Der Lightspace Thread

  • Hallo,


    ich glaube den Thread gibt es noch nicht, daher habe ich den mal erstellt.


    Wie hier angekündigt, habe ich heute mal mit der Demo Version versucht eine Messung zu machen. Mir ging es dabei nicht darum eine saubere Messung zu machen, sondern überhaupt eine hinzubekommen. Das ist mir auch gelungen. Aber ich fürchte ich habe irgendwo was falsch eingestellt. Aber der Reihe nach...


    Projektor JVC N7
    Sensor i1 Display Pro
    Patterngenerator MadVR


    Zunächst habe ich die Demoversion installiert und aktiviert. Dann habe ich in Lightspace unter Upload MadVR als Patterngenerator eingerichtet. In MadVR habe ich dann BT2020 ausgewählt. In Lightspace habe ich dann das Calibration Interface geöffnet. DOrt habe ich HLG_Rec 2020 als Colour Standard Target ausgewählt. Unter Quick Profiling habe ich unter Profile Grey Only ausgewählt und (wenn ich mich recht entsinne) Colour Sub Space angeklickt und auch hier HLG Rec 2020 ausgewählt. Im JVC habe ich auch BT2020 ausgewählt und unter Info geschaut, ob auch BT2020 rein kommen. Dann gemessen und ein Ergebnis erzielt, welches mich ein wenig verwundert. CIE Chart sieht es für nicht so aus, als ob er den BT2020 Farbraum darstellen kann. Er übertrifft "nur" Rec709. Das wundert mich ein wenig. Habe ich einen grundlegenden Fehler gemacht oder schafft der N7 das wirklich nicht? Oder lese ich das einfach nur falsch? Die anderen Graphen sehen für mich auch eher daneben aus?!



    Vielen Dank und Gruß


    Stefan



    Edith: Ich habe reflektiv gemessen und den Diffusor vor dem Sensor gehabt

  • Hi,


    ich habe das zwar noch nie gemacht. Aber ich habe meinen EODIS mal eben freihändig auf die Leinwand gehalten und mit madtpg messen lassen.
    Das sieht so aus, wie ich es erwarten würde. Hast Du in LightSpace bei Upload explizit den Farbraum ausgewählt?





    Der Zielfarbraum HLG_Rec2020 ist für die Auswertung nicht korrekt. Nimm dafür besser UHD Rec.2020. Der basiert allerdings auf Gamma 2.4. Wenn Du Gamma 2.2 eingestellt hast, dann musst Du einen benutzerdefinierten Farbraum dafür erstellen.


    Du bekommst reflektiv mit Diffusor 100 Nits Spitzenhelligkeit raus? Deinen N7 möchte ich haben. :big_smile:

  • Das Gamut in Deiner Messung ist Rec.709.


    Wenn mir nichts entgangen ist, gibt es derzeit nur einen Projektor, der BT.2020 vollständig abdecken kann. Und es würde mich überraschen, wenn sich den hier einer leisten kann. ;)
    Nein, N7 und NX9 schaffen mit Filter knapp unter 100% DCI-P3. Das sind so um die 85% BT.2020.


    Ich weiß nicht, welche Version des EODIS Du hast. Aber bis 1000 Nits schaffen alle. Mit Diffusor zu messen, halte ich für keine gute Idee. Der Gamma- und RGB-Verlauf sieht etwas wackelig aus.

  • Das bedeutet ja, dass der N7 den BT2020 nicht vollständig abdeckt. Oder?


    Ist das mit dem Diffusor eine gute Idee?


    Bt2020 macht eigendlich kein PJ ;) nur DCI-P3 schaffen sie so gerade. macht aber nichts da der farbraum im kino/UHD auch nur DCI ist. komplett durcheinander kommen wir nur weil der farbraum im BT2020 container daher kommt. und wir desahlb für messungen und kalibrierungen nicht den DCI raum benutzen können das die sättigungen dann nicht stimmen.


    diffusor ist keine gute idee, nach meinen wissen barucht man den eher im lichtweg.

  • Hi,


    ich hatte hier eine Vergleichsreihe diverser Leinwandtücher eingestellt (aus der dann das XYScreen Tuch und die erste Sammelbestellung hervorging), und damit die Werte vergleichbar sind hatte ich zB den Abstand und Position immer gleich gewählt.


