Die irre Heldentour des Billy Lynn

  • Geschaut von UHD/HDR mit HFR in Englischem Atmos-Ton. (also so ziemlich alles was geht... :byebye: )


    Film: 7/10
    Nachdenkliches irgendwie Antikriegsdrama, dass aber dann doch nicht so ganz anti Krieg ist.
    Zeigt gut die Zerrissenheit der Hauptperson nach einem traumatischen Erlebnis und wie er nicht versteht, dass ihn alle dafür bejubeln.
    War gut aber ein bisschen zu wenig pro oder kontra zum Krieg.


    Ton: 9/10
    Insgesamt sehr schön, auch Atmos wird immer wieder eingebunden und macht eine tolle "Atmo" ;)
    Sowohl im Stadion (Publikum/Durchsagen/Effekte) als auch im Gefecht sehr schön.
    Highlight sicher die Szene mit dem Auftritt von "Destiny Child" inkl. dem Flashback zum Irak.
    Warum nur 9? Weil ich fand, dass die Stimmen zwar top verständlich waren, aber irgendwie meist so wirkten als wären sie "losgelöst" vom Rest der Atmosphäre. irgendwie künstlich, zu klar. (Vielleicht wie im Studio eingesprochen, was sie sicher auch waren)


    Bild: 10/10 (Bildklarheit/Schärfe 11/10 ;) )
    Das Bild polarisiert sicher sehr stark. Farben waren toll, aber die Auflösung und das extrem ruhige Bild waren der HAMMER!
    Nicht unerwähnt bleiben darf aber, dass das Bild wirklich sehr an Fernsehen erinnert. das ist aber mMn auch durch den Pseud-Reality-TV-Charakter des Films geschuldet. Auf jeden Fall so ziemlich das schärfste Bild, dass ich je gesehen habe!


    Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte aber, dass ich etwas Schwierigkeiten hatte, das Bild in UHD/60p abzuspielen.
    Dazu aber in einem eigenen Thread mehr.


    Fazit: Film hat leichte Schwächen, Bild ist grandios, sofern man sich vom alten 24p löst und offen für neues ist.
    Wer auf geiles Bild steht und dessen Kette auch durchgänig UHD/60p kann, sollte ich das nicht entgehen lassen.

    Tschau

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    MinMax - Birdies Heimkino

  • Würde es wohl eher nicht, aber zum Glück habe ich nur die normale BD (aber noch nicht geschaut). :big_smile:
    Sicher sieht das so geleckt aus wie die Tagesschau, also an sich technisch gut, aber hat halt nichts mehr mit Filmlook zu tun.


    Frage mich, wie "schlimm" das erst mit den originalen 120p gewesen sein muss, so wie er ja gedreht wurde und auch in ein paar wenigen Kinos zu sehen war.

  • So, gestern habe ich dann „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ abgearbeitet. Um es gleich vorweg zu nehmen, war etwas enttäuschend für einen Ang Lee Film.


    Also ein Antikriegsfilm war das sicher nicht und sollte es vermutlich auch nicht sein (ein Kriegsfilm auch nicht, wobei es bei einem guten Kriegsfilm da eh keinen Unterschied gibt). Die Romanvorlage war angeblich in erster Linie eine Satire, von der auch im Gegensatz zum Buch der für den Film völlig unpassende deutsche Titel stammt.
    Umgesetzt wurde eher ein Drama, das sich durchaus gesellschaftskritisch mit den „Nebenschauplätzen“ in der Heimat auseinandersetzt. Das Kriegsgeschehen selber wird hier rein sachlich und moralisch wertfrei dargestellt. Also weder Pathos noch Zeigefinger.


    Dramaturgisch eher schwach und schauspielerisch auch mit Defiziten. Der Hauptdarsteller passt zwar vom Typ her für seine Rolle ganz gut, aber kann leider keinen Film tragen, was ihm aber bei einer Debütrolle kaum jemand vorwerfen wird.
    Vin Diesel hat zwar nicht viel zu tun, aber wer schon als Actiondarsteller schauspielerisch überfordert ist, hat in einem Drama gar nichts verloren. Steve Martin hört sich mit neuer Synchronstimme extrem ungewohnt an, obgleich die jetzt näher am Original ist. Kristen Stewart spielt an der Grenze ihrer Möglichkeiten, aber noch ausreichend. Kam mir insgesamt so vor, als ob in jeder Hinsicht das Budget zu knapp bemessen war. Sogar Beyoncé war gedoubelt. :-(


    Was mir gut gefallen hat, war der Schnitt. Die Übergänge von Gegenwart zu den Flashbacks waren toll gemacht.


    Dann noch die Optik des Films. Wie Stefan schon schrieb, erscheint der ganze Film eher wie eine TV-Produktion, selbst mit den 24p der BD sieht das schon so aus. Das 1,85er Bildformat passt da konsequent dazu. Die Kamera ist sehr häufig extrem nah an den Charakteren, welche dann auch für BD-Verhältnisse ultrascharf abgebildet werden. Auffallend ist auch, dass bei diesen Szenen die Hintergründe dafür extrem unscharf sind. Sicherlich kein Defizit des Transfers, die geringe Tiefenschärfe dürfte Stilmittel sein, aber zum gewünschten Look dann doch passend. Zum (TV)-Stil auch passend (und der Bildqualität natürlich förderlich) ist der Verzicht auf Filter oder sonstige farbliche Nachbearbeitungen. Sieht farblich sehr natürlich aus. Kein Unterschied zu den MakingOf-Aufnahmen, was für einen Kinofilm eher die Ausnahme ist.


    Film: 6/10


    PS: Wem dieser Look gefällt, der darf sich auf den nächsten Film von Ang Lee freuen. Den will er auch wieder so drehen.

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