Lautsprecher und ihre Ohmzahl

  • Guten Abend,


    durch meine aktuellen recherchen zwecks kauf eines neuen AV-Recievers bin ich immer wieder auf die Impedanz gestoßen, bei den meisten AV-Recievern ist diese 6-16Ohm. Bei den Yamaha zum Beispiel aber des öffteren nur bei 4Ohm und bei Sony 8Ohm.


    Meine Lautsprecher haben eine Impedanz von 4-8 Ohm. Was ist nun besser, wenn ich meine LS an einen AV-Rec. mit 8 Ohm oder mit 4 Ohm oder mit 6 Ohm anschließe? Oder ist es völlig egal.


    Ich meine mal von einem Tontechniker gehört zu haben "hoch-ohmig" sei besser.


    Kennt sich jmd damit aus?


    Gruß Malte

  • Hallo Malte


    sicher gibt es in unseren Reihen den ein oder anderen Techniker, der noch tiefer in der Materie steckt als ich.


    Die Leistungsangaben von Watt, dB und Ohm stehen immer in einem unmittelbaren Zusammenhang.


    So werden viele Lautsprecher als 6 oder 8 Ohm Lautsprecher ausgewiesen, die in Wirklichkeit nur 4 Ohm haben. Das dient dem Zweck, einen höheren Wirkungsgrad der Lautsprecher im Datenblatt angeben zu können.


    Das ist bei einem Verstärker ähnlich. Auch hier sind die Leistungsdaten nur miteinander vergleichbar wenn man die gleiche Ohmzahl zu Grunde legt.


    100 Watt an 4 Ohm entsprechen einer Ausgangsspannung von 20 Volt und einem Strom von 5 Ampere. An 8 Ohm liefert der gleiche Verstärker ebenfalls max. 20 Volt, es fließt dabei aber nur ein Strom von 2,5 Ampere, die Leistung beträgt dann allerdings nur 50 Watt.


    Hier der Onlinerechner von >>> sengspielaudio
    Damit lässt das Thema noch weiter vertiefen.

    Lange Rede, wenig Sinn:


    Deine Lautsprecher werden an allen AV-Reveivern funktionieren. Ausschlaggebend ist die Leistung des Verstärkers. Leider sind die Angaben der Herstellers nicht immer zutreffend.
    Oft limitiert auch das Netzteil die Leistung des Verstärkers. Lars Mette hat die Leistungsangaben seriös gemessen und miteinader in einer Tabelle verglichen.


    Gruß Andi

  • Hi Andy,


    vielen Dank mal für die Info, hat mir auf jeden fall schon mal weitergeholfen.


    Bei Zeit werde ich mich mal vertieft damit beschäftigen, mal sehen ob es mir von Nutzen ist, auf jeden Fall interessiert es mich irgendwie.


    Ich lass mir das ganze dann von Lars nochmal zeigen wenn es demnächst mal klappt das ich zu ihm fahre zwecks eines neuen Verstärkers, denke das ich bei ihm am besten aufgehoben bin man hört nur gutes von ihm und es ist quasi nur ein Katzensprung zu ihm.

  • Und bei Watt-Werten ist auch bei AV Receivern auch meistens die Leistung bei Nutzung nur eines Kanals angegeben. Schau dir dazu auch mal die Lars Mette Messvideos an! Ich glaube einzig NAD gibt eine garantierte mindestleistung pro Kanal bei gleichzeitiger Nutzung aller Kanäle an.


    Gruss
    Frank

  • Servus Malte,


    Andi Latenight hat das schon sehr gut erklärt.
    Allerdings ist nicht "...oft..." das Netzteil der Flaschenhals, sondern IMMER!! Das liegt einfach daran, dass das Netzteil die teuertse Komponente in jedem Gerät ist, insbesondere im Verstärker. Und an dieser Stelle lässt es sich auch am Besten für die Herstellerfirmen sparen, was sich an dynamikarmen Klang bemerkbar macht :-( , da die Netzteilspannung nachgibt und die Stromlieferfähigkeit einfach nicht ausreicht. Denn die verwendeten Transistoren können meistens viel mehr Leistung abgeben, als das NT liefern kann. Der Hersteller schreibt auf die Geräte: 2x 1000 Watt oder andere Fantasiewerte :blink: , was die Transistoren oft sogar liefern könnten, aber das NT niemals hergeben wird :angry: .


