Der Heimkinoraum von Aries

  • mein Tipp ist Stewart 130 und weg... :respect:

    Ich bin betrunken vom Kitsch und bitter vor Neid.

    Frag ich den Regisseur, sagt er:Es tut mir leid,

    Das alles ist doch nur zur Unterhaltung gedacht.

    Was kann ich dafür, wenn ihr daraus ein Drama macht ?!“


    Aus dem Lied "Kintopp" von Keimzeit 1990

  • Es ist eine Stewart Balon Borderless / Studiotek 100 mit identischen Maßen wie die bisherige Leinwand (Bildfläche 385 cm x 182 cm).



    Und zur Frage - warum Studiotek 100 und nicht 130?



    Ich habe hierzu mit der Angabe Gain als Funktion des Winkels von Stewart ...



    Link: https://www.stewartfilmscreen.…aterials/studiotek-130-g4


    ... die effektive Gainverteilung für mein Setup für die ST130 abgeschätzt.


    Ich habe die erwartete Gainverteilung für eine ST130 für 2 Annahmen berechnet:


    1) Gain = 1,3 x relativer Gain Lichteinfallswinkel x relativer Gain Sehwinkel


    2) Gain = 1,3 x relativer Gain Gesamtfehlwinkel

    Der Gesamtfehlwinkel ist dabei die Abweichung zwischen Einfalls- und Ausfallswinkel.


    Die zweite Annahme entspricht dabei einem idealen winkelreflektiven Verhalten ("angular reflective gain screen").

    Die erste Annahme nimmt hingegen an, dass der Gain generell bei nicht senkrechtem Ein- oder Ausfall sinkt.


    Konkretes Beispiel: Einfallswinkel senkrecht +10°, Ausfallswinkel senkrecht -10°

    Bei Annahme 2 ergibt sich der maximale Gain, also z.B. bei einer ST130 1,3.

    Bei Annahme 1 ergibt sich hingegen ein Gain Verlust sowohl für den nicht senkrecht Lichteinfall als auch für den nicht senkrechten Lichtausfall.


    Vermutlich wird die Wahrheit zwischen den beiden Annahmen liegen.



    Ergebnisse Annahme 1


    Gain Mittelwert über die gesamte Fläche der Leinwand ca. 0,93

    Gain Mittelwert über die in der Breite mittleren 50% der Leinwand ca. 1,02

    Gain Maximum im zentralen Bereich 1,16

    Gain Minimum im äußeren Bereich unten 0,71


    Graphische Darstellung


    Grün: > 1,0

    Weiß: 1,0

    Rot: < 1,0



    Ergebnisse Annahme 2


    Gain Mittelwert über die gesamte Fläche der Leinwand ca. 0,98

    Gain Mittelwert über die in der Breite mittleren 50% der Leinwand ca. 1,10

    Gain Maximum im oberen zentralen Bereich 1,30

    Gain Minimum im äußeren Bereich unten 0,75


    Graphische Darstellung


    Grün: > 1,0

    Weiß: 1,0

    Rot: < 1,0




    Fazit:

    Bei meinem Setup mit relativ breitem Bild und relativ geringem Projektionsabstand wird das Bild mit einer ST130 nicht heller sondern im gesamten vergleichbar hell oder dunkler als mit einer ST100.

    Auch eine mögliche geringe Erhöhung der Helligkeit im mittleren Bereich von wenigen Prozent rechtfertigt für mich jedoch nicht die deutliche Inhomogenität von ca. 1,7 (Gain_max / Gain_min).

    Dazu kommt, dass die Inhomogenität auf den äußeren Plätzen noch größer wird, günstiger wird es dafür in der zweiten Reihe, dies sind jedoch die Plätze, die am seltensten genutzt werden.

    In Summe überwiegen bei meinem Setup für eine ST130 eher die Nachteile, daher ist es eine Folie ohne angehobenen Gain geworden.

