Herr der Ringe & Der Hobbit in 4K

  • Mich erinnert das Ganze tatsächlich an Musik - an "klassische".

    Der Vergleich hinkt aber. Bei Klassik wird jedes Mal neu interpretiert. Das entspricht, bezogen auf die Filmindustrie, einem komplett neuen Film. Das Kunstprodukt wird also erst aus der Partitur/Buch geschaffen. Dass das jedes Mal unterschiedlich ist, ist klar und verständlich. Darüber beschwere ich mich nicht.


    Von dem Kunstprodukt Film existiert aber eine Version, die im Kino gezeigt wurde. Es gibt also keinen notwendigen Grund, das Kunstprodukt derart zu verändern (siehe Vignette), nur weil ein technisch besseres Medium verfügbar ist. Das heißt, wir haben keine Möglichkeit, die Kinobilder auf UHD zu genießen. Es existiert einfach keine entsprechende Version. Und das finde ich schon ärgerlich.


    Nicht falsch verstehen, die UHD von "Der Hobbit" sieht in weiten Teilen deutlich besser aus als die Blu-ray, auch was das Grading betrifft. Aber die Anfangsszene wurde in meinen Augen verhunzt. Und das ist unnötig. Da hat sich Peter Jackson anscheinend von George Lucas' ewiger Rumfummelei an "Star Wars" inspirieren lassen. :zwinker2:


    Das ist bei "Matrix" ja auch ähnlich gewesen. Der erste Teil war eigentlich bläulich eingefärbt. Dann kamen die Nachfolger und alles wurde nachträglich eingegrünt.


    Wie auch immer. Seit der UHD ist das künstlerische Neugestalten bezüglich des Gradings anscheinend besonders salonfähig geworden. So mein Eindruck...

  • Naja wenn ich auch bei 10 Jahre alten Filmen die unterschiedlichen releases (Kanada, Polen, uk usw.) Vergleiche haben die auch schon oft ein unterschiedliches grading. Aus meiner sicht ist das keine Neuheit seit uhd.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • ...ich würde warten, bis ich den Film/die Filme komplett gesehen habe und erst dann urteilen. HdR habe ich schon so oft gesehen, dass eine andere Farbgebung vielleicht anfangs ungewohnt erscheinen könnte, aber vielleicht stört es ja gar nicht. HDR und Schärfe werden auch ungewohnt sein, und vermutlich werde ich mich darüber nicht beschweren. :byebye:

  • Von dem Kunstprodukt Film existiert aber eine Version, die im Kino gezeigt wurde. Es gibt also keinen notwendigen Grund, das Kunstprodukt derart zu verändern

    Sicherlich gibt es keinen Grund.

    Filmemacher haben auch einen Geschmack und unterliegen dem Zeitgeist.

    Als der Hobbit gedreht wurde, waren stärker farbgesättigte Filme angesagt. Entsprechend sahen die ersten Versionen damals aus. Heute ist es eher das Gegenteil. Es sind eher entsättigtere Farben in Mode. Und was in 10 Jahren ist, weiß jetzt noch niemand.


    On Top kommt ja dann auch noch, dass wir zu Hause gar nicht den Hobbit in den Farben gesehen haben, die er im Kino besaß. Der kleine Rec.709 gab das größere Farbspektrum des DCI-Farbraums gar nicht her.


    Da kann ich Jackson schon verstehen. Wenn er die Möglichkeit hat innerhalb einer kompletten Restaurierung/Modifizierung/Neubearbeitung, sein Werk auch farblich an den aktuellen Zeitgeist anpasst, dann macht er es halt.


    Wenn ich mich nicht irre, Nils, gefiel dir Star Wars mit dem neuen Grading ja auch besser, als die "bunte" alte Version.

    An derartige massive Kritik, wie du sie hier äußerst, kann ich mich da nicht erinnern.



    Seit der UHD ist das künstlerische Neugestalten bezüglich des Gradings anscheinend besonders salonfähig geworden. So mein Eindruck...

    Das wird von vielen Käufern aber auch "lautstark" gefordert.