    Du musst Dir Verstärker und Lautsprecher als eine Einheit vorstellen, die sehr gut miteinander harmonieren muss um ein gutes Klangergebnis liefern zu können.


    In der Elektrotechnik gibt es den Begriff "Leistungsanpassung". Diese stellt sich ein, wenn Verstärker und Lautsprecher die gleiche "Impedanz" haben (z.B. 8 Ohm). Das ist der Idealfall, den man anstreben sollte.


    Ich denke mit dem Begriff "Widerstand" kannst Du etwas anfangen. Die vielgenannte "Impedanz" ist im Grunde das gleiche, allerdings bleibt der Widerstand eines LS nicht bei jeder Frequenz gleich. Deshalb ist es in der Realität auch nicht möglich, einem LS einen einzigen Widerstandswert zuzuordnen, denn dieser kann bei 20Hz bis 20kHz sehr stark schwanken.


    Im Idealfall sollte also Verstärker und LS die gleiche Impedanz haben, damit sich eine Leistungsanpassung ergibt. Aus den vorgenannten physikalischen Gegebenheiten ergibt sich diese aber nur bei einer einzigen Frequenz und auch nur dann, wenn das NT den benötigten Strom liefern kann.


    Das von Andi genannte Beispiel verdeutlicht es:
    Die maximale Spannung, die ein Verstärker liefern kann (in dem Beispiel 20 V), bleibt im Idealfall immer gleich. Hat der Amplifier ein "hartes Netzteil", wird sich diese Spannung auch nur wenig ändern, wenn die Impedanz des angeschlossenen LS nicht unter den kleinsten Wert der Impedanz des Verstärkers fällt.
    Hat der Verstärker ein "weiches" Netzteil, wird die Spannung bei Dynamikspitzen einbrechen und die Musik wirkt kraftlos, dynamikarm und verzerrt schnell.


    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Da man sich in der Realität immer nur dem Idealfall so gut es geht annähern kann, gilt folgende Faustregel:
    Guter Verstärker mit hartem Netzteil und Endtransistoren, die ihre maximale Leistung bei 4 Ohm abgeben können (sehr hohe Stromlieferfähigkeit des NT und der Endtransistoren!), Aufdruck auf dem Gerät 4 Ohm:
    Bestes Ergebnis mit LS mit 4 Ohm! Es dürfen auch stromhungrige LS mit schlechtem Wirkungsgrad wie z.B. Elektrostaten oder Magnetostaten verwendet werden.


    Mittelmäßiger Verstärker mit weichem NT, aber Transistoren, die hohe Stromlieferfähigkeiten besitzen, Aufdruck auf dem Gerät 4 Ohm:
    Bestes Ergebnis mit LS, mit 4 bis 8 Ohm, die nicht sehr stromhungrig sind (gut geeignet auch für Röhrenendstufen), z.B. Hörner mit gutem Wirkungsgrad.


    Schlechter Verstärker mit weichem NT und Transistoren mit wenig stromlieferfähigkeiten, Aufdruck auf dem Gerät 8 Ohm:
    Bestes Ergebnis mit LS mit 8 Ohm und sehr gutem Wirkungsgrad.


    Selbstverständlich funktionieren die Verstärker auch mit anderen LS, aber dann mit schlechterem Klangergebnis.