  • Bei meinem Setup mit relativ breitem Bild und relativ geringem Projektionsabstand wird das Bild mit einer ST130 nicht heller sondern im gesamten eher dunkler als mit einer ST100.

    Ich würde das gerne mal, rein aus Interesse, in meinen Hotspotsimulator eingeben. Kannst du mir die notwendigen Werte schicken? Die Werte der Tücher kann ich selbst raussuchen. :)


    Ansonsten: schöne Neuerungen! Ich freue mich schon darauf, mir das demnächst mal anzuschauen/anzuhören. :sbier:

  • Ich würde das gerne mal, rein aus Interesse, in meinen Hotspotsimulator eingeben. Kannst du mir die notwendigen Werte schicken?

    Hab ich Dir per Mail geschickt.



    Maskierung?

    Was ist das?

    :zwinker2::sbier:


    Die üblichen technischen Maskierungslösungen lassen sich bei einer rahmenlosen und relativ flachen Leinwand technisch nicht realisieren.

    Und ein kleineres Bild "nur" um eine Maskierung realisieren zu können wäre für mich der schlechtere Kompromiss.


    Tatsächlich hatte jedoch ANDY_Cres bei seinem Besuch eine Idee für eine relativ simple Lösung für eine Maskierung oben.

    Wir werden schauen ob sich das so realisieren lässt.

    Dazu muss ich aber erst mal die neue Leinwand aufbauen, das wird ein paar Tage dauern da ich dafür ein paar Freunde organisieren muss.

    Zur Erklärung "oben":

    Das 21:9 Bild positioniere ich bündig zur Unterkante der Leinwand (links & rechts natürlich sowieso bündig), d.h. es gibt nur oben einen relativ schmalen zu maskierenden Bereich.

    Die Balken links und rechts bei 16:9 und 1,85 finde ich generell weniger störend als Balken oben und/oder unten, da werde ich also keine Maßnahmen ergreifen.

  • Seit vorgestern hängt die neue Stewart Leinwand nun in meinem Kinoraum.

    Im Grunde gibt es nicht viel dazu zu sagen.

    Verpackung, Aufbau, Bildqualität ... alles bestens.


    Ein Beispiel zum Aufbau.

    Die Folie ist mit einer Unterlage zusammen aufgewickelt so dass bei der Montage automatisch die passende Unterlage die Folie schützt.


    Bei der Bildqualität ist insbesondere die 100% homogene und glatte Oberfläche zu erwähnen.

    Durch diese Folie geht auch kein Licht hindurch, hinter der Leinwand ist es dunkel auch wenn da ein NZ9 im hohen Lasermodus darauf projeziert.


    Meine Erwartungen wurden erfüllt.

    :)

  • Super! Das freut mich, dass du auch mit dieses Update eine Verbesserung erfährst. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass ich nichts verbesserungsbedürftiges bei dir gefunden habe.

    Ich freue mich über dein Angebot, die neue Ausbaustufe kennen zu lernen. Gerne möchte ich erleben, was du an deiner schon zuvor erstklassigen Kino-Installation noch weiter an das Optimum treiben konntest.

    ...nein, ich fahre (leider) keinen Porsche. (auf die häufige Frage zu meinem Nicknamen).

  • Noch ein kleines Update zum Kinoraum.

    Nachdem der zweite NZ9 nun hoffentlich länger bleiben wird habe ich ihn final "eingebaut".

    Dabei habe ich ein 200er Wasserrohr als Aufsatz auf den Gehäusering um das Objektiv eingepasst.

    Das Rohr mündet in eine passende Öffnung der Blende vor der Projektornische.

    Zur besseren akustischen Isolation habe ich Dichtband zwischen Projektor und Rohr sowie Rohr und Blende eingefügt und zur Vermeidung von Lichtreflexion habe ich das Rohr innen mit dc-fix beklebt.


