Akustisch transparente High-Gain-Tücher

  • Ob sich eine Folie auf einen Curved Rahmen oder zwischen zwei Schienen spannen lässt sollte man mit einem möglichst billigen Tuch mal ausprobieren. Immerhin sind die gängigen Kunststoffgewebe doch sehr stabil, insb. in Zugrichtung der Fasern. Eine Luftballon ähnliche Folie wird sich evtl. ganz anders verhalten, auch was die Dehnung nach ein paar Wochen betrifft.


    Vielleicht magst du bei der Tabelle in Post 1 noch ergänzen, welche Folien Faserverstärkt sind. Also eher ein laminiertes Gewebe.


    Gruß

    rumpeli

  • Vielleicht magst du bei der Tabelle in Post 1 noch ergänzen, welche Folien Faserverstärkt sind. Also eher ein laminiertes Gewebe.

    Die Muster, die ich hier habe, sind alles PVC-Tücher. Soweit ich das beurteilen kann, ist keins von denen faserverstärkt. Sie lassen sich alle dehnen. Es gibt aber Unterschiede in der Materialstärke. Die Tücher von Gerriets sind z.B. dicker als die anderen (Severtson, Oray, Draper, Harkness). Wenn allerdings einmal eine plastische Verformung im Tuch ist (ist mir bei Gerriets durch das rausreißen aus dem Musterkatalog passiert), dann sieht man das bei High Gain sofort und bekommt es selbst mit einem Föhn nicht mehr wirklich weg.

  • Anscheinend macht Stewart die Beschichtung auf beide Seiten. Schau dir das Muster mal genau an. Ich konnte keinen Unterschied zwischen beiden Seiten ausmachen. Auch nicht messbar.


    Beim Cinema White dagegen ist nur eine Seite beschichtet. Das ist die mit dem niedrigen Gain und sehr wenig Glitzern. Die Rückseite ist unbeschichtet, hat einen deutlich höheren Gain und "schimmert" etwas mehr. Ich sage bewusst nicht glitzern, weil dort keine Spiegelpartikel aufgebracht sind.

    Was genau steht auf dem Muster des Cinema White? Ich möchte nämlich gern ein Muster von Severtson bestellen, da das Cinema White für mich sehr interessant ist. Genug Gain, wenig Glitzern und vermutlich ein viel günstigerer Preis als Stewart. Der mir zuerst genannte Preis für eine Standard curved 3,25 m und microperforiert lag bei etwas über 2000 US$ zzgl. Versand und EinführUSt, also ein Bruchteil von Stewart.


    Sehr schön, dass Du die Grafiken in den ersten Post aufgenommen hast, was den Thread sehr übersichtlich macht. :sbier:Noch eine Anregung: In der Aufzählung fehlt das Cinema White.

  • Was genau steht auf dem Muster des Cinema White?

    Das hier. :)



    Ich möchte nämlich gern ein Muster von Severtson bestellen, da das Cinema White für mich sehr interessant ist. Genug Gain, wenig Glitzern und vermutlich ein viel günstigerer Preis als Stewart. Der mir zuerst genannte Preis für eine Standard curved 3,25 m und microperforiert lag bei etwas über 2000 US$ zzgl. Versand und EinführUSt, also ein Bruchteil von Stewart.

    So sehe ich das auch. Das Tuch alleine würde bei 4 m Breite $ 1800 + Mehrwertsteuer, Zoll und Porto kosten. Also relativ günstig, wenn man mit Stewart vergleicht.

    Noch eine Anregung: In der Aufzählung fehlt das Cinema White.

    Ja, ich muss das wohl bei einigen noch etwas aufdröseln...



    @alle

    Von Draper habe ich eben Antwort bekommen, dass sie das Tuch nicht einzeln, sondern nur mit Rahmen verkaufen. Auf den Preis warte ich noch.

  • Der Preis von Draper für eine gekrümmte Leinwand mit 4 m Breite: 17.000 €! Ja, ihr habt richtig gelesen! :waaaht:


    Ok, damit der Anbieter für mich praktisch tot.


    Inzwischen habe ich den dritten chinesischen Hersteller mit retroreflektivem Tuch gefunden. Antworten stehen aber alle noch aus. Wahrscheinlich wegen Corona...