    Mittels Laserpointer kann ich aber auch sehr gut sehen, wo genau gemessen wird.
    Wobei das hier mit dem StudioTek 130 ein gaaaanz schlechtes Beispiel ist, da das Tuch Blickwinkelabhängig funktioniert, sollte man so nicht messen, sondern den Sensor exakt im 90Grad Winkel positioniere, dann muss man etwas tricksen.
    Aber das sollte ja auch nur "exemplarisch" das Vorgehen bei nicht Gain Tüchern darstellen!


    Und wenn ich das Spectrometer und das Colorimeter profiliere muss man den unterschiedlichen FOV (Field of View) berücksichtigen, spätestens dann muss man den Abstand messen.

  • Bei Mikrofonen gibt es Unterschiede, mit welche Charakteristik sie den Schall aufnehmen. Kugel, Niere etc. Wie ist das denn bei diesen Sensoren?


    Die haben auch unterschiedlich "Erfassungsbereiche" den sog. FOV.
    Wenn du aber immer denselben nutzt dann ist das nicht weiter von Belang, sofern Du einen vernünftigen Bereich wählst.
    Weit genug weg und somit groß genug um einen "Mittelwert" des Messbereichs zu erhalten und nah genug dran um in untersten Graubereichen noch verlässliche Werte zu messen.


    Zb die ca 30cm oder mehr (da hat Karlklammer nicht unrecht) beim EODIS 3 sind OK.


  • Im Projektor muss ich auch auf Gamma 2,4 stellen?!

  • aber ansonsten war die Vorgehensweise schon richtig?!


    Ich stelle im MadVR BT2020 ein und im N7 auch.


    Es kommt darauf an, was Dein Ziel ist. Wenn Du mit LS manuell kalibrieren willst, kannst Du BT.2020 einstellen.
    Wenn es eine 3D-LUT werden soll, dann sollte es aus meiner Sicht bei madVR und im N7 DCI sein.



    Im Projektor muss ich auch auf Gamma 2,4 stellen?!


    Auch da kommt es darauf an. Der meiste modernere Content wurde mit Gamma 2.4 gemastert. Wenn es älter ist, dann eher Gamma 2.2. Bei Sat habe ich festgestellt, dass es mit Gamma 2.2 teilweise auch besser ist.
    Wenn es um eine 3D-LUT für madVR geht, habe ich irgendwo mal gelesen, dass sie mit Gamma 2.2 erstellt werden soll.

  • Weit genug weg und somit groß genug um einen "Mittelwert" des Messbereichs zu erhalten und nah genug dran um in untersten Graubereichen noch verlässliche Werte zu messen.


    Sorry, das ist nicht so ganz richtig. Beim Messen der Leuchtdichte - und das ist eine reflektive Messung von der Leinwand - spielt der Abstand des Sensors von der Leinwand keine Rolle, so lange es sich nicht um riesige Abstände handelt. Ob der Sensor 1m oder 2m oder 0,5m von der Leinwand entfernt ist, hat auf die Messung keinerlei Einfluss, die Leuchtdichte bleibt gleich. Bei sehr weiten Messabständen in nicht optimierten Räumen kann es aber sein, dass eventuell "Seitenlicht" nicht nur auf die Leinwand, sondern auch direkt in den Sensor gelangt und das ist gar nicht gut. Bei solchen Messungen werden daher Objektivvorsätze verwendet.
    Bei sehr kurzen Messabständen muss der Sensor ggf. zu stark angewinkelt werden, um seinem Schatten auszuweichen. Das erkennt man dann daran, dass sich bei größerem Abstand durch Veränderung des Kippwinkels die Leuchtdichte deutlich ändert.
    Zur groben Orientierung wegen des Schattens: Ein EODIS3 hat bei einem Abstand von 30cm ungefähr einen Messkreis von knapp 6cm Durchmesser. Bei 60cm Abstand sind es ca. 11cm.
    Hat man Bedenken bezüglich der Genauigkeit bei dunklen Messbildern, hilft nur, das Bild per Zoom zu verkleinern, oder den Projektor näher an die Leinwand zu stellen, was bei Deckenmontage gar nicht lustig ist. Wer ein hinreichend großes Stück seines Leinwandtuches hat kann auch eine kleine Messleinwand bauen, die dann dichter an der Projektor platziert wird.
    Man kann aber auch den Projektor gegen ein entsprechend empfindliches Messgerät tauschen, nur hat man dann nichts mehr zu messen. :byebye:

  • Es kommt darauf an, was Dein Ziel ist. Wenn Du mit LS manuell kalibrieren willst, kannst Du BT.2020 einstellen.
    Wenn es eine 3D-LUT werden soll, dann sollte es aus meiner Sicht bei madVR und im N7 DCI sein.