    Ich lese oft, dass Forennutzer enttäuscht sind, weil eine ursprüngliche Mono/Dolby-Stereo-Version nicht in Dolby Atmos aufgearbeitet wurde. Auch beim Hobbit zeigen sich viele enttäuscht, weil die deutsche Tonspur nur in 7.1 ist, während die Originalfassung in Dolby Atmos ist mit teilweise neuen LFE-Effekten. Willst du das?

  • ...ich würde warten, bis ich den Film/die Filme komplett gesehen habe und erst dann urteilen

    Nur ist dann das Geld schon ausgegeben.

    Wenn er die Möglichkeit hat innerhalb einer kompletten Restaurierung/Modifizierung/Neubearbeitung, sein Werk auch farblich an den aktuellen Zeitgeist anpasst, dann macht er es halt.

    Das ist dann die selbe Unsitte wie es das Nachkolorieren von Schwarzweißfilmen war.

    Schriftsteller schreiben ihre Romane auch nicht um, nur weil sich Sprache über die Jahre ändert.

    On Top kommt ja dann auch noch, dass wir zu Hause gar nicht den Hobbit in den Farben gesehen haben, die er im Kino besaß. Der kleine Rec.709 gab das größere Farbspektrum des DCI-Farbraums gar nicht her.

    Die Frage dabei ist, ob nun überhaupt die Kinofassung als Referenz diente oder eben ganz was anderes.

  • Wenn ich mich nicht irre, Nils, gefiel dir Star Wars mit dem neuen Grading ja auch besser, als die "bunte" alte Version.

    Ja, weil die teilweise völlig übersättigte Version eine von diesen verkorksten Gradings war. Keine Version davor sah so aus. Im Grunde ist die UHD dahingehend wieder eine Korrektur. Das Beispiel zeigt doch schön, wie willkürlich die Editionen sind. Erst entsättigt (VHS/TV), dann übersättigt (DVD/Blu-ray) und dann wieder entsättigt (UHD). Und in 8k dann wieder übersättigt? Wäre zumindest ein Muster erkennbar...:big_smile:



    On Top kommt ja dann auch noch, dass wir zu Hause gar nicht den Hobbit in den Farben gesehen haben, die er im Kino besaß. Der kleine Rec.709 gab das größere Farbspektrum des DCI-Farbraums gar nicht her.

    Das Argument zieht aus meiner Sicht nicht. Die meisten Farben befinden sich innerhalb des BT.709-Segels. Es geht nicht nur um Farben außerhalb dieses Farbraums.

  • ... man darf nicht vergessen, dass das Auge höchst anpassungsfähig ist. Wenn ich in einem Blindtest 3 völlig verschiedene Farbvarianten vorspielen würde (Schärfe und alles andere gleich!) - ich wette nicht wenige Kandidaten könnten die Versionen dann nicht sicher auseinanderhalten. Mich natürlich eingeschlossen. Klar, auf Screenshotvergleichen in Foren mit weiß/schwarz/grauem Hintergrund springt einen das sofort an. Aber im Filmbetrieb ist das nochmal 'ne ganz andere Nummer.


    Sehe das eher gelassen. Genauso wie ich als Fotograf ein Bild heute in schwarzweiß geil finde, kann mich das morgen schon nerven und Farbe gefällt mir viel besser. Um mal ein krasses Beispiel zu nehmen. Nur das meine Fotos eventuell geringfügig weniger Menschen interessieren, als ein Herr der Ringe :D

    Farbe ist Zeitgeist. Und damit meine ich explizit nicht den Blödsinn den George jahrelang mit Star Wars getrieben hat und ständig rumgeschnipselt oder schlechte CGI ergänzt hat. Das ist auch in meinen Augen Frevel. Aber Farbe ...


    Die Diskussion ist aber sehr schön hier ;)

  • Hier noch mal ein extremes Beispiel aus "Die Gefährten". Die Blu-ray der Extended Edition war schon wirklich stark türkisstichig. Das war aber anscheinend ein Fehler, denn weder die Kinoversion noch die DVDs hatten das Problem. Die anderen Teile betraf das wohl auch nicht. Immerhin ist jetzt wieder alles richtig.