    Ergebnis:

    Der Projektor ist hinsichtlich Abwärme und Geräusch vom Kinoraum isoliert

    - und das ohne eine zusätzliche Glasscheibe, die unvermeidlich mit gewissen Einbußen hinsichtlich der Abbildung einhergeht.


  • - und das ohne eine zusätzliche Glasscheibe, die unvermeidlich mit gewissen Einbußen hinsichtlich der Abbildung einhergeht.


    Hast du das selber mal ausprobiert? Wenn ja, was hat dich daran gestört?

    Wir bauen ja einige Kinos, in denen der Beamer im Nebenraum steht und eine Glasscheibe die beiden Räume trennt. Ich selber konnte noch nie Fehler oder Bildeinbußen erkennen, wenn da eine Glasscheibe montiert war. Jetzt bin ich auch wahrlich nicht das 100%-Auge, was andere vielleicht im Bildbereich haben - aber mir sind keine Probleme aufgefallen, weder an der Schärfe noch an den Rändern noch in den Farben etc...

    Das verwendete Glas ist bei uns immer ein Mirogard von Schott.

    PS: Glückwunsch zur Stewart, mit dem Hersteller macht man nie etwas falsch. :respect:

  • Hast du das selber mal ausprobiert?

    Nein.

    Ich habe "nur" mit einigen Leuten darüber gesprochen.


    Wir bauen ja einige Kinos, in denen der Beamer im Nebenraum steht und eine Glasscheibe die beiden Räume trennt. Ich selber konnte noch nie Fehler oder Bildeinbußen erkennen, wenn da eine Glasscheibe montiert war. Jetzt bin ich auch wahrlich nicht das 100%-Auge, was andere vielleicht im Bildbereich haben - aber mir sind keine Probleme aufgefallen, weder an der Schärfe noch an den Rändern noch in den Farben etc...

    Im wesentlichen geht es um einen Verlust an Lichtstärke.

    Schott nennt "bis zu 99%" Transmission.

    Der Optimalwert von bis zu 99% gilt jedoch vermutlich nur bei senkrechtem Lichteinfall.

    Je schräger der Lichteinfall desto mehr Verlust durch Reflexion gibt es.


    Bei meiner Installation würde sich für einen flachen Einbau ein Winkelbereich von 1° (Leinwandposition Mitte oben) bis 27,5° (Leinwandposition außen unten) ergeben.

    Bei einem Winkel von 27° ist die Transmission sicherlich geringer als 99%.

    Mir wurden von einer Person, die in diesem Business tätig ist, Zahlen von 95% bis 87% Transmission genannt.

    Die Welt ist das nicht, aber meine simple Lösung ist günstiger und sicher nebenwirkungsfrei.

    :)

  • Jedes "echte" Kino macht das ja mit Scheibe.

    Aber wenn man sich die sparen kann umso besser.

    Wichtig ist ja nur dass das Geräusch des Projektors nicht stört.


    Auf der Scheibe die ich nutze sehe ich eine Art Beschlag. Ich weiß noch nicht woher das kommt, aber muss auch gestehen, dass ich im Bild noch nichts auffälliges gesehen habe, was mich zur Putzaktion schreiten hat lassen.


    mfg

  • Richtig, dann gibt es noch das Thema "perfekt sauber".

    Zum einen ist Glas nicht so einfach sauber zu halten.

    Zum anderen wäre es bei mir für die Projektor zugewandte Glasseite, die für mich nicht zugänglich ist, sehr umständlich - da käme ich nur nach Ausbau der Scheibe dran.


    Last but not least besteht bei einer Reinigung das Risiko Mikrokratzer zu verursachen die ebenfalls nachteilig für die Transmission sind.

    Es gibt also schon einige gute Gründe auf eine Scheibe zu verzichten.


    Auf der Scheibe die ich nutze sehe ich eine Art Beschlag.

