiten mit schwarzem Stoff vor der Leinwand, allerdings auch noch ziemlich reflektierend, kein Adamantium o.ä. (bisher). Restliche Wände und Rückwand sind hell.

    Ich hab mit dem JVC so auf der Leinwand auch nur um die 60:1 glaube ich, mit der Prismasonic warens nochmal deutlich weniger. Müsste die Zahlen suchen.

    Lustigerweise hatte ich ja den ANSI-Kontrast auch im Lichtweg gemessen (ohne Prisma) und konnte dort (siehe anderer Thread) die ca. 220:1 messen, die die JVCs nativ ja in etwa haben (immer vereinfacht, nur mittleres Feld, abwechselnd). So schloss ich daraus dass der Raum bei mir schon ausgeblendet wird dabei. Eigentlich müsste man ja noch ein schwarzes "Zelt" o.ä. um den Sensor rumbauen um den Raum auszublenden.

    Wie auch immer, ich hatte gesehen dass die Prismen mir nochmal massiv ANSI-Kontrast klauen und auch nicht so massiv mehr Helligkeit bringen, drum setz ich sie eigentlich nicht mehr ein.

    Liegt jetzt rum. Will man dann aber auch irgendwie nicht hergeben, falls doch mal wieder ein Projektor ohne Lensmemory kommt.

    Oder ich die Leinwand doch mal größer mache und dann auch die ca. 10 % mehr Helligkeit gern nehme die mir das Teil effektiv brachte.

    Zudem ists ja die elektrische Prismenvariante, die immer vor dem Gerät bleiben kann und man elektrisch die Prismen verstellt von flat auf scope. Schon sehr praktisch. Man braucht also auch keine andere Kalibrierung.


    Zur Helligkeit:

    Hier vergleiche ich die Leuchtdichte des auf die Leinwandbreite aufgezoomten Bildes ohne Anamorphot mit der Leuchtdichte mit Anamorphot plus Korrektur der Farbtemperatur, die weicht da nämlich auch schon recht stark ab soweit ich im Kopf habe.

    Theoretisch wären ja 33% glaube ich der max. Vorteil hierbei.

    Effektiv wie beschrieben auch mit Farbtemperaturabgleich blieben eben noch etwa 10% übrig.

  • Eigentlich müsste man ja noch ein schwarzes "Zelt" o.ä. um den Sensor rumbauen um den Raum auszublenden.

    Genau das war auch mein Gedanke. :)



    Hier vergleiche ich die Leuchtdichte des auf die Leinwandbreite aufgezoomten Bildes ohne Anamorphot mit der Leuchtdichte mit Anamorphot plus Korrektur der Farbtemperatur, die weicht da nämlich auch schon recht stark ab soweit ich im Kopf habe.

    Theoretisch wären ja 33% glaube ich der max. Vorteil hierbei.

    Das kann man direkt umrechnen auf meine Werte. Im Grunde ist es egal, ob man das kleine 16:9-Bild mit dem gestreckten 21:9 vergleicht oder letzteres mit dem aufgezoomten 16:9 Bild. Der Faktor zwischen den Flächen ist immer 1,33 (oder 1,31 bei 16:9 -> 21:9). Hier eine Übersicht:



    Die ISCO frisst übrigens ca. 4 % Blau. Da Blau kaum zur Helligkeit beisteuert und häufig nicht limitierend ist, ist das nicht weiter schlimm.

  • Was echt ärgerlich ist: die JVCs haben das Objektiv ja im Gehäuse versenkt, dadurch kommt man mit dem Anamorphot nicht sehr nah dran und muss mehr Fläche der Linsen benutzen. Das ist eine ziemliche Verschwendung, gerade weil Objektive (hier der Anamorphot) in der Mitte immer besser sind als am Rand. Ich möchte aber auch ungerne am Gehäuse des JVC rumbasteln...

    genau deswegen hatte ich meinen X30 damals ohne die Frontblende betrieben. Die gute Erfahrung aus den Custom-Hushboxgehäusen für Röhrenprojektoren hat die HEmmschwelle gesenkt. MIt etwas Paznerband und Pappe bekommt man die Lüftungswege und IR-Sensor Halterung beim JVC ganz gut hin. ISt ja alles völlig reversibel zu bauen. Der eine cm näher am Objektiv machte sich bei der kleinen ISCO aber sehr sehr vorteilhaft bemerkbar.


    Gruß

    rumpeli

  • Auf den Bildern kann man vielleicht erahnen, dass das vorder Gehäuseteil des Beamers fehlt. Dafür wurde erst das komplette Kunststoffgehäuse entfernt und dann ohne die vordere Blende wieder zusammengebastelt, dauert beim ersten MAl viellicht 15 min no big deal. Da diese Blende aber eine gwisse Rolle für die Führung der Kühlluftströmung führt wurde das offene Gehäuse mit einem passend geschnittenen Stück Kunstleder und Klebeband verkleidet. Auf die motorisierte Objektivabdeckung muss man aber verzichten. Das Objektiv selbst bleibt unangetastet.


    P.S. ich glaube, genau so hatte ich das zu Zeiten der Gartenparty vor ein paar Jahren im BEtrieb ;-)

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