    Das Ziel soll letztlich eine 3D-LUT sein. Aber bis ich da angekommen bin, wird es noch lange dauern, fürchte ich.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es doch so, dass bei UHD-BR der BT.2020 Farbraum verwendet wird, jedoch nicht voll ausgenutzt wird. Sondern nur der P3 Farbraum ausgenutzt wird. Demzufolge wäre es doch nur korrekt, wenn ich sowohl im MadVR als auch im Projektor BT.2020 einstelle und so messe. Die 3D-LUT dann auch so erstelle. Wo ist mein (Denk)Fehler?


    Im Prinzip kann man in dem Absatz doch auch MadVR gegen Lumagen tauschen. Oder?



    Vielen Dank :)



    Edith: Nun würde doch MadVR oder auch der Radiance jede Quelle (Rec.709 etc) mit der 3D-LUT auf BT.2020 umrechnen. Wenn das stimmt, hat das sehr viel Charme, weil ich dann am Projektor Nichts mehr umstellen muss.

  • Es hat bei mir auch etwas gedauert, bis ich das verinnerlicht hatte. ;)
    LS will bei einer Charakterisierung die nativen Fähigkeiten eines Displays als Basis für eine LUT ermitteln und damit die Werkskalibrierung ersetzen und nicht korrigieren.
    Das BT.2020-Farbprofil ist eine Werkskalibrierung mit nichtlinearem Sättigungsverlauf. Damit LS funktioniert, braucht es einen Farbraum, bei dem der Sättigungsverlauf vom Weißpunkt zu den Rändern des Gamuts linear verläuft. Profis, die den Radiance per LUT kalibrieren, schalten sogar das CMS des Displays ab. Das könnte man beim JVC für SDR sogar machen. Für HDR hat das aber den Nachteil, dass man dann auf den Filter verzichten müsste. Der DCI-Farbraum ist daher das Farbprofil, das einem linearen Sättigungsverlauf am nächsten kommt.
    Die LUT, die dann erstellt wird, konvertiert BT.2020 von madVR/Radiance zu DCI/"natives Gamut" am JVC.


    Ich benutze im Prinzip auch nur das DCI-Farbprofil für HDR und SDR. Allerdings habe ich das auf zwei Benutzer-Presets mit unterschiedlicher Blendeneinstellung gelegt.

  • Es hat bei mir auch etwas gedauert, bis ich das verinnerlicht hatte. ;)
    LS will bei einer Charakterisierung die nativen Fähigkeiten eines Displays als Basis für eine LUT ermitteln und damit die Werkskalibrierung ersetzen und nicht korrigieren.


    Ah okay, also möchte Lightroom wissen, was der N7 maximal kann und das "Können" mit LUT maximal ausnutzen. Das klingt nicht verkehrt. Also war mein Gedanke mit dem BT.2020 ja erstmal richtig, wenn nicht Folgendes käme.



    Zitat

    Das BT.2020-Farbprofil ist eine Werkskalibrierung mit nichtlinearem Sättigungsverlauf. Damit LS funktioniert, braucht es einen Farbraum, bei dem der Sättigungsverlauf vom Weißpunkt zu den Rändern des Gamuts linear verläuft.


    Okay, das habe ich wohl verstanden, denke ich ich.




    Zitat

    Der DCI-Farbraum ist daher das Farbprofil, das einem linearen Sättigungsverlauf am nächsten kommt.


    Also ein Kompromiss?




    Zitat

    Die LUT, die dann erstellt wird, konvertiert BT.2020 von madVR/Radiance zu DCI/"natives Gamut" am JVC.


    Das verstehe ich grad nicht. Nur nochmal zur Sicherheit nachgefragt. Ich stelle am Patterngenerator (Hier MadVR TPG) DCI/P3 ein und am N7 auch. Dann wird gemessen und daraus eine 3D-LUT erstellt. Die 3D-LUT wird dann in MadVR oder Radiance eingespielt. Während der Filmwiedergabe wird im MadVR/Radiance und am Beamer DCI/P3 eingestestellt. Dann "wandelt" MadVR/Radiance aus dem Quellmaterial alles in DCI/P3 um und es passt alles. Korrekt?




    Zitat

    Ich benutze im Prinzip auch nur das DCI-Farbprofil für HDR und SDR. Allerdings habe ich das auf zwei Benutzer-Presets mit unterschiedlicher Blendeneinstellung gelegt.


    Okay, also im Prinzip wie in meinem vorherigen Post und in meinem vorherigen Absatz. Also eigentlich kein Umstellen am Beamer.

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