  • Teurer als Stewart, nicht schlecht.:waaaht:


    Ob man den chinesischen Herstellern trauen kann was die Qualität betrifft? Kann gut gehen, aber ein Risiko verbleibt, zumal anscheinend selbst Draper die Qualität von retroreflektiven Tüchern vielleicht nicht unbedingt im Griff hat. Für mich wäre das nichts...

  • Ich hatte gerade noch mal Kontakt zu Severtson. Die lassen in derselben Fabrik fertigen wie Stewart.

    Interessant. Ein Händler (def. nicht Stewart-affin) sagte mir mal dass Stewart im Ggs. zu anderen seine Folien selbst herstellt und deshalb auch eine gewisse Konstanz in den Eigenschaften garantieren könne (daher u.a. auch der Preis). Scheint dann ja doch nicht zu stimmen?

    Andere Leinwand"hersteller" bezögen ihre Folien von Kunststoffbetrieben, die mal ein paar km Leiwandfolie herstellen, dann wieder PVC-Böden etc. auf den selben Anlagen.

    Da sind die Eigenschaften verschiedener Chargen inkonsistent, der aufgedruckte Gain nur eine hübsche Zahl. Das konnte ich auch schon anhand div. Muster nachvollziehen (unperforiert).

    Wenn man nun also, so wie ich eigentlich, eine Folie sucht die zur vorhandenen Folie einen moderat höheren Gain hat, um LW-vergrößerung auszugleichen, aber noch keinen schlimmen hotspot zu zeigen, so kann es sein dass man da ein passendes Muster findet, die bestellte Folie dann aber aus einer anderen Charge kommt und davon zu stark abweichende Eigenschaften hat, so dass die ursprüngliche Musterbeurteilung für die Tonne ist.

    Außerdem erkennt man oft recht deutlich dass Tuch A von Hersteller A exakt die gleiche Folie ist wie Tuch B von Hersteller B. Tlw. mit anderen Gain-Angaben...


    Kann man sich tatsächlich aussuchen, welche Seite man nimmt?

    Ja das gibts, tlw. absichtlich, tlw. "unabsichtlich":

    ich habe hier 2 Musterbücher verschiedener "Hersteller". Dort ist eindeutig 2-mal die gleiche Folie drin. Eine Seite hat eine leichte Struktur, die andere Seite ist ziemlich glatt. Hersteller A hat die Strukturseite vorne und gibt einen leicht erhöhten Gain an (1,3 oder so, hab ich nicht im Kopf).

    Hersteller B hat in seinem Musterbuch die glatte Seite vorne und gibt zumindest passend einen viel höheren Gain an. Keiner erwähnt dass jeweils die Rückseite genutzt werden könnte. Was ich allerdings bei der glatten Seite eigentlich bezweifle. Das dürfte in etwa so sein wie bei meiner allerersten Opera-Leinwand, wo ich bei der Folie nicht wusste was vorne und hinten ist und die erstmal falsch aufgetackert hatte, mit der glatten Seite nach vorne, was zu einem massiven hotspot führte.


    Bei JVC-Projektoren, wenn man 3D nutzt, und auch schon leicht höhergainige Folien im Auge hat, muss man diese auch unbedingt mit der genutzten 3D-Brille testen! Manche Folien erhalten die Polarisation, andere nicht. Es kann also sein (bzw. ist in vielen Fällen so) dass eine Folie in 2D zwar einen höheren Gain hat, in 3D dann aber nicht. Oder sogar dunkler ist. Bei JVC jedenfalls. Das gilt eben nicht nur für "Kontrastleinwände". Und das ist auch noch von den verwendeten Brillen abhängig. Ich habe bei mir schon etliche Brillen und Folien verglichen, meist nur optisch im Vergleich zu meiner jetzigen.

    Ich nutze nach wie vor die günstige, aber nicht schlechte Rabenring blackout seit vielen Jahren. Und da habe ich mir vor einiger Zeit mal ein neues Muster kommen lassen und siehe da, dieses war deutlich heller als meine jetzige blackout, neigte sogar zum Glitzern!

    Meine Anfrage bei rabenring ob die mal den Folienlieferanten gewechselt hätten, wurde verneint.

    Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen dass meine jetzige genutzte blackout-Folie mit der Zeit Gain "verloren" hätte.

    Die "neue" rabenring blackout bietet mir jedenfalls auch in 3D eine Erhöhung des Gains, was einige andere Folien von denen ich Muster habe, nicht tun.

    Da die rabenring sehr günstig ist, wäre das relativ gefahrlos, die einfach mal auf der großen Fläche auszuprobieren.

    Im Moment habe ich aber andere Sorgen.

  • Ich habe gerade ein High-Contrast-Screen von WS Spalluto getestet.

    Auf Rückfrage bestätigte mir Louisa Spalluto, dass bei Hochkontrasttüchern die Laufrichtung der beschichteten Vinyl-Folien zufällig ist.


    Auf die 3D-Wiedergabe bezogen bedeutet das: Es ist pures Glückspiel ob eine Leinwand bei LCD/D-ILA/LCOS-Projektoren in Zusammenspiel mit den 3D-Brillen das Bild dunkler oder heller darstellt. Selbst innerhalb der selben Serie ist das Zufall!


    Wenn ein 3D Film auf der neuen HC-Leinwand zu dunkel ist, einfach mal die Brille um 90 Grad drehen. Dann sollte es heller sein als vorher. In diesem Fall müssen neue 3D-Brillen erworben werden, die um 90 Grad gedrehte Gläser/Filter besitzen.

  • Den Beitrag könnte man jetzt so verstehen dass man auch das Tuch um 90 Grad drehen könnte (Laufrichtung?), das ist aber nicht der Fall!

    Jedenfalls nicht bei normalen weissen mittel und höhergainigen Leinwänden (Gain 1 bis 2 ca.)

  • Der hinweis mit 3D ist gut! :)

    Ich möchte noch auf diesen Thread verweisen. Da wurden einige Tücher auf ihre Polarisationserhaltung hin überprüft.


    Mich interessiert das Thema allerdings eher weniger. 3D ist für mich nicht relevant. Daher werde ich das auch nicht testen.

    Das dürfte in etwa so sein wie bei meiner allerersten Opera-Leinwand, wo ich bei der Folie nicht wusste was vorne und hinten ist und die erstmal falsch aufgetackert hatte, mit der glatten Seite nach vorne, was zu einem massiven hotspot führte.

    Massiv wundert mich. Bei der Rückseite der Opera habe ich einen Gain von ca. 1,2 gemessen.



    @alle

    Ich habe den ersten Beitrag etwas erweitert.

  • Hm, das war vor 16 Jahren.... Vll. hat Gerriets da was geändert. Aus der Erinnerung raus war die Rückseite sehr glatt und ich hatte damit nen starken hotspot. Sonst wäre mir das doch gar nicht aufgefallen, als Projektoranfänger damals.


    3D musst du ja nicht testen, ich wollte da nur mal drauf hinweisen dass man da eben auch bei den JVCs zumindest (?; am besten mit jedem Projektor testen) mit normalen Folien auch aufpassen muss.


    Interessanter, auch für dich, dürfte da eher die Frage der verschiedenen Chargen sein denke ich.

  • Ich habe den ersten Beitrag etwas erweitert.

    Super, sehr übersichtlich. :sbier:Aber gleich wieder eine Frage: Die Severtsons haben unterschiedliche Lochdurchmesser und offene Flächen? Das wäre ja ungewöhnlich bei einem Hersteller. Die mich interessierende Cinema White hätte demnach eine etwas größere Lochdurchmesser und offene Fläche und wäre daher akustisch eine Spur besser als das Stellar White (dafür sichtbarere Lochstruktur)?

  • Interessanter, auch für dich, dürfte da eher die Frage der verschiedenen Chargen sein denke ich.

    Allerdings! Das ist aber leider ein Thema, dass ich nicht untersuchen kann.


    Aber gleich wieder eine Frage: Die Severtsons haben unterschiedliche Lochdurchmesser und offene Flächen?