    Wenn eine Scheibe bereits beschlagen aussieht ist die Transmission sicher deutlich schlechter.


    schauki, Moe, messt doch bitte beide die Helligkeit eines Weißfelds mit und ohne Scheibe (in der Mitte als auch am Rand der Leinwand).

    Ich tippe auf mindestens 10, eher 15% Unterschied (Mittel aus Leinwandmitte und Rand).


    PS Moe

    Stell Dir vor, dass ein Lautsprecherchassis (z.B. Tieftöner) beim sachten Bewegen mit der Hand leicht kratzt, eine Einbuße beim Hören ist Dir jedoch noch nicht aufgefallen.

    Würde Dir das nicht die Ruhe rauben?

    Mich lässt so etwas nicht kalt ...

    :)

  • Beim Thema Ton erwischt du mich natürlich. Ich hatte nur die erste Version aufgrund deiner Erfahrung ohne Scheibe und das war mir einfach noch zu laut. Mit Scheibe kein Mucks. Das ist mir wichtiger und ich nehme dort den Unterschied wahr. Beim Bild bin ich da scheinbar nicht so anspruchsvoll.


    Wenn ich daran denke und Zeit habe, messe ich das mal nach :sbier:

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs


  • Aries, in deinem Fall kann ich das alles nachvollziehen und verstehe dich da auch.


    Mir ging es nur um diese Absolutheit deiner Aussage, die dem unbedarften Leser impliziert, dass eine Glasscheibe immer alles unvermeidlich mit Einbußen schlechter macht und quasi nicht zu gebrauchen ist. In der Realität würde ich diese absolute Aussage so in vielen Fällen nicht gelten lassen. Im Video von Rossi sieht man, dass wir einen kleinen Holzrahmen mit einer gefrästen Nut gebaut haben. Hier kann man mit einem Handgriff in 2 Sekunden die Scheibe herausziehen, reinigen und wieder rein schieben.

    Und ob man 5% Lichteinbußen ohne 1:1 Vergleich wirklich wahr nimmt? Ich tue mich da immer schwer, dass so etwas jeder Betrachter immer sehen würde.

    Wie gesagt, in deiner Einbausituation und mit deiner Lösung verstehe ich zu 100%, dass du keine Scheibe verwendest. :sbier:

  • Ich bin da bei Holger.


    Da ich aber ja von Natur aus neugierig bin, der Sensor gerade eh stand und Projektor auf dem Tisch, habe ich es gerade mal ausprobiert.

    Mangels Miroglas musste das Glas eines gemeinen Ikea-Bilderrahmens herhalten. :big_smile:

    Ohne Glas 169nit, mit Glas (schräg gestellt, nicht besonders sauber) 154nits, ergibt also einen Verlust von ca. 9%.


    Mit Miroglas und vernünftigem Einbau ist das für mich im deutlich vernachlässigbaren Bereich.


    EDIT: Aber auch für mich gilt natürlich: wenn es nicht notwendig ist, dann ist ohne natürlich besser.

  • Jedes "echte" Kino macht das ja mit Scheibe.

    Das ist richtig. Ich kenne ein paar Kinobetreiber, die jedes Mal sehr überrascht sind, wenn sie die Scheibe wechseln und einfach mal ohne "Feuerschutzscheibe" auf die Leinwand projizieren. Das Bild ist heller, schärfer und kontrastreicher.


    Ich habe das Schott selbst mal durchgemessen und festgestellt, dass es:

    - 8 Prozent Licht schluckt

    - 3 Prozent Blau reduziert

    - 20 Prozent ANSI-Kontrast kostet, wegen der Rückstrahlung/Reflektion/Lichtbrechung des Glases

    - etwas Schärfe minimiert (was digital ausgeglichen werden kann)

    Alles nur minimal, aber in Summe dann doch sichtbar, finde ich.

    Daher habe ich mir hier auch keine Hush-Box gebaut.

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