    Blu-ray:


    UHD:

  • Es gab gestern ein Live Video von SpareChange, Für den Atmos Ton für HDR Teil 2 gibt er ne 9.

    Fürs Bild 7,8.....finde ich gut weil auch er kritisiert die Superlativen der Reviewer und macht sich ein wenig lustig über ihre 55-65“ Reviews der Superlative.

  • ...Es gibt also keinen notwendigen Grund, das Kunstprodukt derart zu verändern ...

    Für Kunst gibt es zum Glück sowieso keinen "notwendigen Grund"... ;-)

    Hier ging es mir um den Anspruch einer "originalgetreuen", "perfekten", "richtigen", .... Reproduktion - und zwar nicht durch ein technisches Medium, sondern durch den Kunstschaffenden selbst. Die Farbgebung heute ist nicht weniger Ausdruck einer künstlerischen Entscheidung als die in Kino, DVD, EE-DVDs, BDs, ...

    Anders herum: Warum sollte es Peter Jackson verboten (oder das Ergebnis "falsch") sein, wenn er seine Filme in einer anderen Farbgebung herausgibt?

    Er ist nicht Teil der "Wiedergabekette" (an die wir hier den Anspruch einer "perfekten Reproduktion" haben können). :-)


    In der Popmusik gibt es neben Pink Floyd (= Meister der Eigenreproduktion) eben auch Depeche Mode, die heute ihre Songs auch gerne mal anders spielen als vor 30 Jahren.


    Ob es einem gefällt, ist eine durchaus legitime Frage, aber ich sehe da nichts Objektives.

    ....

    Das heißt, wir haben keine Möglichkeit, die Kinobilder auf UHD zu genießen. Es existiert einfach keine entsprechende Version. Und das finde ich schon ärgerlich.....

    Wenn man diesen Wunsch hat, ist das natürlich ärgerlich.

    Aber ist das denn nicht letztlich nur "Nostalgie"? ... und zudem Illusion (schließlich war schon damals Kino nicht gleich Kino ... das sah auch da garantiert nicht überall gleich aus und hörte sich garantiert nicht überall gleich an)?

    Ist eine neue Ausgabe nicht viel spannender?

    Ich empfinde den Mehrwert der neuen Ausgabe ungleich höher, wenn sie nicht einfach nur "das Alte aber ein bischen schärfer" liefert (gerade beim Schritt von BD zu UHD).


    Nicht zuletzt ist ja schön, dass die bisherigen Veröffentlichungen so bleiben wie sie sind: Wenn man mal wieder die BD-Abstimmung haben möchte (oder die der Kinofassungs- oder der EE-DVDs), kann man die reinlegen.


    Gruß


    Simon2

  • Da beim Hobbit von neuen LFE Effekten berichtet wurde, wirds interessant ob bei Fellowship in der Anfangsschlacht die Bass-Sequenz bei Saurons "Auflösung" nun wieder im Original auf die Scheiben kommt, wie sie im Kino war. Da wurde soweit ich mich erinnere auch stark beschnitten für die Heimmedien.


    Ich hab ja die Premiere von Fellowship damals in SDDS gesehen bzw. gehört.

  • Genau, im Kino (in einem ordentlichen Saal, was der damals mit SDDS war...) war da mehr Swoop... v.a. tiefer gehend, das war schon beeindruckend damals, da kann ich mich noch gut erinnern.



    Gibt ja auch schon ein offizielles Review zu LotR, weiß nicht ob das schon verlinkte wurde: https://thedigitalbits.com/ite…rings-trilogy-2020-4k-uhd

    Da ebenso zum Hobbit: https://thedigitalbits.com/item/hobbit-trilogy-2020-4k-uhd

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  • Tja, schade. Bei "LOTR" Teil 2 und 3 wurde es stellenweise zu gut gemeint mit dem Rauschfilter, so dass gerade auf den Wiesen von Rohan weniger Details sichtbar sind als auf den Blu-rays (siehe hier). Eine Schande!


    Ich verstehe sowas nicht. Andere deutlich ältere Filme haben auf der UHD praktisch das komplette Filmkorn behalten und hier wird ein Rauschfilter rübergebügelt, wo es gar nicht notwendig ist. :choler:

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