    Ja, das sieht man auch an den Mustern. Erklären kann ich es mir nicht. Die Stellar Whites haben größere Löcher und eine andere Anordnung (obwohl auf dem Muster auch "micro perf" steht). Die Mikroperforation der Cinema White sieht dagegen aus wie die von Gerriets, Stewart und Draper. Übrigens weicht bei Oray das 1.4er auch etwas von den höhergainigen Brüdern ab. Das Muster sieht ungleichmäßiger aus.


    Die Angaben der Hersteller zu den Lochgrößen kann man allerdings auch getrost vergessen. Bei Severtson z.B. sind sie je nach Homepage oder PDF unterschiedlich und so manches "kleinere" Loch eines Herstellers sieht größer aus als das der Konkurrenz. Also hilft nur Anschauen und Kategorisieren.

  • Hier noch mal eine kleine Spielerei: :zwinker2:


    Da es ja kaum retroreflektive Tücher mehr gibt, habe ich mir mal ein Reflektorspray gekauft und es auf ein Gain-1-Muster von Harkness gesprüht. Das Spray enthält wohl auch nur Mikroglaskugeln, die dann retroreflektiv wirken. Auch wenn das Tuch natürlich sehr fleckig ist, und die Leuchtdichte sehr schnell unter Winkeln abfällt, so hat die Idee grundsätzlich funktioniert.


    Der Selbstbaulappen brezelt einem die Rübe weg! Darüber hängt übrigens das Draper TecVision. :big_smile:




    Übrigens hält die Beschichtung nicht dauerhaft, man kann sie mir dem Finger abreiben. Egal, es war ja nur eine Spielerei...

  • Dein Klebeband hat auch mehr als Gain1. Silbernes Panzerband von 3M?

    Zu Testzwecken einfach mal die halbe Leinwand mit Panzerband abkleben und die andere Hälfte einsprühen. In der Mitte dann beides:mad:


    Ich war wohl etwas lange in der NAchmittagssonne

  • Severtson: Eine 8% custom curved screen in 3,25m sichtbare Breite, 2,4:1 mit mikroperforiertem Stoff kostet 2325 US$ + shipping. Shipping sind 250 US$ bei einem Leinwandrahmen aus 6 Teilen und 700 US$ (!) bei 4 Teilen.


    Bei 4 Teilen kommen mit EinfuhrUSt usw. insgesamt etwa 3.400-3.500 Euro raus. Ich finde das ganz schön günstig, wenn die Leinwand hält, was sie verspricht.


    Ich lasse mir mal Muster schicken. Ich bin schon gespannt, wie sie sich vor Ort machen und ob sie so aussehen wie die von Nils.:zwinker2:

  • Inzwischen hat ein JVC X7900 in mein Heimkino Einzug gehalten. Er steht provisorisch direkt hinter dem Sitzplatz, was neue Testmöglichkeiten bezüglich der High-Gain-Tücher bietet.



    Hier noch mal der Vergleich zwischen angular- und retroreflektiv bei dieser Projektorposition. Links ist die Opera High Gain, rechts das Draper TecVision X1800XT. Die drei Fotos wurden wieder zusammengeschnitten.



    Man sieht schön, dass der Hotspot bei der Opera High Gain nach unten gewandert ist. Die Leuchtdichte ist vertikal gleichmäßiger verteilt. Ich denke, damit kann man gut leben. Und die Opera High Gain ist auch jetzt mit dem hohen Füllgrad des Projektors noch mein Favorit. Die Kalibrierung verschlechtert auch nichts, da nur Blau im Gegensatz zu einem vermeintlich neutralerem Tuch korrigiert werden muss. Die limitierende Farbe ist aber Rot und die kann gleich bleiben. Von daher passt das.



    Hier noch mal das alte Foto von dem hängenden DLP (allerdings ist das angulareflektive Tuch auch ein Draper) zum Vergleich. Da sah es oben deutlich heller und unten deutlich dunkler aus.


    33721-angular-vs-retro-sitzplatz-klein-autoscaled-jpg

  • Glückwunsch zum neuen Beamer! Die schwarzen Sitze kennen wir auch noch nicht, stehen die auch noch auf dem Passivschwingerpodest?

    Ich finde es schon sehr bemerkenswert, dass DU immer noch deine erste Generation Surround Lautsprecher in Betrieb hast :-) Wenn man bedenkt was andere da für Sperenzien treiben...

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