    Falls also Dein Tontechniker tatsächlich die genannte Aussage getroffen haben sollte (was ich mir aber nicht vorstellen kann :zwinker2: ) dann sollte er sich einen anderen Job suchen :zwinker2: :zwinker2: :zwinker2: :zwinker2: :zwinker2: :zwinker2:



    LG
    Der Captain

  • Ich möchte das ganze noch etwas weiterführen
    Es ist nämlich nicht nur auf Wirkungsgrad und Leistung zu achten des ganze ist immer und immer wieder alles zusammenhängend und trotzdem gibts sogar da auch wieder Ausnahmen!
    Z.B. kann mann im Bassbereich(Subbereich) durch Verstärker die niederohmstabil sind viele Spässchen treiben
    Ist ein Verstärker z.B. 1 Ohm Stabil(und taugt was) wird er mit jeder halbierung der Impedanz seine Leistung verdopplen! Dedeutet ich kann an einen 1Ohm stabilen Mono Verstärker bis zu 4 Sub´s mit je 4Ohm wiederstand betreiben und die Leistung steigt ständig an!Mit jeden Speaker gibt der Verstärker mehr Leistung ab!
    Leider sind die meisten Verstärker nicht so stabil1
    Der Nachteil dabei ist allerdings das bei fast allen Verstärker bei solchen Spielchen der Dämpfungsfaktor in die Knie geht wodurch es sich trotz steigender Membranfläche und Leistung einfach schlechter anhört!
    Im Autohifi wird das jedoch sehr sehr oft mit Digitalen Monoamps und vielen Bässen gemacht


    Aber um dich etwas zu beruhigen im Grunde kannst fast alle Watt/Ohm/Klirr usw. Faktoren vergessen!
    Ich hab im Auto ne Soundstream "Da Vinci" verbaut die sehr sehr wenig Leistung angibt aber klanglich und vom Sound her garantiert zum besten gehört was es so gibt im Auto
    Den ALLE wirklich ALLE Daten sagen nie was drüber aus wie gut oder schlecht ein Lautsprecher,Verstärker oder sonst irgendein Gerät wirklich ist!
    Wichtig bei den Ohmzahlen ist nur das du keine kritischen Lautsprecher wie z.B. die alten Infinity Kappa 9 welche teilweise im Betrieb unter 1 Ohm fielen an nen Verstärker hängst der nur mit 2Ohm klarkommt den dann macht die Schutzschaltung sofort dicht oder der Verstärker geht drauf!
    Da fast alle Lautsprecher zwischen 8 und 3 Ohm hin und her schwanken im Betrieb je nachdem welchen Ton (Frequenz) se gerade spielen ist das echt egal
    Übrigens steht deswegen ja auch 4-8Ohm drauf!
    Nie wirklich Nie wird jemand sagen können das ein 2 Ohm besser ist als ein 8 oder 4 Ohm Lautsprcher!
    Das einzige was immer richtig ist,ein Verstärker der mit der halbierung der Impedanz seine Leistung verdoppelt hat garantiert ein stabiles Netzteil und je tiefer die Impedanz runtergeht und er die Leistung steigert (also bis 1 Ohm z.B.) umso besser ist das Netzteil
    Das ist so! ABER auch das sagt absolut gar nix über seine Klangqualitäten aus!
    Bestes Beispiel sind da oft Röhrenverstärker die gerade noch so mit 4 Ohm klarkommen aber klanglich top sind!
    Da muss sich dann aber der Kreis wieder schliessen den an so ner Röhre ist ein Speaker mit 2-4 Ohm tödlichst
    Da wird nur Mist rauskommen!Wenn überhaupt was kommt und der Verstärker nicht abschaltet
    ALSO vergiss des mit den ganzen Daten des führt meistens zu nix!

  • Vielen Dank euch 2en für den ausführlichen Bericht, das ganze ist ziemlich komplex und kompliziert finde ich also zumindest wenn man es vertieft. Aber ihr habt mir weitergeholfen denn jetzt beeinträchtigt das nicht mehr meine Suche und Auswahl eine Recieverherstellers.


    Viele Grüße Malte

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